Ich bin wieder unterwegs! Ich will den 3. Abschnitt meiner VIA COLONIENSIS, meinen Weg von Graz nach Köln in Angriff nehmen. Nach ungefähr 950 km bis Speyer liegen noch etwa 360km vor mir. Von Speyer geht es vorerst den Rhein entlang bis Worms und dann weiter nach Nordwesten über Wörrstadt bis Bingen. Von dort ist der Linksrheinische Jakobsweg mein Begleiter, nur eben in die entgegengesetzte Richtung. Ich freue mich schon auf Begegnungen mit entgegenkommenden Pilgern. Das Ziel ist Köln als alter Pilgerort mit den Hl. Drei Königen und der Hl. Ursula.
Um 5.09 beginne ich meine Reise am Bahnhof Graz Liebenau-Murpark. Heidrun hat mich zum Bahnhof begleitet, da es geregnet hat und ich nicht gleich in Regenkleidung starten wollte. Leider ist mein Rucksack wieder nicht leichter geworden, aber mit Flagge und Köln-Weg – Zeichen ist er schön wie immer.
Am Hauptbahnhof Graz steht schon der EC 218 nach München bereit und ich habe in der ersten Klasse vorerst ein Abteil für mich allein.
Über Salzburg geht es nach München. Fast auf die Minute genau treffen wir am Hauptbahnhof ein. Eigentlich hätte ich nur am gleichen Bahnsteig in den Nebenzug einsteigen sollen. Eigentlich! Plötzlich werden wir aufgefordert, von Gleis 13 auf Gleis 19 zu wechseln. Also Tempo und Laufschritt. Dort steht der Zug, aber die Türen öffnen sich nicht. Alle warten, was da kommt.
Ein paar Durchsagen mit Bitte um Geduld lassen hoffen. Dann kommt die Zugmannschaft und informiert, dass eine Ersatzgarnitur auf Gleis 15 einfahren wird. Also zurück, aber nun schön gemütlich.
Mit einer halben Stunde Verspätung fahren wir dann mit dem ICE 596 los. Gleich nach München wird es plötzlich hell. Mit 230km/h fahren wir in Richtung Nordwesten in Richtung Mannheim.
Fast hätte ich meine geplante S-Bahn nach Speyer erreicht. Der ICE hat viel Verspätung wettgemacht, bis er schlussendlich von einer lokalen S-Bahn ausgebremst wurde. Es ist nicht viel passiert. Ich fahre halt 30 Minuten später. So habe ich Zeit, mir das Bahnhofsgebäude von Mannheim von außen anzusehen.
Die letzte Strecke bis Speyer lege ich mit der S3 zurück.
Jetzt geht es über den Rhein.
Nach gut 12 Stunden in und um die Bahn komme ich überraschend munter am Bahnhof in Speyer an.
Auf dem Weg zum Dom treffe ich auf denselben Herrn wie im Juli.
Ein kurzer Zwischenstopp im Dom muss einfach sein.
Ich checke in der frisch renovierten Jugendherberge ein. Im Juli standen hier noch die Gerüste.
Jetzt habe ich mir ein ordentliches Abendessen verdient. Das muss etwas Bodenständiges sein. Die Gästeliste ist hier selbstverständlich.
Die heutigen drei Kilometer sind zum Warmgehen. ULTREIA! An guatn Weg!