Archiv für den Monat: Juni 2015

Resumé über den 2. Abschnitt – Südösterreichischer Jakobsweg Lavamünd nach Bruneck/I

Nach dreizehn Tagen habe ich meine zweite Teilstrecke auf dem südösterreichischen Jakobsweg abgeschlossen und möchte für euch und für mich meine Eindrücke zusammenfassen.

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Eines ist man fast sicher auf dieser Strecke und zu dieser Zeit: allein unterwegs. Na ja fast, denn vier GrazerInnen waren zur gleichen Zeit auch auf der Strecke. Ich habe sie in Spital eingeholt und in Lendorf noch einmal getroffen.
Die Leute unterwegs waren meist erstaunt über Wanderer am Jakobsweg. Es sind ihnen noch nicht so viele untergekommen. Auch meine ursprüngliche Befürchtung, am Drauradweg von Radlern niedergeführt zu werden, hat sich als unbegründet herausgestellt. Erst ab Lienz ist dies zu beachten. Wenn man aber früh unterwegs ist (vor 11 Uhr) oder Alternativrouten auswählt, ist das kein Problem.

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Schwieriger ist es vor allem im Bereich des unteren Drautals entsprechende Infrastruktur zu finden (Einkaufsmöglichkeiten, Unterkünfte), da hier das Greißler- bzw. Wirtesterben bereits zum Tragen kommt. Zwischen Gallizien und Unterferlach (ca 20 km) gibt es kein offenes Gasthaus oder Geschäft. Die Angaben im Pilgerführer Kärnten sind leider schon überholt.
Unterkünfte gibt es in Gasthöfen, Pensionen und manchmal Privatzimmern. Nur in Villach steht ein Jugend- und Familiengästehaus zur Verfügung. Meistens hat man keine Auswahl; man muss nehmen was da ist (Preise zwischen 20 und 55 Euro).

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Die Beschilderung bzw. Markierung des Jakobsweges ist regional sehr unterschiedlich. Teilweise hervorragend, teilweise unterdurchschnittlich bis kaum. Ich war froh, mein GPS-Handy mitzuhaben um mich immer wieder versichern zu können, nicht vom Pfad abgekommen zu sein. Manches Mal ist trotzdem passiert, absichtlich und unabsichtlich.
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Die Landschaft ist vor allem jetzt im Frühsommer wunderschön; die vielen bunten Wiesen, die duftenden Hollunderbüsche (wenn man nicht gerade darauf allergisch ist) und die vielen Blumen, die am Wegrand stehen, können einen froh stimmen.
In Sachen Kultur gelangt man von einem Juwel zum nächsten. Leider sind viele kleine Kirchen und Kapellen versperrt und lassen nicht einmal durch ein kleines Guckloch Einblick gewähren. Auch Burgen und Schlösser, aber auch nette Ortschaften sind es wert, beachtet zu werden.wpid-wp-1433273553781.jpeg
Wer glaubt es geht ohnehin „nur“ dem Draufluss entlang, da gäbe es keinen Höhenunterschied zu bewältigen, wird bald eines Besseren belehrt. Obwohl ich einige „Bergwertungen“ ausgelassen habe, bin ich trotzdem in 13 Tagen auf ca. 8700 Bergauf-Meter bei einer Gesamtstrecke von ca. 340 km gekommen. Der Asphaltanteil ist streckenweise auch abseits des Radweges hoch, führt der Weg doch über weite Strecken auf öffentlichen, wenn auch spärlich befahrenen Wegen und Straßen.

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Mit dem Wetter hatte ich überwiegend Glück. Ein bisschen Regen am Anfang und drei Tage bei größerer Mittagshitze (um die 30°C) ließen richtig Camino-Stimmung aufkommen.
Ich konnte wieder viele Flecken auf meiner „weißen“ Landkarte mit Erinnerungen und Erlebnissen füllen und habe es genossen, in die Natur und in die Kultur dieses Teils Österreichs und Südtirols einzutauchen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Abschnitt des Weges nach Innsbruck und nach Vorarlberg, den ich noch heuer in Angriff nehmen will.
An guat’n Weg – Buen Camino – Ultreia!

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Wer an näheren Infos interessiert ist, kann sich gerne per email oder Kommentar an mich wenden.

13. Tag Sonntag, 07. Juni 2015 Niederdorf nach Bruneck

Gestern Abend ging wieder ein Gewitter nieder, und die Nebelschwaden tauchen das Land in mystisches Licht.

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Doch die Sonne bricht bald durch und es schön, bei vorerst kühleren Temperaturen zu wandern.  Bald ist Welsberg erreicht, das ich nur am Rand streife.

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Die Natur hat wieder einiges zu bieten, denn hier sind noch nicht alle Wiesen gemäht.

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Alte Lärchen wirken wie Wächter am Waldrand.

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Für den Diogenes unter den Vögeln.

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Nun wandere ich entlang  des Olanger Stausees, wo die Rienz aufgestaut wird.

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Entlang des Weges stehen tolle Bilder zum Thema „Menschenrechte“, gestaltet von Schülerinnen der Ursulinen in Bruneck.

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Zwischen den niedrigeren Vorbergen schauen hohe Bergrücken durch.

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In Oberolang ist noch alte Bausubstanz zu sehen, die nicht durch verzerrende Behübschung verändert wurde.

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In Mitterolang gehen die Leute gerade von der Fronleichnamsprozession heim, die sie in Festtagstracht besucht haben.

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St. Christoph wacht hier vor der Kirche,  die auch einen schönen Altar der vierzehn Nothelfer hat.

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Hier wurde einer der Tiroler Freiheitskämpfer durch die Bayern und Franzosen hingerichtet. Was für  die eine Seite ein Freiheitsheld ist, ist für die andere Seite ein Terrorist und Verbrecher.

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Auch Unterolang darf nicht fehlen.  Wie immer beherrscht die Pfarrkirche das Ortsbild, und der Pfarrhof strahlt sichere Ruhe aus.

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So ist schön pilgern: weiche Waldwege und bierkühles Quellwasser, wenngleich auch nicht isotonisiert durch Hopfen, Malz und Hefe.

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Kurz vor Bruneck steht die Lamprechtsburg mit ihrer interessanten Burgkapelle.

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Durch die Rienzschlucht führt der Weg nun hinunter nach Bruneck.

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Bruneck zeigt sich von seiner Sonntagmittagstimmung. Es sind kaum Lokale offen, aber auch nur wenige Touristen unterwegs.

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Die Kirche der Ursulinen hat einen Konvent und eine Mädchenschule angeschlossen.

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Ich mache mich auf den Weg zum Bahnhof, um nach Lienz zurückzufahren.

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In Lienz baut sich ein Gewitter auf. Ich wohne gleich am Hauptplatz und kann ins Haus flüchten.

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Wieder geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.
Tagesstrecke: ca. 24,5 km
Bergauf: 880 m
Bergab: 1227 m

12. Tag Samstag, 06. Juni 2015 Strassen nach Niederdorf (Villa bassa) / Italien

Das gestrige Gewitter hat sich verzogen und blauer Himmel mit etwas verminderter Temperatur erwartet  mich. Ich bin schon um 7.45 Uhr aus dem  Haus gekommen, nachdem ich von Frau Wilhelminer, der Hausfrau, mit allem versorgt wurde. Sie lebt auf, wenn Jakobswegpilger kommen.

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Auf dem Gegenhang zeigt sich das Dorf wie in einem Klischeefilm.

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Die Burg Hainfels gibt der Gemeinde ihren Namen.

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Vor Bausünden ist man nirgends gefeit.

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In Arnbach steht wieder eine kleine, interessante Kirche.

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Am Altar sind noch alte Reliquientafeln zu finden. Ich kann nicht herausfinden, von welchem Heiligen sie stammen sollen.

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Eine Nixe aus Metall, zwei Ritter, die zu einer Attraktion einladen und der „Stein des Lebens“, dem ein Drache entspringt, säumen den Weg.

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Die Drau hat sich zu einem frischen Gebirgsbach reduziert.

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Manche Weiden tragen interessante Gespinste, die manchmal nur Astspitzen, manchmal den ganzen Stamm betreffen. Diese Gespinste sind so stark, dass nicht einmal Vögel zu den eingeschlossenen Puppen vordringen können. Man hat daraus früher eine Art Papier hergestellt.

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Bei Erlach / Winnebach überschreite ich die Grenze nach Italien. Daran erinnert nur die Tafel der Region  Südtirol / Alto Adige

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Die Dolomitengipfel zeigen sich zeitweilig in Nebel verhüllt. Sie sind heute meine ständigen Begleiter.

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Ein Erlenbruch und schöne Blumen verleiten zum Verweilen.

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Dann taucht Innichen oder S.  Candido auf.

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Das Zentrum ist voller Leben und geschäftigem Treiben.

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Die romanische Stiftskirche ist weitgehend wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt und von späteren Umbauten befreit worden.

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Unweit davon steht die Pfarrkirche St. Michael, die nach einem Brand 1735 in hochbarockem Stil neu errichtet wurde.

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Ich nehme nun einen Weg abseits vom Pustertaler Radweg und komme beim Ursprung der Drau vorbei. Hier verläuft auch eine europäische Wasserscheide.

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Nach Toblach komme ich beim Feriendomizil von Gustav Mahler vorbei, der hier eine seiner Symphonien geschrieben hat.

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Nun ist die letzte Strecke nach Niederdorf nur mehr eine kleine Draufgabe.

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Niederdorf wird von der riesigen Pfarrkirche dominiert. Ein Gewitter ist im Anzug und ich versuche noch rasch ein paar Eindrücke zu erhaschen, bevor der Regen niederprasselt.

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Ein schöner Abschluss des heutigen Tages.

Tagesstrecke: 29,6
Bergauf: 740 m
Bergab: 695 m

11. Tag Freitag, 05. Juni 2015 Amlach nach Strassen

Nach einer lauen Nacht verabschiedet sich der Mond hinter den Bergen.

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Es verspricht wieder sehr heiß zu werden, und die Nebelschwaden um die zerklüfteten Dolomitengipfel werden nicht lange halten.

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An alten Bauernhöfen vorbei führt der Weg auf der Sonnseite bis zur Lienzer Klause.

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An dieser strategischen Engstelle wurde eine umfassende Verteidigungsanlage errichtet, die gerade renoviert wird.

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Auch die alte Römerstraße führte hier vorbei.

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Später in Strassen gibt es einen originalen Meilenstein aus dieser Zeit.

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Nicht nur die Temperaturen erinnern an Spanien, auch die Bachüberquerungen zeigen Parallelen.

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Wegen der großen Hitze wähle ich nicht die neue Jakobsweg – Route, die hoch über dem Drautal auf der Sonnseite führt, sondern die „Lindenthal – Trasse“ auf dem Drautal-Radweg. Denn es geht nie steil bergauf oder bergab, außerdem liegt der Weg großteils im Schatten.

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Auch der Asphalt ist da nicht so schlimm.

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Die Drau wird zusehends schmäler.

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Da bekommt man Lust auf Forelle!

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Auch Blüten und Pflanzen dürfen heute nicht fehlen.

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Die Suche nach einem Gasthaus bringt mich an der Volksschule von Abfaltersbach aus den 1960ern vorbei.

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Die Fresken haben eine Vergrößerung verdient.
… und über allem schwebt der pädagogische (?) Engel und der Teufel wird mit dem Rechen abgewehrt.
Comenius Orbis Pictus schau oba!

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Schon früh erreiche ich Strassen und finde rasch eine Pension.
Nach einer Dusche und einem Mittagsschläfchen erkunde ich den Ort, der eine Ansammlung von Häusern um die Filialkirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ ist.

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Auch der Jakob darf nicht fehlen.

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Der Straßerwirt ist der Nobelwirt in der Umgebung.

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Die Jakobskirche, das Kleinod des Ortes, steht hoch über dem Dorf.

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Die Apsis ist mit Fresken geschmückt.

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Unter den Aposteln ist auch der Hl. Jakob zu finden.

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Auch ein Seitenaltar ist dem Ortspatron gewidmet.

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Während des Abendessens geht ein leichtes Gewitter nieder und bringt angenehme Abkühlung.

Tagesstrecke inkl. Jakobskirche : 30,2 km
Bergauf: 1033 m
Bergab: 651 m

10. Tag Donnerstag, 04. Mai 2015 Oberdrauburg nach Amlach

Der Tag versprach ursprünglich warm zu werden, stattdessen ist es stark bewölkt und leicht windig.  Mir soll es für’s Wandern recht  sein.

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Nach ein paar Kilometern auf Asphalt gehe ich über Schotterstraßen durch die Drauauen. Dieses Gebiet ist unter Schutz gestellt worden.

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Über eine ganz moderne Fußgänger- und Radfahrerbrücke mit einer modernen Skulptur wechsle ich die Flussseite und das Bundesland von Kärnten nach Tirol.

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Nach kurzer Zeit wechsle ich wieder das Ufer, um dem Asphalt des Radwegs zu entgehen und das Naturschutzgebiet zu erleben.

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Mein nächstes Ziel ist der kleine Ort Lavant, bzw. das über dem Ort liegende Kirchenensemble.

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Der Weg zur Kirche ist als Kreuzweg gestaltet. In der Aufbahrungshalle, neben der ein Museum untergebracht ist, findet gerade der Fronleichnamsgottesdienst statt.

Der Hügel war schon lange vor den Römern von den Kelten als gesicherter Platz genutzt worden. Die Römer zogen die sichere Lage dem ungeschützten Arguntum bei Lienz vor und hinterließen einige Baureste.

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Beachtenswert ist, dass nicht nur der Boden, sondern auch die Wand mit einer Luftheizung gegen die Feuchtigkeit geschützt war.

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Auch eine frühchristliche Bischofskirche aus dem 5. Jhdt. wurde hier ausgegraben.

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Nachdem die alte Kirche durch einen Felssturz zerstört worden war,  wurde eine an einer anderen Stelle zwischen 750 und 1050 neu errichtet, ab 1500 im gotischen Stil vergrößert, jedoch 1770 im Stil des Barock großzügig umgebaut. Sie ist dem Hl. Ulrich geweiht und ist eine Marienwallfahrtskirche.

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Ein wenig oberhalb, fast schon auf der Spitze des Hügels, steht die gotische Kirche Peter und Paul.

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In der Außenmauer sind einige Bausteine aus römischen Beständen recycled geworden.

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Die strategische Lage wird durch die steilen Abhänge um den Hügel bestimmt.

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Ein kleiner Wasserfall zeigt, wie steil es hier hinunter oder hinauf geht.

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Ich nehme einen kleinen Weg und komme zum „Dorfblick“.

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Dort treffe ich ein nettes Wandererpaar, das ich auf der weiteren Strecke begleiten darf. Die beiden führen mich zuerst bergwärts zum Kreithof auf über 1000 m und dann über eine bequeme Rodelstraße zum Tristacher See, einem Badesee für die Lienzer.

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Auch die Walderdbeeren werden schon reif, und die Akelei gibt heute in Weiß.

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Dann geht’s runter zum Talboden, wo ein paar Buben aus einem Teich Krebse fangen, um sie umzuquartieren.

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Ich muss mich von meinen netten Begleitern verabschieden und gehe nach Amlach weiter, wo ich in einem Bauernhof Quartier finde.
Tagesstrecke: ca. 23 km
Bergauf: 672 m
Bergab: 610 m

9. Tag Mittwoch, 03. Juni 2015 Steinfeld nach Oberdrauburg

Üblicherweise erlebt man am Morgen einen schönen Sonnenaufgang, ich konnte einen eindrucksvollen Monduntergang mitverfolgen.

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Von Steinfeld verläuft der Weg einige Meter über dem Talboden entlang der Nordwand.

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Zwischendurch kommen von oben Bäche in kleinen Kaskaden herunter.

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Die Ausblicke über das Tal in Richtung Süden.

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An den Hängen reiht sich Kirche an Kirche, alle noch von Friedhöfen umgeben wie hier in Radlach.

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Die Bauernhöfe wirken sehr gepflegt und die alte Architektur wird noch respektiert.

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Ein riesiger Rosenbusch mit alten, kleinen Rosen steht neben dem Hof.

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In Greifenburg steht das Stadtsymbol an der Hauptstraße.

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Die alten Bürgerhäuser bestimmen das Ortsbild, der Verkehr lässt aber ein angenehmes Verweilen auf den Straßen nicht zu.

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Mitten in der Wiese steht die Wallfahrtskirche des Hl. Athanasius. Leider ist kein Schlüssel aufzutreiben. Die Außenwände werden gleich von zwei Bildern des Hl.  Christophorus geschmückt. Einer hat sogar Tattoos.

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Auch in Berg im Drautal steht die Kirche auf einer Anhöhe. Die letzten Schritte führen über eine steile Treppe. Gott sei Dank muss ich sie ja nicht auf den Knien überwinden, wie es bei der Scala santa in Rom üblich ist.

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Bei dieser Kirche haben noch zahlreiche romanische Elemente die Jahrhunderte überlebt.

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Im Inneren überwiegen Gotik und Barock.

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Die Dreifaltigkeit: Männergespräch mit Taube.

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Auch das alte Beinhaus, der Karner, fügt sich in das Gesamtbild.

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Der Ausblick von der Kirchhofmauer ist grandios.

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Auch heute finde ich wieder interessante Blütenpflanzen am Wegrand. Leider kenne ich sie nicht alle.
Gelber Fingerhut

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Waldvöglein?

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Akelei

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Orchidee (abgeblüht)

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Blüte an einer Ranke

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Maiglöckchen (auch wenn schon Juni ist)

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Das Schloss  Stein, eigentlich eine richtige Burg, und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude stehen etwa 200m über  der Drau. Die gehören der Familie Orsini-Rosenberg, einem alten Adelsgeschlecht aus der Steiermark.

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Über den Kreuzweg kann man steil runter oder rauf.

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Ich bin froh, dass Oberdrauburg in Sicht kommt.

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Seine geographische Lage und der politische Einfluss ließen die Stadt zu einem wichtigen Handelsort werden.

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Hier in Oberdrauburg beende ich meine heutige Wanderung.

Tagesstrecke: 27,63 km
Bergauf: 783 m
Bergab: 774 m

8. Tag Dienstag, 02. Juni 2015 Lendorf nach Steinfeld

Heute ist schon  der achte Tag, an dem ich dem Flusslauf der Drau folge. Gleich führt die Straße bei Rosenheim über die Drau. Dort endet in Fließrichtung ein Hochwasserschutzprojekt mit einer Ausweitung des Flusslaufes.

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Auch an die Flößerei und an Draunixen wird erinnert.

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Diese Bachüberquerung erinnert  an Galicien.

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Die Berge der Reißeck-Gruppe leuchten  herunter.

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Die erste Orchidee,  das Gefleckte Knabenkraut, ist gerade im Aufblühen.

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Bis Sachsenburg, einem früher bedeutenden Handels- und Berwerksort, gehe ich einen der bisher schönsten Abschnitte entlang der Drau.
Die Häuser auf dem Hauptplatz zeugen noch von ehemaligem Glanz.

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Auch die Kirche repräsentiert diese Zeiten.

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Die Wappen bilden kunstvoll die Schlusssteine im Rippengewölbe.

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Die eiserne Brücke leitet die alte Straße über die Drau.

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Viele Blumen zieren den Straßenrand.

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Heute ist es erstmals richtig  heiß. Der Drautal-Radweg ist durchgehend asphaltiert. Des Radfahrers Freud, des Wanderers Leid.

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In Lind mache ich meine Mittagspause. Heute sind schon recht viele Radfahrer unterwegs, manche einzeln, andere paarweise. Es gibt aber auch Gruppen mit fünfzig und mehr Pedalrittern. E-Bike fahren ist bequem und attraktiv.

Zur Kirche geht’s noch ein bisschen den Hügel hinauf.

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Dafür wird man von einem weiten, gotischen Gewölbe überrascht.

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An der Außenfassade wird die Geschichte  vom Sündenfall dargestellt.

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In der kleinen Filialkirche von Gerlamoos hat Thomas von Villach, ein bekannter Fresken-Maler des 15. Jhdts. ein eindrucksvolles Werk hinterlassen.

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Religiöse Comics für einfache Menschen.

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Den Schlüssel für die Kirche kann man sich im Dorf abholen.

Den heutigen Tag lasse ich in Steinfeld bei einem „Pilgermenü“ ausklingen.

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Tagesstrecke: 25,2 km
Bergauf:   600 mBergab:    540 m

7. Tag Montag, 01. Juni 2015 Insberg nach Lendorf

Der Morgen beginnt mit einem grandiosen Ausblick auf das Drautal. Nach einem herzhaften Frühstück mit Kärntner Reindling zum Abschluss gehe ich die letzten Meter auf den Insberg mit 909 m.

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Kurz darauf der erste Blick auf die Hohen Tauern.

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Auch der Millstättersee spiegelt vom Tal herauf.

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Der Egelsee ist ein gefährdetes Naturjuwel mitten im Wald.

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Der Moorsee droht durch ein geändertes Nährstoffangebot und neue Pflanzen zu verlanden. Enten, die von Menschen angeführt wurden, tragen auch dazu bei.

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Der Sonnentau, ein Spezialist für das Nährstoffangebot der Umgebung, ist bereits im Austerben. Das Wollgras zeigt schon die zarten Samenstände.

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Da ist Pilgern ein Vergnügen.

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Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einen überraschen. Eine kleine Jakobsweg – Markierung mitten im Wald.
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Ich überquere die Lieser und komme ins Zentrum von Spital an der Drau.

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Im Zentrum der Stadt steht das Schloss Porcia, eines der schönsten Renaissancegebäude.

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Vor dem Schloss steht der alte Pranger mit dem Schwert als Zeichen der Blutgerichtsbarkeit.

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Im überdachten Schlosshof finden im Sommer Theateraufführungen statt.

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Der Hauptplatz ist recht laut, geht doch die Bundesstraße durch die Stadt.

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Meine nächste Station ist St.  Peter im Holz. Dort befand sich einst die wichtige Römersiedlung Teurnia, heute eine Ausgrabungsstätte. Leider heute Ruhetag.

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Hier fand man eine frühchristliche Bischofskirche (um 400), eine Befestigungsmauer steht heute noch.

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Auch die heutige Kirche kann auf eine lange Geschichte zurück blicken. Die alten Fresken geben davon Zeugnis.

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Jüngstes Gericht

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Fresken im Eingangsbereich

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Pieta

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Altes Türschloss

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Über eine wahre Himmelsleiter geht es hinunter nach Lendorf.

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Heute treffe ich noch meinen Cousin Sepp, der nicht weit von hier wohnt.

Tagesstrecke: 23,94 km
Bergauf: 567 m
Bergab: 874 m

6. Tag Sonntag, 31. Mai 2015 Villach nach Insberg

In der Nacht hat es heftig geregnet, und da ich schon um 7.15 Uhr losmarschiere, hängen noch dichte Wolken über der Drau.

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Ich treffe vier Radfahrer aus Tschechien, die am Fluss campiert haben und ihre nassen Zelte versorgen. Kurz  darauf überholen sie mich. (Nach einer weiteren halben Stunde haben sie einen schweren Reifenschaden.)

Direkt am Wegrand entdecke ich ein kleines  Vogeljunges, das offensichtlich durch den Regen und den Wind sein Nest verlassen hat. Ich kann noch nicht erkennen, welche Art es ist. Obwohl es so schutzlos aussieht, warten sicher die Vogeleltern, bis ich weiter gehe, damit sie es füttern können.

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Der Holunder steht in voller Blüte und verströmt seinen süßen Duft. Weh dem, der dagegen allergisch ist.

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Das Drautal wird eng und der Fluss muss sich den Platz mit zwei Straßen, einer Eisenbahn und dem Pilgerweg teilen. Darüber führt noch die Autobahn.

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Immer wieder wird der Fluss  durch Stauwerke für Kraftwerke rückgestaut. Daneben fließt das Wasser der Bäche durch Vorfluter.

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Den Fischen werden Aufstiegshilfen angeboten. Ob sie diese auch zum Abstieg zu nutzen wissen?

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Zwischendurch darf der Fluss, wenn auch in reguliertem Bett, fließen.

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In  Töplitsch erwartet einen ein „Stadttor“. Es hat keinerlei Bedeutung (auch nie gehabt). Wahrscheinlich wird es am Abend geschlossen, damit keiner ins Dorf kommt.

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An die Jakobsweg – Pilger haben liebe Menschen vor Feistritz gedacht.

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Die „Killerhühner“ greifen an.  Es war wirklich beeindruckend, wie hunderte Puten sich auf einmal, streng ausgerichtet und mit Gegluckse, mir näherten.

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Nach Feistritz führt der Weg auf einer Gasleitungstrasse geradewegs einen Steilhang hinauf. Nach 140 Höhenmetern ging’s flacher weiter.

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Jakel – Jockel – Jakob: Kärntner – Österreichische Lautverschiebung

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In St.  Jakob gibt es eine nette kleine Kapelle des Namenspatrons.

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Durch’s Schlüsselloch gespäht.

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Jetzt steht die letzte Bergwertung des heutigen Tages an: von St. Jakob nach Insberg.  Belohnt wird man durch eine traumhafte Aussicht.

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Zur Entstehung der drei Kreuze aus dem Barock gibt es eine Sage.

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Tagesstrecke : 28,7 km
Bergauf: 709 m
Bergab: 364 m