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23. Tag 28. April 2023 Schmedehausen – Münster

Ja, das war mein Frühstück im Gästehaus am Dom. Auch das war … etwas anders. Von den vielen Schmankerln läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen. Das Haus zahlt sich definitiv aus.

Heute habe ich, auch nach Rücksprache mit dem Hausherrn, die offizielle Jakobsweg – Route für mich mehrfach modifiziert, um meinen Interessen besser gerecht zu werden.

Ich starte gleich einmal in die „falsche“ Richtung und gehe den herrlichen Weg entlang des Dammes. Kein Asphalt, beste Wege und ein paar Gänse.

Brücke bei Schmedehausen
Kanal südlich von Schmedehausen

Endlich sind die ersten Kähne auf dem Kanal zu sehen.

Induco
Seelöwe

Dann zweige ich nach Osten ab, wandere durch kleine Wäldchen und werde wieder von Rehen und Hasen beäugt. Die wissen, dass Schonzeit ist, und lassen sich beim Äsen nicht stören.

Waldweg
Rehgeiß

Bei der Fuestruper Brücke steht daneben noch eine alte Hebebrücke und daneben ein Flak-Turm.

Fuestruper Brücke

Ein Stück nach Süden gibt es eine große Baustelle. Der Kanal wurde hier mit Hilfe einer Brücke über die Ems geführt. Diese Brücke aus dem Jahre 1897 entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen und wurde durch eine neue ersetzt.

Alte Kanalüberquerung über die Ems.
Neue Kanalüberquerung
Altes Kanaltor
Alter Brückentrog

Die Erdbeerfelder sind bestellt und die ersten Blüten lassen sich schon blicken.

Erdbeerfeld
Erdbeerpflanzen

Beim Spargel kann ich mich nicht zurückhalten und verkoste ihn frisch vom Feld.

Kurz vor dem Ziel, bereits in Münster, erwische ich die falsche Markierung und komme vom geplanten Weg gehörig ab. Dank GPS und App habe ich gleich eine Alternative gefunden, die sogar näher zum Quartier ist. Auch diese Route ist als Jakobsweg markiert, nur dass der vom Osten in die Stadt führt. Ich gebe mein Gepäck im Quartier ab und ziehe los in die Stadt.

Da wir erst im letzten Sommer hier waren, suche ich mir einige Highlights aus, die ich unbedingt sehen will.

Münster – Lampertikirche
Münster – Lampertikirche
Münster – Lampertikirche

Im alten Rathaus wurden 1748 Teile des Westfälischen Friedens unterzeichnet. Die Ratsstube ist aus der Zeit erhalten geblieben.

Historisches Rathaus Münster
Historisches Rathaus Münster
Historisches Rathaus Münster

Obwohl Münster im 2. Weltkrieg schwer zerstört war, wurden viele alte Fassaden rekonstruiert.

Münster – Altstadt
Münster – Altstadt

Man sollte nicht versuchen, alle Kirchen von Münster in kurzer Zeit zu besuchen. Da hält es die Stadt wie Braga in Portugal: Sie hat einfach zu viele.

Dom St. Paulus
Uhr im Dom St. Paulus

Heute bin ich in der SLEEP STATION, einem netten Backpacker Hostel, einquartiert.

Tagesstrecke: 25,2 km; ↑ 38 m; ↓ 29 m + 3,8 km Stadtbesichtigung

Route auf alpenvereinaktiv.com

22. Tag 27. April 2023 Lengerich – Schmedehausen

Nach dem für mich doch anstrengenden Marsch habe ich ausgezeichnet geschlafen. Auch heute ist es wieder sehr kühl. Der Wetterdienst meldet 1°C, die Autos in der Straße haben Reif auf den Dächern.

Leeden

Ich fahre wieder mit dem Bus retour nach Lengerich und genieße ein ausgezeichnetes Frühstück in einer Bäckerei am Rathausplatz.

Dann geht es hinaus aus der Stadt. Meine GPX- Daten entsprechen nicht der Markierung. Aber ich finde trotzdem aus der Stadt. Ich muss ja nicht sklavisch dem empfohlenen Weg folgen. Manchmal lässt sich die Streckenführung ohnehin nicht erklären.

Aber ich finde die Markierungen rechtzeitig, um beim „Haus Vortlage“ wieder am Weg zu sein. Das Haus Vortlage ist in der Anlage ein Wasserschloss, das seit dem 13. Jhdt. von 13 Geschlechterfolgen bewohnt war. Dann erwarb es Frau Line Kossolapow alias Leonila Tichonowna, eine Pädagogikprofessorin, Autorin und Künstlerin, die hier ein Kunstzentrum errichtete. Am Samstag ist das Haus zum Kunstcafe offen.

Lengerich – Haus Vortlage
Lengerich – Haus Vortlage
Lengerich – Haus Vortlage
Lengerich – Haus Vortlage

Dann geht es auf die langen Geraden, leider nahezu immer mit Asphalt. Die Abschnitte mit Schotter oder gar Waldwegen sind äußerst rar.

Eine der vielen lange Geraden

Die Eichen treiben ihre Blätter aus und die Eichenprozessionsspinner werden aktiv. Weh dem, der da allergisch reagiert.

Warnschild vor dem Eichenprozessionsspinner

Dieses Meer ist ein Spargelfeld. Spargel hat gerade Saison.

Spargelfeld

Die Rehe grasen auf den Feldern wie die Ziegen. Auf einem Fleck sind gleich acht Stück zu sehen. Sie lassen sich vorerst nicht stören und entfernen sich dann doch auf etwa 100 m.

Rehe auf der „Weide“

Nicht alle Skulpturen haben mit dem Jakobsweg zu tun, manche erinnern an den 30-jährigen Krieg und den Westfälischen Frieden.

Erinnerung an den 30-jährigen Krieg

Vor Ladbergen sind auffällig viele Bombentrichter zu sehen. Ladbergen wurde im 2. Weltkrieges wegen des nahen Dortmund-Ems-Kanals schwerst bombardiert.

Eine pilgerfreundliche Nachbarin hat eine Gartengarnitur aufgestellt und lädt die Vorbeikommenden zur Pause ein. Das wird herzlich angenommen.

1936 errichteten der in Ladbergen geborene Lönsverehrer Kaufmann August Lagemann aus Münster und sein Bruder Otto Lagemann einen Gedenkstein für den Heidedichter Hermann Löns. Löns war nie in Ladbergen, durch den Stein wurde die Landschaft dort aber Lönsheide genannt.

Lönsheide

In Ladbergen sind einige alte Gebäude zu finden, die nicht der Abrisswut der Sechzigerjahre zum Opfer gefallen sind.

Gasthof zur Post (1826)
Afrouper – Ausrufer
Alte Mühle (1748) mit unterschlächtigem Wasserrad

In Ladbergen nehme ich im einzigen offenen Lokal eine kleine Stärkung zu mir. Sonst komme ich zu früh in Schmedehausen an.

Kurz nach Ladbergen kommt mir ein Pilger mit Muschel am Rucksack entgegen. Es ist der erste Pilger / Weitwanderer, den ich hier treffe. Es ist Eric aus Frankreich und in Naumur gestartet. Er möchte nach Hamburg und dann weiter auf’s Nordkap. Er erzählt mir, dass er immer in „freier Wildbahn“ übernachtet. Das wäre mir bei den Temperaturen sicher zu kalt. An guatn Weg, Eric.

Gerhard und Eric

Nach wenigen Kilometern komme ich an den Dortmund-Ems-Kanal, einer wichtigen Verbindung im deutschen Kanalnetz. Er ist etwa 220 km lang und führt von Dortmund bis nach Papenburg.

Dortmund-Ems-Kanal

Von der Schmedehausener Brücke hat man einen guten Überblick auf den Kanal und die Umgebung.

Schmedenhausen

Ich quartiere mich im Gästehaus „Am Dom“ ein, wobei die Kirche gegenüber wahrlich kein Dom ist. Das Gästehaus hingegen ist hochinteressant, mit vielen Kunstwerken ausgestaltet und vor allem mit viel Witz eingerichtet – eben Gästezimmer … etwas anders.

Gästehaus Am Dom
Gästehaus Am Dom
Gästehaus Am Dom

Am Abend kommt noch Franz aus Hasbergen nach Schmedenhausen und wir ratschen, bis wir die letzten Gäste im Gasthaus sind. Danke für das schöne Treffen!

Tagesstrecke: 21,8 km; ↑ 36 m; ↓ 47 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

21. Tag 26. April 2023 Osnabrück – Lengerich

Heute früh war es richtig frisch: +1 °C zeigt das Thermometer für Osnabrück. Der Himmel ist heiter und in der Sonne lässt es sich aushalten.

Im Hostel gibt es erst ab 8 Uhr ein kleines Frühstück, so gehe ich in den nächsten Backshop und schlage mir den Bauch voll.

Dann starte ich meinen Weg, besuche den romanischen St. Petersdom und hole mir einen schönen Stempel für den Pilgerpass.

Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus

Bei meinem letzten Besuch in Osnabrück im Mai 2022 fanden gerade die Maitage statt und die ganze Innenstadt war ein Jahrmarkt. Heuer ist es richtig ruhig und würden nicht noch ein paar Schüler*innen in die Schule eilen, wäre die Stadt wie ausgestorben.

Osnabrück – Domhof

Heute genieße ich die Ruhe und schlendere weiter zur Frauenkirche und zum Rathaus, wo 1648 der Westfälische Frieden teilunterzeichnet wurde. Vom anderen Teil werde ich vielleicht aus Münster berichten.

Osnabrück – evang. Kirche St. Marien
Osnabrück – Rathaus

In den Gässchen der Altstadt sind schöne alte Häuser aus vielen Jahrhunderten zu finden.

Osnabrück – Hegerstraße

Manchmal versteckt sich auch eine Rarität.

Eichelhäher im Kellerfenster

Das Waterloo-Tor erinnert daran, dass viele Osnabrücker in der Schlacht bei Waterloo auf Seite der Briten gekämpft haben.

Waterloo-Tor am Heger Tor

Im beschaulichen Katharinenviertel sind auch Straßenzüge, die durchaus „gehobeneren Ansprüchen“ gerecht werden.

Katharinenstraße
Arndtstraße

Nach etwa neun Kilometern bin ich endgültig aus der Stadt und im Grünen gelandet.

Rad- Wanderweg im Südwesten
An der Dute

Von weitem ist die Kirche von Hasbergen zu sehen. Weil sie außen gerade renoviert wird, kann ich durch einen Seiteneingang hineingehen.

Hasbergen
Evang. Kirche Hasbergen

An der „Friedensroute“, einem Radweg zwischen Osnabrück und Münster, stehen Informationssäulen, die man mit Handkurbeln zum Sprechen bringen kann.

Friedensroute

Für die Überquerung der Bahn muss ich einen ordentlichen Umweg nehmen.

Bahnlinie Osnabrück – Münster

Die Schlehen und die Kirschen sind in voller Blütenpracht.

Schlehedorn (Prunus spinosa L.)

Im kleinen Ort Leeden nehmen der Stiftshof und die Stiftskirche eine markante Stellung ein. Ursprünglich waren sie Teil eines Zisterzienserinnenklosters aus der Mitte des 13. Jhdts. Nachdem das Kloster 1812 aufgelöst wurde, ging es nach und nach in den Allgemeinbesitz über.

Leeden – Stiftshof
Leeden – Stiftshof

Nach Leeden geht es kurz auf den Fangberg. Der Start des Weges führt durch einen Privatgarten. Dafür ist es dann umso schöner.

Leeden – Fangberg
Leeden – Fangberg

Noch ein Höhenzug des Teutoburger Waldes ist zu meistern, bevor es hinunter in die Stadt Lengerich geht.

Teutoburger Wald
Lengerich
Lengerich – Bahnhofstraße
Lengerich – Römer und evang. Stadtkirche

Der Römer war ursprünglich ein Kirchhoftor aus dem 13. Jhdt.

Lengerich – Römer
Lengerich – vor dem alten Rathaus

In Lengerich ist für heute Schluss. Da ich kein adäquates Quartier gefunden habe, fahre ich mit dem Bus zurück nach Leeden, wo ich bei Frau Wagner untergebracht bin.

Unterkunft in Leeden
Unterkunft in Leeden

Bis zum frühen Nachmittag hat die Lufttemperatur immerhin 10°C erreicht.

Tagesstrecke: 27,7 km; ↑ 315 m; ↓ 304 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Auf dem Jakobsweg von Flensburg nach Köln – 2. Teil Anreise nach Osnabrück

Jetzt ist es wieder so weit! Ich werde ab morgen wieder auf einem Jakobsweg unterwegs sein und meinen, im Mai 2022 begonnen Weg von der dänisch-deutschen Grenze nach Köln in Osnabrück fortsetzen. Bis dahin hat es mich im letzten Frühjahr getrieben.

Im 2. Teil möchte ich jetzt den westfälischen Jakobsweg in Angriff nehmen, der ja etwas hügeliger als der bisherige Weg zu sein scheint.

Westfälischer Jakobsweg Osnabrück – Köln 1
Westfälischer Jakobsweg Osnabrück – Köln 2

Für die Anreise habe ich wieder die Bahn als Verkehrsmittel gewählt. Diesmal reise ich am Tag – der Nachtzug mit Liegewagen hätte keinen Vorteil gebracht. Meine Teilstrecken sind: Graz – Salzburg -München, München – Hannover und Hannover – Osnabrück. Die geplanten 13:18 h Fahrzeit sind auch nicht ohne.

Heidrun bringt mich zum Bahnhof, der noch recht verschlafen wirkt.

Graz – Hauptbahnhof
Graz – Hauptbahnhof
Graz – Hauptbahnhof

Um 5.45 Uhr starte ich mit dem EC 218 in Richtung Salzburg und München. Ich habe vorerst ein Abteil für mich allein.

Im EC 218 Graz – Frankfurt
Grimming (2351 m) mit „Hut“
Hauptbahnhof Salzburg

Mit kleiner Verspätung, aber genügend Zeit für den Anschlusszug komme ich in München an und wechsle in den ICE 586 nach Hannover.

Hauptbahnhof München
Hauptbahnhof München ICE 586
Hauptbahnhof München ICE 586

Nach kurzer Pause habe ich in Hannover den letzten Zug des heutigen Tages nach Osnabrück bestiegen.

Hannover
ICE 754
ICE 754

Sensationell pünktlich trifft unser Zug in Osnabrück ein. Jetzt bin ich wieder am Endpunkt meiner letztjährigen Wanderung angekommen.

Bahnhof Osnabrück

Ich gehe die erste große Straße in Richtung Zentrum und komme direkt zu meiner Unterkunft, dem Penthouse Backpackers, das in der Szene schon Kultstatus hat. Man muss halt bis in den 3. Stock liftfrei gehen. Von der Terrasse hat man dann herrliche, wenn auch heute sehr kühle Aussicht.

Penthouse Backpackers
Penthouse Backpackers
Penthouse Backpackers

Zum Tagesabschluss mache ich noch einen kleinen Abstecher durch die Innenstadt, die völlig ausgestorben ist.

Die ersten 3,6 km haben richtig gut getan.

Link zum 20. Tag des Jakobsweges von Flensburg nach Köln 1. Abschnitt: Mai 2022 Engter – Osnabrück

Resumé über den WWW 07 von Wien nach Dobersberg 4. Abschnitt (Ostösterreichischer Grenzlandweg)

Anreise und Rückfahrt:
Für die Anreise haben wir uns für die Bahn entschieden: Graz – Wien mit dem Railjet in der Früh ist unschlagbar. Die Rückfahrt ist schon ein kleines Abenteuer, da wir einige Male umsteigen müssen. Mit dem Bus zurerst von Dobersberg nach Waidhofen / Thaya und mit dem nächsten Bus nach Göpfritz an der Wild. Dort nehmen wir den REX nach Wien-Spittelau. Dann erfolgt der Wechsel in die U6 zum Bahnhof Meidling. Mit dem Eurocity Richtung Zagreb fahren wir nach Graz, wo uns nur mehr eine kurze Fahrt mit der S3 erwartet. Es klingst abenteuerlich, hat aber wie am Schnürchen geklappt.

Im Railjet nach Wien

Der Weg:
Bei der Planung halten wir uns recht genau an den Originalweg. Nur selten nehmen wir aus organisatorischen oder technischen Umständen eigene Wege. Die Wege sind mit wenigen Ausnahmen sehr gut und logisch markiert, nur an wenigen Stellen müssen wir wegen Forstarbeiten die Anschlussstellen suchen. Bis Retz ist dieser Abschnitt ist im Wesentlichen flach bis leicht hügelig, danach wird es eher hügelig, aber nie wirklich bergig. Die Etappenlängen sind eher wegen fehlender Unterkünfte ein Problem. Die Verwendung von GPS erweist sich als sehr praktisch, sonst braucht man doch einige Karten.

Am O7, E8 und NÖLRWW
Am O7, E8 und NÖLRWW

Unterkunft und Verpflegung:

Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste. Hier empfehle ich, sich vor Antritt der Wanderung auf der Seite der Sektion Weitwandern im Alpenverein zu informieren. Leider schließen immer mehr Beherberbungsbetriebe und Gasthäuser auf dieser Route. Einfache Herbergen oder Schutzhütten gibt es hier kaum. Die Unterkünfte kontaktiere ich nochmals bis zwei Tage im Voraus. Sie sind alle sehr sauber, manchmal sehr einfach. Manche Gasthäuser vergeben Quartiere auch an Ruhetagen.
Es ist von Vorteil, sich auch über die Verpflegungsmöglichkeiten zu informieren. Es gibt immer weniger Gasthäuser, und auch die haben Ruhetage und Urlaubssperren. Im Notfall kann man sich auch in Geschäften verpflegen.

Gasthof Magister in Unterolberndorf
Gasthof Polzer, Eibenstein
Frühstück in Hardegg, Pension Thayatalblick
Pension Wachtelwerkstatt; Unternalb bei Retz
Buschenschank in Haugsdorf

Natur und Kultur:

Dieser Abschnitt ist reich an kulturellen Besonderheiten. Dafür würde man schon viel mehr Zeit benötigen, als es der Weg zulässt. Aber auch die Natur bietet, obwohl Herbst ist, viele kleine und große Überraschungen.

Schloss Drosendorf
Herbstzeitlose
Ruine Kollmitz
Fliegenpilz
Stift Geras
Kugeldistel
Erlebnisweinkeller Retz
Parasol

Statistik:
An den 11 Gehtagen legten wir 212 km zurück. Die Ortsbesichtigungen und Extrarunden usw. sind da nicht berücksichtigt. Dabei fielen etwa 3030 Bergauf- und 2520 Bergab- Höhenmeter an. Die Tagesstrecken lagen zwischen 12,3 und 25,1 km.

Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.

Für die einzelnen Tagesetappen gibt es korrespondierende Links auf Alpenvereinaktiv.com, wo Karten zur freien Verfügung stehen.

Der 07er-Weg ist vor allem Menschen mit weniger alpinen Ambitionen sehr zu empfehlen. Es gibt weniger Höhenunterschiede und überschaubarere Distanzen als auf anderen Weitwanderwegen in Österreich.

Weiterhin an guatn Weg!

Quartierliste ÖWWW-07 Bad Radkersburg – Dobersberg

Tagesetappen ÖWWW-07 Bad Radkersburg – Wien

Link zum Start 1. Abschnitt
Link zum Start 2. Abschnitt
Link zum Start 3. Abschnitt
Link zum Start 4. Abschnitt

34. Tag Donnerstag, 22. September 2022 Karlstein – Dobersberg; Rückfahrt Dobersberg – Wien – Graz

Nach dem gestrigen Tag steht heute ein kurze Halbetappe an. In der Früh frühstücken wir in der Bäckerei Hofstätter und setzen dann unseren Weg fort. Mit etwa 4 Grad ist es frisch, aber ohne Wind halb so schlimm.

Wieder haben wir einen tollen Blick von oben auf die Thaya. Offenbar hat man unsere Ankunft erwartet, denn der Waldweg ist frisch ausgemäht.

Blick auf die Thaya
Frisch gemähter Weg

An Münchreith an der Thaya gehen wir vorbei.

Münchreith

Die Wolkenstimmungen wechseln dauend ab. Derzeit ist kein Regen in Sicht.

Hier wird Gneis abgebaut. Ein riesiger Hinkelstein (Bildstock) steht am Werkseingang.

Bildstock aus Gneis
Hohenwarth

Hohenwarth ist ein kleines Dorf mit einem weiten Anger.

Hier gibt es auch wieder Viehhaltung.

Mutterkuhhaltung

Die Radlmühle ist teilweise sehr schön renoviert und liegt idyllisch an der Thaya.

Radlmühle
Radlmühle

Teilweise verläuft der Bahnradweg Waidhofen – Slavonice parallel zu unserem Weg.

Bahnradweg Waidhofen – Slavonice
Bahnradweg Waidhofen – Slavonice

Auch Lexnitz ist ein kleines Dorf mit großem Anger.

Schließlich taucht der Kirchturm von Dobersberg auf. Wir besuchen die Pfarrkirche, eine Sammlung durch die Jahrhunderte. Sie ist dem Hl. Lambert geweiht.

Pfarrkirche Dobersberg
Pfarrkirche Dobersberg
Pfarrkirche Dobersberg

Über den Hauptplatz kommen wir zum Schloss Dobersberg. Das Schloss war ein mittelalterlicher Wehrbau, der 1520 durch den Renaissancebau ersetzt wurde. Heute sind in den Räumlichkeiten das Gemeindeamt und ein Naturkundemuseum untergebracht.

Hauptplatz
Schloss Dobersberg
Schloss Dobersberg

In der Gemeindekanzlei hole ich mir den letzten Stempel für unseren Wanderpass, dann geht es Richtung Heimat.

Von Dobersberg fahren wir mit dem Bus nach Waidhofen an der Thaya, von dort mit dem nächsten Bus bis Göpfritz an der Wild, ein Ort von dem ich noch nie etwas gehört habe. Dort nehmen wir den Regionalexpresszug nach Wien-Spittelau. Jetzt erfolgt der Wechsel in die U6 nach Meidling. Mit dem Eurocity Richtung Zagreb fahren wir nach Graz, wo uns nur mehr eine kurze Fahrt mit der S3 erwartet.

Damit endet auch der 4. Abschnitt unserer Wanderung auf dem Ostösterreichischen Grenzlandweg, auf dem wir ca. 230 km zurückgelegt haben. Mein besonderer Dank gilt Heidrun, die so famos mit- und durchgehalten hat.

Tagesstrecke: 12,3 km; ↑ 207 m; ↓ 181 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

33. Tag Mittwoch, 21. September 2022 Eibenstein – Karlstein

Heute ist die Königsetappe unseres vierten Abschnitts auf dem 07er-Weg angesagt. Nicht nur wegen der Länge, sondern auch wegen des Verlaufs des Weges an der Thaya. Dazu haben wir bestes Wetter geliefert bekommen. Frisch ist es halt in der Früh.

Gleich hinter unserem Quartier beginnt der kurze Aufstieg zur Pfarrkirche von Eibenstein, um gleich wieder zur Thaya abzusteigen. Morgengymnastik sozusagen. Eibenstein hat aktuell übrigens 45 Einwohner.

Pfarrkirche Eibenstein
Thaya

Dieses Jahr hat hier auf der Jubiläumswiese wieder das Biker-Fronleichnam stattgefunden. 500 Biker haben sich beim 6 m hohen Biker Angel Raphael eingefunden um ihrer verunglückten Freunde zu gedenken. Das Motto: Fahr nie schneller als dein Schutzengel!

Biker Angel
Blick zurück auf Eibenstein

Jetzt beginnt der Weg entlang der des Flusses. Wobei ich relativieren muss: Einmal ist man neben dem Fluss, manchmal wieder weg, dann hoch über ihm. Nur wenn man in ihm ist, wird es nass.

Am Thaya-Weg
Thaya
Am Thaya-Weg
Thaya
Ehemalige Mühle – Unterpfinnigsteigmühle
Abstieg
Thaya

Wir haben Glück gehabt. Der Beton für die Brücke wird erst am Nachmittag geliefert. Dann hätten wir einen gewaltigen Umweg nehmen müssen oder unsere Spuren im Beton hinterlassen.

Brückenbau

Im Kollmitzgraben stoßen wir auf die gewaltige Ruine Kollmitz aus dem 13. Jhdt. Sie liegt auf einem Sporn hoch über der Thaya und war bestens befestigt. Nach 1708 ließ man die Gebäude verfallen, weil man einfach keine Verwendung dafür hatte.

Ruine Kollmitz
Ruine Kollmitz
Ruine Kollmitz
Blick ins Tal

Nur durch dieses Tor in der „Böhmischen Mauer“, die die Anlage abriegelte, war die Burg erreichbar.

Nordtor mit der „Böhmischen Mauer“

Unterwegs kommt uns ein Schulklasse entgegen, die ihren Wandertag in Lama-Begleitung absolviert.

Wandertag
Wandertag

Unsere nächste Zwischenstation ist Raabs an der Thaya. Die Burg beherrscht das Stadtbild von überall her. Hier fließt auch die Deutsche Thaya mit der Mährischen Thaya zusammen. Dann heißt das Gewässer nur mehr Thaya.

Raabs an der Thaya.
Burg Raabs an der Thaya um 1050
Zusammenfluss der Deutschen Thaya mit der Mährischen Thaya

Danach geht der Weg Schlinge um Schlinge, meist in Ufernähe dahin. Steile Felsen zeigen, dass das Gestein den Laufe des Flusses bestimmt hat.

Am Ufer der Deutschen Thaya
Am Ufer der Deutschen Thaya

Am Grasel- Weg, benannt nach dem berüchtigten Einbrecher und Räuber Grasel, kommen wir an den schönsten Stellen des Tales vorbei. Grasel wurde mit 28 Jahren in Wien wegen seiner Taten hingerichtet und dann zu einem „Robin Hood“ hochstilisiert.

Blick auf die Thaya
Pfad

Nach einer Zwischenrast bei der Liebnitzmühle geht es steil bergauf nach Speisendorf.

Wieder rauf
Denkmalgeschütztes Haus in Speisendorf
Speisendorf – „Zammenstehen“
Speisendorf

Recht müde kommen wir in Karlstein an. Im letzten Augenblick schiebt sich eine dunkle Wolke über uns. Wir bleiben glücklicherweise trocken.

Burg Karlstein
Hauptstraße

Karlstein ist das Zentrum der Uhrmacher in Österreich. Hier gibt es eine HTLA und die Bundesberufsschule der Uhrmacher.

Sonnenuhr (heute außer Dienst)

Wenn die Landeshanni ihre Schutzengelflügerl ausbreitet, kann nichts mehr passieren.

Wir nächtigen im Haus Appl-Löffler.

Tagesstrecke: 26,3 km; ↑ 574 m; ↓ 569 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

32. Tag Dienstag, 20. September 2022 Geras – Eibenstein

Beim Frühstück vertratschen wir uns mit unserer netten Gastgeberin, die sich in der Geschichte des Ortes bestens auskennt. So wird es für unsere Verhältnisse ein etwas späterer Aufbruch.

Im Rathaus der Stadt – hier ist wirklich jede größere Häuseransammlung eine Stadt – hole ich mir die Stempel für unseren Wanderpass.

Geras – Hauptstraße mit Rathaus

Wir gehen wieder an Stift und Stiftskirche vorbei und passieren den ehemaligen Meierhof des Stiftes, der heute Teil des Hotels Schüttkasten und der Kunstakademie Geras ist und unabhängig vom Stift geführt wird.

Stiftskirche Geras
Meierhof Geras

Etwas außerhalb liegt der Bahnhof Geras-Kottaun, der heute nur mehr vom „Reblaus-Express“ benutzt wird.

Bahnhof Geras-Kottaun

Dann geht es über die sanften Hügel des Waldviertels weiter.

Felder

In Wolfsbach steht ein schönes Gasthaus, das leider nicht mehr in Betrieb ist.

Wolfsbach – Gasthaus zum Wildschütz

Wieder ziehen bedrohliche Wolken auf. Es schaut aber ärger aus, als es kommt.

Wolfsbach
Bei Wolfsbach

Bei leichtem Nieselregen kommen wir in Richtung Drosendorf. Ohne Regencape ist es zu nass, mit fast overdressed.

Drosendorf
Drosendorf – Pfarrkirche im Vordergrund, Stadtkirche im Hintergrund

Auch in Drosendorf sind die Verhältnisse nicht einfach. Da gibt es Drosendorf-Altstadt und Drosendorf-Stadt, das von einer Befestigungsanlage umgeben war und von Ottokar II. im Jahre 1278 16 Tage lang erfolglos belagert wurde.

Die Vorgängerbauten des Schlosses Drosendorf werden schon 1180 erwähnt, der heutige Bau stammt aus dem 17. Jhdt. Heute ist das Schloss, wie viele historische Gebäude in der Umgebung, im Besitz der Familie Hoyos-Sprinzenstein.

Stadtmauer
Schloss Drosendorf
Schloss Drosendorf

Im Rathaus frage ich wieder nach einem Stempel und nach einem offenen Gasthaus. Ersterer Wunsch kann sofort erfüllt werden, zweiter wird negativ beschieden.

Drosendorf – Rathaus

In Drosendorf wurde 1559 ein Alaunbergwerk eröffnet, Ende des 16. Jahrhunderts gab es vorübergehend Bleibergbau.

Bergamtshaus

Am Hauptplatz stehen durchwegs zweigeschoßige Gebäude, die den beschaulichen Charakter hervorheben.

Drosendorf – Hauptplatz
Drosendorf – Hauptplatz

Da alle Gasthäuser geschlossen sind, werden wir von einer Frau auf das kleine ADEG – Geschäft verwiesen, das auch in dem Moment zusperrt. Die freundliche Besitzerin, Frau Linsbauer, holt uns noch in das Geschäft und verkauft uns Kaffee und Mehlspeisen, die wir im Pavillon am Hauptplatz genießen.

Während wir im Pavillon sitzen, geht draußen ein Regenguss nieder.

Drosendorf – Pavillon
Mohnstrudel zu Mittag

Auf unserem weiteren Weg steigen wir in engen Serpentinen von der Stadt zur Thaya ab. Von unten sieht man erst die steilen Felsen.

Abstieg zur Thaya
Felsen an der Thaya

Über die Hügel bei Autendorf kommen wir bei Primmersdorf wieder an die Thaya. Das Schloss Primmersdorf war einst Meierhof des Stiftes Herzogenburg.

Schloss Primmersdorf
Thaya mit leichtem Hochwasser

Bei einem kurzen Anstieg treffen wir erstmals auf unserem Weg zwei Wanderinnen, die ebenfalls des 07er- Weg gehen. Sie sind am Nebelstein gestartet.

Wir sind am heutigen Tagesziel angekommen. Der Gasthof Pölzer liegt direkt unter der Ruine Eibenstein an der Thaya. Die Ruine Eibenstein wurde schon im 12. Jhdt. urkundlich erwähnt und soll nach manchen Quellen mit den Templern in Beziehung gestanden sein.

Ruine Eibenstein
Ruine Eibenstein
Gasthof Pölzer
Gasthöf Pölzer

Tagesstrecke: 22,3 km; ↑ 307 m; ↓ 430 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

31. Tag Montag, 19. September 2022 Hardegg – Geras

Das Frühstück in der Pension Thayatalblick verdient eine besondere Erwähnung. Pünktlich um 7 Uhr bringen es die Hausleute zu uns in unsere Wohnung. Obwohl es so reichhaltig war, haben wir es doch stark dezimiert.

Am Frühstückstisch

Mit unserem Aufbruch wird aus leichtem Nieseln ein ordentlicher Regen. Gut, dass es gute Ausrüstung gibt.

Blick auf Burg, Kirche und Karner von Hardegg
Wiesenweg
Wald

Der erste Ort, durch den wir kommen, ist  Felling. Hier werden nach alter Tradition Perlmutt – Knöpfe gefertigt. Wurden ursprünglich Muscheln aus der Thaya und der March verarbeitet, werden heute die Rohstoffe importiert .

Begrüßung in Felling

Früher hat dieses Schloss den Namen des Ortes geführt, nämlich Riegersburg. 2017 wurde der Name auf Ruegers geändert um Verwechslungen mit der steirischen Riegersburg zu verhindern.

Die Geschichte des Schlosses beginn im 13. Jhdt., das heutige Gebäude geht auf das 18. Jhdt.  zurück als es von der Familie in  Khevenhueler umgebaut wurde. Die Geschichte des Schlosses Ruegers ist eng mit der Burg Hardegg verbunden.

2021 wurde das Schloss von dem Künstler Gottfried Helnwein und dem Immobilienunternehmer Klemens Hallmann erworben. Das lässt hoffen, dass das Schloss gut erhalten bleibt.

Schloss Ruegers
Riegersburg

Das Wetter spielt heute ein bisschen verrückt. Mal Regen, mal Sonnenschein, aber immer Wind.

Wetterkapriolen
Trocken, aber windig

Wir sind froh, in Langau anzukommen, denn hier finden wir in einem Spar-Markt ein Cafe, das auch kleine Speisen anbietet.

Langau

Die Pfarrkirche von Langau stammt im wesentlichen aus dem 18. Jhdt. Interessant finde ich den Turm, der aus einem viereckigen Grundriss in der Hälfte in ein Oktogon übergeht.

Pfarrkirche Langau
Pfarrkirche Langau

Langau hatte nach dem 2. Weltkrieg einen Braunkohleabbau im Tagbau, der bis 1963 in Betrieb war. Danach füllten sich die Gruben mit Wasser und sind Mittelpunkt eines Freizeitzentrums.

Aufgefallen ist mir die aufwendige Statue hl. Nepomuk.  Auf einem dreiseitigen von einem Steingitter umschlossenen Sockel mit Reliefs der hl. Donatus, Florian und Sebastian steht auf einer von Engeln getragenen Wolkenpyramide die Figur des hl. Johannes Nepomuk. (Aus 1728)

Hl. Nepomuk

Ein Männlein steht im Walde…

Fliegenpilz (Amanita muscaria
(L. : Fr.) LAMARCK)

Schließlich kommen wir in Geras an, dass durch sein Prämonstratenserstift bekannt ist.

Blick auf Geras

Stift Geras ist das älteste ohne Unterbrechung bestehende Männerkloster des Ordens und wurde 1153 gegründet.

Stift Geras
Geras – Stiftskirche
Geras – Stiftskirche
Geras – Stiftskirche

Im „Schüttkasten“, heute ein Hotel und Restaurant, essen wir zu Abend. Es gehört wie der Meierhof und die Kunstakademie heute nicht mehr zum Stift.

Schüttkasten

Wir sind heute im Privatquartier von Frau Moser untergebracht.

Privatzimmer Moser
Privatzimmer Moser

Was gibt es sonst noch zu berichten? Eine Wiesenweihe jagt unmittelbar neben uns und lässt sich nicht stören. Ein mächtiger Seeadler fliegt vor uns auf und später sehen wir noch ein Exemplar. Die verschiedenen Pilze schießen sprichwörtlich aus dem Boden. Ich bringe unserer Quartiergeberin den ersten und einzigen Steinpilz als Gastgeschenk mit.

Tagesstrecke: 24,2 km; ↑ 361 m; ↓ 178 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

30. Tag Sonntag, 18. September 2022 Retz – Hardegg

Pünktlich um sieben Uhr sitzen wir beim Frühstück. Es hat zu nieseln begonnen und der Wind rüttelt die Bäume richtig durch. Wir lassen es uns schmecken, bevor wir hinaus gehen. Bis Retz brauchen wir die Regenpelerinen, dann kommt die Sonne heraus.

Am Hauptplatz von Retz

Wir kennen uns schon aus und streben durch die Windmühlgasse der Windmühle zu. Die seit 2010 wieder in Betrieb befindliche Windmühle wurde 1853 an Stelle einer älteren errichtet. Zwischenzeitlich stillgelegt, ist sie heute wieder voll funktionstüchtig. Das Flügelkreuz hat einen Durchmesser von 25 m.

Retzer Windmühle

Retzer Windmühle

Die Aussicht von dort ist toll.

Retz
Retz

Wir sind jetzt an der Grenze vom Weinviertel zum Waldviertel. Wie hat der Führer gestern gesagt? Nördlich der Weinberge ist der Weinbau aus klimatischen und geologischen Gründen nicht sinnvoll und außerdem haben vor lauter Wald die Weingärten keinen Platz.

Grenze zum Waldviertel

Wir gehen einen bestens markierten Weg. Immer sind die Tafeln oder Markierungen an der richtigen Stelle. Der Wind ist sehr heftig, vor allem auf den freien Flächen bei Hofern.

Wegtafeln
Bei Hofern
Blick auf Niederfladnitz

Die Lokalbahn Retz–Drosendorf im Weinviertel verbindet die Städte Drosendorf und Retz an der Nordwestbahn. Nach Einstellung des Personenverkehrs am 9. Juni 2001 wird die Strecke seit 2002 als Nostalgiebahn unter dem Namen Reblaus-Express touristisch vermarktet. Die Bahnstrecke hat bis zu 39 Promille.

Reblaus-Express
Bahnübergang Hofern

Im Wald ist es gleich viel ruhiger, der Wind pfeift zwar in den Wipfeln, aber es ist gutes Wanderwetter.

Wege
Wege
Wieder einmal ein Parasol

Mitten im Wald liegt idyllisch der Sagteich, aufgestaut aus dem Kajabach.

Sagteich
Kajabach

Die Burgruine Kaja ist die Ruine einer Höhenburg, sie liegt versteckt ein wenig abseits vom Grenzfluss Thaya am Kajabach. Sie wurde bereits 1196 erwähnt. Zwischenzeitlich war sie eine richtige Raubritterburg. Heute ist sie in Privatbesitz der Grafen von Waldstein-Wartenberg.

Ruine Kaja

Nun kommen wir an die Thaya, die den Grenzverlauf zwischen Österreich und Tschechien darstellt. Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war hier keine touristische Tätigkeit möglich, heute ist hier der grenzübergreifende Nationalpark Thayatal.

Am Grenzfluss Thaya
Am Grenzfluss Thaya
Am Grenzfluss Thaya

Nach ein paar Kilometer idyllischer Flusswanderung gibt es eine Abkürzung der nächsten Flussschleife, den „Überstieg“.

Am Überstieg
Am Überstieg

Von oben haben wir einen phantastischen Ausblick auf die Thaya, die hier eine 180 Grad – Wendung macht.

Am Überstieg
Am Überstieg

Auf der anderen Seite geht es natürlich genau so steil hinunter. Auch der Uferweg fordert kleine „Klettereien“.

An der Thaya
An der Thaya

Nach mehr als 22 km kommen wir in Hardegg an und gehen über die Brücke, die ab 1945 für 45 Jahre gesperrt war. Ein offizieller, temporärer Grenzübergang wurde erst 2006 eingeführt. Heute ist die Holzbrücke zu Fuß oder mit dem Fahrrad frei benutzbar. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, den nördlichen Nachbarn einen Besuch abzustatten.

Thayabrücke
Erinnerungstafel
Wir in Tschechien

Hardegg ist die kleinste Stadt Österreichs und hat gerade 1304 Einwohner.

Im Zentrum des Ortes liegt die Burg, die seit dem 10. Jhdt. ständig ausgebaut und erweitert wurde.

Zwischenzeitlich war die Burg dem Verfall preisgegeben. Ab 1878 ließ Johann-Carl von Khevenhüller, der auch als Mitkämpfer Kaiser Maximilians von Mexiko gegen die Truppen der republikanischen mexikanischen Regierung bekannt wurde, die Festung wieder aufbauen. Heute gibt es hier ein kleines Museum über Max von Mexico. Leider ist die Burg derzeit nicht zugänglich.

Burg Hardegg

Die Pfarrkirche und der Karner wurden auch schon im 12. Jhdt. errichtet.

Pfarrkirche Hardegg
Karner Hardegg

Wir übernachten in der Pension Thayatalblick und genießen das Ambiente.

Tagesstrecke: 22,6 km; ↑ 498 m; ↓ 413 m

Route auf alpenvereinaktiv.com