Wieder haben wir beim Aufbruch in der Früh schönes, sonniges Wetter. Es gibt zwar luftige Wolken, aber sie machen das Wandern angenehm.
Bad Waltersdorf
Der Thermenbahn von Fehring bis Friedberg ist nur eingleisig ausgebaut, dafür ist sie umso beschaulicher. Im Hintergrund gibt es um den Masenberg schon einige Regenfahnen.
Über einen schönen Waldweg steigen wir nach Wagerberg hinauf. Von dort bietet sich uns ein herrlicher Blick bis zum Grazer Bergland.
Auf den Wagerberg
Im Wald werden wir lange Zeit von einem Reh beobachtet.
Reh
Bei St. Magdalena hat sich ein eifriger Bastler die Welt in den Garten geholt.
Die Welt im Kleinen
St. Magdalena am Lemberg ist ein nettes Dorf mit schöner Aussicht. Die Wolken werden immer dichter und dunkler.
Die Pfarrkirche wurde 1787/1788 errichtet und hat eine schöne Ausstattung.
St. MagdalenaSt. MagdalenaSt. Magdalena
Hurra, die ersten Walderdbeeren! Und wie die schon duften! Da muss man eine Pause machen.
Nach langer Strecke auf Asphalt werden wir mit schönen Waldwegen verwöhnt.
Wanderweg und Mountainbike-StreckeAbstieg nach Buch
Eine schön gestaltete Metalltafel erinnert uns an das Wesentliche!
Zuerst überqueren wir die Hartberger Safen und kommen dann gleich zur Südautobahn A2.
Hartberger SafenSüdautobahn
Wir folgen dem 07er-Weg nach den Angaben auf der Karte und ignorieren die 907er Markierung. Der Weg und einige Markierungen sind zwar vorhanden, aber in der Vegetationsphase schon stark vewachsen.
07er Weg nach Buch
In Neusafenau kommen wir beim Ökopark wieder in die „Zivilisation“.
Ökopark in Neusafenau-Hartberg
Die Wallfahrtskirche Maria Lebing steht am ehemaligen Stadtrand von Hartberg. Sie ist Maria Himmelfahrt geweiht.
1409 wurde die Kirche in ihrem Grundriss errichtet und 1744 wurde begonnen, die gotische Kirche zu barockisieren. Kaiser Josef II. wollte die Kirche schleifen lassen.
Die Fresken von Adam Ritter von Mölk stellen den Lebenszyklus von Maria dar und wurden 1772 zum 300-jährigen Bestehen beendet.
HochaltarVotivtafel
Am Hauptplatz von Hartberg feiern wir die Beendigung des ersten Abschnittes des 07er Weges.
Hartberg – am HauptplatzHartberg – RathausPfarrkirche Hartberg
Durch die Wienerstraße gehen wir in Richtung Bahnhof.
Hartberg – Wienerstraße
Vom Bahnhof in Hartberg fahren wir mit der Thermenbahn über Fehring heim nach Graz und freuen uns schon auf den nächsten Abschnitt des Ostösterreichischen Grenzlandwegs 07.
Heute gibt es schon um 7 Uhr das Frühstück. Dadurch können wir auch schon früher weggehen. Eventuell könnte es am frühen Nachmittag regnen.
Die Feistritz ist nach den letzten Regenfällen wie üblich braun, aber trotzdem idyllisch.
Fürstenfeld – Feistritz
Die Kreuzung der B57 mit der Ledergasse hat sich zu einem Verkehrsmoloch entwickelt. Die Autofahrer halten jedoch an den Übergängen brav an, sodass wir die Straße sicher überqueren können. Die Burgauer Straße wird gerade generalsaniert und so haben wir für ein paar hundert Meter verstärkten Verkehr.
Fürstenfeld – Kreisverkehr in der Ledergasse
In Speltenbach kreuzen sich die wichtigen Wege.
Kreuzung in Speltenbach
Die neue Schnellstraße S7 hat seit vielen Jahren heftige Kontroversen herbeigeführt. Hier soll sie als Unterflurtrasse geführt werden(?).
Schnellstraße S7
Nun geht es entlang des Katzelgrabens in den Kommendewald bis zum Forsthaus der Malteser Forstverwaltung. Da bin ich oft bei meinen Freunden gewesen. Heute ist vieles dem Lauf der Natur preisgegeben, was früher „kultiviert“ war.
KatzelgrabenForsthaus der Malteser
Erschreckend ist für mich die riesige Bodenaushub-Deponie mitten im Wald.
Ein kleiner Teil der Deponie
Die Wildschweine haben ganze Arbeit geleistet.
Im Kommendewald
Wir kommen im Safental aus dem großen Wald. Dank der hervorragenden Markierung der gesamten Strecke gibt es keinen Unklarheiten über den Wegverlauf.
Wieder aus dem KommendewaldLieblingswiese der Wildschweine
Am Waldrand stehen frei wachsende Maiglöckchen.
Maiglöckchen (Convallaria majalis L.)
Wir kommen zur Bierbaumer Eiche, einem der eindrucksvollsten Bäume unseres Landes (manchmal auch Blumauer Eiche nach ihrem Standort, der jetzt in der Gemeinde Blumau liegt).
Die 1000jährige Eiche gilt als die älteste in Europa. Sie ist etwa 30 Meter hoch, der Durchmesser des Stammes beträgt 2,50 Meter, der Umfang 8,75 Meter. Der Kronendurchmesser beträgt etwa 50 Meter. Um den Stamm zu umfassen, werden sieben Erwachsene benötigt
Wir kommen durch den kleinen Ort Loimeth. Die Gegend wurde schon um Christi Geburt besiedelt, urkundlich ist der Ort seit 1170 erwähnt.
Von Leitersdorfberg haben wir einen guten Überblick auf das Safental und haben nicht mehr weit bis Bad Waltersdorf.
Vom Leitersdorfberg
Kurz vor dem Ortskern von Bad Waltersdorf beginnt es leicht zu regnen. Regenzeug zahlt sich nicht mehr aus, es hört gleich wieder auf.
Bad WaltersdorfBad Waltersdorf – Ortszentrum
Vor dem Gemeindeamt finden wir das Wappen in den Boden eingelassen.
Wappen von Bad Waltersdorf
Die Pfarrkirche ist der Hl. Margareta geweiht.
Pfarrkirche und Pfarrhof
Neben dem Pfarrhof befindet sich ein kleines Museum für Römersteine, die um Bad Waltersdorf gefunden wurden.
BeamtenreliefLöwe
Heute übernachten wir in der Ferienwohnung der Familie Riedenbauer im Zentrum von Bad Waltersdorf.
Nach gemütlichem, aber ausgiebigem Regen in der Nacht präsentiert sich die Landschaft frisch gewaschen.
Grazbachtal bei Riegersburg
Nach dem Frühstück holen wir uns auf der Gemeinde bei einer sehr netten Mitarbeiterin unsere Stempel für den Wanderpass und verabschieden uns vom Ritter am Parkplatz und von Riegersburg.
Der Ritter beim „Lassl“Riegersburg von Osten
Durch den ausgiebigen Regen in der Nacht sind einige Stellen im Wald sehr rutschig und schlammig. Meist geht es aber recht zügig dahin.
Aufstieg im WaldBuchenwald
Immer wieder schauen wir zur Riegersburg zurück, die aus weiter Ferne immer noch zu sehen ist. Nicht umsonst hatte sie in der Vergangenheit als „Kreidfeuer-Station“ eine wichtige Funktion für das Warnen vor eindringenden Feinden.
Die Burg am Horizont
Da versteckt sich jemand vor uns!
„Kunst am Bau“ – leider kann ich die Kalligraphie nicht deuten. Vielleicht hängt es mit der Sehnsucht nach den abgebildeten Bergen zusammen.
Bei Oberlembach
Final view….
Manchmal geht es auch steil durch das „Gemüse“ nach unten.
Abstieg ins Rittscheintal
Die Eisenbahnlinie von Fehring nach Friedberg wurde 1885 eröffnet und wird heute Thermenbahn genannt. Sie führt über den „Söchauer Berg“, der mit 30 Promille Steigung und engen Kurvenradien zu den schwierigen Bahnstrecken gehört. Dort, berichtet die Mär, haben immer wieder boshafte Knaben die Eisenbahnschienen mit Schmierseife „behandelt“, was ein Fortkommen wegen der fehlenden Traktion unmöglich gemacht hat. Das Bahnpersonal durfte dann die Schienen reinigen. Auch die „alten Zeiten“ haben ihre Lausbuben gehabt!
ThermenbahnThermenbahn
Wir überqueren die Rittschein, die entsprechend lehmiges Wasser führt. Der Schneeballstrauch steht in voller Blüte.
RittscheinGemeiner Schneeball
Wir kommen nach Söchau, das heute als Kräuterdorf bekannt ist. Früher war es ein Wallfahrtsort, weil es hier eine Kopie des Gnadenbildes aus Mariazell gab. Das Zellerfest am Sonntag nach Maria Geburt (8. September) war immer ein Volksfest in Söchau.
Über das Julerltal und Stadtbergen nähern wir uns Fürstenfeld.
Julerltal
Beim Schloss Welsdorf schauen wir kurz über den Zaun. Hier kann man heute feiern und heiraten.
Schloss Welsdorf
Das „Schwammerl“ war ein beliebter Aussichtspunkt auf die Stadt Fürstenfeld. Heute müssen wir uns einen Punkt etwas tiefer suchen, der nicht so sehr von Bäumen verdeckt ist.
„Schwammerl“Fürstenfeld
Wir kommen direkt beim Grazer Platz an und gehen durch das Grazer Tor in die Innenstadt.
Vor dem GrazertorGrazertor
Vor dem Rathaus auf dem Augustinerplatz treffen wir auf einen freundlichen Mitarbeiter des Stadtamtes, der sich gerade auf den Heimweg macht. Er geht nochmals zurück und stempelt unsere Wanderpässe mit dem Stadtstempel! Das ist Kundenservice. Wir passen in der Zwischenzeit auf sein Rad auf.
Rathaus im Grazertor
Ich zeige Heidrun die Stadt, in der ich acht Jahre das Gymnasium besucht habe. In den letzten 49 Jahren hat sich zum Glück doch einiges verändert.
Wir gehen über den Hauptplatz mit der Mariensäule (1664, Maria als Beschützerin vor den Osmanen). Heute ist er frei von Fahrzeugen, früher war er der Hauptparkplatz der Stadt.
Hauptplatz
Wir kommen am „Kunsthaus“ in der Kommendegasse vorbei.
Kunsthaus
Wir kommen zur Kommende des Johanniterordens (Malteser). Die Johanniter haben als erfolgreiche Festungsbauer im Heiligen Land hier von Herzog Leopold IV. zu Beginn des 13. Jhdt. Land zugewiesen bekommen, um es zu befestigen. Seit damals sind die Johanniter in der Gegend verankert.
Kommende
Die Stadpfarrkirche geht zumindest auf das Jahr 1232 zurück, wurde aber durch kriegerische Ereignisse immer wieder zerstört. Zuletzt war das 1945 der Fall.
Kath. Stadtpfarrkirche FürstenfeldKath. Stadtpfarrkirche FürstenfeldKath. Stadtpfarrkirche Fürstenfeld – Komturentafeln
Wir setzen unseren Weg durch das Gelände der ehemaligen Tabakfabrik fort. Wo heute ein Gesundheitszentrum und viele Wohnungen untergebracht sind, wurde viele Jahre Tabak verarbeitet.
Ehemalige Tabakfabrik
Die Brücke über den Wallgraben bringt uns vor das Ungartor.
Ehemalige Tabakfabrik
Über die Ungarbastei gehen wir wieder am Festungswall entlang.
Ungarbastei
Wir kommen zur KuK Staatsrealschule, die 2021 ihr 111. Gründungsjahr feiert.
K.u.K. Staatsrealschule Fürstenfeld
Da feiere ich einfach mit und stehe wie 1972 nach der Matura vor den Stufen des Gymnasiums. Ein paar Maturanten haben wir auch vor dem „Fürstenbräu“ gesehen, ein Lokal, das es damals noch nicht gab.
K.u.K. Staatsrealschule Fürstenfeld
Über den neuen Festungsweg kommen wir zur Pfeilburg, wo heute das Stadtmuseum und das Tabakmuseum untergebracht sind. 1693 wurde hier eine der weltweit ersten Tabakfabriken errichtet.
Pfeilburg von der Wallseite
Bei der Augustinerkirche beenden wir unseren Stadtrundgang. Sie wurde profaniert und dient heute als Ausstellungsraum.
Ehemalige Augustinerkirche, heute AusstellungsraumEhemalige AugustinerkircheEhemalige AugustinerkircheEhemalige Augustinerkirche – Chorgestühl
Bei der Rückkehr zu unserem Quartier entdecke ich die Josefi-Kapelle. Diese ehemalige Friedhofskapelle liegt hinter den Häusern am Grazerplatz auf einem kleinen Hügel.
JosefikapelleJosefikapelle
Heute übernachten wir in der Pension Fasch am Grazerplatz.
Der Morgen beginnt mit herrlichem Sonnenschein und einem ausgiebigen Frühstück. Um 7.45 Uhr starten wir los und werden vom Lama mit großen Augen verabschiedet.
Hauslama
Vorerst geht es durch die Schafweide (Gott sei Dank regnet es nicht!) auf den Geopfad rund um Kapfenstein.
Geopfad und 780er-Weg
Jetzt werden wir dafür belohnt, dass wir uns ein höher gelegenes Quartier ausgesucht haben – wir brauchen nicht soviele Höhenmeter bis zur Kirche machen. (Viel Quartier zum Aussuchen gibt es ohnehin nicht. Das Schlosshotel öffnet von Donnerstag bis Sonntag). Über der Kirche thront das Schloss Kapfenstein.
Pfarrkirche KapfensteinSchloss Kapfenstein
Die Ausblicke von jedem Hügel sind beeindruckend.
Blick nach Südosten
Ich bin von den Blüten in den Gärten oder am Wegrand begeistert.
Unser Weg führt fast immer am Kamm der Hügel entlang.
Heißberg
Da taucht zum ersten Mal unser heutiges Tagesziel, die Riegersburg, auf.
Riegersburg
Das Kellerstöckl kann als Ferienwohnung gemietet werden
Am Heißberg
Den Kuruzzenkogel müssen wir umgehen. Da steht ein Privatgrundstück im Weg.
Gemächlich fällt der Weg hinunter in die Stadt Fehring mit dem großen Hauptplatz.
Hier steht eine schöne Mariensäule in barockem Stil, die 1697 als Dank für den Sieg bei Zenta (Sieg über die Osmanen) errichtet wurde.
Die Pfarrkirche St. Josef wurde im 18. Jhdt. errichtet, geht aber auf Vorgängerbauten im 14. Jhdt. zurück.
Pfarrkirche FehringPfarrkirche FehringPfarrkirche Fehring – Hochaltarbild Maler Ignazius Kern 1728Pfarrkirche Fehring – Nebenaltar Madonna im Strahlenkranz
Neben der Kirche gibt es noch Teile des alten Tabors, der im 15. Jhdt. errichtet wurde.
Fehring – Tabor 15. Jhdt.
Beim Verlassen der Stadt in Richtung Norden fallen uns einige Bürgerhäuser wegen ihrer Architektur auf.
VillaJugendstilhaus
Brunn war bis zur Gemeindezusammenlegung 2015 eine selbständige Gemeinde mit ca. 800 Einwohnern.
An der Raab gibt es seit dem 12. Jhdt. an dieser Stelle eine Mühle. Die „Berghofer-Mühle“ wird schon in 6. Generation von der Familie Berghofer geführt.
Berghofer-Mühle an der RaabBerghofer-Mühle an der RaabBerghofer-Mühle an der RaabBerghofer-Mühle an der Raab – WehrBerghofer-Mühle an der Raab – Staubereich
Ein Blickfang im Garten bei der Mühle.
Riesen-Lauch (Allium giganteum REGEL)
Der Bahnhof von Fehring liegt fast zwei Kilometer vom Zentrum entfernt und hat fast großstädtische Ausmaße, zumindest was die Gleisanlagen betrifft.
Gleich nach Fehring geht es wieder auf die Hügel, denen wir nach Norden folgen.
Fehring vom NordostenAngenehme WaldwegeImmer den Hügeln entlang
Unterwegs ist für Speis‘ und Trank gesorgt. Die Hütte ist gut ausgestattet mit viel Wein, Wasser und Manner-Schnitten.
Labestation
Jetzt liegt Riegersburg vor uns. Eine der eindruckvollsten Burgbauten auf einem Basaltfelsen ist heute im Besitz der Familie Liechtenstein. Unter der Burg, die mit sechs aufeinanderfolgenden Toren geschützt wurde, liegt der Markt Riegersburg.
Riegersburg
Nach einem kurzen, aber steilen Abstieg in das Grazbachtal nähern wir uns dem Ort, der auch ein schönes Freibad hat. Heute ist uns aber nicht nach Schwimmen.
Freibad Riegerburg
Da geht es schon am Ortseingang gespenstisch zu.
Der Markt liegt im Schutze der mächtigen Burg.
Im Marktzentrum
Die Pfarre Riegersburg zählt zu den ältesten des Landes (1170) und ist Mutterpfarre für die meisten Pfarren der weiteren Umgebung. Der Kirchenbau wurde im 15. Jhdt. begonnen und zu Beginn des 16. Jhdt. beendet.
Altarbild Mantelspende des hl. Martin von Anton Jandl (18. Jhdt.)Die buntfarbigen Glasfenster schufen die Grazer Künstler Adolf und Heide Osterider 1979.
Über den Hauptweg kann man zu Fuß zur Burg aufsteigen. Es ist aber nur guten Wanderern zu empfehlen. Es gibt auf der Nordseite des Burgberges einen Schrägaufzug, mit dem man bequemer hinaufkommt. Alternativ gäbe es noch den Eselssteig, der auf der Südseite steil hinaufführt, oder man nutzt den gesicherten Klettersteig direkt über den Basaltfelsen. Da wir die Burg von vielen Besuchen kennen, verzichten wir heute auf den Aufstieg.
Heute haben wir uns in der Frühstückspension Wagner einquartiert und genießen den Blick auf die Burg und in das Tal.
Zu Anfang muss ich unbedingt noch eine Replik auf den gestrigen Abend machen. Nach einer ersten Stärkung mit Salat und Brettljause gab es am Abend noch einen süßen Nachtisch. Natürlich durften verschiedene Traminerspezialitäten aus dem Keller des Hauses Gießauf-Nell nicht fehlen.
Buchteln und TraminerTraminothek
Der neue Morgen zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die Nebel wallen in den Tälern und wir freuen uns schon auf die nächste Wanderung.
Am Klöcher Hochwarth
Nach einem ausgiebigem Frühstück nehmen wir Abschied vom gastfreundlichen Haus und haben einen Einblick in den Basaltsteinbruch von Klöch. Hier wird Bruchschotter für zahlreiche Eisenbahnbauten und Autobahnbauten gewonnen und per LKW abtransportiert.
Buschenschank Gießauf-NellBasaltsteinbruch Klöch aus einem erloschenen Vulkan
Der Weg führt auf dem Hügelkamm entlang und bietet Ausblicke auf alle Seiten.
Blick nach Südosten in das Kutschenitza – Tal.Blick nach Norden auf St. Anna am Aigen
In Gärten und auf den Wiesen blühen bunte Blumen.
AzaleenWiesensalbei (Salvia pratensis L.)Klatschmohn (Papaver rhoeas L.)
Nach dem Abstecher nach Klöch kehren wir wieder in das Tal der Kutschenitza zurück. Der Bach bildet die angeblich älteste dauerhafte Grenze Europas. Uns fallen zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität auf.
NaturAn der KutschenitzaEuropäische Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa L.)MargaritenwieseImmenblatt (Melittis melissophyllumL.)
Unter einer wunderschönen, alten Eiche steht das „Mahnmal für den Frieden“. Es wurde von Jugendlichen in einer Aktion gemeinsam mit der einheimischen Künstlerin Roswitha Dautermann errichtet. Hier im Höllgraben stand am Ende des 2. Weltkriegs ein Lager für jüdische Zwangsarbeiter, die den Ostwall errichten sollten.
Eiche im HöllgrabenMahnmal für den Frieden
Auf dem nächsten Hügel steht ein anderer Gedenkstein, der im fast gleichen Zeitraum seinen Ursprung hat. Nach dem 1. Weltkrieg wurden die benachbarten Ortschaften dem Königreich SHS zugeschlagen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung offensichtlich vertrieben.
Gedenkstein in St. Anna am Aigen an die Vertriebenen und Toten der Gemeinden Fuchelsdorf, Guitzenhof, Rotenberg und Sinnersdorf in den Jahren 1945/1946
Die Laubwälder sind mit ihrem frischen Grün besonders einladend. Ich entdecke zufällig eine interessante Orchidee ohne Blattgrün.
Buchenwald vor St. AnnaVogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis RICH.)
Jetzt kommen wir nach St. Anna am Aigen mit seiner markanten Kirche aus dem 18. Jhdt.. Am Hochaltar zeigt die Figurengruppe die Hl. Anna, wie sie Maria das Lesen beibringt. Eigentlich müsste Anna die Schutzheilige aller ElementarmethodikerInnen sein!
Pfarrkirche St. AnnaPfarrkirche St. AnnaPfarrkirche St. Anna – Hochaltar von Veit Königer, dem großen österreichischen BarockbildhauerAnna lehrt Maria das Lesen
Vor der Kirche steht ein modernes Kruzifix der heimischen Künstlerin Roswitha Dautermann.
Kruxifix von Roswitha Dautermann
Von der Terrasse der Gesamtsteirischen Vinothek, wo wir uns eine Kostprobe der steirischen Winzer gönnen, haben wir einen tollen Blick und wolkenlosen Himmel.
Unser nächstes Ziel ist das Dreiländereck Steiermark – Burgenland – Slowenien. Wieder stehen wir an einem Grenzstein Nr. 1, der zufällig von einer Bundesheerpatrouille besucht wird. Ein paar Meter weiter steht der Maria-Theresianische Grenzstein, der 1756 als Markierung der Grenze zwischen dem Herzogtum Steiermark und dem Königreich Ungarn gesetzt wurde.
Grenzstein Österreich – Slowenien – BurgenlandGrenzstein von 1756
Von der Ferne sehen wir unser Tagesziel Kapfenstein. Es dauert aber noch geraume Zeit, bis wir dort ankommen.
Kapfenstein
Die kleine Dorfkapelle von Sichauf wurde 1991 an Stelle einer früheren errichtet.
Kapelle von SichaufKapelle von SichaufKapelle von Sichauf – Dreifaltigkeit auf der Narthex-Decke
Jetzt kommen wir in Kapfenstein an. Über dem Ort liegt die Pfarrkirche und darüber das Schloss Kapfenstein der Familie Winkler-Hermaden.
Wir finden in der Buschenschank Puff eine nette Unterkunft und werden bestens versorgt. Es gibt wieder eine typische Buschenschankjause und dazu guten Sämling 88 (Scheurebe).
Heute starten wir zeitig in der Früh. Um 5.41 Uhr geht es mit dem Bus zum Bahnhof Puntigam, wo wir die S 3 nach Spielfeld-Straß nehmen.
Mit der S 3 nach Spielfeld-Straß
Dort steigen wir in die S 31 nach Bad Radkersburg um.
Grenzbahnhof Spiefeld-Straß
Gleich geht es über die Mur.
Mur
Der Bahnhof von Bad Radkersburg liegt wie alle Bahnhöfe der Strecke weit von den Zentren weg. So machen wir uns erst auf den Weg in die Stadt.
Die Heiltherme und die vielen Reha-Betriebe haben Bad Radkersburg neues Leben eingehaucht.
Nun stehen wir am eigentlichen Startpunkt unseres Wanderabenteuers: am Weitwanderstein in Bad Radkersburg treffen sich der 07er Weg (Ostösterreichischer Grenzweg) und der 03er Weg (Österreichischer Südalpenweg).
Von der Uferpromenade aus haben wir einen schönen Blick auf das Schloss von Gornja Radgona (Oberradkersburg) in Slowenien.
An der Mur steigen dichte Nebelschleier auf. Sie stammen von der Thermalquelle am Ufer des Flusses und riechen stark schwefelig.
Wir wenden uns dem Zentrum der Altstadt zu, die qualitätsvoll renoviert wurde. Beim Rathaus mit seinem eindrucksvollen Turm biegen wir auf den Hauptplatz ein. Hier stehen alle Häuser unter Denkmalschutz.
LanggasseRathaus mit Turm
Das Zehnerhaus am Hauptplatz war das alte Rathaus und ist heute Kongresszentrum. Es wurde von 1607 bis 1612 von Domenico Gallo und Antonio Piazzo mit dreiteiligen Rundbogenfenstern erbaut.
Hauptplatz 10Rundbogenfenster im Zehnerhaus
Wir machen einen kurzen Abstecher in die Filialkirche Mariahilf oder Frauenkirche, die etwas hinter den Bürgerhäusern versteckt liegt.
Hochaltar der Frauenkirche
Radkersburg war von starken Wehrmauern umgeben, von denen Reste noch erhalten sind. Als Stadt wurde Radkersburg bereits 1299 erwähnt und wurde 1582 vom Reichstag zu Augsburg zur Reichsfestung erhoben.
Befestigungsanlagen und Schanzgraben
Die Mickl-Kaserne wurde in den 2010er Jahren aufgelassen, steht aber unter Denkmalschutz.
Mickl-Kaserne
Jetzt geht es hinaus ins weite, flache Land, wo wir viele Wildtiere sehen, vor allem Rehe.
Blick nach NordenBei LaafeldAuwald bei Laafeld
Weite Strecken gehen wir im Bereich der Kutschenitza, die über eine längere Strecke die Grenze zwischen Slowenien und Österreich bildet
Entlang des Auwaldes an der Kutschenitza
Die Abzweigung vom Ackerweg in den Wald ist leicht zu übersehen.
AbzweigungAuwald an der Kutschenitza
Im kleinen Dorf Zelting kommen wir an einem alten Feuerwehrhaus vorbei.
Am Ortsrand führt eine Brücke nach Slowenien. Sie wird in Corona-Zeiten von Soldaten überwacht. Besonders interessant ist ein alter Grenzstein aus Zeiten Maria Theresias, der hier die Grenze zwischen dem Herzogtum Steiermark und dem Königtum Ungarn markierte.
Grenzübergang bei ZeltingGrenzstein
Auf dem Feld wird Steirer-Kren (Meerrettich) kultiviert.
In einem großen Hochwasserrückhaltebecken haben viele Tiere und Pflanzen einen Rückzugsort gefunden.
Rückhaltebecken an der KutschenitzaKuckuckslichtnelken (Lychnis flos-cuculi L. CLAIRV. )Wiesenglockenblumen (Campanula patula L.)Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica L.)Kleine Mädesüß (Filipendula vulgaris MOENCH)GewöhnlicherSchneeball (Viburnum opulent L.)
Wir wandern weiterhin entlang der Staatsgrenze an der Kutschenitza
Mehr Kanal als Bach
Pünktlich um 12 Uhr beginnt es zu regnen. Wir werfen uns in die Regenkluft und wandern frohen Sinnes weiter.
Was macht ein bisschen RegenAbzweigung nach Klöch
Wir kommen in Klöch an und bekommen vom Gemeindesektetär das Gemeindesiegel in unseren Wanderpass gestempelt.
Nach einem Besuch in der kleinen Dorfkirche steigen wir in Richtung Burgberg auf.
Pfarrkirche KlöchEinfahrt zum Graf Stürgkhschen Weingut
Wir kommen an der Burgruine Hohenwarth aus dem 14. Jhdt. vorbei. Bei schönem Wetter gibt es sicher eine gute Fernsicht.
Ruine Klöch mit BergfriedBlick vom Bergfried nach Südost (August 2021Blick vom Bergfried auf den Basaltsteinbruch (August 2021)
Wir erreichen unser heutiges Quartier, den Weinbaubetrieb Giessauf-Nell und freuen uns schon auf eine gute Jause und den bekannt guten Traminer.
Corona macht alles anders! Eigentlich waren für heuer der Caminho Portugues oder der Lutherweg 1521 geplant, aber…
Jetzt haben wir uns vorgenommen, mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg zu starten. Wir beginnen diese Weitwanderroute von Süden her und starten in Bad Radkersburg mit unserem ersten Abschnitt. Heuer wandere ich nicht allein, sondern gemeinsam mit meiner „Bodenstation“ Heidrun, die mich bisher immer so hervorragend von zu Hause aus unterstützt hat.
Weitwanderstein für den 07-Weg (Ostösterreichischen Grenzlandweg) und den 03-Weg (Österreichischer Südalpenweg)
Der erste Abschnitt soll uns von Bad Radkersburg durch die Südoststeiermark bis Hartberg über ca. 105 km führen. Der gesamte Weg von Radkersburg – Hartberg – Kirchschlag/Wechsel – Mörbisch – Nickelsdorf – Wien – Haugsdorf – Hardegg – Waidhofen/Thaya – Nebelstein ist etwa 700 km lang und wird uns sicher eine Zeitlang beschäftigen.
Die Strecke ist fixiert, die Quartierliste erstellt und gutes Wetter bestellt.
Auf geht’s! An guat’n Weg wünschen wir uns und allen Wander- und Pilgerfreunden.
Die Graz hat das Jahr 2021 zum Sportjahr erklärt (https://letsgograz.at/) und möchte die Bevölkerung durch viel Aktivitäten zur Berwegung anregen. Eine Aktion ist die Seven- Summits-Challenge, bei der sieben Gipfel und Erhebungen rund um und in Graz erklommen werden sollen:
Seven Summits Graz
Höhe:
Seven Summits World
Höhe:
Schöckl
1450 m
Mount Everest
8848 m
Fürstenstand
763 m
Aconcagua
6961 m
Buchkogel
657 m
Denali (Mount McKinley)
6190 m
Platte
650 m
Kilimandscharo
5895 m
St. Johann und Paul
562 m
Elbrus
5642 m
Lustbühel
481 m
Mont Vinson
4892 m
Schloßberg
475 m
Puncak Jaya
4884 m
Tag 1: 15.03.2021 Summit #1 Lustbühel alias Mount Vinson Von Liebenau aus wandern wir entlang des Petersbaches nach St. Peter.
Petersbach
Vorbei am neuen Rückhaltebecken kommen wir in die Hohenrainstraße und auf die Neue-Welt-Höhe. Über die Peterstalstraße geht es zur Waltendorfer Hauptstraße.
Schneebedeckte Koralpe
Noch müssen wir 200 m nach rechts entlang der Hauptstraße gehen, bis wir zum parkähnlichen Wald des Lustbühels kommen.
Observatorium am Lustbühel
Wir folgen der Straße zum Observatorium Lustbühel und finden die Stempelstation direkt beim Haupteingang des Observatoriums.
Stempelstelle Lustbühel
Auf dem Heimweg wandern wir am Schloss Lustbühel, in dem heute ein Kindergarten untergebracht ist, vorbei.
Schloss Lustbühel (17. Jhdt.)Schloss Lustbühel
Über die Waltendorfe Hauptstraße und den Breitenweg gelangen wir in das Schutzgebiet der Eustacchio – Gründe. Gleich sind wir in St. Peter und nehmen wieder den Weg entlang des Petersbaches nach Hause.
Tag 2: 22.03.2021 Heute starten wir zu unserer „Gipfeltour“ in der Innenstadt auf dem Hauptplatz. Durch die Sackstraße gelangen wir auf den Schloßbergplatz. Hier geht es zum summit #2 Schlossberg alias Puncak Jaya
Schlossbergplatz
Über den Kriegssteig auf 260 Stufen erklimmen wir das Grazer Wahrzeichen. Der Steig wurde 1914 – 1918 von österreichischen Soldaten und russischen Kriegsgefangenen angelegt.
Kriegssteig auf der Westseite des Schlossbergs
Von Absatz zu Absatz wird die Aussicht schöner.
Über den Dächern der Altstadt
Der Urturm ist das Wahrzeichen und eines der ältesten Gebäude der Stadt. Er wurde schon 1265 erwähnt.
Grazer Uhrturm mit „vertauschten“ ZeigernNoch ist Winter
Der Ausblick nach Südwesten zeigt unsere nächsten Etappen über den Grazer Buchkogel.
Graz nach Südwesten – die Fa. Kastner&Ohler schaffte es über Jahre nicht, die vorgesehene Dachfärbelung zu realisieren. Über den Uhrturm nach SüdenGipfelsieger
Im 34 m hohen, 1588 errichteten Glockenturm befindet sich die „Liesl“, die mit 4633 kg drittgrößte Glocke der Steiermark. Sie soll aus 101 türkischen Kanonenkugeln gegossen worden sein.
Glockenturm
Der Hackher-Löwe erinnert an Major Franz Hackher, der 1809 mit „einer Handvoll Soldaten“ (17 Offiziere und 896 Soldaten)[14] den Schloßberg gegen die anstürmenden Franzosen (etwa 3000 Soldaten) verteidigte. Hier befindet sich auch die Stempelstelle
Hackher-Löwe
Über die Nordseite steigen wir zur Stadt hinunter und gehen durch das Geidorfviertel hinauf zum Rosenhain, wo das Universitätssportzentrum angesiedelt ist,
USI Rosenhain
Entlang parkähnlicher Gärten kommen wir an den Stadtrand und seigen zur „Platte“ auf: Summit #3 Platte (Fürstenstand (Stephanienwarte) alias Kilimandscharo
Die Rodelwiese ist noch von den Spuren der Freizeitsportler durchzogen.
Aufstieg zur Platte
Auf der höchsten Stelle steht die Stefanienwarte. 1839 wurde hier ursprünglich eine hölzerne Aussichtsplattform errichtet, die Warte wurde 1870 erbaut und nach Stephanie von Belgien, der späteren Frau von Kronprinz Rudolf, benannt wurde. Sie ist im Sommer frei zugänglich.
Platte mit StefanienwarteStefanienwarte
Hier gibt es für unseren 3. Gipfel eine Stempelstelle.
An der Stempelstelle
Durch den Wald kommen wir zur Straßenbahnhaltestelle in Mariatrost. Die Basilika strahlt in der Wintersonne. Die Wallfahrtsort entstand im 18. Jhdt. im Hochbarock und beherbergt eine Gnadenmadonna (um 1465).
Mit der Straßenbahn kehren wir wieder nach Hause zurück.
Tag 3: 26.03.2021 Den Norden von Graz erreichen wir mit der S-Bahn und dem Bus 85 bis zur Endstation Gösting. Summit #4 Fürstenstand alias Aconcagua
Von der Endstation Gösting fürt unser Weg vorbei am Schloss Gösting der Familie Attems zum Fürstenstandweg.
Schloss Gösting 1724 bis 1728
Dort finden wir auch die Markierung auf den steil aunsteigenden Berg. Auf den nächsten 1,8 km geht es immerhin 370 m bergauf, das entspricht einem Schnitt von 20%.
Aufstieg an der NordseiteRechts der Wanderweg – links eine weit ausholende Forststraße
Unterwegs können wir uns an den ersten Frühblühern wie dem Huflattich ( Tussilago farfara L.) erfreuen.
Huflattich ( Tussilago farfara L.)
Der Fürstenstand (mit dem Apfelsymbol) wurde1839 in Erinnerung an den Besuch Kaiser Franz I. und dessen Gemahlin Karoline im Jahr 1830 errichtet. Das Restaurant ist wegen der Coronakrise natürlich geschlossen.
Restaurant am Fürstenstand
Vom Fürstenstand aus gehen wir entlang des Bergkammes weiter in Richtung Süden. Dort finden wir in großer Zahl die Hundszahnlilie und auch ein Tagpfauenauge lässt sich „jagen“.
Hunds-Zahnlilie (Erythronium dens-canis L.)Tagpfauenauge (Aglais io L.)
Die Jahreszeit hat den Vorteil, dass man noch zwischen den Bäumen durchsehen kann. Im Sommer erfreut da frisches Grün der Buchen.
Wir gehen direkt am Rande des Militärsperrgebietes des „Feliferhofes“ vorbei, wo unsere Rekruten auch mit scharfer Munition schießen. Das lässt sich nicht überhören. Der Feliferhof ist durch Gräueltaten währen des 2. Weltkrieges bekannt geworden.
Summit #5 St. Johann und Paul alias Elbrus Unsere nächste Station ist St. Johann und Paul, eine kleine Kirche und eine Jausenstation. Hier wurden Reste der ältesten Wohnhäuser der Steiermark ausgegraben, die auf 3500 v. Chr. (Neolithikum) datiert wurden.
St. Johann und Paul
Eine Vorgängerkirche wurde durch einen Neubau zwischen 1589 und 1594 ersetzt. Heute finden hier auch Trauungen statt.
Bergkirchlein St. Johann und Paul
Der Ausblick auf Graz ist seit der Rodung einiger Bäume unter der Kuppe wieder beeindruckend.
St. Johann und Paul: Ausblick auf Graz mit dem Schlossberg im Zentrum
Hier holen wir uns unseren nächten Gipfelstempel für unseren Sammelpass.
Stempelstelle St. Johann und Paul
Summit #6 Buchkogel (Rudolfswarte) alias Denali (Mount McKinley) Für unseren nächsten Gipfel gehen wir wieder am Bergkamm entlang und kommen zum Buchkogel und zur Kronprinz Rudolfswarte, die erst kürzlich renoviert wurde. Auch hier haben wir einen guten Ausblick auf Graz. Die Warte geht auf das Jahr 1840 zurück und wurde nach einem Brand 1879 neu erbaut und nach Kronprinz Rudolf benannt. Heute sorgen der Alpenverein Graz und die Berg- und Naturwacht Graz für die Instandhaltung.
Kronprinz Rudolfs-WarteAusblick auf die Platte und den Schöckl
Hier gibt es den letzten Stempel des heutigen Tages.
Buchkogel, an der Stempelstelle
Noch sind wir mit unserer Wanderung nicht fertig. Wir folgen dem Höhenrücken weiter nach Süden und Osten. Hier verlaufen viele Wanderwege, darunter auch der 06er, der Mariazellerweg, der von Kärnten kommend durch die Weststeiermark nach Graz führt und in Mariazell endet.
Die Floriani – Kapelle am Florianiberg ist unsere nächste Station. Sie ist gerade frisch renoviert und leider nur selten offen. Sie wurde anstelle eines Vorgängerbaues 1597 von Erzherzogin Maria Anna von Bayern, der Ehefrau von Erzherzog Karl II, gestiftet. Nach dem Brand in der Grazer Innenstadt 1670 sollen die Grazer Bürger eine jährliche Wallfahrt zur Bergkirche gelobt haben .
Bergkirche am FlorianibergBergkirche am Florianiberg
Jetzt geht es nur mehr steil bergab nach Straßgang, heute ein Stadtteil von Graz.
Abstieg vom Florianiberg
Die Pfarrkirche Maria im Elend zu Straßgang wurde schon im 10 Jhdt. errichtet und ständig erweitert und umgebaut. An der Vorderfront erinnern römische Grabsteine aus dem 2. Jhdt an die reiche Geschichte des Ortes.
Pfarrkirche Straßgang
Nach dem kurzen Abstieg vom Kirchberg zur Hauptstraße nehmen wir die öffentlichen Verkehrsmitte zur Heimfahrt.
Tag 4: 08.05.2021 Endlich passt das Wetter für unsere „Königstour“. Zuletzt haben Regen und Schnee oder sturmartige Winde unseren Gipfelsturm verhindert. Heute geht es auf den letzten unserer Gipfel, den summit #7 Schöckl alias Mount Everest.
Schöckl (1445 m) – der Grazer Hausberg aus der Ferne
Für die Anreise wählen wir den Bus 250 (Jakominiplatz Sa, So ab 7:32 Uhr, wochentags später) über St Radegund bis zum Schöcklkreuz.
Hier geht es schon ab einer Seehöhe von 1125 m los. Am Schöcklkreuz treffen sich viele Wanderwege, darunter auch der Mariazellerweg 06.
Über den vielbegangenen Wanderweg gelangt man rasch nach oben. Uns kommen schon einige FrühaufsteherInnen von oben entgegen.
Trotz einiger Fotostopps kommen wir nach etwa 50 min bei der Bergstation der Schöcklseilbahn an. Die Nordseite des Berges ist im Vegetationsfortschritt weit hinter dem Tal zurück. Im Garten ist der Seidelbast längst verblüht.
Leberblümchen (Hepatica nobilis L.) Echter Seidelbast, Gewöhnlicher Seidelbast (Daphne mezereum L.)
Von oben wird man mit einer tollen Aussicht auf den Passailer Kessel und die umgebenden Berge belohnt.
Passailer Kessel mit Hochlantsch und Heulantsch im Hintergrund
Am besten setzt sich aber der Hochschwab (2277 m) in Szene.
Hochschwab (2277 m)
Das Stubenberghaus, das einzige unter Denkmalschutz stehende Schutzhaus Österreichs, blickt auf eine über 130-jährige Geschichte zurück.
Stubenberghaus am Schöckl
Wir holen uns unseren letzten Stempel für die „7 Summits“.
Die Sendeanlage auf dem Schöckl hat eine einmalige 360° – Sicht und wurde bereits 1956 errichtet. Davor gibt es auch einen trigonometrischen Punkt, der für die Katasteraufnahme der Steiermark (1820 – 1825) als Referenzpunkt festgelegt wurde.
Sendeanlage des ORF
Die Wetterlage erlaubt heute einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt Graz, die sonst eher im Dunst liegt.
Grazer Becken
Der Platz um das Gipfelkreuz ist außergewöhnlich leer. Nur wenige Menschen bewegen sich auf dem Hochplateau. Wahrscheinlich ist es noch zu früh. Die Temperaturen liegen nur knapp über dem Gefrierpunkt.
Gipfelkreuz am Schöckl mit Blick nach Norden.
Beim Abstieg auf der Westseite über die Schneid finden wir einige Frühblüher.
Abstieg über die SchneidFrühlings-Enzian (Gentiana verna L.)Echte Schlüsselblume (Primula veris L.)
Über das Göstinger Forsthaus geht es auf alten Pfaden weiter in Richtung Steinernes Haus
Göstinger ForsthausWanderweg 767
Schließlich erweist sich der „Lange Weg“ seines Namens würdig.
In den letzten Wochen haben wir (meine Frau und ich) auf dem „Grabenlandtrail“ unsere nähere Heimat erkundet. Die gesamte Strecke (etwa 135 km) führt durch das südoststeirische Grabenland und ist sehr abwechslungsreich. Wir starten von Fernitz aus über die Oststrecke, kommen über St. Stefan/Rosental und Weinburg nach Mureck und nehmen für den Rückweg die Weststrecke über Weitersfeld, Wolfsberg, Kirchbach und Allerheiligen wieder nach Fernitz zurück.
Steirisches Grabenland
Die Oststrecke ist generell sehr asphaltlastig, während die Weststrecke viel mehr Wald- und Wiesenstrecken zu bieten hat.
Bei Hochegg
Für eine solche Rundwanderung würden sich natürlich Übernachtungen anbieten. Diese Möglichkeit fällt dem Corona-Lockdown zum Opfer. Außerdem ist es generell schwierig, am gewünschten Ort Quartiere zu finden.
Ähnliches gilt für die Verpflegung in Gaststätten. Hier hätte man eher Chancen, unterwegs etwas zum Essen und Trinken zu bekommen. Nicht aber in COVID-Zeiten.
Schiffsmühle in Mureck
Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist unterschiedlich. Nur Wolfsberg ist schlecht angebunden, man könnte es mit dem IST- Ruftaxi versuchen, solange man im Bezirk Leibnitz unterwegs ist. Wolfsberg – Kirchbach geht nicht, weil die Orte in unterschiedlichen Bezirken liegen. Auch für Mettersdorf gibt es ähnliche Probleme.
S51 bei Mureck
Die Markierung auf beiden Wegteilen ist ausgezeichnet. Wir halten uns nicht immer an die vorgegebene Markierung, wenn wir eine für uns bessere Lösung haben. An einigen Stellen weicht die aktuelle Strecke von der „alten“ in Karten oder GPX-Files vorgegebenen Strecke ab, weil bauliche Veränderungen dies notwendig machen.
Am Rosenberg
Der Grabenlandtrail ist eine Ganzjahresstrecke, die außer bei Extremwetter immer begangen werden kann.
Kapelle in Glojach
Der Weg bietet sehr viel Natur, aber auch Kultur kommt nicht zu kurz. Man muss nur genauer hinschauen.
Wir haben die Strecke in 8 Teilabschnitten zurückgelegt, die vor allem durch die Verkehrsanbindung nach Graz und von der Länge her vorgegeben waren. In Summe kommen wir auf 135 km mit 2265 m bergauf und 2372 m bergab. (Eine Etappe haben wir im Tal beendet und die nächste am Berg gestartet.)
Für konditionell starke Wandersleute ist es natürlich auch möglich die Strecke in weniger Tagen zu durchwandern. Die Hauptkriterien sind: „Wo bekomme ich ein Quartier?“ und „Wie komme ich zum Etappenstart und vom Etappenziel weg?“
Heute ist es einmal sehr „frisch“. Bei der Anreise mit dem Bus von Graz nach Allerheiligen sind es kurz vor der Ankunft -10 °C, später in einem Graben sicher nochmals 2 ° weniger. Dafür gibt es strahlenden Sonnenschein.
Von der letzten Etappe haben wir noch etwa 700 m nachzuholen. Wir fahren nach Allerheiligen eine Station weiter bis Kulmberg, wo wir den Bus verlassen und nach Allerheiligen zurück gehen.
Allerheiligen bei Wildon
Allerheiligen war in der Vergangenheit (1680) schon einmal Universitätsstandort, als die Universität Graz wegen der Pestgefahr ins Schloss Allerheiligen verlegt wurde. Den Jesuiten verdankt der Ort auch seine recht üppige Ausstattung.
Nun setzen wir den Weg auf dem ausgezeichnet markierten Wanderweg 792 fort.
In der Nähe von Allerheiligen verstarb der Landeshauptmann der Steiermark, Josef Krainer sen. 1971 während einer Jagd. Zur Erinnerung wurde diese Kapelle nach Plänen des Künstlers Kurt Weber-Mzell errichtet. Die Glasfenster sind Werke von Alfred Wickenburg.