Archiv des Autors: Gerhard Pierer

6. Tag Freitag, 18. März 2022 Ponte de Lima – Rubiães

Ein wunderschöner Tag erwartet uns. Endlich werden wir wieder von Schattenpilgern begleitet. Es ist mit etwa 6 Grad etwas kühl, aber in der Sonne gleich angenehm.

Auf der Brücke in Ponte de Lima

Wir verabschieden uns von unserem Pilger mit seinem wehenden Bart und setzen den Weg über die römische Brücke fort.

Pilgerdenkmal in Ponte de Lima
Römische Brücke in Ponte de Lima

Unser Pfad führt entlang eines Bachüberlaufs. Derzeit ist er noch mit etwas Wasser gefüllt. Der Steinsteig lässt uns trotzdem trockenen Fußes weiter kommen.

Nach Ponte de Lima

Ein eindrucksvolles Steinportal verspricht mehr, als dahinter tatsächlich zu finden ist.

Hofzugang nach Ponte de Lima

Auf den ersten Blick sieht es aus wie Bodenfrost. Nein, so kalt ist es nicht. Es sind die Samen von Pappelgewächsen, die sich im feuchten Boden verfangen haben

Pappelsamen

Wir erklimmen den ersten von vielen Anstiegen und kommen nach Arcozelo. An der alten romanischen Kirche ist nur die Kragenummantelung erhalten geblieben. Der Friedhof ist auch typisch für die Umgebung.

Romanische Kirche Arcozelo
Friedhof von Arcozelo

Die Bogenbrücke war Teil einer römischen Militärstraße, die bis heute, wenn auch modernisiert, Verwendung findet.

Alte Bogenbrücke

Am Wegrand können die Insekten aus den verschiedensten Blumen wählen.

Blumenwiese

Flache Wegstrecken und heftige Anstiege wechseln einander immer wieder ab. Im Wesentlichen geht’s aufwärts.

Wir kreuzen die Autoestrada A3 oder Auto-Estrada do Minho, die in Porto beginnt und in Valença endet.

Autoestrada A3

Am Wegrand finden wir wieder für uns interessante Pflanzen wie die Engelstränen-Narzisse oder den australischen Einwanderer Hakea sericea oder Seidenbusch

Engelstränen – Narzisse (Narcissus triandrus L.)
Hakea sericea (SCHRAD &WENDL)

Von der Ferne sehen wir die Kirchen von Bárrio.

Bárrio

In der kleinen Kapelle am Wegeand steht eine Statue des zweiten wichtigen Pilgerheiligen, des Hl. Rochus (St. Roche).

Hl. Rochus

Zur Zeit gibt es auf unserer Wegstrecke genügend Wasser. Im Landesinneren herrscht hingegen Trockenheit.

Wasserfall

Eigentlich sind Eukalyptus-Wälder riesige Wassersäufer, weswegen sie in Spanien teilweise schon wieder entfernt werden. Hier werden sie noch ausgepflanzt!

Eukalyptus – „Urwald“

Jetzt kommt der letzte steile Anstieg hinauf zum Alto Labruja (402 m).

Letzter Anstieg

Beim „Franzosenkreuz“ sollen die Einwohner von Labruja bei der Invasion im Jahr 1809 die französischen Nachzügler der napoleonischen Armee überfallen haben.

Franzosenkreuz
Step by step

Gipfelsieg am Alto Labruja: Wir werden mit einer tollen Ausicht belohnt.

Vom Alto Labruja nach Süden
Heidrun am Alto Labruja
Vom Alto Labruja nach Norden

Der Abstieg über eine Holztransportstraße ist vorerst auch recht mühsam und nass.

Abstieg vom Alto Labruja

Der Weg ist immer sicher beschildert und bald sehen wir die kleine Ortschaft Agualonga vor uns.

Gemeindegrenze
Agualonga

Die Wasserkraft wurde auch früher ausgenutzt.

Reste einer alten Mühle
Alte Bogenbrücke bei Agualonga

Es ist nicht mehr weit bis zum Ende unserer heutigen Etappe. Wir kommen an der Kirche von Rubiães vorbei und müssen noch ein kleines Stück auf der Straße gehen.

Kirche von Rubiães

Wir finden heute in der Herberge Ninho Aljoamento Rubiães ein angenehmes Quartier.

Rubiães – Herberge Ninho
Rubiães – Herberge Ninho
Rubiães – Herberge Ninho

Unser Abendessen nehmen wir im Restaurant Bom Retiro (Gute Rückkehr) ein. Für mich trifft das zu, weil ich nach fünf Jahren wieder hier sein darf.

Calda verde

Tagesstrecke: 18,6 km; ↑ 461 m; ↓ 258 m
Route auf alpenvereinaktiv.com

5. Tag Donnerstag, 17. März 2022 Vitorino dos Piães – Ponte de Lima

Wir haben gestern und heute früh die Gastfreundschaft in der Casa Fernanda genossen.

Casa Fernanda

Heute gehen wir es gemütlich an. Wir haben nach Plan nur etwas mehr als 14 km zurückzulegen. Da reicht es, wenn wir um 9 Uhr starten.

Unser Weg führt uns taleinwärts in den Ort Vitorino dos Piães. Kleinräumige Landwirtschaft ist hier vorherrschend. Immer wieder ist ein Kuhstall zu riechen.

Vitorino dos Piães

Bei der Igreja de Stº André in Vitorino haben wir Glück, dass eine Seitentür offen ist. So können wir die Kirche auch innen besichtigen und bekommen einen Stempel dazu.

Igreja de Stº André in Vitorino
Igreja de Stº André in Vitorino

Auf unterschiedlichen Wegen geht es weiter bergwärts auf sagenhafte 200 m.

Vitorino
Vitorino

Ein Wald voller Calla in Hochblüte ist bei uns unvorstellbar. Die lassen sich nicht einmal vom Eukalyptus beeindrucken.

Calla

Den Abwärtsweg habe ich viel schwieriger in Erinnerung. Vielleicht war ich damals viel müder.

Wir passieren die Quinta da Portela, wo ich das letzte Mal übernachtet habe. Der Niederländer Han Geelen hat eine dachlose Ruine, die früher die Residenz einer portugiesischen Königin war, toll renoviert und zur Pilgerunterkunft ausgebaut.

Unterwegs gibt es regelmäßig Pilgerbrunnen. An der Infrastruktur hat sich in den letzten fünf Jahren wirklich viel getan. Kleine Dorfkirchen wurden renoviert oder Pilgerskulpturen errichtet. Man weiß schon, welche Bedeutung der Pilger-Tourismus für die Region hat.

Trinkbrunnen
Capela São Sebastião aus dem Mittelalter bei Facha
Bei Facha

Dieses alte Anwesen ist zu kaufen! Ein altes herrschaftliches Haus wartet auf Investoren.

Haus bei Sobreiro

Am Feldrand wird der Kohl für das nächste Jahr in reiner Handarbeit gepflanzt.

Bei Sobreiro

Die Stadt Ponte de Lima empfängt uns mit einer prachtvollen Platanenallee entlang des Rio Lima.

Ponte de Lima
Rio Lima

Bronzeskulpturen weisen auf die Festtags- und Alltagsbräuche der Menschen in der Vergangenheit hin. LP

Ponte de Lima
Ponte de Lima

Die Ponte de Lima, die Brücke über den Rio Lima, besteht bereits seit der Römerzeit. Der westliche Teil nahe der kleinen Kirche ist römischer Herkunft, der östliche Teil stammt aus dem Mittelalter.

Ponte de Lima
Ponte de Lima

Die Römer nannten den Fluss „Lethe“, den Fluss des Vergessens und der Hinterhältigkeit. Man wagte nicht den Fluss zu überqueren. Dieser Mythos wurde im Jahr 137 v. Chr. durch den römischen Prokonsul Decimus Iunius Brutus Callaicus zerstört, als der Fluss den Vormarsch seiner Truppen verhinderte. Er durchquerte ihn allein und rief seine Soldaten nacheinander beim Namen. Die Soldaten, erstaunt, dass der General sein Gedächtnis behalten hatte, durchquerten unbesorgt den Fluss und zerstörten so den Mythos der Lethe. Des Prokonsuln und seiner Soldaten wird am Fluss gedacht.

Prokonsul Decimus Iunius Brutus Callaicus
Die Römische Legion

Wir besuchen die Igreja Matriz aus dem frühen 15. Jhdt.

Igreja Matriz
Igreja Matriz
Igreja Matriz

Der gesamte Ortskern steht unter Denkmalschutz und weist zahlreiche interessante kirchliche und weltliche Bauten auf. Manche sind in sehr schlechtem Zustand.

Ponte de Lima
Ponte de Lima
Ponte de Lima
Ponte de Lima
Ponte de Lima
Ponte de Lima

Das Museu dos Terceiros ist im ehemaligen Kloster Santo António dos Frades untergebracht. Die Anhänger des Dritten Ordens (Terceiros) haben eigene Regeln für ihr Zusammenleben im Kloster.

Museu dos Terceiros
Museu dos Terceiros
Museu dos Terceiros
Museu dos Terceiros
Museu dos Terceiros

Heute sind wir im „Casa da Vila“ untergebracht, einer neu renovierten Wohneinheit mitten im Altstadtzentrum.

Casa da Vila
Casa da Vila

Angeregt durch die Gespräche über portugiesisches Essen mit Fernanda gestern Abend bestellen wir zu Mittag „Arroz de sarrabulho com rojões à moda de Ponte de Lima“, das ist traditionell gebratenes Schweinefleisch und verschiedene Wurststückchen mit Reis, der mit Blut gemischt ist. Der Reis ist gut, das Schwein ist leider nochmals in der Pfanne gestorben.

Arroz de sarrabulho com rojões à moda de Ponte de Lima
Arroz de sarrabulho com rojões à moda de Ponte de Lima

Der Wein und die Aufschnittplatte am Abend sind exzellent.

Abendessen

Tagesstrecke: 14,4 km; ↑ 95 m; ↓ 193 m
Route auf alpenvereinaktiv.com

4. Tag Mittwoch, 16. März 2022 Barcelos – Vitorino dos Piães Casa Fernanda

Nach ausgiebigem Frühstück starten wir um halb neun mit einem kurzen Abstecher zum Marktplatz. Wo jetzt die Autos parken, gibt es morgen einen riesigen Markt.

Auf dem Weg aus der Stadt kommen wir am Denkmal für die gefallenen Bewohner der Stadt in den Kolonialkriegen vorbei.

Monumento em Honra dos Militares Mortos em Combate na Guerra do Ultramar, monumento comemorativo, Barcelos

Die Jakobswegpilger:innen sind für die Region ein wesentlicher Tourismusfaktor.

Am Jakobsweg

Heute wird es etwas hügeliger. Der Himmel ist bedeckt bei 15 Grad, aber es gibt keinen Regen.

Vila Boa

Bei der Igreja Paroquial de Vila Boa verlassen wir die Hauptstraße und wenden uns den Nebenstraßen  und Wegen zu.

Igreja Paroquial de Vila Boa

Am Weg gibt es öfters Brunnen, an denen auch die Einheimischen Wasser holen. Das Kopfsteinpflaster ist allgegenwärtig.

Brunnen
Weg mit Kopfsteinpflaster
Countryside

Wir kommen an Korkeichen vorbei, die vor fünf Jahren frisch geschält waren.

Korkeichen
Alte Borke von Korkeichen

Bei der Igreja Paroquial de Tamel (S. Pedro Fins) gibt es  alten Friedhof, eine Ausgrabungsstelle mit vielen alten Grabstellen.

Ausgrabungen S. Pedro Fins

Zwischendurch müssen wir hinter die Leitplanken ausweichen. Die Portugies:innen fahren wie die Henker. Da ist Vorsicht besser!

Bei Aborim

Wir sind international auf dem E 9 oder national auf dem GR 11 unterwegs. Der Europäische Fernwanderweg führt an der Küste von Portugal, Spanien, Frankreich   Niederlande, Deutschland bis nach Estland.

Das Santuário Nossa Senhora da Aparecida steht hoch über dem Tal.

Santuário Nossa Senhora da Aparecida

Die Ponte das Tábuas wurde schon 1335 erwähnt und im 17. Jhdt. verbessert.

Ponte das Tábuas
Ponte das Tábuas

Bei Aparecida werden wir durch einen Triumphbogen geleitet. Die romanische Kirche São Martinho de Balugães stammt aus dem 11. Jhdt.

São Martinho de Balugães
São Martinho de Balugães
São Martinho de Balugães

Unterwegs werden den Pilger:innen Süßigkeiten und Bier in Selbstbedienung angeboten.

Self service

Der Wind wird zusehends stärker und kühler und wir sind froh, dass wir bald ankommen werden.

Bei Vitorino dos Piães

Wir kommen bei der bekannten Casa Fernanda an, werden freudig begrüßt, und erfahren, dass das Zweibettzimmer frei geworden ist.

Casa Fernanda

Beim Abendessen sitzen wir zusammen: eine Brasilianerin, zwei Spanier, eine Amerikanerin, ein Deutscher und wir zwei aus Österreich. Es gibt Calda verde, eine traditionelle Kohlsuppe, und einen Eintopf aus Kichererbsen, Kohl, Gemüse und Hühnerfleisch mit Reis.

Calda verde
Eintopf

Tagesstrecke: 20,9km; ↑ 398 m; ↓ 331 m
Route auf alpenvereinaktiv.com

3. Tag Dienstag, 15. März 2022 Arcos – Barcelos

Gestern haben wir noch vor dem Abendessen eine ausgiebige Massage im Hause bekommen. Da merkt man erst, dass Pilgern in die Beine geht.

Das Abendessen, durch die Hausfrau zubereitet, war genauso ausgezeichnet wie der Wein dazu.

Das Frühstück gab es erst um 8 Uhr. Wir wollten es aber aus gutem Grund nicht gegen ein Take-away-Frühstück tauschen.

Frühstück für Zwei

Die Wettervorschau hat für den ganzen Tag Sonnenschein vorhergesagt, den Saharastaub dürften auch wir gespürt haben. Es gibt den ganzen Tag Hochnebel und Dunstschleier.

Landschaft um Rates
In Nachwirkungen vom Regen der Vortage

In Rates machen wir einen Abstecher zur Igreja de São Pedro de Rates, die vom ehemaligen Kloster aus dem 9. Jhdt. übrig blieb. Die Kirche, im romanischen Stil errichtet, stammt von 1100.

Westfassade
Eingang- Tympanon mit Christus Pankrator
Kirchenschiff
Kapitele

Auch die Umgebung um die Kirche ist toll renoviert.

Historischer Ortskern von Rates
Pelourinho de Rates – Pranger aus dem 16. Jhdt.

Nach Rates wurde der Caminho stark aufgewertet. Neue Informationstafeln und Kilometersteine wurden gesetzt und ein Rastplatz mit Picknick – Bänken und Radständern wurde errichtet.

Infostände
Rastplatz
Nur mehr 209km bis Santiago – Wir sind schon fast da!

Wir sind fast allein unterwegs. Hinter uns haben wir einmal einen Pilger wahrgenommen, der aber eine Pause gemacht hat.

Schotterweg
Pflasterweg

Aus einem Haus höre ich markante Geräusche. Ich schau durch die offene Tür und sehe eine ältere Frau am Webstuhl. Sie lädt mich ein näher zu kommen und sie zu fotografieren.

Frau am Webstuhl

Neben der Kirche in Pedra Furada steht ein Lochstein, von dem eine Legende erzählt.

Pedra Furada

Die Orangen- und Zitronenbäume überraschen uns mit ihrem Reichtum an Früchten.

Die Bäume und Blumen blühen in voller Pracht, manche groß und prächtig, manche gank klein und unscheinbar, sodass man genauer hinschauen muss.

Pfirsich
Roter Frauenschuh (Digitalis purpurea L.)
Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia L.)
Nadelkissen (Leucospermum cordifolium)

Wir nähern uns Barcelinos, der kleinen Schwester von Barcelos. Eine Katze beäugt uns misstrauisch.

Der Hahn ist das Wahrzeichen der Stadt Barcelos. Künstler und Handwerker haben diesen Hahn aus Stahl gebaut. Er schmückt einen Kreisverkehr vor Barcelos. Die gelbe Grundfarbe des Himmels rührt vom Saharastaub in der Luft.

Die Ponte de Barcelos führt über den Rio Càvado.

An der Ponte de Barcelos
Rio Càvado

Jetzt sind wir in Barcelos angekommen.

An der Ponte de Barcelos

Wir steigen die wenigen Meter hinauf zur Burg der Grafen von Bragança

Ruínas do Paço dos Duques de Bragança

Hier findet sich auch ein Stein mit der Darstellung des Hühnerwunders von Barcelos, wo Santiago den Tod am Strang eines Unschuldigen verhindert.

Santiago retten den Unschuldigen

Im Zentrum, nahe Europas größtem Freiluftmarkt (immer donnerstags), steht der Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz. Nicht nur sein Äußeres, auch sein Inneres ist bemerkenswert.

Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz
Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz
Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz
Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz

Hähne und lustige Figuren aus dem Volksleben beleben die Straßen und Gäßchen.

Wir nächtigen heute im Flag Hotel Barcelos, das früher Hotel Terçios hieß. Es ist sehr sauber und preiswert.

Tagesstrecke: 21,1 km; ↑ 198 m; ↓ 189 m
Route auf alpenvereinaktiv.com

2. Tag Montag, 14. März 2022 Labruge – Arcos

Unser Quartier etwas oberhalb des Strandwegs ist ausgezeichnet. Ab 7.00 Uhr hätte es in der nahen Bäckerei Frühstück geben sollen. Leider ist der Laden um 7.15 noch geschlossen und wir starten einfach so.

São Paio über dem Atlantik

Ein Blick in die Gärten lässt auf eine gute Caldo Verde aus Grünkohl hoffen.

Grünkohl – Couve (port.)

Bald nähern wir uns Vila Chã, wo wir vergeblich auf ein geöffnetes Cafe hoffe. Wir sind zu früh dran.

Vila Chã

Am Ortsanfang bewundern wir die Muschelbilder an einer Hausfassade.

Vila Chã
Vila Chã

Der Ort ist wie ausgestorben, nur selten fährt ein Auto.

Vila Chã

Der Ort zieht sich in die Länge. Wir weichen mehrmals von der offiziellen Route ab und gehen den Dünenweg.

Vila Chã
Vila Chã

Vila Chã
Vila Chã

Dann führt unser Weg durch ein Natur- und Vogelreservat, dass nicht nur schöne Blumen sondern auch interessante Wege zu bieten hat.

Paisagem Protegida Regional do Litoral de Vila do Conde e Reserva Ornitológica de Mindelo
Paisagem Protegida Regional do Litoral de Vila do Conde e Reserva Ornitológica de Mindelo
Calla (Zantedeschieae)
Kapmargarite
Ginster ( Genister)
Paisagem Protegida Regional do Litoral de Vila do Conde e Reserva Ornitológica de Mindelo

Wir kommen nach Azurara, einem Vorort von Vila do Conde. Die romanische Kirche ist leider gesperrt. Das Portal ist beeindruckend.

Kirche in Azurara
Kirche in Azurara

Die ehemalige Hauptstraße ist heute ruhig. Hier steht auch das Casa da Praça, das auf das 17. Jhdt. zurückgeht.

Azurara
Casa da Praça

Jetzt ist es nicht mehr weit nach Vila do Conde. Wir gehen über die Brücke des Rio Ave und haben eine gute Aussicht auf das Mosteiro de Santa Clara, ein ehemaliges Karmeliterinnen-Kloster. Die Kirche ist gesperrt, das Kloster wird in ein Luxushotel umgebaut.

Mosteiro de Santa Clara

Es wurde schon um 1380 gegründet. Hier endet auch das 7 km lange, auf 999 Bögen geführte Aquädukt zur Wasserversorgung des Klosters.

Mosteiro de Santa Clara mit Aquädukt
Aquädukt um 1710
Aquädukt um 1710

Am Marktplatz bekommen wir nun endlich unser Frühstück.

Marktplatz Vila do Conde

Gut gestärkt besichtigen wir nun die Pfarrkirche São João Baptista, die um 1500 errichtet wurde und mit viel Gold ausgestattet ist.

São João Baptista
São João Baptista
São João Baptista
São João Baptista – Hochaltar

Die Straßen sind manchmal eng und die Autos mit hohem Tempo unterwegs. Mit ein bisschen Vorsicht ist es aber kein Problem.

Nach Vila do Conde
Nach Vila do Conde
Nach Vila do Conde

Die alte Brücke über den Rio Este ist richtig romantisch.

Brücke Rio Este aus dem Mittelalter

Hier ist der Frühling ausgebrochen (oder hat der Winter nie stattgefunden).

Kamelien (Camellia japonica)
Schopf-Fackellilie (Kniphofia uvaria)
Chinesische Wisteria (Wisteria sinensis)
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Orangen

Ein gemütliches Bankerl läd zum Verweilen ein, auch wenn es etwas feucht ist.

Auch die ehemalige Klosterkirche von Junqueira ist gesperrt. Das Kloster geht auf das 11. Jhdt. zurück. St. Jakobus wacht auf der Frontfassade.

Mosteiro de São Simão da Junqueira
Mosteiro de São Simão da Junqueira

Auf einer alten Steinbrücke überqueren wir den Rio Este, bevor wir die letzten Meter nach Arcos aufsteigen.

Steinbrücke über den Rio Este
Steinbrücke über den Rio Este
Pfarrkirche Arcos

Wir nächtigen in der Villa di Arcos, wo wir nicht nur ein herrliches Abendessen, sondern auch eine fachkundige Massage genießen.

Villa di Arcos
Villa di Arcos

Tagesstrecke: 22,9 km; ↑ 137 m; ↓ 120 m
Route auf alpenvereinaktive.com

1. Tag Sonntag, 13. März 2022 Porto – Labruge

Nach dem Regen gestern haben wir am Morgen vorerst wolkenlosen Himmel. Während des Frühstück regnet es gleich einmal. So ziehen wir mit Regenzeug in Reserve gleich einmal los.

Bahnhof Estação de São Bento
Denkmal für Heinrich den Seefahrer, Palácio da Bolsa (alte Börse) und ehemal. Markthalle

Wir kommen an den Douro, der in Spanien entspringt und unweit von Porto in den Atlantik mündet.

Douro
Douro mit Ponte de Arrábida

Endlang des Douro gibt es Siedlungen mit kleinen, alten Häusern – von gut renoviert bis Ruine.

Aus der Straßenbahnremise kommen gerade die Museumsbahnen, die auch entlang des Douro verkehren.

Museumsstraßenbahn
Museumsstraßenbahn

Die Ponte de Arrábida ist die wichtigste Verkehrsverbindung im Westen der Stadt.

Ponte de Arrábida
Ponte de Arrábida

Von Weitem sehen wir die Gischt über der Schutzmauer vor der Hafeneinfahrt. Der Zugang zum Leuchtturm Farulim de Felgueiras ist gesperrt. Heute sind Wellen bis „nur“ 6 m angesagt, gestern waren es 10 m.

Farulim de Felgueiras
Farulim de Felgueiras
Farulim de Felgueiras

An der belebten Strandpromenade wandern wir nach Norden.

Strandpromenade
Fischernetz – Kunstwerk
Promenade

An der Promenade steht vor dem neuen Infozentrum für Pilger:innen eine Skulpturengruppe in Erinnerung an ein schweres Unglück 1947, bei dem mehrere Fischerboote sanken und 152 Fischer ums Leben kamen.

„Tragédia do Mar“,

Im Infocenter bekommen wir neben dem begehrten Stempel auch je eine Dose original Matosinhos – Sardinen und einen Sticker.

World best sardines from Matosinhos

In Maosinhos kehren wir in einer Bäckerei ein und genießen Kaffee und Mehlspeisen. In der Vorstadt von Porto gibt es noch kleine verträumte Gässchen.

Matosinhos

Wir überqueren den Rio Leça in Matosinhos auf einer Hebebrücke.

Hebebrücke in Matosinhos

Gleich danach beginnt leichter Sprühregen, wie es am Meer immer wieder vorkommt. Jetzt nutzen wir die Regenkleidung.

Gute Kleidung ist das halbe Vergnügen
Singing in the Rain

Beim Leuchtturm Farol da Leça holt uns der Regen ein.

Regenstimmung
Farol da Leça

Aber bald sind die Wolken verzogen und die Welt ist frisch gewaschen.

Holzstege über dem Sand- und Dünenbereich
Tamarisken in Blüte

Bunte Blüten locken nicht nur Insekten an. Auch wir freuen uns über sie.

Mittagsblume (Carpobrotus)
Mittagsblume (Carpobrotus)
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Kapmargarite (Osteospermum)

Bei Lavra stoßen wir auf Zeugnisse aus der Römerzeit. Sie haben im 3. und 4. Jhdt v. Chr. in diesen Becken Fische in Salz konserviert.

Eigentlich wollen wir in Lavra übernachten. Durch einen Fehler in meiner Liste habe ich ein Quartier in Labruge gebucht. Das hat uns ca. 3 km mehr eingebracht. Die können wir uns morgen ersparen.

Das Quartier ist auch sehr ansprechend: Casa da Praia Guest House.

Casa da Praia Guest House
Casa da Praia Guest House

Tagesstrecke: 25,2 km; ↑ 25 m; ↓ 134 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Samstag, 12. März 2022 Anreise Graz – München- Porto

Heute geht es richtig früh los. Um 6.05 Uhr startet unser Flugzeug nach München in Graz. Entsprechend früher müssen wir zu Hause los. Dafür werden wir mit einer schönen Dämmerungsstimmung empfangen.

Abflug in Graz
An Bord der Air Dolomiti

Wir haben einen ruhigen Flug mit guter Aussicht durch etwas schmutzige Scheiben.

Graz in der Dämmerung
Totes Gebirge

Nach 50 Minuten landen wir in München.

Unser Flugzeug dee Air Dolomiti

Aus München nehmen wir etwas Verdpätung mit, weil die Kontrolle der COVID – Dokumente länger braucht als geplant. Die Aktion der Flughafenbediensteten ist nicht wirklich professionell. Bis Porto haben wir aber die Verspätung fast gut gemacht. Umterwegs sind wir meist über den Wolken unterwegs, erst kurz vor San Sebastian können wir wieder zum Boden sehen.

Atlantikküste nördl. von San Sebastian

Über dem Iberischen Festland tauchen wir wieder in Regenwolken ein und Porto empfängt uns mit einer Mischung aus Regenschauer und Nieseln.

Flughafen Porto

Am Gepäckband kommen unsere Rucksäcke gefühlt als letzte an.

Flughafen Porto
Flughafen Porto

Wie fahren bis zum Bahnhof Sao Bento, wo wir in unserem Hotel Peninsular einchecken.

Hotel Peninsular
Hotel Peninsular

Am Bahnhof São Bento machen wir eine Infopause und holen uns einen ersten Eindruck von den Fliesenbildern.

Bahnhof São Bento

Dann wandern wir zur Kathedrale Sé do Porto, wo wir auch unsere Pilgerpässe erhalten.

Kathedrale Sé do Porto

Vor der Kathedrale steht das Denkmal für Vimara Peres, einem Kriegsherrn aus dem 9. Jhdt.

Denkmal Vimara Peres

Auch unser Jakobsweg nach Santiago startet hier.

Nach Santiago 248 km

Wir besichtigen die Kathedrale und sind vom alten romanisch-gotischen Bau beeindruckt. Das Innere ist erst vor kurzem renoviert worden.

Kathedrale Sé do Porto
Kathedrale Sé do Porto

Der Silberaltar aus 800 kg massivem Silber wurde vor den Truppen Napoleons durch eine List versteckt und vor dem Einschmelzen bewahrt.

Unser Spaziergang durch die kleinen Gassen führt uns auch durch die Rua das Flores mit ihren alten Häusern.

Rua das Flores
Rua das Flores
Rua das Flores

Morgen wollen wir uns auf den Weg nach Santiago machen.

Auf dem Caminho Português 2022

Ich freue mich, euch wieder von einem Jakobsweg berichten zu können.
Diesmal werde ich erstmals mit Heidrun, meiner Frau, einen Jakobsweg gehen. Andere Weitwanderungen haben wir im letzten Jahr bereits erfolgreich hinter uns gebracht.

Nach 2016 werde ich mich wieder auf diesen Weg machen und ich bin schon neugierig, was sich seit damals verändert hat. Es ist mein erster Camino, den ich ein zweites Mal gehe.

Bom caminho!

Kathedrale von Porto (Sé do Porto)
Flagge Portugal

Rückschau auf den Weitwanderweg 07 von Bad Radkersburg nach Wien

Nach Abschluss der ersten drei Abschnitte unseres 07ers von Bad Radkersburg bis Wien möchte ich eine Zwischenbilanz unserer Eindrücke ziehen.
Unsere erster Abschnitt führte uns von Bad Radkersburg bis Hartberg, der zweite von Hartberg über die Bucklige Welt nach Draßburg und der dritte von Draßburg nach Wien.

Anreise und Rückfahrt:
Wir haben alle Start- und Zielpunkte so gewählt, dass wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an- und abreisen konnten. Coronabedingt war natürlich immer Maskenpflicht, aber das haben wir gerne in Kauf genommen.

Mit der Thermenbahn

Expressbus nach Hartberg
In der 1. Klasse nach Wiener Neustadt

Der Weg:
Bei der Planung hielt ich mich recht genau an den Originalweg. Nur an einigen Stellen haben wir lokale Varianten gewählt. Der Weg ist mit wenigen Ausnahmen gut bis sehr gut markiert. Der Abschnitt durch die Oststeiermark ist bis Hartberg sehr abwechslungsreich und hügelig. Durch die großen Höhendifferenzen ist der zweite Abschnitt ab Hartberg für durchschnittliche Wanderer sehr anspruchsvoll. Der dritte Abschnitt ist im Wesentlichen flach. Hier sind die Etappenlängen eher wegen der fehlenden Unterkünfte ein Problem. Die Verwendung von GPS hat sich als sehr praktisch erwiesen, sonst braucht man doch einige Karten.
Einige Abschnitte sind sehr asphaltlastig. Auf stärker befahrenen Strecken mussten wir aber nur selten gehen. Meist hatten wir auch die Straßen, nicht nur die Wege, für uns allein.

Bei Bad Radkersburg
Bei Bad Waltersdorf
Bei Pinggau
Bei Deutsch Jahrndorf

Unterkunft und Verpflegung:
Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste. Hier empfehle ich, sich vor Antritt der Wanderung auf der Seite der Sektion Weitwandern im Alpenverein zu informieren. Leider schließen immer mehr Beherberbungsbetriebe und Gasthäuser auf dieser Route. Einfache Herbergen oder Schutzhütten gibt es hier kaum. Die Unterkünfte kontaktierte ich nochmals bis zwei Tage im Voraus. Sie waren alle sehr sauber, manchmal sehr einfach. Manche Gasthäuser vergeben Quartiere auch an Ruhetagen.
Es ist von Vorteil, sich auch über die Verpflegungsmöglichkeiten zu informieren. Es gibt immer weniger Gasthäuser, und auch die haben Ruhetage und Urlaubssperren. Im Notfall kann man sich auch in Geschäften verpflegen.

Gasthof und Pension Fasch in Fürstenfeld

Natur und Kultur:
Unsere Route führte uns durch viel Natur, aber auch Kulturelles kam nicht zu kurz. Der Weg bietet aber eine ideale Mischung aus Natur und Kultur.

1000-jährige Eiche in Bierbaum (Blumau)
Die Riegersburg in der Oststeiermark
Stiftskirche Vorau
Nationalpark Neusiedlersee
Nationalpark Donauauen

Statistik:
An den 23 Gehtagen legten wir 440 km zurück. Die Stadtbesichtigungen und Extrarunden usw. sind da nicht berücksichtigt. Dabei fielen etwa 6089 Bergauf- und 6149 Bergab- Höhenmeter an. Die Tagesstrecken lagen zwischen 9,2 und 26,6 km.

Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.

Für die einzelnen Tagesetappen gibt es korrespondierende Links auf Alpenvereinaktiv.com, wo Karten zur freien Verfügung stehen.

Der 07er-Weg ist vor allem Menschen mit weniger alpinen Ambitionen sehr zu empfehlen. Es gibt weniger Höhenunterschiede und überschaubarere Distanzen als auf anderen Weitwanderwegen in Österreich.

Weiterhin an guatn Weg!

Quartierliste ÖWWW-07 Bad Radkersburg – Wien

Tagesetappen ÖWWW-07 Bad Radkersburg – Wien

Link zum Start 1. Abschnitt
Link zum Start 2. Abschnitt
Link zum Start 3. Abschnitt

23. Tag Mittwoch, 06. Oktober 2021 Groß-Enzersdorf – Wien

Gestern Abend hörten wir noch länger den Lärm der Flugzeuge, die in Wien-Schwechat landeten. Groß-Enzersdorf liegt direkt in der Einflugschneise der Piste 16/34. In der Nacht war es dann sehr ruhig.

In der hauseigenen Bäckerei gibt es ein ausgiebiges Frühstück mit frischem Gebäck ohne Ende.

Da die Wettervorhersage nicht gerade günstig ist, versuchen wir noch eine Strecke vor dem Regen hinter uns zu bringen. Das gelingt uns genau vor das Haus! Dann beginnt es etwas zu nieseln.

Bald sind wir wieder im Nationalpark Donauauen und kommen in die Lobau. Manchmal auf asphaltierten Wegen, manchmal auf schmalen Pfaden gehen wir in Richtung Donau. Schon bald wird es wieder trocken.

In der Lobau
In der Lobau
In der Lobau

Wir passieren das Zentralöllager der OMV am Rande der Au. Die riesigen Öltanks sind richtig beeindruckend.

Zentrallager der OMV

An der Donau angekommen überqueren wir die Neue Donau auf dem Waluliso-Steg und kommen auf die Donauinsel. Mit dem Wiener Original Waluliso verbinden mich mehrere persönliche Begegnungen.

Waluliso-Steg
Waluliso-Steg

Wir gehen nun auf der Donauinsel nach Nordwesten. Dabei kann man die Größe dieses künstlichen Bauwerks erleben.

Eine Schwanenfamilie hat sich sicher Futter von uns erwartet.

Schwäne in Formation

Die Stupa am rechten Donauufer zeigt, dass Wien eine internationale und interkulturelle Stadt ist.

Stupa

Diesen Weg bin ich 2019 bei meiner Jakobswegextension schon einmal gegangen.

Jakobsweg

Die Gebäude in Wien wachsen auch immer mehr in der Himmel.

BUWOG – Tower
UNO – City

Kurz unserer Ankunft bei der Reichsbrücke setzt der Nieselregen wieder ein.

Auf der Donauinsel
Bei der Reichsbrücke
Blick von der Reichsbrücke

Die Pfarrkirche zum heiligen Franz von Assisi oder Kaiserjubiläumskirche, auch Mexikokirche genannt, ist eine 1910 im Stil der Neoromanik errichtete Kirche, die an der Donau eine präsente Stelle einnimmt. Sie sollte dem 50-jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josefs I. gewidmet werden. Sie wurde nach dem 1. Weltkrieg fertiggestellt.

Kaiserjubiläumskirche
Kaiserjubiläumskirche
Die im Jugendstil ausgestattete Elisabethkapelle

Tagesstrecke: 16,9 km; ↑ 34 m; ↓ 8 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

Hier endet unser 3. Abschnitt auf dem 07er- Weg. Für die nächsten Tage ist schlechtes Wetter angesagt, und die nächsten Etappen führen uns in Richtung Weinviertel. Mit dem Ziel in Wien haben wir für den nächsten Abschnitt wieder eine gute Ausgangsposition.

Vielen Dank für eure Gesellschaft. Wir hoffen es hat euch gefallen!