Montag, 17. Oktober  2016, Porto

So ein „Nachcamino-Tag“ ist herrlich. Aufstehen ohne Rucksackpacken, Trödeln, Frühstücken ohne auf die Zeit zu schauen. Ein Blick aus dem Fenster zeigt uns die Dächer von Porto.

In der Nacht hat es wieder geregnet.  Es ist zwar vorerst trocken, aber nicht lange. Unser erster Weg führt zur nahen Kathedrale, die bei unserem Start noch geschlossen hatte. Wir holen uns noch den ersten Stempel für unseren Pilgerpass.

Der Ausblick von der Terrasse auf die Stadt ist schön.

Der Rio Douro  strebt dem Meer zu.

Der heutige Bau war ursprünglich romanisch, und wurde in der Frühgotik weitergebaut und im Inneren im Barockstil ausgestattet. Im 5. Jhdt. gab es hier schon  eine Vorgängerkirche. 1387 hat König João I.  hier eine englische Prinzessin geheiratet.

Die prachtvolle Ausstattung der Kirche (Sé do Porto auf Portugiesisch) zeigt von Reichtum und Macht der Kirche.

In einer Kapelle steht ein prunkvoller Silberaltar.

Mit der „Funicular dos Guindais“ einer kleinen Standseilbahn fahren wir zum Rio Douro hinunter.

Dort kommen wir direkt  zur Ponte Luis I., die unverkennbar Gustav Eiffel Handschrift trägt, aber von Theophil Syring konstruiert worden. Auf der oberen Ebene fährt die Metro und gehen die Fußgänger, unten fahren  heute die Autos.

Wir schlendern entlang des Rio Douro und entdecken noch Teile der alten Befestigungsanlagen.

Dann fahren wir mit der historischen Straßenbahn Line 1 bis zur Douro -Mündung. Bei der Endstation werden die Sitze umgekippt und der Stromabnehmer umgelegt.

In der kurzen Pause vor der Retourfahrt gehe ich auf die andere Straßenseite. Dort kommen  mir zwei Pilger, ein Mann und eine Frau entgegen. Der Mann sieht  mich an, zögert kurz und fragt: „Kennen wir uns nicht?“. Er kommt auch mir bekannt  vor. „Vom Jakobsweg! Bist du nicht der Mann mit der grünen Jacke?“ Ja der bin ich, meine grüne Jacke war mein Kennzeichen  auf dem Camino Francés 2014. Mit Volker war ich am Anfang  und irgendwie in der Mitte des Jakobsweges gemeinsam für einen oder zwei Tage gegangen. Dieses Treffen war für  mich so überraschend, dass ich nicht einmal ein Foto mit ihm gemacht habe.

Am Ende der Rückfahrt besuchen wir die Igreja de São Francisco, die in ihrer  prunkvollen Einrichtung alles andere als franziskanisch ist.

Quer durch  die großen und kleinen Straßen der Stadt kommen wir auch zum Torre dos Clérigos der mit seinen  67 m über die Stadt hinaus ragt. Er gehört zur „Igreja de São Pedro dos Clérigos“ und ist heute das Wahrzeichen der Stadt.

Die Aussicht von oben ist auch bei Schlechtwetter toll.

Nicht weit vom Turm liegt die bekannteste Buchhandlung der Stadt, die Livraria Lello (Buchhandlung Lello). Sie soll auch die Schriftstellerin Rowling zu Szenen in Harry Potter  angeregt haben.

Den Abend beschließen wir in einem Café mit gutem Essen und einem Glas Portwein.

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