Für heute ist zeitweise Regen angesagt. Das Wetterradar sagt nein, die Realität sagt ja. Beim spärlichen Frühstück beginnt es leicht zu tröpfeln, gerade so viel, dass die Straße nass ist. Mit dem Regencape am Rücken gehe ich los. Nach zwei Kilometern brauche ich es gerade für zehn Minuten.
Mit Ausnahme von zwei kleinen Steigungen geht es fast immer bergab bis zum Fiume Calore, den ich schon gestern einmal überquert habe.
Dann führt mich der Weg bequem auf einer ehemaligen Bahntrasse („Alifane“) in Richtung Benevento.
Sogar durch einen Tunnel muss ich hindurch.
Die verbliebenen Signalanlagen erinnern an frühere Tage.
Unterwegs werde ich eingeladen, mich mit einem Radfahrer für ein Fotoshooting aufzustellen. Der Radfahrer fährt den VFS und hat einen eigenen Profifotografen dabei.
Am Bahnhof vorbei überquere ich den Fiume Sabato, der die Altstadt von Benevento umspült und Sicherheit brachte.
In der Stadt stehen unzählige Palazzi, die meist ein gemeinsames Schicksal haben: sie mussten wie der Dom nach einem Bombardement der US-Truppen 1943 neu errichtet werden.
Auch der Dom wurde zerstört, nur der Turm und die Eingangstür blieben erhalten.
Der Neubau ist unter Einbeziehung einzelner erhaltenen Elemente sehr schlicht gehalten.
Zwei große Triumphbögen sind erhalten geblieben. Während der Arco del Sacramente schmucklos ist, zeigt sich der Arco di Traiano in seiner vollen Pracht.
Kaiser Trajan hat für diese Region viel getan, unter anderem hat er die Via Appia nach Bari und Brindisi verlängern lassen.
Nicht nur die Römer haben sich mit bedeutender Architektur verewigt, auch die Langobarden hinterließen ihre Spuren.
Die Chiesa di Santa Sofia entstand zwischen 758 und 768 und hat in interessantes architektonisches Konzept.
Dann erlebe ich noch eine Prozession anlässlich der Festwoche der Hl. Rita von Cascia, die morgen ihren Todestag hat. Mit Musikbegleitung wird sie aus ihrer Kirche in eine andere transferiert.
Ich mache noch ein Foto mit dem Chef der Polizia Municipale, der eine besonders prunkvolle Uniform trägt.
Heute sind zur regulären Wanderstrecke wieder viele Besichtigungskilometer dazugekommen.
Tagesstrecke: 18,8 km; ↑ 244 m; ↓537 m
Zusatzstrecke: 8,7 km