Heute ist das Wetter leider wieder trüb. Der Hochnebel hält sich fest. Wir fahren mit dem PKW nach St. Stefan, denn die erste Busverbindung ist zu früh, die nächste zu spät.
In St. Stefan beginnen wir mit dem Besuch der Kirche, den wir beim letzten Mal aus Zeitgründen ausgelassen haben. Die Kirche wurde 1660 neu errichtet, geht aber schon auf 1269 zurück. Umgeben ist die Kirche von einem Wehrkirchhof von 54 m x 42 m mit vier Eckkapellen, die den Evangelisten gewidmet sind.
In die Außenmauer der Kirche ist auch diese Marienstatue eingelassen, eine Replik auf ein spätgotisches Original.
Eine Besonderheit ist das Fresko „Bergpredigt“ im Fronbogen, das 1923 erstellt und 1954 restauriert wurde.
Der Saßbach ist hier noch ein beschauliches Bächlein.
Wir wenden uns nach Osten und streben den Hügeln zu.
Die Kapelle Schichenau „Maria immer hilf Kapelle” wurde 1982 – 83 als Nachfolgebau für eine Kapelle aus den 50er-Jahren errichtet, Seit 2014 gibt es auch neugestaltete Glasfenster des Grazer Künstlers Adolf Bachler.
Der Ausblick von der Kapelle auf St. Stefan wäre ja gut, leider liegen Gewerbebetriebe direkt im Sichtfeld.
Der herbstliche Buchenwald bietet einen schönen Anblick und angenehmes Wandern. Wir gehen über den Pernerweg und querfeldein von einem Weingarten bis zur Höhenstraße am Hinterberg.
Der Weg führt nun immer über den Hügelkamm mit Ausblick nach beiden Seiten.
Am Eichaberg kommen wir an einem „Klapotez“ vorbei, das Wahrzeichen der südsteirischen Weingärten. Sie vertreiben mit ihren Geklapper die Vögel aus den Rieden.
Die Hügel (und die Gräben) ziehen sich nach Süden.
Wir gelangen nach Jagerberg mit seiner weithin sichtbaren Kirche. Jagerberg war um die Mitte des 13. Jahrhunderts eine länger bestehende Pfarre. Es ranken sich viele Legenden um diesen Ort. So soll Friedrich der Streitbare hier gejagt haben und durch einen Keiler verletzt worden sein. Die Kirche wurde durch Einfälle der Osmanen und Kuruzzen immer wieder in Mitleidenschaft gezogen. Die Pfarrkirche ist dem Hl. Andreas geweiht.
Das Gemeindeamt war auch schon Bürgerhaus, Arzthaus und Gasthaus.
Wieder geht es einen Hügel hinauf.
Im Grabenland gibt es für die Gegend extrem steile Hänge.
Schließlich kommen wir an die Stelle in Mettersdorfberg, wo wir die 4. Etappe des Grabenlandtrails begonnen haben.
Kurzfristig überrascht uns noch ein leichter Regen, der aber gleich wieder vorüber ist.
Wir verlassen den Grabenlandtrail, um in Mettersdorf den Bus zurück nach St. Stefan zu erreichen. Es sind etwa 2,3 km bis zur Haltestelle. So blicken wir nochmals zurück zum Oberrosenberg.
Viel größer ist der Saßbach während der letzten 13 Kilometer nicht geworden.
In der Nähe des Erlebnisbades am Mettersdorfer Ortsrand steht der Brunnen der Ursulaquelle. Der Name Mettersdorf leitet sich von Medwedsdorf ab (slaw. Medwed = Ursula, sie ist die kleine Bärin im Lateinischen und so die Namenspatronin der Quelle. Ganz in der Nähe, auf der Anhöhe etwas westlich der Quelle, stand schon vor 6000 Jahren ein Dorf, später nutzten auch die Römer diesen Platz für eine „villa rustica“ – ein großes Landgut. Neben der normalen Wasserversorgung war schon diesen frühen Bewohnern ein „Sauerwasser“ bekannt, das hier in der Gegend zu Tage getreten ist. Allerdings wurde diese Quelle durch einen Einbruch im Erdreich verschüttet und sie geriet in Vergessenheit, bis im Jahre 1992 Wasser für das Schwimmbad gesucht wurde – und man bei einer Tiefbohrung auf das Heilwasser stieß. Die Quelle hat eine Zulassung zum Heilwasser als „NatriumCalcium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Säuerling“.
Mettersdorf ist einer der 23 österreichischen Gemeinden, die einen Bären im Wappen führen.
Die kleine Pfarrkirche entstand im 19. Jhdt., nachdem den Bewohnern der Weg zur Sonntagsmesse nach Wolfsberg zu beschwerlich war. Für eine Strecke brauchte man eineinhalb Stunden.
Neben der alten Volksschule ist gleich die Busstation zu finden.
Mit dem Bus 565 kommen wir zurück nach St. Stefan im Rosental. Überfüllt ist der Bus nicht. Wir sind die einzigen Gäste.
Tagesstrecke: 18,7 km; ↑ 301 m; ↓ 350 m