Ich habe die Nacht in den alten Gemäuern des Siechenhauses bestens verbracht und verlasse das Haus gleich kurz nach sieben Uhr. Ich gehe die lange Bahnhofstraße zurück ins Zentrum und frühstücke in einer Bäckerei.
Der Himmel ist zwar bedeckt, die blauen Flecken lassen doch hoffen.
Die Hohe Brücke war viele Jahre die einzige Verbindung über den Fluss und Hauptweg nach Liechtenstein.
Der Ill-Fluss wird mich auch heute wieder begleiten, obwohl das seine letzten Meter als Fluss sind, danach mutiert er zu einem Kanal.
Auf dem Hochwasserdamm führt mich ein geschotterter Radweg aus der Stadt. Die Ill fließt ab Feldkirch ungefähr acht Kilometer schnurgerade auf der Rhein zu.
Die Berge dahinter liegen schon in der Schweiz.
Die Altau wird durch einen Durchlass mit Fischtreppe mit Frischwasser versorgt.
Eine gedeckte Holzbrücke in altem Stil verbindet die Au mit dem Damm
Endlich am Rhein.
Der Rhein – Flusskilometer 18 in Österreich.
Die Grenze zur Schweiz in Meiningen.
Die weiten Überflutungszonen lassen erahnen, wieviel Wasser da kommen kann.
Während der asphaltierte Radweg direkt am Fluss entlang führt, gehe ich bequem auf dem Schotterweg den Damm entlang.
Auf einem Rastplatz finde ich die alte Lore, kann aber vorerst keine Zusammenhänge herstellen. Erst ein paar Kilometer später folgt die Erklärung. Zum Schütten des Rheindammes in den Bodensee wurde eine elektrifizierte Schmalspurbahn errichtet, die das Material vom Koblacher Steinbruch bis an die Baustelle brachte.
Die Bahnbrücke war nach einem Hochwasser nicht mehr verkehrssicher und wurde teilweise abgetragen.
Heute kann man auf einem verbliebenen Rest mit einer Museumsbahn fahren.
Mein weiterer Weg führt mich durch die Au-Landschaft am Rhein, die teilweise landwirtschaftlich genutzt wird, aber auch unter Schutz gestellt ist.
Die Altarme bieten Pflanzen und Tieren viel Platz.
Entlang des Vorarlberger Mittellandkanals komme ich zügig vorwärts.
Über mir kreist eine Weihe und sucht nach Nahrung. Da ich nicht in ihr Beuteschema passe, streift sie bald ab.
Vielleicht lässt sie sich auch durch das Luftschiff stören, dass über den Bodensee kommt.
Ich überquere die Dornbirner Ache auf einer alten Holzbrücke.
Schließlich komme ich gut in Lauterach an, wo ich in der Familie von Hilde willkommen geheißen werde und meine dritte Etappe des Jakobsweges abschließe.
Tagesstrecke: 37,46 km
Bergauf: 141 m
Bergab: 185 m
(k)
Schön, dass du es so weit geschafft hast, wie es geplant war. Gute Heimreise!
Jetzt hast du Österreich durchstiefelt. Gratuliere recht herzlich.
Ulrike