Archiv für den Monat: September 2015

Resumé über den 3. Abschnitt – Südösterreichischer /Österreichischer Jakobsweg Bruneck/I nach Lauterach-Bregenz

Jetzt habe ich es geschafft: ich bin tatsächlich einmal quer durch Österreich marschiert!
Der dritte Abschnitt war natürlich von den hohen Bergen der Alpen geprägt.
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Das Auf und Ab an den Talrändern haben auf ziemlich genau 350 km nicht weniger als 10.635 Bergaufmeter und 11.175 Bergabmeter ergeben. Dabei bin ich nicht immer den „Vorgaben“ gefolgt, sondern habe meine Strecke auch individualisiert. Ich war 14 Tage auf der Strecke, wobei die Wegstrecke am 1, Tag und der Abstieg nach Innsbruck nur 10 km lang waren.

Es war auf diesem Streckenabschnitt leichter, Quartiere zu finden als im Bereich „Lavamünd – Bruneck“. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass hier mehr Pilger/Fernwanderer unterwegs sind als im Südosten. Einzig vor und nach Ellbögen war nichts frei, sodass ich bis Patsch durchgehen musste. Dann war der Weg nach Innsbruck ein kurzer.
Highlight ist natürlich das Hospiz in St. Christoph, auch wenn ich außerhalb der Saison dort war.
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Für die Orientierung habe ich mir die Karten von
http://www.jakobsweg.ch/de/eu/it/jakobswege/i-pilgerweg-suedtriol-b-niedervintl-gries-am-brenner/
ausgedruckt und auch auf das Smartphone gespeichert.
Zusätzlich habe ich auch Lindenthal: Auf dem Jakobsweg durch Süd-Österreich, Slowenien, Südtirol; Tyrolia; Innsbruck 2007; 2. Auflage; mitgehabt. Dieses Buch ist natürlich in die Jahre gekommen.

Beide Quellen differieren manchmal mit der Realität. Wenn man die Abzweigung auf eine neue Trasse übersieht, kann man leicht Überraschungen erleben. Die Qualität der Markierungen auf dem Weg ist unterschiedlich. Im Inntal sind sie generell gut (Dank Werner Kräutler!).
Auf dem Brenner hatte nicht nur ich Schwierigkeiten. Ich habe nach alter Pfadfinderart mir meinen Weg selbst gesucht.
Bei der Mühlbacher Klause habe ich entweder die Abzweigung übersehen, oder die Markierung entspricht nicht den jetzigen Gegebenheiten. Die GPS – Route führt mich über den alten Radweg, schön und einsam, bis die alte Brücke fehlt und der Weg schmal und für Standardpilger sicher gefährlich wird. Ein bisschen Adrenalin hilft dann auch.
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Vor Ellbögen dürfte ich auch eine Abzweigung übersehen haben. Ich habe keine Markierung mehr gefunden und dann einige Höhenmeter, Weidezäune und andere Hindernisse überwinden müssen. Dafür wurde ich mit einer Wiese mit Herbstzeitlosen überrascht.

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Mit dem Wettergott hatte ich ein gutes Agreement. Wenig Wind, nicht zu viel Sonne. Wäre der Föhn vor Bludenz eine halbe Stunde später zusammengebrochen, hätte ich mir diesen Platzregen auch ersparen können. Am nächsten Tag gab es gerade zwischendurch etwas leichten Regen.

Auf dem Weg habe ich zwei Pilgerinnen getroffen. Die erste ist eine  Wienerin, mit der sich immer wieder im Wipptal meine Wege kreuzten.
Die zweite ist eine Tirolerin, die ich am Ortsausgang von Haiming beim Schuhbinden einholte. Wir haben uns gut verstanden, haben das gleiche Tempo gehabt und sind dann so bis Feldkirch gemeinsam gegangen. Zu zweit ist natürlich auch die Orientierung wesentlich einfacher. Herzlichen Dank, liebe Daniela, für deine Begleitung.

Meine letzte Etappe von Feldkirch nach Lauterach ist atypisch für die Jakobswege.

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Der Grund für meine Wegwahl: In Lauterach wohnt Hilde mit ihrer Familie, der ich versprochen habe, sie zu besuchen und mehr Zeit zu haben als sonst.
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Ihr verdanke ich anschließend eine wunderschöne Radtour in den Rohrspitz und einen schönen Ausflug nach Bildstein und Alberschwende.

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Der zweite Grund ist, dass ich im nächsten Jahr von Lauterach nach St. Gallen gehen möchte, wo Pilgerfreunde, die ich auf dem Camino Francés kennen gelernt habe, wohnen.
Die Festspielbühne in Bregenz, wo heuer Turandot auf dem Programm stand, präsentiert sich in strahlendem Sonnenschein.
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Vielen Dank für die netten und aufmunternden Kommentare hier im Blog und auf Facebook. Besonders danke ich Heidrun, die meine Beiträge von besonders kreativen Autokorrekturvorschlägen befreit hat.

Ich freue mich schon auf den nächsten Abschnitt des Weges durch die Schweiz.
An guat’n Weg – Buen Camino – Ultreia!

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14. Tag Samstag, 19. September 2015 Feldkirch nach Lauterach

Ich habe  die Nacht in den alten  Gemäuern des Siechenhauses bestens verbracht und verlasse das Haus gleich kurz nach sieben Uhr. Ich gehe  die lange Bahnhofstraße zurück ins Zentrum und frühstücke in einer Bäckerei.
Der Himmel ist zwar bedeckt, die blauen Flecken lassen doch hoffen.

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Die Hohe Brücke war viele Jahre die einzige Verbindung über den Fluss und Hauptweg nach Liechtenstein.

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Der Ill-Fluss wird mich auch heute wieder begleiten, obwohl das seine letzten Meter als Fluss sind, danach mutiert er zu einem Kanal.

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Auf dem Hochwasserdamm führt mich ein geschotterter Radweg  aus der Stadt. Die Ill fließt ab Feldkirch ungefähr acht Kilometer schnurgerade auf der Rhein zu.

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Die Berge dahinter liegen schon in der Schweiz.

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Die Altau wird durch einen Durchlass mit Fischtreppe mit Frischwasser versorgt.

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Eine gedeckte Holzbrücke in altem Stil verbindet die Au mit dem Damm

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Endlich am Rhein.

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Der Rhein – Flusskilometer 18 in Österreich.

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Die Grenze zur Schweiz in Meiningen.

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Die weiten Überflutungszonen lassen erahnen, wieviel  Wasser da kommen kann.

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Während  der asphaltierte Radweg direkt  am Fluss entlang führt, gehe ich bequem auf dem Schotterweg den Damm entlang.

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Auf einem Rastplatz finde ich die alte Lore, kann aber vorerst keine Zusammenhänge  herstellen. Erst ein paar Kilometer später folgt die Erklärung. Zum Schütten des Rheindammes in den Bodensee wurde eine elektrifizierte Schmalspurbahn errichtet, die das Material vom Koblacher Steinbruch bis an die Baustelle  brachte.

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Die Bahnbrücke war nach einem Hochwasser nicht mehr verkehrssicher und wurde teilweise abgetragen.

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Heute kann man auf einem verbliebenen Rest mit einer Museumsbahn fahren.

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Mein weiterer Weg führt mich durch die Au-Landschaft am Rhein, die  teilweise landwirtschaftlich genutzt wird, aber auch unter Schutz gestellt ist.

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Die Altarme bieten Pflanzen und Tieren viel Platz.

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Entlang des Vorarlberger Mittellandkanals komme ich zügig vorwärts.

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Über mir kreist eine Weihe und sucht nach Nahrung. Da ich nicht in ihr Beuteschema passe, streift sie bald ab.
Vielleicht lässt sie sich auch durch das Luftschiff stören, dass über den Bodensee kommt.

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Ich überquere die Dornbirner Ache auf einer alten Holzbrücke.

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Schließlich komme ich gut in Lauterach an, wo ich in der Familie von Hilde willkommen geheißen werde und meine dritte Etappe des Jakobsweges abschließe.

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Tagesstrecke: 37,46 km
Bergauf: 141 m
Bergab: 185 m

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13. Tag Freitag, 18. September 2015 Bludenz nach Feldkirch

Alle Sachen trocken! Die Hotelmanagerin hat mir gestern meine nassen Klamotten und Schuhe zum Trocknen abgenommen und heute ist alles wieder gebrauchsfertig. Nach einem guten Frühstück habe ich mich entschlossen, mich gleich auf Regen vorzubereiten. Die Vorhersagen sind wegen der derzeitigen Bedingungen sehr ungenau.
Im Moment regnet es zwar nicht, aber es dauert nicht lange, bis es zu tröpfeln beginnt.

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Die Berge im Illtal wirken durch ihre Regen- und Nebelschleier richtig mystisch.

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Die Strecke ist wieder sehr abwechslungsreich: Asphalt, Wiesenwege, Waldwege, Schotterwege  – alles gibt es in gutem Mix.
Die alte Römerstraße gleich nach Thüringen bringt mich auf ein Plateau über dem Illtal.

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Schwacher Regen, Nieseln und trockene Phasen wechseln ab.

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Ein altes Haus in Thüringen.

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Der Gasthof Adler in Schnifis zeugt auch vom Wohlstand in der Vergangenheit.

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Von der Südseite ziehen dicke Nebelschwaden heran.

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Über uns hängt der Nebel und ich mitten drin.

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Die Kühe haben gerade „Siesta“.

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Zwischen Frastanz und Feldkirch  wird es nicht nur für die Ill eng, auch der Verkehr muss teilweise in den Berg ausweichen.

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Endlich erreicht!

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Ich verabschiede mich von Daniela, mit der ich die letzten Tage gemeinsam gegangen bin. Sie besucht eine Freundin in Feldkirch, ich suche die Jugendherberge.

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Die Jugendherberge ist im Alten Siechenhaus untergebracht, das wahrscheinlich schon vor 1350 errichtet wurde und der Unterbringung von Lepra- und Pestkranken weit außerhalb der Stadtmauern diente. Es ist funktionell restauriert. Überall Holz und dicke Mauern.

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Nach kurzer Erholung fahre ich mit dem Bus zurück in die Stadt zum Sightseeing.

Die Schattenburg, die der Gründer von Feldkirch, Hugo von Montfort um 1200 errichtete, überragt die Stadt.

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Die Verkehrsprobleme wurden neuzeitlich gelöst.

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Der Katzenturm hat einen Namen von den „Katzen“ genannten Kanonen.

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Hugo von Montfort?

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Altstadtspaziergang

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Der Dom ist nicht nur wegen seines Grundrisses sehenswert.

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Das Montforthaus ist ein Kultur- und Kongresszentrum am Rande der mittelalterlichen Feldkircher Altstadt und wurde nach einem umfangreichen Um- und Neubau im Jänner 2015 neu eröffnet.

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Und während meines Bummels durch die mittelalterliche Altstadt lacht sogar kurz die Sonne vom Himmel.

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Tagesstrecke: 25,50 km
Bergauf: 498 m
Bergab: 622 m

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12. Tag Donnerstag, 17. September 2015 St. Christoph am Arlberg nach Bludenz

Der gestrige Tag ist dem Genießen gewidmet gewesen, heute steht der Wettstreit mit dem Wetter auf dem Programm.
Doch gleich von Anfang an.
Der Morgen ist so klar wie die vergangene Nacht. Die Passhöhe wird von vielen LKW-Zügen befahren.

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Diese Berge sind vorerst richtungsgebend für den heutigen Weg.

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In der Talsohle des jungen Baches herrschen moorähnliche Bedingungen. Ich muss genau achten, wohin ich steige,  damit ich nicht im Gatsch lande.

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Auf der alten Passstraße,  die fast parallel zu neuen verläuft, komme ich rasch nach unten.

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Ganz wenige Blütenpflanzen sind um diese Zeit zu finden.

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Nun kommt die Sonne endlich hinter dem Berg hervor (08:19 Uhr)

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Von den Seitenwänden kommen kleine Bäche und Wasserfälle herunter.

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Die Alpe Rauz stand früher mit den Tirolern immer auf Kriegsfuß.

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Der Bach hat an Größe zugenommen, jetzt sind schon kleine  Brücken notwendig,  um darüber zu kommen.

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Stuben am Arlberg hat eine in die Landschaft passende Kirche.

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Klösterle am Arlberg ist ein langgestrecktes Dorf.

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Der Weg führt manchmal am Talboden, dann wieder auf den steilen Hängen dahin.

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Auch die alte Eisenbahnstrecke dient als Weg.

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Die alte Bahnstation von Wald.

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Die Vegetation zeigt, dass wir schon viel an Höhe verloren haben.

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Die Fassaden vieler Häuser sind auffallend mit kleinen Holzschindeln gestaltet.

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Das Klostertalmuseum für Heimat und Verkehr in Wald am Arlberg.

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Diese Druckleitungen gehören zum Pumpspeicherwerk Spullersee.

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Ist ja nicht mehr weit bis Santiago….

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Eine überdimensionierte Muschel zeigt bei Dalaas eine Pilgerherberge an.

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Eine dunkle, behaarte Raupe versucht rasch den Weg zu überqueren.

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Ein  paar Impressionen, bevor es zu regnen  beginnt.

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Kurz vor Bludenz tritt das vorhergesagte Ereignis ein. Der Föhn bricht zusammen, es beginnt zu regnen. Eine halbe Stunde später wäre ich im trockenen Quartier gewesen.
Nach zwei Stunden erkunde ich Bludenz im Trockenen.

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Schloss Bludenz

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Tagesstrecke: 35,95 km
Bergauf: 683 m
Bergab: 1879 m

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11. Tag Mittwoch, 16. September 2015 Pettneu nach St. Christoph am Arlberg

Gleich zu Beginn wieder zum Wetter. Es schaut vorerst nicht recht überzeugend aus. Vom Westen schiebt sich eine Wolke nach der anderen heran. Beim Abmarsch fallen sogar ein paar Tropfen.

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An der Kirche von Pettneu mit dem Hl. Christophorus vorbei geht der Weg gemütlich auf Schotter und Wiesen dahin.

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Die Hochspannungsleitungen sind die ständigen Begleiter.  Vom Berg herunter zieht sich ein Murentobel, wo gerade die Reste der letzten Muren beseitigt werden. Da kann man froh sein, nicht ständig dieser Gefahr ausgesetzt zu sein.

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Vor uns liegt St.  Jakob am Arlberg.

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Selbstverständlich besuche ich die Kirche, die dem Pilgerpatron geweiht ist. Der Christophorus zeigt, dass es sich um eine Kirche, die an einem Saumpfad liegt, handelt (Säumerkirche).

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Im Vorraum werde ich schon vom Hl. Jakobus empfangen.

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Das Innere der Kirche ist 2008 renoviert worden und sehenswert.

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Auf dem Seitenaltar ist der Hl. Rochus,  auch ein Pilgerpatron dargestellt

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Im Deckenfresko glaube ich den Jakobus wiederzuentdecken.

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Die Kanzel ist besonders für ihre Figur des stürzenden Satans bekannt.

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Auf der Südseite des Kirchturmes steht seit 1885 der Gedenkstein für die beim Bau des Arlbergtunnels 1880 bis 1884 verstorbenen Arbeiter.

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Gleich nach der Kirche geht es nach oben. Trotzdem ist der Weg gut begehbar und abwechslungsreich. Ein nasser,  steiler Hang wird elegant mit einem Steg überquert.

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Es ist nicht weit bis St.  Anton, einem typischen Tourismusort. Hier verschwinden sowohl die Autobahn als auch die Eisenbahn im Berg.

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Als nächstes steht uns die Schlucht der Rosanna bevor, die sich tief  eingegraben hat.

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Ein schmaler Saumpfad führt entlang der steilen Felsen.

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Der Anstieg ist lange und mühsam, aber ich werde von tollen Ausblicken belohnt.

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Unterwegs treffen wir auf ein sichtlich neues Projekt:
Ich nenne es „Ins Land eini schaun“.

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Kurz vor dem Erreichen des höchsten Punktes kommen uns ein paar Wanderer entgegen.

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An dieser Schneeanzeige kann man die Schneehöhen verschiedener Jahre ablesen.

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Die geringste Höhe war gerade ein Meter.

Dann liegt der Maisee vor uns.

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St.  Christoph liegt ziemlich genau auf 1800 m Höhe und ist eine Ansammlung von Hotels. Die Hauptsaison ist im Winter.

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Hier liegt auch das Hospiz St. Christoph, ein 5-Stern-Hotel, in dem Pilger mit Ausweis aus Tradition günstig Unterkunft und Verpflegung bekommen.

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Ich bin mir sicher, es ist die nobelste Pilgerherberge auf allen Jakobswegen.

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Auch in der Beleuchtung finde ich die Jakobsmuschel wieder.

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Nach der Restaurierung meines Körpers in diesem edlen Badezimmer, Massage war nicht inkludiert, begebe ich mich auf Entdeckungstour.

An das Hospiz angebaut ist die Bruderschaftskapelle.

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Die Bruderschaft St.  Christoph setzt das Werk der alten Bruderschaft fort, die das Hospiz 1386 gegründet hat. Ihr Initiator war Heinrich Findelkind.  Vorher hatten sich die Johanniter um Sicherheit und Wohl der Reisenden gekümmert.
Heute hat die Bruderschaft viele prominente Mitglieder und Unterstützer.

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In dieser Kapelle steht eine Monumentalstatue des Hl.  Christophorus. Die alte ist bei einem Brand vernichtet worden.

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Die gesamte Gestaltung der Kapelle wurde 1962 erneuert

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Vor dem Tor steht der Nachbau eines alten Touristenbusses,  der in Filmen schon öfters zum Einsatz kam.

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Direkt gegenüber dem Hospiz steht die Ski Austria Academy, früher einfach Bundessportheim St. Christoph, wo im Winter die Schilehrer und Trainer ausgebildet werden.

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Ich gehe die kurze Strecke zur Passhöhe hinauf und mache einen Blick auf die andere Seite.

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Die Souvenirstände stehen trotz Föhnwind und sollen Käufer anlocken.

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Um sieben Uhr gibt es das Abendessen. Es findet in der Hospiz-Alm, einem Nebengebäude statt.  Mit uns ist eine Reisegesellschaft aus Frankreich (3 Busse) dabei.
Der Seniorchef führt durch seinen Weinkeller, die Pilger dürfen Gott sei Dank etwas abseits ihre Plätze einnehmen und alle bekommen Kochmützen aufgesetzt. Die Franzosen erhalten sogar Schürzen, denn sie „kochen“ bei diesem Tourismus-Abend das Essen selbst.

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Erster Gang: Lasagne

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2. Gang : Putenstreifen mit Champignongemüse auf Blattsalat.

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Der Chef des Hauses bringt ein Glas St.  Emilion aus 2002 vorbei.

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3. Gang: Beiriedschnitte mit Zwiebel-Karottensauce und Kartoffelrösti

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4. Gang: Blätterteigstückchen mit Cointraux-Creme und Eis.

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Nach diesem Abendessen falle ich viel später als geplant ins Bett.

Tagesstrecke: 14.15 km
Bergauf: 835 m
Bergab: 398 m

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10. Tag Dienstag, 15. September 2015, Rifenal nach Pettneu / Arlberg

Noch hängen Nebelschwaden über dem Tal, aber die Wettervorhersage ist für heute positiv.

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Gleich auf der anderen Straßenseite beim  Hotel begrüßt mich ein recht großer Schafbock.

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Nach der nächsten Straßenkehre habe ich einen schönen Blick auf Zams.

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Ein Pfad, der die weiten Kurven der Straße abschneidet, verkürzt den Weg entscheidend.

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Zams durchquere ich nur auf einer kleinen Nebenstraße. Dort finde ich diesen schönen  Brunnen mit dem Hl.  Florian zum Waschen und Viehtränken.

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Nach der Ortschaft führt der Weg noch flach entlang des Inns dahin, ab Perjen bei Landeck auf einem Kilometer gleich über 200 m steil nach oben.

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Unterwegs hole ich Daniela, die Tiroler Pilgerin von gestern,  wieder ein.  Neben dem Weg blühen viele Herbstzeitlosen, denen der gestrige Regen aber nicht sehr gut getan hat.

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Bis Stanz bei Landeck haben wir bereits über 250 Höhenmeter gutgemacht.

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Tief unten im Tal liegt Landeck.

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Der Ort Grins war schon von den Römern als Siedlungsort genutzt worden. Die besondere  Lage auf der Sonnseite macht das Dorf besonders attraktiv. Fast alle Häuser sind schön renoviert und gepflegt.

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Die „Römerbrücke“ kann zwar nur geschichtlich auf das Mittelalter zurück blicken, ist  aber trotzdem sehr interessant.

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Auch die kleine Kapelle am Schluchtrand ist sehenswert.

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Auf dem Hauptplatz bietet ein Brunnen gleich zwei Sorten von Wasser an: normales Trinkwasser und Heilwasser.

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Vor dem Heilwasser,  das unter anderem gegen Darmträgheit indiziert wird,  wird gewarnt.  Bei reichlichem Genuss könnte das Gegenteil eintreten.

Auf dem Friedhof fällt mir dieses überaus prächtige, kunstvoll geschmiedete Kreuz auf.

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Aus dem Sannatal biegen wir ins Rosannatal ein. Wir bleiben immer hoch über dem Talboden.

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Die Wege sind angenehm zu begehen, Schotterwege, Waldwege und Wiesenwege wechseln sich ab.

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Im Tal liegt Strengen am Arlberg, das wir umgehen.

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Ursprünglich wollte ich heute nur bis Flirsch, da das Wetter aber so schön und es noch früh ist, ist die Fortsetzung des Weges fast logisch.
Nach einer Stärkung mit Speckknödelsuppe und Isogertänk (wie immer) geht’s weiter. An einem Haus fällt der Blumenschmuck besonders auf.

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In Pettneu vermittelt uns die Tourismusinformation an eine nette Pension über dem Dorf.  Dafür erspare ich mir morgen ein paar Höhenmeter zum Arlbergpass.

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Der Hohe Riffler (3168 m) überragt alles.
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Und nun kehrt Abendstimmung ein…
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Tagesstrecke: 28,12 km
Bergauf: 1328 m
Bergab: 1037 m

9. Tag Montag, 14. September 2015 Haiming nach Rifenal

Na ja,  für heute war Schlechtwetter angesagt und es sollte sich auch bewahrheiten. So schlimm ist es dann doch nicht geworden.

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Gleich zu Beginn überrascht mich ein Regenbogen und ich bin verunsichert, ob ich das Regenzeug herausnehmen soll oder nicht. Ich habe mich für Nicht entschieden.

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Über die Innbrücke werde ich vom Regenbogen begleitet und treffe am anderen Ende eine Pilgerin aus Tirol, die den gleichen Weg vor sich hat. Daniela,  so heißt sie,  ist recht flott  unterwegs. Das macht mir nichts aus.

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Der Weg führt teilweise auf dem Radweg (Asphalt), teilweise auf weichen Waldböden am Inn entlang dahin.

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Vom Regen in der Nacht sind das Gras und die Blumen  noch ganz nass.

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Auf einer Schotterbank in einem Innbogen stehen zwei Liegestühle wie an Strand von Caorle. Ob da gerade wer ein Bad genommen hat, haben wir nicht herausgefunden.

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Dann entdecken wir in einer Biegung das Römerbadl bei Roppen.

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Das Wasser, das ganzjährig eine Temperatur zwischen 12° und 13° C aufweist, wird als Calcium-Magnesium-Sulfat-Hydrogencarbonat-Quelle eingestuft und wurde bereits von früheren Generationen als Heilwasser genutzt. Da unweit davon die alte, durch den Straßenbau zerstörte Römerstraße vorbeiführte,  bekam die Quelle diesen Namen.

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Und dann setzt der Regen ein. Manchmal mehr, manchmal weniger, aber immer genug, um nicht zu fotografieren. Es geht hinauf in den Ort Karres und wieder zum Inn runter.
Wir wechseln das Innufer und durchqueren die Imsterau, ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet.
Dann steigen wir Richtung  Obsaurs steil den Hang auf. Wieder entschädigt uns ein Regenbogen für das Nass,  dass zeitweilig intensiv  von oben  kommt.

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Das Kronburger Bachl hat eine tiefe Schlucht in das Gestein gegraben.

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Der Weg darüber ist gut gesichert.

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Die Ruine Kronburg zu fotografieren muss ich wegen des Regens vergessen. Das Wallfahrtskirchlein auf dem Sattel ist sehr schön renoviert.

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In Kronburg gibt es neben der Burg und der Kirche auch das Klösterle und ein Gasthaus.
Nach fast 30 km erreichen wir das Gasthaus Kreuz, wo ich herzlich aufgenommen werde. Daniela geht noch nach Zams weiter. Die nette Kellnerin  bietet sich an, die Wäsche zu waschen, und nach einer Stunde bekomme ich alles trocken zurück. Das ist Service!
Schließlich werde ich mit einem herrlichen Blick über das Inntal belohnt.

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Tagesstrecke: 29,31 km
Bergauf: 1206 m
Bergab: 888 m

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8. Tag Sonntag, 13. September 2015 Telfs nach Haiming

Nach der gestrigen Langetappe möchte ich es heute etwas lockerer angehen. Bei schönem Wetter wechsle ich wieder auf die Südseite des Inns.

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Der Inn hat wie die Drau mehr den Charakter eines Kanals als eines Flusses. Der Hl. Nepomuk wacht über die Brücken und ihre Benützer.

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Rietz liegt etwas oberhalb des Talbodens und hat noch schöne Höfe mit alten und neuen Fresken.

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„Die Eltern und das Kind sich mit der Arbeit nähren,
Joseph zimert, Maria spintd,  Jesus dueth selbst auf kehren.“

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Besonders  aufwändig wurde dieser Giebel gestaltet.

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Auch die Dorfbrunnen haben hier Kultur.

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Das Inntal ist nicht nur Hauptverkehrsweg für Bahn und Auto, sondern auch für elektrische Energie.
Die 220 kV – Leitung gleich in vierfacher Ausführung ist nur eine von mehreren „Stromautobahnen“.

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Mein weiterer Weg führt mich nach Stams.

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Schon von weitem höre ich Lautsprecheransagen. Die stammen von einer Internationalen Springerkonkurrenz auf der Mattenschanze von Stams.

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Das Zisterzienserstift beherbergt neben dem Kloster ein Gymnasium, das Schigymnasium und die Pädagogische Hochschule.

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Die ganze Klosteranlage wirkt frisch renoviert und gepflegt.

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Ich erlebe das Sonntagshochamt mit dem Abt und überraschend vielen Konzelebranten, wäre nicht ein Bus Touristen in der Kirche gewesen, wäre sie fast leer gewesen.

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Der Hochaltar im Chorraum ist als Lebensbaum gestaltet.

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Die „Österreichische Gruft“  beinhaltet nur die vergoldeten Skulpturen von verschiedenen Tiroler Landesherrn.

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Auch die Kanzel ist ein Meisterwerk.

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Zum Abschluss gab der Organist auf der erst vor vierzehn Tagen eingeweihten Orgel mit einem Postludium sein Bestes.

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Leider gab es keine Einladung vom Abt zum Mittagessen.  So bin ich durch den Stamser Eichenwald weiter nach Silz gewandert.
Hier gibt es ein großes Wasserkraftwerk und Umspannwerk der TIWAG. Das ist eine der Steckdosen, aus denen der Strom kommt.

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Heute endet meine Wanderung in Haiming, einem kleinen Dorf, das mit einem Raftingzentrum aufzeigen kann.

Tagesstrecke: 19,44 km
Bergauf: 313 m
Bergab:  277 m

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7. Tag Samstag, 12. September 2015 Innsbruck nach Telfs

Zum Frühstück die Krönungsmesse von Mozart und ein paar andere musikalische Kostbarkeiten von Wolferl. Im Weißen Kreuz nützt man die Wirkung des frühen Gastes bewusst.
Ab heute  gehe ich den österreichischen Jakobsweg, nachdem ich gestern  den Südösterreichischen beendet habe.

Schon in der Früh tummeln sich die ersten Japaner und bestaunen das goldene Dachl.

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Entlang der Inn-Promenade verlasse ich die Stadt Richtung Universitätssportplatz, wo ich vor vielen  Jahren des öfteren Rennen gelaufen bin.

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Dann umwandere ich den Flugplatz. Das kennen wir Pilger vom Camino Francés von den Flugplatzwanderungen in Burgos oder Santiago.

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Nachdem ich Völs rasch hinter mir gelassen habe, wandere ich entlang des südlichen Talrandes. Bei Afling steht eine schöne Dorfkapelle mit einer tollen Ausstattung.

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Auch ein paar Gebäude haben ihr früheres Aussehen erhalten.

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Am Wegrand finde ich einen kleineren Baum mit diesen Früchten. Ich kann diese nicht zuordnen.

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Die Landschaft ist bezaubernd.

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Vor Unterperfuss geben kleine Tafeln am Weg Anregungen zum Nachdenken, wie dieses Zitat von Peter Handke.

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In Unterperfuss steht auch dieser prächtige Erbhof.

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Viele Höfe haben Hauswappen, die vor Jahrhunderten den Familien verliehen wurden.

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Inzing ist den Besuch  wert. Nicht nur die Pfarrkirche, sondern auch die vielen Häuser sind sehenswert.

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Das Fresko auf der Decke zeigt wunderschöne Scheinarchitektur. Zweimal das gleiche  Bild, einmal in Blickrichtung der Gläubigen, einmal aus der Sicht der Priester.

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Der Kirchenraum ist schön ausgestattet. Eine Gruppe von Volksschulkindern übt gerade ein spanisches Kirchenlied für eine Taufe. Auf ihren Textseiten ist eine lautliche Transkription zu lesen.

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Im Dorf ist Siesta wie in Spanien.

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Zahlreiche Votivtafeln zeigen die Nöte der Bevölkerung und ihre Bitten und Dankbarkeit.

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Moderne Architektur mit der traditionellen Baukunst zu vereinen, ist immer eine Gratwanderung.
Der Hang zur Schuhschachtel ist in Tirol  nicht zu übersehen.

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Einen Gegensatz bilden die alten Gebäude.

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Auch auf einem Bauernhof finde ich einen Christophorus.

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Der Weg wird für mich schon recht lang.  Ich habe leider nirgends eine Unterkunft gefunden und muss noch weiter. Aber auf solchen Wegen macht das nichts aus.

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Dass ein so weißes Lämmchen eine so dunkle Mutter haben kann.

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Ein Kunstatelier am Weg bringt ein wenig Abwechslung.

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In Flaurling findet an diesem Wochenende das Bezirkserntedankfest statt. Auf einem Platz vor dem Dorf ist ein Festzelt aufgebaut. Jetzt am frühen Nachmittag ist jedoch nichts los.

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Der alte Gasthof mit seiner Bemalung zieht die Fotografen an.

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Das Riesschloss war Jagdschloss von Erzherzog Sigismund dem Münzreichen.

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Auf dem Weg nach Pfaffenhofen sind nur wenige Höhenmeter zu gehen.

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Das Ziel vor Augen: nur noch durch Pfaffenhofen durch und auf die andere Innseite nach Telfs. Dort habe ich ein Quartier gefunden.

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Tagesstrecke: 33,00 km
Bergauf: 625 m
Bergab: 587 m

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6. Tag Freitag, 11. September 2015 Patsch nach Innsbruck

Nichts ist vom gestrigen Regen geblieben, nur schönes Wetter, in welche Richtung man auch schaut.
Vom Zimmer aus schaue ich auf Nebelschwaden, die über dem Inntal liegen.

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Das reichhaltige Frühstücksbuffet genieße ich mit Blick ins Pitztal und auf die Gletscher.

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Mein Weg führt mich direkt auf die Nordkette mit dem Seegrund und auf das Hafelekar zu.  Von den Bergen hat mein Papa begeistert erzählt, als er als 17-Jähriger mit der FLAK bei der Verteidigung von Innsbruck mitmachen  musste.

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Die Lüftlmalerei hat in Tirol Tradition.

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Das Bauernleben wird wohl zu sehr gelobt, wenn man sich die derzeitigen Bedingungen anschaut.

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Aber ein Tratscherl oder Ratscher, wie die Tiroler sagen, sollte immer drin sein.

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Bei der Poltenhütte gehen oder gingen die Tiroler dem Vogelfang nach, einer in unseren Zeiten recht zweifelhaften Tradition.

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Zwischen den Bäumen taucht der Sprungturm der Schanze am Berg Insel auf, den die gebürtige Irakerin und in London lebende Architektin Zaha Hadid entworfen hat. Zu spät bekomme ich mit,  dass man dort oben sogar frühstücken kann.

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Innsbruck taucht vor mir auf.  Die Stadt füllt das ganze Tal aus.

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Das Stift Wilten, wo auch die Wiltener Sängerknaben herkommen, sticht aus dem Häusermeer heraus.

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Im Vorhalle der Kirche fällt die fünf Meter hohe Kolossalstatue des Riesen Haymon aus der Zeit um 1470 auf.

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Der Innenraum ist leider nicht frei zugänglich. Trotzdem beeindruckt die prächtige Ausstattung. Besonders auffallend ist die reiche Ausstattung mit Glocken, für die das Stift bekannt ist.

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Neben dem Stift gibt es auch die Pfarrkirche Wilten,  die auch Marienwallfahrtskirche ist.

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Von Wilten gelange ich geradewegs in die Innenstadt von Innsbruck mit seinem Wahrzeichen, dem Goldenen Dachl.

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Ich nehme nicht weit davon im Weißen Kreuz Quartier, wie es vor mir schon Leopold Mozart mit seinem Sohn Wolfgang getan haben.

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Von meinem Zimmer im vierten Stock aus habe ich eine reizende Aussicht.

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Ich beginne mein Besuchsprogramm mit dem Stadttor neben dem Hotel und besteige ihn,  weil ich heute doch zu wenige Bergaufmeter habe.

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Die Aussicht belohnt die Anstrengung.

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Danach besuche ich die Hofkapelle, die  Kaiser Maximilian, der letzte Ritter, als letzte Ruhestätte geplant hatte, sie aber nie bezogen  hat.  Er ruht noch immer in Wiener Neustadt. Die Schwarzen Mander (auch Weiber sind dabei)  sind berühmt.

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Sein Enkel Ferdinand hat in der Silberkapelle seine Ruhe,  außer er wird von den Touristen, gefunden.

Der nächste Besuch gilt dem Jakobsdom zu Innsbruck. Da habe ich Glück im Unglück. Der Altarzusatz mit der Büste des Jakobus wurde gerade demontiert und wird erst zu Weihnachten wieder aufgestellt. Ich konnte ihn gerade noch für ein Foto sehen.

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Ein Spaziergang durch die Altstadt rundet den Tag ab.

Tagesstrecke (ohne Stadtbesichtigung)
10,0 km
Bergauf: 74 m
Bergab: 506 m