Das gestrige Gewitter hat sich verzogen und blauer Himmel mit etwas verminderter Temperatur erwartet mich. Ich bin schon um 7.45 Uhr aus dem Haus gekommen, nachdem ich von Frau Wilhelminer, der Hausfrau, mit allem versorgt wurde. Sie lebt auf, wenn Jakobswegpilger kommen.
Auf dem Gegenhang zeigt sich das Dorf wie in einem Klischeefilm.
Die Burg Hainfels gibt der Gemeinde ihren Namen.
Vor Bausünden ist man nirgends gefeit.
In Arnbach steht wieder eine kleine, interessante Kirche.
Am Altar sind noch alte Reliquientafeln zu finden. Ich kann nicht herausfinden, von welchem Heiligen sie stammen sollen.
Eine Nixe aus Metall, zwei Ritter, die zu einer Attraktion einladen und der „Stein des Lebens“, dem ein Drache entspringt, säumen den Weg.
Die Drau hat sich zu einem frischen Gebirgsbach reduziert.
Manche Weiden tragen interessante Gespinste, die manchmal nur Astspitzen, manchmal den ganzen Stamm betreffen. Diese Gespinste sind so stark, dass nicht einmal Vögel zu den eingeschlossenen Puppen vordringen können. Man hat daraus früher eine Art Papier hergestellt.
Bei Erlach / Winnebach überschreite ich die Grenze nach Italien. Daran erinnert nur die Tafel der Region Südtirol / Alto Adige
Die Dolomitengipfel zeigen sich zeitweilig in Nebel verhüllt. Sie sind heute meine ständigen Begleiter.
Ein Erlenbruch und schöne Blumen verleiten zum Verweilen.
Dann taucht Innichen oder S. Candido auf.
Das Zentrum ist voller Leben und geschäftigem Treiben.
Die romanische Stiftskirche ist weitgehend wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt und von späteren Umbauten befreit worden.
Unweit davon steht die Pfarrkirche St. Michael, die nach einem Brand 1735 in hochbarockem Stil neu errichtet wurde.
Ich nehme nun einen Weg abseits vom Pustertaler Radweg und komme beim Ursprung der Drau vorbei. Hier verläuft auch eine europäische Wasserscheide.
Nach Toblach komme ich beim Feriendomizil von Gustav Mahler vorbei, der hier eine seiner Symphonien geschrieben hat.
Nun ist die letzte Strecke nach Niederdorf nur mehr eine kleine Draufgabe.
Niederdorf wird von der riesigen Pfarrkirche dominiert. Ein Gewitter ist im Anzug und ich versuche noch rasch ein paar Eindrücke zu erhaschen, bevor der Regen niederprasselt.
Ein schöner Abschluss des heutigen Tages.
Tagesstrecke: 29,6
Bergauf: 740 m
Bergab: 695 m