Gestern Abend war ich schon einigermaßen müde. Nach den 33 km sind noch 3,5 km bei einem Stadtrundgang dazugekommen. Mein Quartier hat nichts zu wünschen übriggelassen, außer einer festeren Matratze.
Ich möchte noch ein paar Highlights vom gestrigen Stadtspaziergang präsentieren. Dafür, dass Werder Bremen wieder in die oberste Bundesliga aufsteigt, ist im Zentrum wenig los. Aber die Fans haben schon im Stadion abgefeiert.
Gleich zu Beginn der Fußgängerzone begegne ich dem Schweinehirten mit seinen Anvertrauten. Er steht für die Sögestraße (im Mittelalter Soghestrate), die Schweinestraße.
Das Rathaus, ursprünglich um 1400 errichtet, wurde in der Spätrenaissance umgebaut.
An der Westseite des Alten Rathauses stehen die berühmten „Bremer Stadtmusikanten“ nach den Gebrüdern Grimm. Ich wollte mich noch drauf stellen, aber sie meinten, ein alter Esel reiche.
Der „Bremer Roland“ steht seit 1404 hier auf dem Marktplatz. Die Figur ist fast 5,5 m hoch und ist das Stadtsymbol für Bremen.
Leider sind am Sonntag Nachmittag die beiden großen Kirchen geschlossen. Der St. Petri – Dom wurde im 11. Jhdt. im romanischen Stil errichtet und im 13. Jhdt. im gotischen Stil umgebaut.
Vom Marktplatz zweigt eine kleine Gasse zu Weser hin ab. Die Böttcherstraße und ihre Gebäude sind ein seltenes Beispiel für die Architektur des Expressionismus. Heute sind dort noble Geschäfte, Galerien und Restaurants. Hier war ursprünglich die Zentrale von Kaffee HAG.
Am Kai der Weser liegen zwei Segelschiffe, wohl als Symbol für die einstige Bedeutung der Stadt für den Seehandel.
Der Schnoor, auch Schnoorviertel, hat seinen Namen vom niederländischen Wort für Schnur, Seil. In diesem ältesten Viertel waren die Seiler zu Hause.
Nach dem kurzen Rückblick möcht ich noch die heutige Tagestour vorstellen.
Zuerst überquere ich die Weser über die Wilhelm Kaisen – Brücke, benannt nach einem erfolgreichen Bürgermeister der Stadt (1945 – 1965).
Lange gehe ich entlang des Werdersees, eines Nebengewässers der Weser. Der See wurde künstlich angelegt.
Am Jachthafen des Wassersportvereins „Hanse-Kogge“ wird man auf der Suche nach Oligarchen-jachten nicht fündig.
Dann geht es wieder in das weite, flache Land.
Auch die Jungkühe machen Mittagspause.
In Kirchwehye gibt es gleich zwei einfach zugängliche Stempelstellen.
Ich bin heute bis Barrien gegangen, wo ich eine preiswerte Unterkunft in der Pension der Familie Mönch gefunden habe. Frühstück gibt es keines im Haus, aber die Bäckerei ist direkt auf der anderen Straßenseite.
Tagesstrecke: 25,9 km; ↑ 53 m; ↓ 44 m