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VFS 2. Tag Freitag, 03. Mai 2024 Rom-Basilica S. Sebastiano – Castel Gandolfo

Der heutige Tag steht ganz unter dem Zeichen der Via Appia Antica. Ihr folge ich heute viele Kilometer von der Basilica di San Sebastiano fuori le mura bis zum Anstieg nach Castel Gandolfo.

Doch der Reihe nach: In Rom suche ich die Einstiegsstelle in den Bus 118, der mich wieder nach Süden bringt. Es beginnt zu regnen und als der Bus vorfährt, geht ein richtiger Wolkenbruch nieder. Der sorgt dafür, dass es auch im Bus von der Decke rinnt.

Bis ich bei der Basilica di San Sebastiano aussteige ist das zum Glück vorbei. Es nieselt zwar noch einmal – da hole ich für ein paar hundert Meter die Pelerine heraus – ansonsten wird es zunehmend heiter.

Nun wieder zur Via Appia Antica: Die wurde 312 v. Chr. von Appius Claudius Caecus, damals Zensor und Konsul, angelegt, um einerseits Rom mit seinem wirtschaftlichen Umland zu verbinden, andererseits um dem Heer genügend Infrastruktur zu bieten. Die Via Appia war eine der bedeutendsten Handelsstraßen und hatte den Beinahmen „Königin der Straßen“.

Der heutige Straßenbelag ist zwar aus der damaligen Zeit, die Lage der Steine wurde aber verändert.

Via Appia Antica – Straßenbelag

Für die heutigen Fahrzeuge ist die Straße nicht geplant gewesen.

Via Appia Antica – Straßenbelag

Nach der Römischen Gesetzgebung durften die Toten nicht in der Stadt beerdigt werden. So wurden entlang der großen Straßen eine Reihe von Mausoleen und Denkmäler errichtet. Viele davon fanden auch im Mittelalter „Nachnutzungen“. So wurde das Mausoleum der Caecilia Metella im 13. Jahrhundert von der römischen Adelsfamilie Caetani in eine Burg umgebaut.

Mausoleum der Caecilia Metella

Wer nicht so viel Geld hatte, ließ sich und seiner Familie einen einfachen Grabstein setzen. Interessant ist die wechselnde Haarmode.

Grabstein

Grabstein

Grabstein – Ausschnitt

Grabstein

Grabstein – Ausschnitt

Auch „Villen“, wie die Villa dei Quintili, eigentlich schon eine Kleinstadt, wurden hier angelegt. Das wahre Ausmaß der Anlage ist bis heute nach einer Aussage einer anwesenden Archäologin nicht abschätzbar.

Teil der Villa dei Quintili

Teil der Villa dei Quintili

Je weiter ich aus Rom heraus komme, desto weniger ist von der Straße freigelegt, das heißt aber nicht, dass unter der Erde nichts zu finden wäre.

Der Regen hat Folgen

Via Appia

Via Appia in der Nähe von Santa Maria delle Mole

Unterwegs hole ich Paola ein, die letzte Nacht in der gleichen Herberge wie ich genächtigt hat. Wir gehen gemeinsam auf Castel Gandolfo zu.

Der Hügel wird immer steiler, bietet uns aber einen schönen Rückblick auf unsere Tageswanderung.

Rückblick auf Rom

Ortstafel Castel Gandolfo

Castel Gandolfo liegt am Lago Albano, ein Mar, das sich in einer Caldera gebildet hat. Er hat eine Fläche von 6 km² und ist bis 170 m tief. Sein Abfluss wird durch einen antiken Tunnel geregelt.

Lago di Albano

Am Lago di Albano

Nach dem Einchecken in unsere Unterkunft und einer Erholphase machen wir noch einen Rundgang durch das frühere Sommerquartier der Päpste.

Castel Gandolfo – historischer Stadtteil

Castel Gandolfo – Eingang in den Papstpalast

Castel Gandolfo – Eingang in den Papstpalast

Castel Gandolfo – Pilger unter sich

Castel Gandolfo

Tour auf alpenvereinaktiv.com

Tagesstrecke: 21,3 km; ↑ 415 m; ↓ 86 m

VFS 1. Tag Donnerstag, 02. Mai 2024 Rom Vatikan – Basilica S. Sebastiano

Mein erster Weg führt mich mit dem Bus zum Vatikan, wo mein Weg offiziell startet. Es schüttet unterwegs wie aus Kübeln. Bis zum Petersplatz ist der Platzregen wieder vorbei und ich fast entsetzt, welche Menschenmassen sich an einem normalen Tag da anstellen.

Gerhard ante portas

Petersplatz – Die wollen alle da rein

Als Pilger habe ich die Möglichkeit wahrgenommen, an den Massen vorbei bei einem Seiteneingang durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Da bekomme ich auch den ersten Stempel für das Credential. Der junge Mann war ganz aus dem Häuschen, dass ich in Rom starte. Die meisten hören in Rom auf

Der Hüter des vatikanischen Pilgerstempels

Es folgt noch der traditionelle Besuch der Peterskirche. Die vielen Besucher lassen mich da bald wieder gehen.

Die Pieta und Petrus haben natürlich auch einen Kurzbesuch verdient.

Petersdom – Pieta

Petersdom – Petrus, der Hausherr

Von den Stufen auf dem Petersplatz habe ich den richtigen Überblick über die vielen Menschen.

Jetzt mache ich mich aber zügig auf den Weg. Wobei bei den vielen Leuten muss ich erst vorbeikommen.

A bisserl geht immer!

Die Engelsburg ist wegen einer riesigen Baustelle nur über die Brücke erreichbar.

Engelsburg

Das Denkmal für Vittorio Emanuele II. oder auch Altare della Patria erhebt sich mächtig in der Stadt. Römer sollen auch „Schreibmaschine“ dazu sagen.

Altare della patria

Über das Forum Romanum komme ich an der Trajansäule, dem Kolosseum und dem Konstantinsbogen vorbei.

Trajansäule

Imperatore Romano

Konstantinbogen

Jetzt wandere ich über die Via Appia Antica, die mich auch morgen begleiten wird, aus der Stadt hinaus. Der erste „Meilenstein“ auf der alten Militärstraße.

Meilenstein

An der Porta Sebastiana endete die alte Stadt mit der Stadtmauer und dem Stadttor.

Porta Sebastiana

Antike Stadtmauer

In der Quo vadis – Kirche finden sich die Fußabdrücke Petri, der hier dem Herrn nach seinem Tod begegnet ist.

Quo vadis Kirche – Fußabdrücke

Petrus

Meine letzte Station ist die Basilika San Sebastiano mit dem Grabmal des Märtyrers.

Basilica San Sebastiano

Grab des Hl. Sebastian

Hier beende ich meine erste Halbetappe und fahre mit dem Bus zurück in die Stadt.

Ich übernachte in der Pilgerherberge der Jakobsgemeinschaft (Spedale della Provvidenza di San Giacomo e San Benedetto Labre) in Trastevere.

Spedale della Provvidenza di San Giacomo e San Benedetto Labre

Gleich daneben liegt die Basilica di Santa Cecilia, die sehenswert ist.

Basilica di Santa Cecilia

Vor dem Abendessen nimmt der Herbergsvater an Pilgern eine rituelle Fußwaschung vor: eine berührende Geste.

Fußwaschung

Tour auf alpenvereinaktiv.com

Tagesstrecke: 9,3 km; ↑ 88 m; ↓ 113 m und ein paar Extra-Km.

Via Francigena Sud – 01./02. Mai 2024 Graz – Rom

Ich kann es kaum glauben. Aber es geht wirklich los. Ich sitze im Railjet nach Bruck. in den letzten Tagen war es ja nicht immer so sicher, ob mein Plan Wirklichkeit werden wird.

Railjet 850

Pellegrino Gerhard

Rucksack mit der Via Francigena – Plakette

Der Rucksack ist wie immer zu schwer.

Jetzt sitze (liege) ich im Nightjet nach Rom und hoffe, dass mich der Zug in den Schlaf schaukelt.

Bruck an der Mur

Das Dreierabteil habe ich mit einem Mitreisenden zu zweit. Das ist sicher bequemer.

Im Nightjet-Abteil

Der Apennin nach Bologna ist tief wolkenverhangen. Kurz vor Florenz schauen ein paar helle Stellen heraus.

Florenz haben wir mit 8 Minuten Verspätung verlassen. Das sollte bis Rom aufholbar sein. Ein paar Baustellen waren uns im Weg.

Bei ein bisschen Regen bin ich in Roma Termini angekommen und habe mein Gepäck in der Verwahrung abgegeben.

Roma Termini

Roma Termini

In der Zwischenzeit wechselt es zwischen Schütten und Regnen. Ich sitze aber schon im Bus zum Vatikan.

Roma Termini Busterminal

Mit dem 64er soll ich direkt ans Ziel kommen. Der Bus ist voll, aber ich habe noch einen Sitzplatz ergattert.

Be continued..

Auf der Via Francigena Sud

Ein neues Abenteuer steht bevor!
In den nächsten Wochen möchte ich auf der Via Francigena, einer seit der Antike verwendeten Handels- und Heeresstraße, wandern.

Via Francigena

Die Via Francigena – auch Frankenstraße genannt – ist der Pilgerweg des Erzbischofs Sigerich, der 990 von Canterbury nach Rom gepilgert ist und ein Reisetagebuch geführt hat. Die Francigena Sud ist die Verlängerung des Weges der Kreuzfahrer und Pilger zu den Seehäfen Bari und Brindisi auf dem Weg nach Jerusalem.
Sie benutzten die optimalen Routen der alten Römer: Zuerst geht auf der Via Appia nach Süden bis Benevento und dann auf der Via Traiano nach Bari und Brindisi.

Beide Straßen sind heute teilweise von modernen Straßen überbaut, besonders die Via Appia, von der der Reiseschriftsteller Paolo Rumiz in seinem Buch „VIA APPIA – Auf der Suche nach einer verlorenen Straße“, schreibt. Noch heute sind diese antiken Stätten Ziel von Räubern antiker Kunstwerke.

Die Via Francigena endet heute in Santa Maria Leuca, einem Wallfahrtsort am südlichsten Ende des „Stiefelabsatzes“.

Ich bin schon gespannt, was mich unterwegs erwartet. Die gesamte Strecke werde ich nicht auf einmal zurücklegen, die Überquerung des Apennin wäre mein Ziel.

Symbol für die Via Francigena

Ich freue mich, wenn ihr wieder als virtuelle BegleiterInnen dabei sein werdet.

Routenbeschreibung auf alpenvereinaktiv.com

Zum südlichsten Punkt Österreichs – 03. Oktober 2023

Diese Tour ist nur entfernt mit meinen Weitwandertouren in Verbindung zu bringen. In den letzten Jahren habe ich den östlichsten, den westlichsten und den nördlichsten Punkt Österreichs besucht. Der südlichste ist also noch ausständig. Dass es für mich kein leichtes Unternehmen werden würde, war mir klar. Darum wollte ich es noch vor meinem 70er schaffen!

Als Partner habe ich Erich dafür gewinnen können. Als Wanderführer hat uns Horst aus Bad Eisenkappel über alle Schwierigkeiten geleitet.
Von Bad Eisenkappel fahren wir ein Stück auf der Seebergsattel – Bundesstraße nach Süden, nehmen dann kurz die Straße auf den Paulitschsattel und folgen dann dem Vellachtal bis zu einem Schranken. Hier beginnt das Naturschutzgebiet Vellacher Kotschna. Von hier weg geht es zu Fuß weiter.

Parkplatz und Ausgangspunkt der Tour

Am Morgen werden wir von den Kalkspitzen der Baba und der Mzla Gora und der umliegenden Berge, alle um die 2000 m, begrüßt.

Unser Ziel

Der Sanntaler Sattel auf 1999 m ist unser erstes Ziel.

Wegweiser

Vorerst geht es noch recht gemütlich in die Vellacher Kotschna. Wir sind im Schatten der Berge und es ist für die Jahreszeit noch recht angenehm warm.

In der Vellacher Kotschna

Bald verlassen wir den Forstweg und nun geht es über schottrige Steige recht steil aufwärts.

Erster Anstieg

Für ein paar Bilder soll immer Zeit sein.

An der Waldgrenze

Zwischendurch ist eine Stelle steiler und felsig. Die Gämsen, die wir in der Nähe sehen, tun sich da schon leichter. Sie beobachten uns von der Ferne.

Felsiger Übergang

Gut, dass wir am Fuß dieser Wand vorbeigehen und nicht über über sie klettern müssen.

Felswand

Jetzt sind wir schon hoch über der Kotschna. Die Morgennebel haben sich verzogen

Blick in die Kotschna

Die Ofnerhütte war früher Unterstand für Jäger und Wanderer.

Ofnerhütte

Wir freuen uns schon auf die Pause in der Sonne und stärken uns ein wenig. Es liegt noch ein schönes Stück Weg vor uns.

Rast über der Baumgrenze
Blick nach Süden

Die extreme Wetterlage in heurigen Jahr lässt den Almrausch oder Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) ein zweites Mal blühen.

Alpenrose (Rhododendron hirsutum)

Über Geröllhalden geht es den letzten Teil zum Sanntalersattel hinauf. Vom Sattel auf 1999 m haben wir eine tolle Aussicht in alle Richtungen.

Kurz vor dem Sanntaler Sattel
Blick nach Norden
Grenze Österreich – Slowenien am Sanntalersattel (1999 m)
Bick nach Slowenien

Vom Sanntalersattel kommen wir relativ flach weiter zum Seeländersattel. Dahinter türmen sich die Gipfel der Stimer Alpen mit bis zu 2500 m auf.

Am Sanntaler Sattel
Weg zum Seeländersattel (2034 m)

Auch vom Seeländersattel haben wir beste Aussicht auf die schroffen Gipfel der Umgebung.

Slowenische Wegweiser in Rot

Nun gehen wir noch ein kurzes Stück entlang des Grates nach Osten, wo wir zum wahrscheinlich südlichsten Punkt Österreichs kommen.

Entlang des Grates zum südlichsten Punkt Österreichs
Am südlichsten Punkt Österreichs

Jetzt habe ich es geschafft! Auch den 4. der geografischen Extrempunkte habe ich zu Fuß erreicht! Die Grenze verläuft hier im Wesentlichen entlang der Grate. Deshalb macht sie auch hier einen weiten Einschnitt in den Süden nach Slowenien.

Am südlichsten Punkt Österreichs

Wieder zurück am Seeländersattel gehen wir auch ein Stück am Grat nach Westen bis wir in das Jezerska (Seeland) sehen können und entdecken am Horizont den Triglav, den mit 2864 m höchsten Gipfel Sloweniens.

Am Horizont der Triglav mit 2864 m

Bei der Rast auf dem Abstieg werden wir sofort von ein paar Dohlen entdeckt und als Jausenstation adaptiert.

Dohle
Dohle

Wir genießen den Ausblick vor dem Abstieg.

Baba (2127 m)
Abstieg in Richtung Kotschna

In einer Felsrinne wird es für uns schon schwierig, aber mit Hilfe unseres Wanderführers Horst schaffen wir auch diese Passage.

Einstieg in die Rinne

Bald sind wir wieder in der Latschenzone, aber bis zum Parkplatz ist es noch ein weiter Weg.

Verdiente Pause

Nach siebeneinhalb Stunden kommen wir sehr müde beim Parkplatz an und entspannen uns in Eisenkappel bei Mehlspeise und Getränken.

Resumé: Eine wunderschöne Tour als Herbstabschluss. Selten war ich so müde, aber auch froh, diesen Weg gegangen zu sein.

Tagesstrecke: 10 km ↑ 1120 m; ↓ 1120 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Resumé über den WWW 07 von Dobersberg zum Nebelstein 5. Abschnitt (Ostösterreichischer Grenzlandweg) und den Gesamtweg

Anreise und Rückfahrt:
Für die Anreise haben wir uns wieder für die Bahn entschieden: Graz – Wien-Meidling mit einem Eurocity. Dann die umgekehrte Prozedur vom letzten Mal: U-Bahn nach Wien-Spittelau, REX nach Göpfritz an der Wild und dann zuerst mit dem Bus bis Gmünd und weiter nach Dobersberg. Wir kommen pünktlichst an. Bei der Rückfahrt können wir uns den Bus ersparen und gleich in den Zug nach Göpfritz einsteigen.

Der Weg:
Wir folgen ziemlich genau dem Originalweg. Manchmal nehmen wir aus organisatorischen oder technischen Umständen eigene Wege. Die Wege sind ausnahmslos sehr gut und logisch markiert, nur an wenigen Stellen müssen wir wegen Forstarbeiten nach Anschlussstellen Ausschau halten. Die Strecke ist bis zum Aufstieg zum Nebelstein schwach hügelig. Manche Strecken sind schon sehr asphaltlastig. Die Verwendung von GPS erweist sich als sehr praktisch, sonst braucht man doch einige Karten.

Unterkunft und Verpflegung:

Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste. Hier empfehle ich, sich vor Antritt der Wanderung auf der Seite der Sektion Weitwandern im Alpenverein zu informieren. Leider schließen immer mehr Beherbergungsbetriebe und Gasthäuser auf dieser Route. Einfache Herbergen oder Schutzhütten gibt es hier nicht. Die Unterkünfte habe ich diesmal vor der Abreise kontaktiert, weil die Suche sehr aufwendig war. Die Quartiere sind alle sehr sauber, manchmal sehr einfach. Manche Gasthäuser vergeben Quartiere auch an Ruhetagen.
Es ist von Vorteil, sich auch über die Verpflegungsmöglichkeiten zu informieren. Es gibt immer weniger Gasthäuser, und auch die haben Ruhetage und Urlaubssperren. Im Notfall kann man sich auch in Geschäften verpflegen.

Natur und Kultur:

In diesem Abschnitt wird das Walviertel seinem Namen gerecht. Viel Grün, lange Waldetappen und viel Ruhe. Aber auch kulturell haben die kleinen Städte nahe an der Grenze zu Tschechien viel zu bieten. Man sollte sich durchaus dafür Zeit nehmen.

Statistik für diesen Abschnitt:
An den 5 Gehtagen legten wir 88 km zurück. Die Ortsbesichtigungen und Extrarunden usw. sind da nicht berücksichtigt. Dabei fielen etwa 1152 Bergauf- und 650 Bergab- Höhenmeter an. Die Tagesstrecken lagen zwischen 13,3 und 23,8 km.

Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.

Für die einzelnen Tagesetappen gibt es korrespondierende Links auf Alpenvereinaktiv.com, wo die Karten zur freien Verfügung stehen.

Statistik für unseren 07er – Gesamtweg:

Wir legten an 35 Gehtagen 740 km zurück und kamen auf 10270 Bergauf- und 9319 Bergabmeter (lt. Alpenvereinaktiv.com). Die kürzeste Etappe hatte 9,2 km, die längste 26,6 km, im Median 19,3 km.

Der 07er-Weg ist vor allem Menschen mit weniger alpinen Ambitionen sehr zu empfehlen. Es gibt weniger Höhenunterschiede und überschaubarere Distanzen als auf anderen Weitwanderwegen in Österreich.

Weiterhin an guatn Weg!

Link zum Start 1. Abschnitt
Link zum Start 2. Abschnitt
Link zum Start 3. Abschnitt
Link zum Start 4. Abschnitt
Link zum Start 5. Abschnitt

Quartierliste ÖWWW-07 Dobersberg – Nebelstein

Tagesetappen ÖWWW-07 Bad Radkersburg – Nebelstein

Eisenwurzenweg 08 – 3. Tag 04. September 2023 Brand-Nagelberg – Gmünd

Mit dem Ausweichquartier in Gmünd, der Pension Meridianstein, haben wir Glück gehabt. Alles lässt sich nicht vorplanen, ein bisschen Flexibilität ist schon gut. Das Zimmer ist so gut wie neu hergerichtet und ruhig, das Frühstück sehr reichhaltig.

Pension Meridianstein
Pension Meridianstein

In der Früh sind wir dann mit dem Taxi zurück nach Brand gefahren, um beim „Zunftbaum“ unsere Tagesetappe zu starten.

Brand – Zunftbaum

Vorerst geht es noch durch offenes Land. Das Wetter ist sonnig, aber angenehm kühl.

Bei Brand

Dann wandern wir durch ausgedehnte Wälder, wie es sich für das Waldviertel gehört.

Wanderwege

Die Wege sind naturnah und nach dem Asphalt der letzten Tage ein Vergnügen.

Wanderwege

Bei Alt-Nagelberg machen wir einen empfehlenswerten Abstecher in den Ort. Zuerst besuchen wir die Pfarrkirche, die 1959/60 errichtet wurde und dem Stil der Zeit entspricht. Die modernen Glasfenster sind auch ein Symbol für den Ort.

Alt-Nagelberg – Pfarrkirche St. Josef
Alt-Nagelberg – Pfarrkirche St. Josef
Alt-Nagelberg – Pfarrkirche St. Josef

In Alt-Nagelberg stehen noch Betriebe, die sich der Glasmacher – Kunst verschrieben haben. Am Gamsbach stehen tolle Glasskulpturen, die in der Sonne leuchten.

Glaskunst
Glaskunst

Nach einem Stück auf der Landesstraße tauchen wir wieder in den Wald ein.

Waldweg

Vor Steinbach begleiten uns dann ausgedehnte Kartoffelfelder (hier Erpfi genannt).

Vor Steinbach
Kartoffelblüten

Dann erwartet uns südlich von Steinbach wieder ein ausgedehnter Wald.

Vor Steinbach

Hier treffen wir auf den Ludwigsthaler Teich, den wir vor ein paar Tagen von Osten her erreicht haben.

Ludwigsthaler Teich

Hier vereinen sich der Eisenwurzenweg 08 vom Norden und der Ostösterreiche Grenzlandweg 07 vom Osten.

Wegweiser

6O7 – Ostösterreicher Grenzlandweg
630 – Thayatalweg
NÖLRWW – Niederösterreichischer Landesrundwanderweg
E8 – Europäische Fernwanderweg E8 von Dursey Head in Irland bis zum (geschlossenen) Beskidenpass an der polnisch-ukrainischen Grenze.
608 – Eisenwurzenweg
L – Weg entlang der Lainsitz: Karlstift – Clum (CZ)

Wegweiser

Ich habe mein Ziel, den nördlichsten Punkt Österreichs in mein Wanderwegenetz einzugliedern, erreicht!

Am Ludwigsthaler Teich

Wir besuchen den Naturpark Blockheide vor Gmünd bei bestem Wetter noch einmal und besteigen diesmal auch den Aussichtsturm, um die Weite zu genießen.

Aussichtsturm
Aussicht nach Süden
Blockheide

Dann zieht es uns noch zur Markierung des 15. Meridians.

15. Meridian
15. Meridian – von Pol zu Pol
Meridian – von Pol zu Pol

In die Stadt ist es jetzt nicht mehr weit. Nach einem Mittagessen wandern wir zum Bahnhof, um nach Hause zu fahren.

Gmünd

Mit dem „Heidemännlein“ von Carl Hermann, Mitinitiator des Naturparks Blockheide und des Wanderwege 05, bildender Künstler und Autor, bedanke ich mich für euer Interesse an meiner Wanderung durch Österreich,

Tagesstrecke: 17 km ↑ 121 m; ↓ 150 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Eisenwurzenweg 08 – 2. Tag 03. September 2023 Hörmanns – Brand-Nagelberg

Gestern haben wir mehr Zeit gehabt uns zu erholen, daher geht es für uns nach einem ausgiebigen Frühstück frisch auf den Weg. Zuerst wandern wir auf der Forststraße, dann auf der Landesstraße in Richtung Litschau.

Zubringerweg zum Schloss Hörmanns
Hörmanns

Nach Hörmanns biegen wir zum Herrensee ab, der auf einem bequemen Weg umrundet werden kann.

Litschau – Herrensee
Litschau – Rundweg um den Herrensee

Zwei Dichter aus unterschiedlichen Zeiten:

Der Minnesänger aus Litschau (13. Jhdt.) und Robert Hamerling (1830 -1889)

Der Litschauer
Robert Hamerling

Auch Litschau hat einen breiten Hauptplatz, auf dessen Mitte die Pfarrkirche steht. Vor der Kirche steht auch ein alter Pranger aus dem Jahre 1688.

Litschau – Hauptplatz
Litschau – Pfarrkirche
Litschau – Pranger 1688

Vorbei am Bahnhof, an dem wir vor zwei Tagen angekommen sind, verlassen wir die Stadt nach Süden. Unterwegs werden wir von einem Pferdegespann überholt. Wenn dieses Pferd einem auf die Zehen tritt, ….

Gegend nach Litschau
Pferdegespann

Über einen kleinen Umweg kommen wir zum „Altarstein“, einem Felsen, der unter Naturschutz steht.

Litschau – Altarstein

Heute sind wir glücklicherweise wieder mehr auf Schotterstraßen oder Naturwegen unterwegs.

Waldweg

An dieser tollen Wasseranlage mit Mühlrad in Gopprechts steht eine Schauschmiede.

Gopprechts – alte Schmiede
Gopprechts – alte Schmiede

Vor dem Gemeindeamt in Brand-Nagelberg steht ein eindrucksvoller „Zunftbaum“. Er soll 15 m hoch und 2500 kg schwer sein.

Brand – Zunftbaum

Eigentlich hätten wir bei Brand übernachten sollen, aber unser Quartiergeber hat da offenbar das Datum verwechselt. In der Eile bekommen wir ein Ersatzquartier in Gmünd und der Hausherr führt uns dorthin.

Zwischendurch fährt eine Garnitur der Museumsbahn mit Dampflok vorbei.

Museumszug auf der Waldviertelbahn
Museumszug auf der Waldviertelbahn

Tagesstrecke: 19,5 km ↑ 116 m; ↓ 131 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Eisenwurzenweg 08 – 1. Tag 02. September 2023 Nördlichster Punkt Österreichs

Seit drei Tagen waren wir nicht nur auf dem Weitwanderweg 07, sondern gleichzeitig auf dem Weitwanderweg 08, dem Eisenwurzenweg, unterwegs. Ich nehme gleich die Möglichkeit wahr, einen österreichischen „Eckpunkt“, den nördlichsten Punkt unseres Landes in mein persönliches Wandernetz einzuflechten.

Unser Quartier, der Sonnenhof, liegt etwas abseits von Litschau, dafür direkt auf dem 08er.

Hotel Restaurant Sonnenhof
Direkt am 08

Die heutige Wanderung ist extrem asphaltlastig. Gefühlte 90 % des Weges sind asphaltiert. Wenigstens der Verkehr hält sich in Grenzen. Über sanfte Höhenrücken mit schöner Aussicht kommen wir nach Haugschlag, bekannt auch aus mehreren Fersehfilmen als Inbegriff der Grenzlage.

Dafür gibt es hier gleich zwei 18 Loch – Golfplätze.

Haugschlag
Pfarrkirche Haugschlag

Nach Rottal, einer Streusiedlung, steht die Europaeiche.

Ortstafel
Rottal
Altes Haus in Rottal
Europaeiche

Von dort führt ein Weg hinunter zur Grenze am Rottaler Bach. Diese Grenze war bis zur Ostöffnung absolutes Sperrgebiet.

Am Rad- / Wanderweg zur Grenze
Grenzbrücke
Grenzbrücke

Nicht weit davon liegt das Hotel Peršlàg, das in der kommunistischen Zeit eine Kaserne war. Heute ist es ein Wellnesshotel.

Vor dem Hotel steht der Republikstein. Er hat die Form der ehemaligen Tschechoslowakei.

Die erste Inschrift stammt von tschechoslowakischen Zöllnern aus dem Jahr 1938.
Der Text lautet: „Uns gehört sie, unsere bleibt sie, 1938“. Damit war die Republik gemeint. Nach dem Anschluss des Sudetenlandes meißelten Soldaten der Wehrmacht folgenden Text ein: „Bis wir kamen, 1938“. Nach dem Krieg, im Jahre 1945, als wieder tschechische Zöllner in die Kaserne einzogen, fügten sie die Inschrift hinzu: „Die Wahrheit siegt“.

Hotel Peršlàg und Republikstein

Am angrenzenden Neumühlteich finden die Hotelgäste Entspannung.

Neumühlteich

Die Ortschaft Neumühl bestand an diesem Ort etwa seit dem 12. Jhdt., der Zeit der Kolonialisierung der Gegend. Während der NS-Zeit stand das Dorf unter deutscher Herrschaft. Nach dem Kriegsende 1945 wurden am  28. Mai 1945 die letzten 45 deutschen Bewohner über Nacht vertrieben und später der „Eiserner Vorhang“ errichtet. Alle hier lebenden Menschen wurden abgesiedelt und das Dorf dem Erdboden gleich gemacht.

Ruinen von Neumühl

Während der kommunistischen Herrschaft war der Ostblock durch Grenzzäune, Schussanlagen und schwere Bewachung mit Schießbefehl gesichert.

Heute können wir glücklicherweise dieses Grenzgebiet wieder von beiden Seiten ungehindert besuchen und uns unserer Freiheit erfreuen.

Wir wollen den nördlichsten Punkt Österreichs aufsuchen, sind aber auf der tschechischen Seite. Wir sehen ihn zwar, aber zwischen uns liegt der Neumühlbach mit erhöhter Wasserführung. Die geplante Überquerung über die Steine im Bach verschieben wir und gehen wieder zurück zur Grenzbrücke.

Auf der tschechischen Seite des Neumühlbaches
Furt durch den Neumühlbach

Schließlich kommen wir an die andere Seite des Ufers, wo der Zusammenfluss des Rottalbaches mit dem Neumühlbach als nördlichster Punkt angegeben wird, weil diese Stelle so markant ist.

Am Grenzstein
Am Grenzstein

Dann gehen wir wieder bis Haugschlag zurück, wo wir bis zum Schloss Hörmanns mit dem Bus fahren und über die Waldstraße zu unserem Hotel zurück wandern.

Schloss Hörmanns bei Litschau
Schloss Hörmanns bei Litschau

Ein schöner Nachmittag zum Relaxen tut auch gut.

Hotel Sonnenhof

Tagesstrecke: 15,2 km ↑ 300 m; ↓ 347 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

39. Tag 01. September 2023  Weitra – Nebelstein und 5. Etappe Eisenwurzenweg 08 – Transfer nach Litschau

In der Nacht regnet es immer wieder. Dann ist es wieder trocken, während des Frühstücks beginnt es wieder leicht zu regnen. Wir beschließen, in Regenbekleidung unseren Weg zu beginnen. Leider stellt sich unsere Entscheidung als richtig heraus.

Im Gabrielental

Unser Weg führt uns gleich zu Beginn in das reizende Gabrielental, das durch die Lainsitz gebildet wurde. Eine Zeitlang fliegt sogar ein Eisvogel vor uns her.

Im Gabrielental
Im Gabrielental

In Wultschau, einem kleinen Dorf, ist die Kapelle offen und überrascht mich mit ihrer gediegenen Ausstattung. Die Kapelle wurde im Jahr 1748 erbaut und enthält einen Barockaltar sowie ein auf Holz gemaltes Bild mit der Jahreszahl 1825, das aber wohl älter ist.

Dorfkapelle Wultschau
Dorfkapelle Wultschau

Dann geht es höher hinauf in Richtung Moorbad Harbach

Beim steinernen Weib

Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen und wir haben einen klaren Blick hinunter auf Harbach.

Harbach

Nach längerem mäßigen Anstieg geht es kurz vor dem Ziel wieder steiler bergan.

Anstieg
Anstieg

Schließlich erreichen wir die Nebelsteinhütte auf 1015 m.

Nebelsteinhütte

Wir machen aber nicht halt, sondern gehen noch ein paar Meter weiter zum Gipfel des Nebelsteins.

Wir haben unser begehrtes Ziel erreicht: Wir haben der Ostösterreichischen Grenzlandweg 07 zur Gänze zurückgelegt und dabei 741 km von Bad Radkersburg in der Südoststeiermark bis hierher zurūckgelegt.

Am Ziel!
Am Ziel!
Am Ziel!

Der Nebelstein ist Ausgangspunkt und Kreuzungspunkt vieler nationaler und internationaler Weitwanderwege. Einige davon bin ich schon in der Ferne gegangen.

Weitwanderwege am Nebelstein

Die Fernsicht ist noch etwas „verwaschen“.

Blick vom Nebelstein
Blick vom Nebelstein

Wir kehren in der Nebelsteinhütte ein und stärken uns mit Kaspressködelsuppe und Strudel. Zur Feier des Tages stoßen wir mit einem Glas Wein an.

In der Hütte organisieren wir uns die Rückfahrt nach Gmünd. In den Ferien ist der Busfahrplan in der Gegend stark ausgedünnt. Ein Wandererpaar setzt uns direkt beim Bahnhof der Waldviertelbahn ab.

Die Schmalspurbahn wurde 1900 in Betrieb genommen und sollte die heimische Wirtschaft fördern.

Dieseltriebwagen
Auf der Strecke

Da wir zwei die einzigen Gäste im Zug sind, erfahren wir vom Triebwagenführer viel Interessantes aus der Gegend.

In Litschau endet unsere Zugreise und wir werden von unserer Quartiergeberin der nächsten beiden Nächte vom Bahnhof abgeholt.

Im Sonnenhof, nahe dem Schloss Hörmanns bei Litschau, lassen wir es uns gut gehen.

Tagesstrecke: 13,8 km (bis zum Nebelstein) ↑ 471 m; ↓ 44 m

Route auf alpenvereinaktiv.com