Heute steht das umfassende Frühstück schon um 6.15 Uhr vor der Tür. Ich komme trotzdem erst um 7.30 Uhr weg, weil ich mich mit der Hausfrau noch ein bisschen vertratscht habe.
Die Burg und der Ort strahlen im Morgenlicht und laden eigentlich zu längerem Verweilen ein.
Ich gehe jetzt entlang der Vils, vom Flusstyp der Naab sehr ähnlich. Der Jurasteig ist ein umfassendes Wegenetz in der Gegend, der viele Varianten aufweist.
Links und rechts des Tales ragen immer wieder schroffe Felsen auf. Der Weg ist vor allem auf den ersten Kilometern schön zu gehen.
Das Schloss Rohrbach war ein Hammerhaus, das dem Betreiber des Hammerwerkes gehörte. An der Vils gab es zahlreiche dieser reichen Gebäude.
Die Pfarrkirche St. Pankratzen in Dietldorf steht unweit eines anderen Hammerhauses, das heute leider nicht so gut erhalten ist.
Der heutige Weg führt mich um das riesige Truppenübungsgelände Hohenfels herum. Es steht unter Verwaltung der USA und wird heute von der US Army genutzt. Es ist mit einer Fläche von 160 km² einer der größten Truppenübungsplätze in Deutschland. Gegründet wurde er von der Deutschen Wehrmacht 1938. Dazu wurden 544 Anwesen und Bauernhöfe umgesiedelt und abgelöst. Seine kurze Geschichte ist sehr bewegt. Heute werden hier moderne Einsatzszenarien trainiert. Auch eine Airbase ist auf diesem Gelände.
Die Wegbeschaffenheit ist sehr variabel. Manchmal sind es Feldwege oder Wiesenwege, manchmal Schotter- oder Asphaltstraßen. Temporeduzierend ist der Umstand, dass die Walderdbeeren reif sind und ihr Rot zu verlockend ist. Gut, dass die Radfahrer viel zu schnell unterwegs sind, um sie zu entdecken.
Ich erreiche Schmidmühlen und suche vergeblich nach einem offenen Gasthaus. Es ist halt erst 10.30 Uhr. So besuche ich die Pfarrkirche St. Ägidius, die nach außen eher alt wirkt, im Inneren aber ein überraschendes Bild gibt. Sie wurde 1933 bzw. 1972 umstrukturiert, nachdem vom ursprünglichen Bau wenig Brauchbares übrig blieb.
Meinen Weg setze ich jetzt im Tal der Lauterach fort, die für ihre Forellen bekannt sein soll.
Ob da wer wegen des Verlustes traurig ist?
Ich finde am Wegrand prachtvolle Exemplare der Türkenbundlilie (Lilium martagon L. ). Sie sind zwar eher niedrig, aber wunderschön gezeichnet.
Ich komme in Hohenburg bei recht hohen Temperaturen an und suche gleich die Pension Stauber auf.
Die Häuser am Marktplatz sind teilweise sehr stattlich und liebevoll gestaltet.
Vor wenigen Wochen wurden zwei unbewohnte Häuser ein Raub der Flammen. Durch das Eingreifen der Feuerwehren konnte Schlimmeres verhindert werden. 200 Jahre früher wäre von der Häuserzeile nichts übrig geblieben.
Die Pfarrkirche St. Jakobus ist ganz dem Namenspatron gewidmet. Jetzt bin ich auf dem Oberpfälzer Jakobsweg angelangt, der Teil des Weges Prag – Tillyschanz – Nürnberg Rothenburg ist.
Im Eingangsbereich der Kirche befinden sich zahlreiche Zunftstangen, die bei kirchlichen Prozessionen mitgetragen werden.
Auch ich bin ein Huhn!
Mein Abendessen – voll biologisch: Schafcurrywurst mit Pommes, Salat und Bayernmilch.
Jetzt kommt der Wolkenbruch und ist schneller vorbei, als ich den Blog schreiben kann.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 25,8 km; ↑ 465m; ↓ 423 m
Wieder ein sehr, sehr guter Beitrag. Da folgt man gerne.
Das Titelbild ist soooo schön!
Tolle Geographie Stunde jeden Tag Ich kenne Deutschland ganz wenig leider aber es gibt immer interessante Sachen .Wünsche schönes Wetter .