Mit der Tram fahre ich nach Mariatrost, wo ich unterhalb der Basilika meinen Weg wieder aufnehme.
Von hier geht ein Netz von gut markierten Wegen aus. Mein Weg ist gleich doppelt markiert: einerseits als Weitwanderwege 06, andererseits als Marienweg oder Mariazellerweg. Nach etwa hundert Metern biegt der Weg von der Hauptstraße ab und führt über kleine Zubringerwege und landwirtschaftliche Wege ins Umland. Auf dieser Wiese sind drei Rehe versteckt. Zwei haben sich beim Äsen nicht stören lassen, ein drittes hat sich zum Widerkäuen hingelegt. Im Hügelland, im Schutz der Berge, gibt es einige Obstplantagen. In der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Haidegg werden seit vielen Jahren junge Menschen auf Berufe in der Landwirtschaft vorbereitet. Zum ersten Mal habe ich einen unbehinderten Blick auf mein Tagesziel, den Schöckl. Zwischendurch geht’s durch schattige Wäldchen. Endlich kommt einmal ein Wiesenweg, das noch dazu einen besonderen Namen trägt.
Jetzt überwiegen die Naturwege mit vielen kleinen Überraschungen am Wegrand.
Ich gewinne rasch an Höhe und habe noch gute Fernsicht in Richtung Süden.
St. Radegund wurde schon im 6. Jhdt. von den Slawen besiedelt. Auch die Römer haben unweit von hier ihre Spuren hinterlassen.
Die Kirche, der heiligen Radegundis geweiht, wurde um 1500 errichtet.
An der Außenwand ist ein römischer Grabstein eingelassen.
Auch ein interessanter „Kalvarienberg“ um 1773 ist ein sehenswertes Kulturdenkmal, an dem man als Autofahrer leicht vorbei fährt.
Im „Heilklimatischen Kurort St. Radegund“ ging im 19. und Anfang des 20. Jhdts. die Post ab.
Ich wandere durch den Ort und verlasse die Straße in Richtung Schöcklweg. Der ist nur am Anfang bequem, wird aber dann anstrengend. Es gäbe natürlich die Alternative die Gondelbahn zu benutzen. Die behalte ich mir für den Rückweg vor. Es gibt auch hier einen Weg entlang der Trasse auf den Berg.
Der Sturm „Paula“ hat um den Schöckl 2008 große Schäden angerichtet.
Endlich kommt das frisch renovierte Stubenberghaus in Sicht. Ich weiche auf dem Plateau vorerst in Richtung Westgipfel aus. Vom Gipfelkreuz hat man eine hervorragende Aussicht nach Norden.
Vor der Sendeanlage des ORF steht ein Vermessungspunkt, der für die Katasteraufnahme der Steiermark (1820 – 1825) als Referenzpunkt festgelegt wurde.
Im Stubenberghaus kann man nicht nur sehr gut speisen, sondern auch übernachten.
Der Blick von der Terrasse auf Graz ist einzigartig.
Für den Rückweg nehme ich die Gondelbahn, die bereits seit 1951 existiert. Heute nehmen auch viele Mountainbiker und Paraglider die Bahn als Aufstiegshilfe.
Tagesstrecke: 16,0 km
Bergauf: 1153 m
Bergab: 133 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com