Unterwegs auf dem Grabenlandtrail 3; Donnerstag, 12. November 2020 von St. Stefan im Rosental nach Mettersdorfberg (Mettersdorf)

Heute ist das Wetter leider wieder trüb. Der Hochnebel hält sich fest. Wir fahren mit dem PKW nach St. Stefan, denn die erste Busverbindung ist zu früh, die nächste zu spät.

In St. Stefan beginnen wir mit dem Besuch der Kirche, den wir beim letzten Mal aus Zeitgründen ausgelassen haben. Die Kirche wurde 1660 neu errichtet, geht aber schon auf 1269 zurück. Umgeben ist die Kirche von einem Wehrkirchhof von 54 m x 42 m mit vier Eckkapellen, die den Evangelisten gewidmet sind.

St. Stefan/Rosental – Pfarrkirche Hl. Stefan
St. Stefan/Rosental – Außenmauer des Kirchhofs von 1660

In die Außenmauer der Kirche ist auch diese Marienstatue eingelassen, eine Replik auf ein spätgotisches Original.

St. Stefan/Rosental – Maria Himmelskönigin

Eine Besonderheit ist das Fresko „Bergpredigt“ im Fronbogen, das 1923 erstellt und 1954 restauriert wurde.

St. Stefan/Rosental – Pfarrkirche Hl. Stefan – Innenraum mit Fresko

Der Saßbach ist hier noch ein beschauliches Bächlein.

St. Stefan/Rosental – Saßbach

Wir wenden uns nach Osten und streben den Hügeln zu.

St. Stefan/Rosental – Blick Richtung Osten
St. Stefan/Rosental – Weinberg mit dem Weingarten der Familie Nagl-Hiebaum

Die Kapelle Schichenau „Maria immer hilf Kapelle” wurde 1982 – 83 als Nachfolgebau für eine Kapelle aus den 50er-Jahren errichtet, Seit 2014 gibt es auch neugestaltete Glasfenster des Grazer Künstlers Adolf Bachler.

St. Stefan/Rosental – „Schichenaukapelle“

Der Ausblick von der Kapelle auf St. Stefan wäre ja gut, leider liegen Gewerbebetriebe direkt im Sichtfeld.

Der herbstliche Buchenwald bietet einen schönen Anblick und angenehmes Wandern. Wir gehen über den Pernerweg und querfeldein von einem Weingarten bis zur Höhenstraße am Hinterberg.

Der Weg führt nun immer über den Hügelkamm mit Ausblick nach beiden Seiten.

Blick vom Hotomannsberg

Am Eichaberg kommen wir an einem „Klapotez“ vorbei, das Wahrzeichen der südsteirischen Weingärten. Sie vertreiben mit ihren Geklapper die Vögel aus den Rieden.

Klapotez

Die Hügel (und die Gräben) ziehen sich nach Süden.

Jagerberg
Jahrbachberg
Jahrbachberg

Wir gelangen nach Jagerberg mit seiner weithin sichtbaren Kirche. Jagerberg war um die Mitte des 13. Jahrhunderts eine länger bestehende Pfarre. Es ranken sich viele Legenden um diesen Ort. So soll Friedrich der Streitbare hier gejagt haben und durch einen Keiler verletzt worden sein. Die Kirche wurde durch Einfälle der Osmanen und Kuruzzen immer wieder in Mitleidenschaft gezogen. Die Pfarrkirche ist dem Hl. Andreas geweiht.

Jagerberg
Jagerberg – Hochaltar mit Andreas
Jagerberg – Der Schirm auf der Kanzel symbolisiert den Schutz der Firmlinge

Das Gemeindeamt war auch schon Bürgerhaus, Arzthaus und Gasthaus.

Jagerberg – Gemeindeamt

Wieder geht es einen Hügel hinauf.

Auf den Wiersdorfberg

Im Grabenland gibt es für die Gegend extrem steile Hänge.

Schließlich kommen wir an die Stelle in Mettersdorfberg, wo wir die 4. Etappe des Grabenlandtrails begonnen haben.

Mettersdorfberg – Oberrosenberg

Kurzfristig überrascht uns noch ein leichter Regen, der aber gleich wieder vorüber ist.

Wir verlassen den Grabenlandtrail, um in Mettersdorf den Bus zurück nach St. Stefan zu erreichen. Es sind etwa 2,3 km bis zur Haltestelle. So blicken wir nochmals zurück zum Oberrosenberg.

Saßbachtal

Viel größer ist der Saßbach während der letzten 13 Kilometer nicht geworden.

Saßbach

In der Nähe des Erlebnisbades am Mettersdorfer Ortsrand steht der Brunnen der Ursulaquelle. Der Name Mettersdorf leitet sich von Medwedsdorf ab (slaw. Medwed = Ursula, sie ist die kleine Bärin im Lateinischen und so die Namenspatronin der Quelle. Ganz in der Nähe, auf der Anhöhe etwas westlich der Quelle, stand schon vor 6000 Jahren ein Dorf, später nutzten auch die Römer diesen Platz für eine „villa rustica“ – ein großes Landgut. Neben der normalen Wasserversorgung war schon diesen frühen Bewohnern ein „Sauerwasser“ bekannt, das hier in der Gegend zu Tage getreten ist. Allerdings wurde diese Quelle durch einen Einbruch im Erdreich verschüttet und sie geriet in Vergessenheit, bis im Jahre 1992 Wasser für das Schwimmbad gesucht wurde – und man bei einer Tiefbohrung auf das Heilwasser stieß. Die Quelle hat eine Zulassung zum Heilwasser als „NatriumCalcium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Säuerling“.

Mettersdorf am Saßbach – Ursulaquelle

Mettersdorf ist einer der 23 österreichischen Gemeinden, die einen Bären im Wappen führen.

Mettersdorf am Saßbach – Bärin im Ortszentrum

Die kleine Pfarrkirche entstand im 19. Jhdt., nachdem den Bewohnern der Weg zur Sonntagsmesse nach Wolfsberg zu beschwerlich war. Für eine Strecke brauchte man eineinhalb Stunden.

Mettersdorf am Saßbach – Pfarrkirche
Mettersdorf am Saßbach – Pfarrkirche

Neben der alten Volksschule ist gleich die Busstation zu finden.

Mettersdorf am Saßbach – Volksschule

Mit dem Bus 565 kommen wir zurück nach St. Stefan im Rosental. Überfüllt ist der Bus nicht. Wir sind die einzigen Gäste.

Bus 565
Allein im Bus

Tagesstrecke: 18,7 km; ↑ 301 m; ↓ 350 m

Route auf alpenvereinaktiv,com

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