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VFS 34. Tag Montag, 05. Mai 2025 Mola di Bari – Monopoli

Am Abend habe ich noch das Castello Angioino entdeckt. Es steht ohnehin nur 150 m von meinem Quartier entfernt. Karl von Anjou hat 1277 zum Schutz vor Piratenangriffen eine Befestigungsanlage errichten lassen, die 1508 auf die heutige Form modernisiert wurde.

Castello Angioino

Das nenne ich ein Frühstück. Mit Kaffee, Schinken, Käse, Butter und Marmelade wird man in Italien nicht oft verwöhnt.

Frühstückstisch

Kaum bin ich aus dem Wohngebiet heraus, hat mich gleich die Agrikultur.

Landwirtschaft

Die Köpfe der Artischocken stehen hoch über den Blättern und werden gerade geerntet.

Artischocken

Was von weitem wie riesige Folientunnel aussieht, sind Weingärten, die zum Schutz gegen Sonne mit Kunststoffnetzen abgedeckt werden. Auch das ist eine Folge des Klimawandels.

Weingarten

Verkehrstechnisch ist einiges los!

SS 16 Adriatica
Ferrovia Adriatica

Dann wendet sich der Weg wieder dem Meer zu. In den kleinen Ortschaften stehen offensichtlich nur Ferienhäuser. Balken zu, bestenfalls jemand, der den Garten in Ordnung bringt oder etwas repariert.

Bei dieser Villa haben sich die Errichter für eine tolle Architektur entschieden.

Ferienhaus in Cozze

In diesem Küstenabschnitt gibt es keine Sandstrände, aber schönes Wasser.

Küste bei Cozze

Der Pfad führt entlang der Küste, manchmal mehr am Wasser, manchmal etwas weiter weg. Er ist zwar sehr schön, aber anstrengend zu gehen, weil man auf jeden Schritt achten muss. Das kostet Zeit und die ist bei einer Tagesetappe von 30 km eher knapp.

Küstenweg zwischen Cozze und St. Vitus
Küstenweg zwischen Cozze und St. Vitus

Zwischendurch gibt kleine Buchten mit Grotten.

Grotte

Aus der Hochfläche erhebt sich ein Gebäudekomplex mit einem Kirchtum, ursprünglich die Abbazia San Vito (10. Jhdt.). Das heutige Anwesen gehört der Familie Tavassi La Greca und ist nur sonntags zur Messe geöffnet.

Abbazia San Vito
Abbazia San Vito

Von der Ruhe in den Sturm: In Polignano a Mare, einem kleinen Nest, sind gefühlte 30000 Franzosen eingebrochen. Es wuselt und drängt an allen Ecken und Enden.

Polignano a Mare
Polignano a Mare
Polignano a Mare
San Vito, der Superman

Auch nach Polignano geht es an der Küste Bucht auf Bucht ab.

Fischerausrüstung in einer Bucht

Als ich in den Stadtbereich von Monopoli komme, verlasse ich den Fischerweg und gehe auf die Hauptstraße zu. Mein Quartier liegt außerhalb des Zentrums.

Via Aldo Moro

Das B&B „San Giuseppe“ gehört zu einer Schule, die von einem Orden geführt wird.

B&B „San Giuseppe“
B&B „San Giuseppe“
B&B „San Giuseppe“

Nach der obligaten Siesta erkunde ich die Stadt und mach gleich eine Runde mit einem Touristenzug. Da erhalte ich einen kleinen Überblick über die Innenstadt.

Nicht nur am alten Hafen tummeln sich die Touristen.

Alter Hafen

Im Castello Carlo V (16. Jhdt.) werden heute von der Stadt Ausstellungen präsentiert.

Castello Carlo V

Die Basilica concattedrale di Maria Santissima della Madia ist die Hauptkirche in Monopoli. Sie wurde im 17. Jhdt. errichtet und strahlt barocke Pracht aus.

Maria Santissima della Madia
Maria Santissima della Madia
Maria Santissima della Madia

Dann muss ich auch an mein leibliches Wohl denken: eine Scrocchiarella ist dazu gut geeignet.

Scrocchiarella

Tagesstrecke: 30,8 km; ↑ 68 m; ↓ 68 m + 4,5km Stadtrundgang

Route auf alpenvereinaktiv.com

10.000 km

An diesem denkwürdigen Punkt hat der Pilger und Weitwander Gerhard seinen 10.000. Kilometer km zu Fuß zurückgelegt.
(Küstenweg zwischen Mola di Bari und Monopoli)

10.000 km

In questo momento memorabile, il pellegrino ed escursionista Gerhard completò il suo cammino di 10.000 km.
(Sentiero costiero tra Mola di Bari e Monopoli)

10.000. Kilometer

At this memorable point, the pilgrim and long-distance hiker Gerhard completed his 10.000 km walk.
(Coastal path between Mola di Bari and Monopoli)

Gerhard

Sicher sind es schon ein paar Kilometer mehr, aber die Summe der Aufzeichnungen trifft gerade diesen schönen Punkt.

VFS 33. Tag Sonntag, 04. Mai 2025 Bari – Mola di Bari

Ich verlasse heute das Haus schon um halb sieben und frühstücke in einem der vielen Cafés.

Ostello Conforthotel

In der Früh ist es bedeckt und etwas schwül. Die längste Zeit werde ich heute am Meer entlang gehen. Die Wolken werden sich aber bald auflösen und es wird warm.

Adria
Rückschau auf Bari

Entlang der Küste liegen kleine Dörfer, mit kleinen Buchten zum Baden und Fischen. Ich treffe am Strand viele Fischer, die ihren Fang, Oktopus, bearbeiten.

San Giorgio

Dieser Fischer hat in der Nacht einige Oktopusse gefangen. Den schätzt er auf vier Kilo.

Oktopus

Zwischendurch führt die Route etwas weg vom Meer und parallel zur Strada Statale N16 der „Adriatica“. Wegen einer Baustelle ist die Nebenfahrbahn gesperrt und ich habe sie für mich allein. Genau das Gegenteil von gestern.

An der „Adriatica“

Hier findet man in den Orten beides: Heruntergekommene Gebäude und elegante Villen, die etwas vom Flair des italienischen Films der 60er aufkommen lassen.

Baufälliges Haus
Villa

Die ersten Olivenbäume stehen in Blüte.

Oliven

Gegen ein Uhr komme ich im Zentrum von Mola die Mare an. Die Piazza Venti Settembre ist der Mittelpunkt des Ortes.

Piazza Venti Settembre
Piazza Venti Settembre
Piazza Venti Settembre – Palazzo Roberti

Die Chiesa matrice San Nicola di Bari stammt aus dem 13. Jhdt. Die beiden Eingangsportale sind interessant.

Chiesa matrice San Nicola di Bari
Chiesa matrice San Nicola di Bari
Chiesa matrice San Nicola di Bari

Nach einem Hafenspaziergang esse ich gleich dort in einem Straßenlokal.

Fischerboote im Hafen
Bruschetta, Gamberetti
Tiella di Riso, Patate e Cozze – Kartoffel-Reisauflauf mit Cozze nero
Meeresfrüchte

Heute schlafe ich im B&B Le Castello

Das Nikolaus-Fest kann beginnen. Auch meine Straße ist beleuchtet.

Tagesstrecke: 23,5 km; ↑ 66 m; ↓ 66 m + 1 km Stadtrundgang

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VFS 32. Tag Samstag, 03. Mai 2025 Bitonto – Bari

Heute bin ich zum ersten Mal später wach geworden, obwohl der Schlaf gar nicht so herrschaftlich war, wie es die Räumlichkeiten vorgaben.

Es ist vor allem auf der Straße schon sehr warm. Eine Straßenüberführung gibt ein bisschen Höhenunterschied her, damit mich die Gegend sehen kann und nicht nur Olivenbäume.

Blick zurück auf Bitonto

Jetzt habe ich sie wieder im Blickfeld: Orchideen ohne Ende auf einem Fleck mit wenig Nährstoffen.

Pyramidenhundswurz ? (Anacamptis pyramidalis RICH.)
Pyramidenhundswurz ? (Anacamptis pyramidalis RICH.)

Die Feigenkakteen haben nur noch selten Blüten.

Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica MILL.)

Heute sind besonders lange Gerade mit wenig Schatten angesagt.

Gerade vor Bari

Ich weiche vom Weg ab und komme an einem modernen Spital und einer Wohnsiedlung mit Wandmalerei vorbei.

Ospedale San Marco
Wohnblock in San Paolo, Bari

Nur wenige Touren ermöglichen es einem, als Fußgänger die Autobahn und Bahnlinien zu queren. Da wird es manchmal dicht.

Und jetzt noch Gegenverkehr….

Hurra, ich habe es geschafft: ich bin an der Adria angekommen! 380 Kilometer habe ich von Minturno am Tyrrhenischen Meer bis Bari an der Adria zurückgelegt.

An der Adria
Es gibt schon Badegäste

Bis zum Leuchtturm und dann zur Basilica San Nicola zieht es sich noch gewaltig.

Am Meer entlang
Leuchtturm Faro di San Cataldo

Das Castello Normanno-Svevo di Bari wurde um 1132 unter dem Normannenkönig Roger errichtet und nach der Zerstörung 1233 auf Befehl Kaiser Friedrichs II. wieder aufgebaut.

Castello Svevo di Bari
Castello Svevo di Bari
Castello Svevo di Bari

Die Basilica Pontifica San Nicola ist die wichtigste Kirche, wenngleich nicht Kathedrale der Diözese.
Nikolaus von Bari hat hier als Bischof gewirkt. Er ist nicht ident mit Nikolaus von Myra, dessen Reliquien aber hier in Bari liegen, nachdem sie von Seefahrern aus Bari geraubt wurden. Mehr will ich zur allgemeinen Verwirrung nicht beitragen. Jedenfalls ist Bari eine wichtige Pilgerstadt auch für Gläubige der Ostkirchen. In der Kirche findet zufällig eine große Hochzeit statt.

Basilica Pontifica San Nicola
Basilica Pontifica San Nicola
Basilica Pontifica San Nicola
Basilica Pontifica San Nicola
Basilica Pontifica San Nicola
Basilica Pontifica San Nicola
Basilica Pontifica San Nicola – Hauptportal

In der Stadt ist zu Mittag nur an den Tourismuspunkten viel los, gegen Abend staut es sich überall.

Altstadt

Auch eine kleine Hafenrunde muss noch sein.

Hafen von Bari
Fähre im Hafen von Bari

Zu Mittag gönne ich mir einen Oktopus vom Grill. Er hätte etwas zarter sein können, hat aber trotzdem gut geschmeckt.

Oktopus vom Grill

Gut, dass ich heute schon in Bari bin. In den nächsten Tagen sind die Festtage des Hl. Nikolaus. Das Programm ist umfassend, die Quartiere sind übervoll.

Tagesstrecke: 23,0 km; ↑ 30 m; ↓ 139 m + 5 km Stadtrundgang

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VFS 31. Tag Freitag, 02. Mai 2025 Ruvo di Puglia – Bitonto

Der Vorteil dieser italienischen Städte ist, dass die Ein- oder Ausfallsstraßen meist schnurgerade sind. Hat man einmal die richtige gefunden, hat man bis auf weiteres wenig Orientierungsprobleme. Das liegt natürlich an der historischen Entwicklung.

Ich bin auf der Viale Madonna delle Grazie einmal auf der Geraden.

Von einer Straßenüberführung habe ich einen guten Ausblick auf die sonst sehr flache Gegend.

Blick nach Südwesten

Schon bald habe ich die originale Strecke der Via Traiana erreicht und sehe, wie effizient die Römer ihre Straßen im 2. Jhdt. anlegten. Schnurgerade, breiter als so manche Landesstraße heute und offenbar für die Ewigkeit gebaut.

Via Traiana

Hier symbolisiert der Marmorstreifen die ehemalige Breite der Straße.

Via Traiana
Via Traiana

Die Sonne ist ganz schön kräftig. Der Weg führt geradewegs nach Südosten.

Via Traiana

Nein es ist kein Triumphbogen, sondern ein Eingangstor zu einer Verbindungsstraße zwischen dem Ort Terlizi und der Via Traiana. Der Park bestand aus einem dem Staat gehörenden Ödland, das auf die Bevölkerung 1814 aufgeteilt werden sollte, um darauf Wein zu kultivieren. Es dauerte zwei Jahre, um das Land urbar zu machen. So entstanden 1160 Weingärten. Das Tor sollte ein Zeichen der gemeinsamen Arbeit sein.

Portone del Parco

Unterwegs komme ich noch am Menhir von Bitonto vorbei. Er soll nach neuesten Forschungen keinen prähistorischen Ursprung haben, sondern ein spätrömischer oder frühmittelalterlicher Grenzstein sein.

Menhir von Bitonto

Zwischendurch wird es fast gefährlich. Die Haupteinfahrtsstraße nach Bitonto wird umgebaut, die Zufahrten sind schon asphaltiert, aber noch nicht eröffnet. Jetzt geht der gesamte Verkehr über ein Sträßchen, das für den Lokalverkehr vorgesehen ist. Zum Glück kann ich in die danebengelegenen Olivenhaine ausweichen.

Umleitung
Durch den Olivenhain

Nach wenigen hundert Metern ist der Spuk vorbei. Es geht wieder auf der Via Traiana auf Bitonto zu. Beim Friedhof komme ich in das Stadtgebiet.

Friedhof

Direkt auf dem Weg liegt mein Quartier, das B&B Palazzo Antica Via Appia. In diesem alten Haus wurden in allen Stockwerken fast feudale Räumlichkeiten geschaffen. Alle Räumlichkeiten auf den Bildern stehen nur mir zur Verfügung. Preis mit Frühstück: 40 €.

In den Obergeschoßen sind die Räumlichkeiten noch schöner.

B&B Palazzo Antica Via Appia
B&B Palazzo Antica Via Appia
B&B Palazzo Antica Via Appia
B&B Palazzo Antica Via Appia
B&B Palazzo Antica Via Appia

Mein erster Weg führt zur ganz nahe liegenden Concattedrale di Santa Maria Assunta. Die hochromanische Kirche wurde von 1175 bis 1200 errichtet, steht aber auf den Grundfesten einer Vorgängerkirche aus frühchristlicher Zeit, die man im Untergrund besichtigen kann. Dort sind auch noch die römischen und griechischen Vorgängerbauten sichtbar.

Concattedrale di Santa Maria Assunta
Concattedrale di Santa Maria Assunta
Concattedrale di Santa Maria Assunta
Concattedrale di Santa Maria Assunta

Von dieser Kanzel soll der Bischof Nikolaus von Bari eine flammende Rede an den Kaiser Friedrich II. gehalten haben.

Concattedrale di Santa Maria Assunta
Concattedrale di Santa Maria Assunta

Auch die Krypta und die freigelegten frühchristlichen Reste sind eindrucksvoll.

Concattedrale di Santa Maria Assunta – Krypta
Concattedrale di Santa Maria Assunta – Krypta
Boden der frühchristlichen Kirche
Boden der frühchristlichen Kirche

In der Stadt gibt es unzählige Palazzi, die die Altstadt bilden.

Palazzo Sylos Calo
Palazzo
Palazzo Sylos Calo
Kloster

Heute versuche ich eine italienische Spezialität:

??? Hmmm

Tagesstrecke: 19,0 km; ↑ 14 m; ↓ 143 m + 5 km Stadtrundgang

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VFS 30. Tag Donnerstag, 01. Mai 2025 Andria – Ruvo di Puglia

Auch heute kündigt sich ein schöner Tag an. Auf dem Weg aus der Stadt muss ich durch die innerste Altstadt mit vielen Winkeln und Gässchen. Eines ist so eng, dass ich mit dem Rucksack fast stecken bleibe. Ich komme gerade noch ohne Feuerwehr heraus.

Altstadt
Sackgässchen
Enge Gasse

Manchmal ist ein kleiner Umweg nötig, wenn man trockenen Fußes bleiben will.

Feldweg
Klatschmohn

Wieder ist ein Trullo am Wegrand. Der sogar mit besonderer Verzierung.

Trullo
Arabischer Milchstern (Ornithogalum arabicum L.)

Hinter großen Toren und vorgesetzten Gärten wohnen die „ärmeren“ Leute.

Hauszufahrt

Nach einer Schnellstraßenunterführung haben einige Wachhunde ihr Revier abgegrenzt. Einer beginnt zu bellen, ein zweiter zeigt, dass er es ernst meint. Die anderen drei, vier bleiben im Schatten liegen. Das war’s zum Glück schon.

Die machen mehr Radau, zeigen ihre Zähnchen, sind aber hinter einem Zaun.

Ich komme kurz vor 10 Uhr in Corato an und sehe mich ein wenig um. Das Rathaus ist nicht zu übersehen.

Palazzo di Cittá

Um die Ecke höre ich Musik und Lautsprecherlärm und ich treffe auf das diözesane Ministrantentreffen.

Ministrantentreffen

Ich besuche noch die Hauptkirche der Stadt mit dem Stadtpatron San Cataldo.

Chiesa Santa Maria Maggiore o Matrice
Chiesa Santa Maria Maggiore o Matrice
San Cataldo

Nach einer kleinen Stärkung in einem sehr lauten und stark besuchten Lokal wandere ich weiter gegen Süden.

Ich habe eine Variante gewählt, die um etwa 4 Kilometer kürzer ist, zwar auf Asphalt, aber recht verkehrsarm. Warm ist es beiden Varianten.

Straße nach Ruvo di Puglia

Olivenöl spielt hier eine große Rolle!

Cittá dell’Olio

Ich erreiche Ruvo di Puglia, eine Stadt mit 24.000 Einwohnern und reicher Geschichte. Schon die Römer errichteten hier an der Via Traiana eine Festung. Auch im Mittelalter war die Stadt von Bedeutung. Heute ist davon wenig übriggeblieben.

Grillata mista

In den engen Gassen der Altstadt stehen viele Palazzi, die nach außen gar nicht so nobel aussehen. An Einzelheiten sieht man dann doch ihre Bedeutung.

Palazzo Caputi
Uhrturm
Altstadt
Palazzo di Caminera auf der Piazza Giacomo Matteotti
Altstadt

Die der Heiligen Maria Assunta geweihte Konkathedrale ist eines der bedeutendsten Beispiele der apulischen Romanik. Sie wurde zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert erbaut und später mehrfach umgestaltet. Sie ist mit dem Bischofspalast verbunden, da sie bis 1986 Sitz der Diözese Ruvo war.

Concattedrale di Ruvo di Puglia
Concattedrale di Ruvo di Puglia
Concattedrale di Ruvo di Puglia
Concattedrale di Ruvo di Puglia

Ich besuche den Palazzo Jatta, in dem das Nationalmuseum für die archäologische Sammlung der Familie Jatta untergebracht wurde. Hier sind vor allem Fundstücke aus der griechischen Zeit der Adriaküste zu sehen.

Palazzo Jatta
Palazzo Jatta
Palazzo Jatta

Unterwegs sind mir durch ihr Geschrei und ihren Flug Sittiche aufgefallen. Hier haben sich die Mönchssittche ausgebreitet. Vielleicht findet ihr ihn.

Mönchssittich (Myiopsitta monachus,
Boddaert)

Mein Abendessen:

Verdure grigliate
Grigliata mista

Tagesstrecke: 23,2 km; ↑ 169 m; ↓ 69 m + 3 km Stadtrundgang

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VFS 29. Tag Mittwoch, 30. April 2025 Canosa di Puglia – Andria

Der heutige Tag beginnt, wie der gestrige vergangen ist: strahlend blauer Himmel und eine kräftige Sonne.

Ein Blick zurück auf Canosa, das von unten heraufstrahlt.

Canosa di Puglia

Der Klatschmohn ist zur Zeit ein ständiger Begleiter

Klatschmohn

Wein und Olivenbäume wechseln sich ständig ab. Manche Weinkulturen sind mit Netzen oder Folien abgedeckt.

Wein und Oliven

Für die Feigen bin ich wohl wieder zu früh im Jahr unterwegs. Sie werden hier nicht kommerziell angepflanzt, sondern stehen nur am Wegrand.

Feigen
Oliven ohne Ende

Da taucht der erste Trullo auf und noch dazu gleicht in Zwillingsausgabe.

Trullo
Innenansicht des Trullo

Wenn es hier regnet, wird es wohl sehr schlammig. Ganz im Hintergrund ist das Meer sichtbar.

Vidi marem

Ein Agrarbetrieb wirbt für nachhaltiges Wirtschaften in jedem Bereich.

Nachhaltige Landwirtschaft

Sowohl beim Wein- und Obstbau als auch für die Olivenbäume ist entsprechende Bewässerung unumgänglich. Für jede Pflanze gibt es eine Wasserzuleitung.

Olivenbäume

Von einer Trockensteinmauer strahlt es richtig türkis. Es dürfte sich um Bakterien oder Flechten handeln, denn die Farbe ist nur oberflächlich abgelagert.

Trockensteinmauer

Nach 22 Kilometern ohne Bar oder Cafe komme ich zugleich mit Domenico und Giorgio, den beiden Italienern in Andria an. Wir stürmen die erste Bar, um unsere Flüssigkeitsspeicher zu ergänzen.

Andria ist eine sehr ausgedehnte Stadt mit einem alten Stadtkern. Sie hat fast 100.000 EinwohnerInnen.

Neuer Wohnbau in Andria

Durch die Porta San Andrea gelange ich in die Altstadt.

Porta San Andrea

Ich bin in der Casa Francesco Oasis direkt neben der Franziskanerkirche untergebracht. Im Erdgeschoß gibt es hier ein Kindermuseum.

Casa Francesco Oasis
Casa Francesco Oasis
Casa Francesco Oasis – Kindermuseum
Casa Francesco Oasis – Kindermuseum

Nach einer verdienten Ruhepause mache ich einen Stadtspaziergang und schaue mir ein paar Highlights genauer an.

Die Chiesa di Sant’Agostino stammt aus dem 13. Jhdt., hat eine gotische Fassade mit einem tollem Tor, ist aber im Inneren barockisiert.

Chiesa di Sant’Agostino
Chiesa di Sant’Agostino
Chiesa di Sant’Agostino
Chiesa di Sant’Agostino

Der Cattedrale di Santa Maria Assunta in Andria geht auf das 11. Jhdt. und die Normannen zurück. Von damals blieb die Krypta erhalten.

Cattedrale di Santa Maria Assunta
Cattedrale di Santa Maria Assunta – Hauptschiff vorne
Cattedrale di Santa Maria Assunta – Hauptschiff hinten
Cattedrale di Santa Maria Assunta – Krypta

In einer Seitenkapelle werden Dornen aus der Dornenkrone Jesu aufbewahrt.

Cattedrale di Santa Maria Assunta – Kapelle der Dornen

Neben der Cattedrale di Santa Maria Assunta steht der Palazzo Comunale, der einer der Hauptsitze von Friedrich II., den er 1230 errichten ließ. Er steht leider hinter einem Gerüst.

Palazzo Comunale

In ganzen Altstadtbereich gibt es zahlreiche, große Palazzi und kleine versteckte Gässchen.

Palazzo Municipale
Innenhof der Bischofsresidenz
Seitengässchen
Seitengässchen
Seitengässchen

Zum Abendessen habe ich mir ein Lokal ausgesucht, das als apulische Spezialität Panzerotti, das sind gefüllte Teigtaschen, die frittiert werden, anbietet.

Panzerotti
Panzerotti

Tagesstrecke: 25,4 km; ↑ 204 m; ↓ 263 m + 3 km Stadtrundgang

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VFS 28. Tag Dienstag, 29. April 2025 Cerignola – Canosa di Puglia

Bei herrlichem Sonnenschein verabschiede ich mich vom Dom in Cerignola, dessen Kuppel 75 m in die Höhe ragt.

Cattedrale di San Pietro Apostolo
Cattedrale di San Pietro Apostolo

Die Straßen von Cerignola sind dunkel, aber mit hellen Steinplatten gepflastert, die in der Früh besonders glänzen.

Straßenpflaster in Cerignola

Die erste Straße führt gleich einmal fünf gerade Kilometer aus der Stadt hinaus.

Via Scarafone

Leider ist eine ganze Armada von Traktoren mit Spritzanhängern unterwegs, um alles und jedes mit Pflanzenschutzmittel einzunebeln.  Ob Wein, Marillen, Pfirsich, Nektarinen, auch Oliven entkommen der Chemie nicht. Die Bandera ist hilfreich, sonst hätte ich mit die FFP2-Maske herausholen müssen.

Marillen
Oliven

Die Hunde neben der Straße waren recht friedlich. Hinter den Zäunen kläffen sie mitunter recht heftig.

Wachhunde

Wir treffen uns jeden Tag. Jetzt ist es Zeit für ein gemeinsames Foto. Die beiden Italiener sind aus Modena und wollen auch bis Santa Maria di Leuca gehen.

Pilger

Auf meinem Weg gibt es außer Kleintraktoren und ein paar PKW keinen Verkehr. Der ist auf der Autobahn A16 unterwegs.

Autobahn A16

Kurz darauf muss ich ein Stück entlang der SP2 gehen. Dort ist auch nicht wenig los, unter anderem auch im übertragenen Sinn. Junge Damen bieten in auffallender Kleidung ihre Dienste den Vorbeifahrenden an. Da sie auch noch alle gleiche Sessel zum Rasten haben, legt nahe, dass sie denselben Arbeitgeber haben.

Auf der Strada Provinziale 2 – SP2

Ich komme zur Ponte Romano über den Ofante. Dies Brücke war schon in römischer Zeit eine wichtige Verbindung für die Via Traiana. Ein nachgebauter Wachturm vermittelt ein guten Überblick.

Ponte Romano sull’Ofanto
Ponte Romano sull’Ofanto
Ofanto
Via Traiana
Via Traiana

Ich ändere die Routenplanung und wechsle auf die alte VFS, die an einer heute stark befahrenen Straße liegt. Hier, an der alten Via Traiana, stehen die Reste einiger Mausoleen und ein Triumphbogen zu Ehren des Traian – allerdings im Gerüst.

Mausoleo Bagnoli
Arco di Traiano (109)

Aus dem Tal des Ofanto erhebt sich ein Hügel, an den sich die Stadt Canosa die Puglia schmiegt. Nicht zu verwechseln mit Canossa!

Burgberg
Canosa
Canosa
Canosa

Auf der höchsten Stelle steht das Castello, das von den Langobarden im 6. Jhdt. begonnen wurde und von den Normannen im 10. Jhdt. ausgebaut wurde. Heute sind nur mehr Reste vorhanden.

Castello di Canosa.

Ich mache mich noch auf, um vor Mittag in der Basilica di San Sabino den Stempel für den Pilgerpass zu bekommen und belasse es bei einem Kurzbesuch.

Außen wirkt sie sehr schlicht.

Basilica di San Sabino
Basilica di San Sabino
Basilica di San Sabino
Basilica di San Sabino
Basilica di San Sabino – Kanzel
Bischofssitz
Basilica di San Sabino – San Sabino

Ich bringe meinen Rucksack in mein Quartier, das fast feudal ist. Es wurde mir privat vermittelt. (Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt….)

Wohnzimmer
Schlafzimmer
Bad

Am Abend zeigte mir noch Nicola vom VF Canosa einige besonders interessante Stellen seiner Stadt.

Canosa – Castello
Canosa von oben
Mit Nicola vor der Basilica di San Sabino

Bilder vom Abendessen in der Casa 28 mit typischen lokalen Speisen möchte ich euch nicht vorenthalten. Dazu ein Glas Rotwein aus der Region.

Püree aus getrockneten Saubohnen aus Murgia mit Chicorée, Brotcroutons
Strascinati di grano arso
(typische frische Pasta aus Canosa) mit im Holzofen gebackenen Kirschtomaten, wildem Rucola in verschiedenen Konsistenzen und einer Prise hartem Schafsricotta (empfohlen).
Strascinati di grano arso

Tagesstrecke: 22,2 km; ↑ 123 m; ↓ 148 m + 4 km Stadtrundgang

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VFS 27. Tag Montag, 28. April 2025 Stornara – Cerignola

In der Früh verabschiede ich mich von Stornara und seinem „Dorfheiligen“ dem San Rocco, St. Rochus oder dem heiligen Rocherl.

Er ist auch Schutzpatron der Pilger und der Pestkranken. Deswegen trägt er meist die Jakobsmuschel und zeigt auf die Pestbeule am Bein. Ein Hund hat ihn in seiner Einsiedlerhöhle während der Krankheit mit Brot versorgt.

San Rocco

Schön, gemeinsam alt zu werden?

Wandbild in Stornara

Heute geht es die meiste Zeit durch Olivenhaine oder Weingärten … oder beides. Die Oliven haben schon Knospen angesetzt, sind aber noch nicht erblüht.

Olivenhain
Weingarten

Zuerst geht es über mehrere Kilometer auf Feldwegen dahin.

Feldweg
Feldweg

Der Umgang mit Müll ist in Italien stellenweise wirklich ein Problem. Wo einmal etwas gelagert wird, findet es rasch Zuwachs (Ist bei uns manchmal auch nicht anders).

Illegale Müllablagerung
Müll im Marana Castello

Lost places inmitten der Landschaft: vermutlich ein ehemaliges Landgut.

Lost place
Lost place

Der wilde Fenchel bildet riesige Blütenstände aus.

Fenchel

Am Stadtrand von Cerignola stehen viele neuere Wohnbauten.

Wohnbauten

Beim Betreten des älteren Stadtteils wird der Besucher vom Uhrturm begrüßt. Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und ersetzte den vorherigen Uhrturm, der 1804 vom Grafen von Egmont nach einem Blitzschlag abgerissen wurde.

La Torre dell’orologio

Unweit davon steht ein schöner Meilenstein, der etwa 3 Meilen von Cerignola an der Via Trajana stand. Auf ihm sind die Titel und Taten des Marcus Ulpius Trajan angeführt.

Meilenstein

Am späten Vormittag ist es noch recht ruhig. Das sollte sich am Nachmittag ändern.

Corso Antoni Gramsci

Ich suche einmal mein Quartier auf, um den Rucksack loszuwerden. Hinter der Tür mit den Stufen verbirgt sich das ziemlich neue „Ostello di Centro“, das nicht nur im Zentrum liegt, sondern auch recht günstig ist. Ich bin in dieser Nacht allein.

Ostello di Centro
Ostello di Centro
Ostello di Centro

Bei meiner Stadtbesichtigung fange ich mit dem Duomo Tonti oder der Cattedrale di San Pietro Apostolo an. Dieser Bau im Neobarockstil wurde 1873 bis 1934 errichtet, nachdem Herr Tonti das Geld dafür gestiftet hatte. Nach einem Erdbeben 1980 musste die Kirche aus statischen Gründen für mehrere Jahr geschlossen werden.

Cattedrale di San Pietro Apostolo
Cattedrale di San Pietro Apostolo
Cattedrale di San Pietro Apostolo

Entlang des Corso Garibaldi stehen einige Palazzi, die aber erst im 19. Jhdt. oder später entstanden sind.

Palazzo Manfredi
Palazzo Coccia-Cirillo
Teatro comunale „Saverio Mercadante“

Auf dem „Piano delle Fosse del grano“ sind die ehemaligen unterirdischen Kornspeicher zu sehen. Jeder hat seine Nummer und ist mit den Initialen seines Besitzers gekennzeichnet.

Piano delle Fosse del grano

Ein besonderes Viertel ist die „terra veccia“, die alte Erde. Das ist das Viertel, das teilweise aus dem Mittelalter übriggeblieben ist.

Terra Vecchia
Terra Vecchia
Terra Vecchia
Terra Vecchia

Tagesstrecke: 18,2 km; ↑ 65 m; ↓ 51 m + 4 km Stadtrundgang

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VFS 26. Tag Sonntag, 27. April 2025 Ordona – Stornara

Nach der anstrengenden Reise war eine gute Nachtruhe wichtig. So bin ich frisch um 7.50 Uhr nach einem typisch italienischen Frühstück aus dem Haus gegangen.

Nach wenigen Metern bin ich in der Natur. Ein Tag der langen Geraden beginnt.

Bei Ordona

Bereits am Straßenrand beginnt das Blütenmeer, durch das ich heute über lange Strecken wandere.

Mohn und Kronenwucherblumen
Mohn und Kronenwucherblumen
Malven und Mohn

Zwischen Getreidefeldern gibt es ausgedehnte Felder mit Artischocken, Fenchel, grünem Spargel und Tomaten.

Artischocken
Fenchel
Spargelernte
Tomaten

Der Weg ist gut markiert und führt oft abseits von Asphaltstraßen.

Via Francigena Sud
Via Francigena Sud

Über einem kleinen Abhang steht die Masseria Ferranti, ein alter Gutshof.

Masseria Ferranti

In Stornarella, einer Siedlung mit etwa 5000 Einwohnern mache ich Rast. Ganz in der Nähe war 1731 das Epizentrum des Erdbebens von Foggia, das bei einer Stärke von 9 (Mercalli) nicht nur Foggia, sondern auch die gesamte Umgebung flachlegte.

Storanella
Storanella

Die bunte Gestaltung von Hausfassaden ist hier stark verbreitet.

Storanella – Hausfassade
Storanella – Hausfassade

Nach einer 5 km langen Geraden neben einer Straße, aber gut abgesichert, komme ich nach Stornara, das knapp größer als Stornarella ist. Auf der Via Garibaldi ist grade viel los, weil heute „Weißer Sonntag“ – Ende der Osterzeit – ist.

Chiesa San Rocco
San Rocco – Hl. Rochus
Campanile gegenüber der Kirche
Rathaus

Ich beziehe mein Quartier im B&B Piazza Matteotti, das gleich im Zentrum liegt.

Piazza Matteotti
Piazza Matteotti

Tagesstrecke: 21,4 km; ↑ 71 m; ↓ 74 m

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