VFS 41. Tag Montag, 12. Mai 2025, Lecce – Martano

Um 6.20 Uhr breche ich auf und suche mir ein offenes Café, das ich gleich neben der Porta San Biagio finde.

Porta San Biagio

Am Denkmal der Liebenden vor bei geht’s rasch aus der Stadt.

Denkmal der Liebenden

Es geht gut voran und schon bald bin ich in Merine. Der Ort erwacht, die älteren SchülerInnen fahren mit dem Bus, die jüngeren mit Mama.

Merine
Merine
Merine

Bei Kilometer 12 des heutigen Marsches  erwartet mich eine große Überraschung. In Acaya steht eine fast unveränderte Wasserburg aus der Renaissance.  Auf spätere Umbauten wurde verzichtet.

Acaya
Acaya
Acaya – Zugang zum Borgo

Bei Kilometer 19 ist Vernole an der Reihe. Die Ortschaften ähneln sich sehr. Überall findet man Zeichen der Paläste aus dem Barock: Torbögen, Balkone, Innenhöfe.

Vernole
Vernole
Vernole – Mariensäule
Vernole – Chiesa Madre

Auf dem weiteren Weg komme ich an einigen Naturschutzgebieten vorbei. Die Wege sind mal breiter, mal schmäler.

Wege
Wege
Wege
Gelbköpfige Dolchwespe

Nach mehr als 33 Kilometern komme ich in Martano an. Wieder schmiegen sich enge Gassen um das Zentrum, wieder gibt es zahlreiche Palazzi.

Palazzo
Palazzo
Palazzo
„Hauptstraße“

Ich suche meine Herberge bei Borgo in Corte, die in verschiedenen Altstadthäusern Wohnungen anbieten. In diesem Viertel giebt es noch Gemeinschaftshöfe aus früherer Zeit, wo mehrere Wohneinheiten gemeinsame Infrastruktur nutzen.

Quartier in der Altstadt
Quartier in der Altstadt
Quartier in der Altstadt

Auch für die Altpolitiker der Stadt hat man etwas übrig. Der Minister a.D. (um 1900) hat einen Drink spendiert bekommen.

Minister

Zum Abendessen einmal fleischlos: Ciceri e tria (frische Pasta mit Kichererbsen) – ein typisches Gericht für die Region Salento.

Tagesstrecke: 33,7 km; ↑ 68 m; ↓ 60 m + 1 km Stadtrundgang

VFS 40. Tag Sonntag, 11. Mai 2025, Torchiarolo – Lecce

Mit einem üblichen Frühstück – doppelter Espesso, ein Kornetto und Saft – beginnt der Tag ganz normal. Um 7 Uhr bin ich schon unterwegs und wandere auf unterschiedlichen Pfaden gegen Süden.

Quer durchs Gelände

Die ersten Maulbeeren sind reif und wollen verkostet werden. Die sind schon sehr süß und lösen sich vom Stängel.

Maulbeeren

Nach etwa neun Kilometern komme ich zur Abbazia Santa Maria di Cerrate, die ganz einsam in der Gegend steht. Sie ist eines der bedeutendsten Beispiele romanischer Architektur in Otranto.

Abbazia Santa Maria di Cerrate

Sie stammt aus dem 12. und 13. Jhdt., die Fresken aus dem 13. und 14. Jhdt.

Abbazia Santa Maria di Cerrate
Abbazia Santa Maria di Cerrate
Abbazia Santa Maria di Cerrate
Abbazia Santa Maria di Cerrate
Abbazia Santa Maria di Cerrate

Eigentlich ist die ehemalige Abtei erst um 10 Uhr geöffnet, aber am Sonntag ist um 9 Uhr eine Messe. Für mich hat der Kustode noch um 20 Minuten früher geöffnet. So brauche ich nicht eineinhalb Stunden zu warten.

Abbazia Santa Maria di Cerrate

Der Weg ist fast immer sehr gut begehbar, sodass ich auch rasch weiterkomme.

Radweg durch die Macchie

Der einzige Ort unterwegs ist die kleine Stadt Surbo, die wenig Bedeutung hat.

Surbo
Surbo – Hauptplatz

Die Außenfassade dieses Wohnblocks ist total verwittert. Das Meer ist nicht weit.

Surbo – Siedlung

Mit ein paar Hindernissen komme ich nach Lecce, wo ich direkt an der Festungsmauer lande.

Festungsmauer

Der Innenstadtkern ist einfach unbeschreiblich. Ich kann mich an keine Stadt erinnern, wo so viele Paläste dicht an dicht stehen. Sie haben nicht nur prunkvolle Fassaden, auch die Höfe sind repräsentabel.

Palast
Portal
Palast – Innengestaltung
Palast – Innenhof
Palast – Innenhof

Da viele Gebäude unter Napoleon den Besitzern enteignet und der Allgemeinheit übergeben wurden, sind heute viele durch Ämter in Gebrauch.

Auch bei den Kirchen wurde nicht gespart: Die Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta e Sant’Oronzo oder kurz Duomo ist eines von vielen Beispielen.

Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta e Sant’Oronzo

Die heutige barocke Architektur geht auf den Grundriss aus dem 12. und 13. Jhdt. zurück. Die Krypta ist ein Zeugnis dafür.

Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta e Sant’Oronzo
Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta e Sant’Oronzo
Cattedrale Metropolitana di Santa Maria Assunta e Sant’Oronzo – Krypta

Die Basilica Santa Croce ist ein weiteres Beispiel süditalienischen Barocks.

Basilica Santa Croce
Basilica Santa Croce

Diese Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Auch von den Römern gibt es etwas zu sehen: das alte römische Theater, das im 1. und 2. Jhdt. n. Chr. für ca. 25.000 Besucher errichtet wurde.

Amphitheater

In der Stadt ist viel los. In den nächsten Tagen ist der Giro d’Italia in der Stadt zu Gast.

Giro d’Italia auf der Piazza Sant’Oronzo
Giro d’Italia

Ich beziehe mein Quartier in der Urban Oasis. Die MitarbeiterInnen sind äußerst freundlich und hilfsbereit. Nur das Haustor hat seine Eigenheiten. Da muss man erst mit dem Rucksack durchkommen.

Urban Oasis
Urban Oasis

Auf Anregung von meinem Neffen gönne ich mir einen Café Leccese mit Beilage.

Café Leccese

Tagesstrecke: 25,6 km; ↑ 35 m; ↓ 17 m + 6 km Stadtrundgang

VFS 39. Tag Samstag, 10. Mai 2025, Brindisi – Torchiarolo

Noch vor dem Frühstück schaue ich auf der Piazza Mercato vorbei, wo die Händler gerade ihre Waren aufbauen.

Piazza Mercato

Die Gassen machen einen sauberen Eindruck, nichts von schmuddeliger italienischer Hafenststadt. Die Bäume sind Mandarinen.

Via Trieste

Bei der Porta Lecce verlasse ich die ehemaligen innere Stadt. Hier sind noch die Befestigungsanlagen aus dem 15. Jhdt.  zu sehen.

Porta Lecce
Verteidigungsanlagrn

Noch lange begleiten mich die Neubauten auf dem Weg aus der Stadt mit über 80.000 Einwohnern.

Neubauten

Dann bin ich wieder allein auf wirklich weiter Flur. Lange Gerade landwirschaftliche Wege durchkreuzen die Landschaft. Es wird abwechselnd Gemüse, Obst, Wein und Getreide, ja und natürlich Oliven, angebaut. 

Wer kennt dieses Gebilde? Die Auflösung gibt’s gegen Ende.

Wer oder was bin ich?
Feldweg

Plötzlich kann der Weg auch so aussehen. Sieht zwar sehr „bio“ aus, ist aber sehr schwer zu gehen.

Feldweg

Oder so: fast wie es die alten Römer machten

Steinweg auf einer Steigung
Weg des Weingutes Tormaresca

Auch die Gebäude am Weg haben vielfältiges Aussehen.

Betriebsgebäude des Weingutes Tormaresca
Wohnhaus am Land
Lost place

Immer häufiger komme ich an ganzen Olivenhainen vorbei die nahezu abgestorben sind.

Oliventod

Kurz vor dem Ziel komme ich noch an den Resten von „VALESIO“, einer archäologischen Fundstelle vorbei. Hier hat sich bereits in vorrömischer Zeit eine Siedlung befunden. Sie war über einen fünf Kilometer langen Kanal mit der Adria verbunden. Erst um 1500 wurde diese Gegend verlassen.

Valesio
Villa in Valesio
Reste des alten Kanals

Zu Mittag bei meiner Ankunft in Torchiarolo herrschte fast „High Noon“ – Stimmung.

Torchiarolo
Torchiarolo
Torchiarolo – Santa Maria Assunta
Torchiarolo – Santa Maria Assunta
Torchiarolo – Castello
Torchiarolo

Ich bin in der Foresteria Parrocchia Sant. Maria Assunta untergebracht, ein nettes Pilgerquartier im ehemaligen Kindergarten. Bei der Ankunft liegt rin Willkommenspaket mit Pizzaschnitte, Wasser und Banane bereit.

Foresteria Parrocchia Sant. Maria Assunta
Foresteria Parrocchia Sant. Maria Assunta
Foresteria Parrocchia Sant. Maria Assunta

Zum Abendessen gibt es heute Schweinsripperl.

Zur Auflösung des Bildes:

Es ist die Blüte der Artischocke

Tagesstrecke: 27,8 km; ↑ 55 m; ↓ 16 m + 1 km Stadtrundgang

VFS 38. Tag Freitag, 09. Mai 2025, Torre Santa Sabina – Brindisi

Heute steht die Königsetappe dieser Tour an. Um die Kühle des Morgens auszunutzen, bin ich kurz nach sechs Uhr aus dem Haus, und als ich beim Café eintreffe, gehen gerade die Rollladen hoch.

Morgenstimmung in Torre Santa Sabina

Heute ist wieder viel Natur angesagt. Ich versuche den Sandstränden möglichst zu entgehen.

Dünen
Hinter den Dünen
Wilde Möhre?

Graffitis können auch stilvoll sein und müssen nicht nur hingefetzt sein.

Graffitis unter einer Straßenbrücke

Auch ein Kunstwerk?

Das orange Sofa

Lange geht es an der SS379 entlang. Rechts davon ist ein Naturschutzgebiet, das die Macchie, den Strand und das Wasser betrifft. Am Strand soll es Wasserschildkröten geben und im Wasser einen Kelpwald.

An der SS379

Die Wacht- und Kommunikationstürme stehen alle paar Kilometer.

Nach 30 km komme ich an der Stadtgrenze an, die vom Flughafen gebildet wird. Ein Flugzeug der EasyJet aus Basel setzt gerade zur Landung an.

EasyJet aus Basel

Am Stadtrand werden die Pilger von einer Eisenfigur erwartet.

Begrüßung in Brindisi

Das Denkmal für die gefallenen Marineangehörigen aus dem ersten Weltkrieg wäre begehbar. Es wurde vom „Duce“ Mussolini in Auftrag gegeben.

Kriegerdenkmal

Mit einer Motorbarkasse geht es über den schmalen Meeresarm zur Altstadt von Brindisi.

Motorbarkasse
Brindisi – Villaggio Pescatore
Kriegsschiff

Die Festung ist militärisches Sperrgebiet und kann nicht besucht werden.

Castello Svevo di Brindisi

Ich gehe auf geradem Weg zum Quartier. Ich logiere im B&B XX.09.

Das Datum 20. September 1870 erinnert an die Eroberung Roms durch die Truppen Garibaldis und das Ende des mächtigen Kirchenstaates.

B&B XX.09.
B&B XX.09.

Nach einer Erholpause schaue ich mir noch ein paar Touristen-Musts an.

Die Colonne Romane markiert den Endpunkt der Via Appia Antica. Das Kapitell der Säule steht geschützt im Palazzo Granafei-Nervegna.

Colonne Romane
Colonne Romane Original

Die Pontificia Basilica Cattedrale di Brindisi, geweiht 1143, sagt mir nicht besonders zu.

Cattedrale di Brindisi
Cattedrale di Brindisi

Bei der Pilger- Informationsstelle von Brindisi hole ich mir eine Pilgerurkunde ab. Ich habe gar nicht gewusst, dass es so etwas gibt.

Zwei Pilger
Pilgerurkunde

Heute belohne ich mich mit einem guten Filetsteak, das außerordentlich gut ist.

Filet-Steak

Tagesstrecke: 33,6 km; ↑ 22 m; ↓ 11 m + 4 km Stadtrundgang

VFS 37. Tag Donnerstag, 08. Mai 2025, Montalbano – Torre Santa Sabina

Früher als sonst bin ich auf der Straße unterwegs. In Erwartung großer Hitze habe ich mich schon um 6.40 Uhr auf den Weg gemacht. Dass die Hitze nicht gekommen ist, macht nichts.

Via Francigena
Lokalverkehr der Bahn

Die kleinen Stationen sind auch hier längst aufgelassen worden.

Ehemalige Bahnstation

Auch wenn die Sonne nicht scheint, leuchtet Ostuni vom Hügel herunter.

Ostuni

Asphaltiert wird, wie gerade Platz ist. Wenn ein paar Sträucher in die Fahrbahn ragen, werden sie nicht gleichgestutzt, sondern darum herumasphaltiert.

Neuer Asphalt für die Radfahrer?

Zu vielen Gutshöfen (Masseria) führen herrschaftliche Zufahrten. Viele werden heute als Hotel etc. geführt.

Zufahrt zu einer Masseria

Ich entdecke die ersten Olivenbäume, die vom Olivenbaumsterben bedroht zu sein scheinen. Auslöser ist das Bakterium Xylella fastidiosa (dt. Feuerbakterium), das die Poren der Pflanzengefäße (Xylem) verstopft und somit den Wasser- und Nährstofftransport blockiert. Die Versuche, die betroffenen Teile zu entfernen, sind nicht von dauerhaftem Erfolg. Einzig die Totalentfernung schützt die anderen Bäume. Angesichts dieser Jahrhunderte alten Bäume ist das nicht vorstellbar.

Befallene Bäume

Und rundum blüht es!

Königskerze

Jetzt bin ich kurz vor Torre Santa Sabina wieder ans Meer gekommen. Hier muss ich nicht dauernd über die Felsen steigen, sondern kann auf der „Strada comunali“ wandern.

Am Meer
„Strada comunali“

Der ganzen Küste entlang gibt es eine Kette von Türmen, die der Kommunikation beim Angriff diverser Feinde dienten.

Wachturm

Auf dem Jakobsweg! Unterwegs treffe ich immer wieder auf fossile Muschelansammlungen.

Fossile Jakobsmuschel

Die Anlagen der Ferienwohnungen und Campingplätze werden instand gebracht. Der Pool ist noch abgedeckt. Saisonbeginn ist der 1. Juni.

Campingplatz

Ich bin im B&B Torre Santa Sabina angemeldet. Der Vermieter kommt erst später. Ich stärke mich einstweilen in einem Restaurant in der Nähe.

Panini mit Oktopus, Schinken, Käse und Salat

Das B&B ist sehr großzügig.

B&B Torre Santa Sabina
B&B Torre Santa Sabina
B&B Torre Santa Sabina

Die Sonne kommt heraus, ich gehe an den Strand. Das Wasser ist nicht kalt, aber es weht jetzt ein frischer Wind.

Am Strand

Der Torre Santa Sabina ist leider gesperrt. Er wurde aller Wahrscheinlichkeit nach zwischen dem Ende des 15. und dem Beginn des 16. Jahrhunderts als Kontrollturm für den kleinen Hafen erbaut.

Torre Santa Sabina

Der Ort ist seit dem 7. Jhdt. v. Chr. bekannt und stellte einen wichtigen Hafen nach Griechenland dar. Die maritimen Aktivitäten dauerten von der mykenischen Zeit bis ins Mittelalter und die Neuzeit an. In der Kaiserzeit befand sich hier die Raststätte Ad Speluncas.

Heute ist der Fremdenverkehr die Haupteinnahmequelle für die Bevölkerung.

Tagesstrecke: 23,2 km; ↑ 14 m; ↓ 138 m + 2 km Stadtrundgang

VFS 36. Tag Mittwoch, 07. Mai 2025 Savelletri – Montalbano; Ausflug nach Ostuni

Strahlender Sonnenschein empfängt mich, als ich um sieben Uhr in ein nahegelegenes Cafe zum Frühstück gehe. Es könnte wieder warm werden.

Savelletri

Bald bin ich auf der Via Traiana allein. Nicht einmal Radfahrer sind unterwegs.

Ehemalige Via Traiana
Infotafel zur Via Traiana

Hier bin ich vollkommen von Oliven umgeben. Einige alte Exemplare haben tolle Formen. Keiner ist wie ein anderer. Wenn man da bei Nacht und Nebel durchgeht, kann schon ein wenig Gruseln aufkommen.

Oliven
Oliven
Oliven

Von Weitem werde ich vom Leuchtturm begrüßt der dem Ort Torre Canne, den Namen gegeben hat. Im Sommer hat der Ort durch die Touristen fast 10.000 Einwohner, im Winter gerade 400.

Im 20. Jhdt. wurden die schon früher entdeckten Thermalquellen erschlossen.

Torre Canne
Torre Canne
Blumenschmuck
Torre Canne – Strand

Weiter geht es durch Olivenhaine ohne Ende. Wieder ermöglicht eine Bahnüberführung einen Blick in die Gegend. Nun liegt Torre Canne schon wieder weit zurück.

Oliven und Torre Canne

Mitten in einem Hain liegt der Dolmen von Montalbano, der von vielen besucht wird. Das Alter soll 4000 Jahre betragen.

Dolmen
Dolmen

Ich bin heute im B&B Verdemare in Montalbano abgestiegen. Ein grüned Meer bilden die Oliven hier immer.

B&B Verdemare
B&B Verdemare

Ich bin heute sehr schnell unterwegs. Deshalb mache ich völlig ungeplant einen Abstecher mit dem Bus nach Ostuni. Diese Stadt am Berg ist mir gestern schon von Weitem aufgefallen.

Die Suche nach der Bushaltestelle ist das größte Problem. Ein rostiges Taferl zeigt sie an. Aber freundliche Anrainer helfen gerne weiter. In kaum 10 Minuten bin ich in der Stadt.

Ostuni ist „der“ Touristen-Hotspot. So habe ich die Stadt erlebt.

Palazzo Munizipio
Piazza de Liberta
Colonna di Sant’Oronzo

Durch kleine Gässchen geht es hinauf zur Cocathedrale Duomo Santa Maria d’Assunta.

Zum Dom
Zum Dom
Gässchen
Duomo Santa Maria d’Assunta
Duomo Santa Maria d’Assunta
Duomo Santa Maria d’Assunta

Hinter dem Dom habe ich eine schöne Aussicht bis zur Adria.

Panorama
Panorama

Mit dem Bus geht es jetzt wieder zurück nach Montalbano.

Bus

Und noch mein Abendessen…

Cozze gratinate
Brasciole

Tagesstrecke: 18,3 km; ↑ 107 m; ↓ 24 m + 3 km Stadtrundgang

VFS 35. Tag Dienstag, 06. Mai 2025 Monopoli – Savelletri

Kurz vor sieben Uhr klopft es an der Tür, und die junge brasilianische Ordensschwester sagt mir, dass das Frühstück fertig ist. Sie hat ihr Studium erst vor 20 Tagen abgeschlossen und arbeitet an der Schule als Lehrerin.

Frühstück

Dann geht es gleich wieder los. Auf ans Meer und aus der Stadt! Das Wasser ist meist sehr klar und sauber.

Meer
Kleine Bucht
Klares Wasser

Die Straße aus der Stadt ist für die Touristen ideal ausgebaut. Neben der Straße verläuft der abgegrenzte Gehsteig und davon getrennt ein zweispuriger Radweg. In der Hochsaison wird das auch notwendig sein.

Radweg, Gehsteig, Straße

Ich wähle auch heute wieder als Alternative die „alte“ Route der VFS über die Lokalstraße. Jetzt ist kaum Verkehr. Im Sommer dürfte hier die Hölle los sein, denn ab 1. Juni ist durchgehend 30 km/h verordnet.

Auch so hat man einst gewohnt.

Felswohnung

Auf dem Weg wäre das zu schnell.

Feldweg

Die Zeit, die ich durch die geänderte Route gewinne, investiere ich in die Archäologie. Ich besuche das Nationalmuseum von Egnazia.

Archälogische Ausgabung in Engnazia

Das Museum ist recht neu, und die Fundstücke werden attraktiv präsentiert. Schade, dass die mehrsprachige Beschriftung auch auf Englisch minimal ist.

Hier haben sich Menschen seit der Bronzezeit ununterbrochen aufgehalten und ihre Spuren hinterlassen. Die Griechen waren vor den Römern hier.

Griechische Vasen

Attis war der Verehrer und der Geliebte der Kybele, Magna Mater und Urmutter der Gottheiten. Der Kult um die beiden kam aus dem vorderen Orient und war im römischen Reich weit verbreitet.

Attis

Auch die drei Grazien haben die Kunst über die Jahrtausende beschäftigt.

Mosaikfragment „Drei Grazien“

Schließlich gab es hier noch ein frühchristliches Zentrum mit einem Bischofssitz. Der kostbare Ring stammt aus 6. – 7. Jhdt. und zeigt die Adikula aus der Grabeskirche in Jerusalem, was auf engen Kontakt mit Pilgern schließen lässt.

Goldring mit Granaten

Der Unterwasserarchäologie vor Ort ist im Keller eine ganze Etage gewidmet.

Aquarium

Das Freigelände ist groß und übersichtlich.

Marktplatz und Forum

Mich interessiert noch die Via Traiana, die natürlich mitten durch das Zentrum verläuft.

Via Traiana
Via Traiana

Wie überall sind Teile der Römerstraßen heute überbaut.

Via Traiana heute

Hinter einer undurchdringlichen Hecke aus riesigen Feigenkakteen liegt heute der Borgo Ignazia, ein 5* – Hotel. Die heutige Nacht ist auf Booking.com um wohlfeile 910 Euro angeboten worden.

Einfahrt zum Borgo Egnazia

Mein Quartier um 60 Euro ist auch schon zu teuer. Der Pilgerpreis liegt dabei schon um 50 Euro unter dem booking.com – Preis.

B&B Miramare
B&B Miramare

Ich stärke mich mit Spaghetti vongole für morgen.

Spaghetti vongole

Tagesstrecke: 19,0 km; ↑ 44 m; ↓ 17 m + 1 km Stadtrundgang

VFS 34. Tag Montag, 05. Mai 2025 Mola di Bari – Monopoli

Am Abend habe ich noch das Castello Angioino entdeckt. Es steht ohnehin nur 150 m von meinem Quartier entfernt. Karl von Anjou hat 1277 zum Schutz vor Piratenangriffen eine Befestigungsanlage errichten lassen, die 1508 auf die heutige Form modernisiert wurde.

Castello Angioino

Das nenne ich ein Frühstück. Mit Kaffee, Schinken, Käse, Butter und Marmelade wird man in Italien nicht oft verwöhnt.

Frühstückstisch

Kaum bin ich aus dem Wohngebiet heraus, hat mich gleich die Agrikultur.

Landwirtschaft

Die Köpfe der Artischocken stehen hoch über den Blättern und werden gerade geerntet.

Artischocken

Was von weitem wie riesige Folientunnel aussieht, sind Weingärten, die zum Schutz gegen Sonne mit Kunststoffnetzen abgedeckt werden. Auch das ist eine Folge des Klimawandels.

Weingarten

Verkehrstechnisch ist einiges los!

SS 16 Adriatica
Ferrovia Adriatica

Dann wendet sich der Weg wieder dem Meer zu. In den kleinen Ortschaften stehen offensichtlich nur Ferienhäuser. Balken zu, bestenfalls jemand, der den Garten in Ordnung bringt oder etwas repariert.

Bei dieser Villa haben sich die Errichter für eine tolle Architektur entschieden.

Ferienhaus in Cozze

In diesem Küstenabschnitt gibt es keine Sandstrände, aber schönes Wasser.

Küste bei Cozze

Der Pfad führt entlang der Küste, manchmal mehr am Wasser, manchmal etwas weiter weg. Er ist zwar sehr schön, aber anstrengend zu gehen, weil man auf jeden Schritt achten muss. Das kostet Zeit und die ist bei einer Tagesetappe von 30 km eher knapp.

Küstenweg zwischen Cozze und St. Vitus
Küstenweg zwischen Cozze und St. Vitus

Zwischendurch gibt kleine Buchten mit Grotten.

Grotte

Aus der Hochfläche erhebt sich ein Gebäudekomplex mit einem Kirchtum, ursprünglich die Abbazia San Vito (10. Jhdt.). Das heutige Anwesen gehört der Familie Tavassi La Greca und ist nur sonntags zur Messe geöffnet.

Abbazia San Vito
Abbazia San Vito

Von der Ruhe in den Sturm: In Polignano a Mare, einem kleinen Nest, sind gefühlte 30000 Franzosen eingebrochen. Es wuselt und drängt an allen Ecken und Enden.

Polignano a Mare
Polignano a Mare
Polignano a Mare
San Vito, der Superman

Auch nach Polignano geht es an der Küste Bucht auf Bucht ab.

Fischerausrüstung in einer Bucht

Als ich in den Stadtbereich von Monopoli komme, verlasse ich den Fischerweg und gehe auf die Hauptstraße zu. Mein Quartier liegt außerhalb des Zentrums.

Via Aldo Moro

Das B&B „San Giuseppe“ gehört zu einer Schule, die von einem Orden geführt wird.

B&B „San Giuseppe“
B&B „San Giuseppe“
B&B „San Giuseppe“

Nach der obligaten Siesta erkunde ich die Stadt und mach gleich eine Runde mit einem Touristenzug. Da erhalte ich einen kleinen Überblick über die Innenstadt.

Nicht nur am alten Hafen tummeln sich die Touristen.

Alter Hafen

Im Castello Carlo V (16. Jhdt.) werden heute von der Stadt Ausstellungen präsentiert.

Castello Carlo V

Die Basilica concattedrale di Maria Santissima della Madia ist die Hauptkirche in Monopoli. Sie wurde im 17. Jhdt. errichtet und strahlt barocke Pracht aus.

Maria Santissima della Madia
Maria Santissima della Madia
Maria Santissima della Madia

Dann muss ich auch an mein leibliches Wohl denken: eine Scrocchiarella ist dazu gut geeignet.

Scrocchiarella

Tagesstrecke: 30,8 km; ↑ 68 m; ↓ 68 m + 4,5km Stadtrundgang

10.000 km

An diesem denkwürdigen Punkt hat der Pilger und Weitwander Gerhard seinen 10.000. Kilometer km zu Fuß zurückgelegt.
(Küstenweg zwischen Mola di Bari und Monopoli)

10.000 km

In questo momento memorabile, il pellegrino ed escursionista Gerhard completò il suo cammino di 10.000 km.
(Sentiero costiero tra Mola di Bari e Monopoli)

10.000. Kilometer

At this memorable point, the pilgrim and long-distance hiker Gerhard completed his 10.000 km walk.
(Coastal path between Mola di Bari and Monopoli)

Gerhard

Sicher sind es schon ein paar Kilometer mehr, aber die Summe der Aufzeichnungen trifft gerade diesen schönen Punkt.

VFS 33. Tag Sonntag, 04. Mai 2025 Bari – Mola di Bari

Ich verlasse heute das Haus schon um halb sieben und frühstücke in einem der vielen Cafés.

Ostello Conforthotel

In der Früh ist es bedeckt und etwas schwül. Die längste Zeit werde ich heute am Meer entlang gehen. Die Wolken werden sich aber bald auflösen und es wird warm.

Adria
Rückschau auf Bari

Entlang der Küste liegen kleine Dörfer, mit kleinen Buchten zum Baden und Fischen. Ich treffe am Strand viele Fischer, die ihren Fang, Oktopus, bearbeiten.

San Giorgio

Dieser Fischer hat in der Nacht einige Oktopusse gefangen. Den schätzt er auf vier Kilo.

Oktopus

Zwischendurch führt die Route etwas weg vom Meer und parallel zur Strada Statale N16 der „Adriatica“. Wegen einer Baustelle ist die Nebenfahrbahn gesperrt und ich habe sie für mich allein. Genau das Gegenteil von gestern.

An der „Adriatica“

Hier findet man in den Orten beides: Heruntergekommene Gebäude und elegante Villen, die etwas vom Flair des italienischen Films der 60er aufkommen lassen.

Baufälliges Haus
Villa

Die ersten Olivenbäume stehen in Blüte.

Oliven

Gegen ein Uhr komme ich im Zentrum von Mola die Mare an. Die Piazza Venti Settembre ist der Mittelpunkt des Ortes.

Piazza Venti Settembre
Piazza Venti Settembre
Piazza Venti Settembre – Palazzo Roberti

Die Chiesa matrice San Nicola di Bari stammt aus dem 13. Jhdt. Die beiden Eingangsportale sind interessant.

Chiesa matrice San Nicola di Bari
Chiesa matrice San Nicola di Bari
Chiesa matrice San Nicola di Bari

Nach einem Hafenspaziergang esse ich gleich dort in einem Straßenlokal.

Fischerboote im Hafen
Bruschetta, Gamberetti
Tiella di Riso, Patate e Cozze – Kartoffel-Reisauflauf mit Cozze nero
Meeresfrüchte

Heute schlafe ich im B&B Le Castello

Das Nikolaus-Fest kann beginnen. Auch meine Straße ist beleuchtet.

Tagesstrecke: 23,5 km; ↑ 66 m; ↓ 66 m + 1 km Stadtrundgang