Heute komme ich schon um 6.30 Uhr aus dem Haus und nütze die frühe Stunde, um in die Natur einzutauchen. Die Vögel zwitschern um die Wette und singen, was das Zeug hält.
Zumeist gehe ich auf einem Deich oder unmittelbar daneben. Die Überflutungsflächen sind riesig und werden teilweise landwirtschaftlich genutzt, teilweise sind es reine Naturschutzgebiete.
Als erstes kulturelles Highlight besuche ich die Benediktinerabtei und Basilika Niederalteich. Die Klostergemeinschaft kultivierte große Teile Niederbayerns bis in das Gebiet der heutigen Tschechischen Republik und gründete 120 Siedlungen im Bayerischen Wald. Unter Karl dem Großen und Ludwig dem Deutschen erweiterte sich der Abteibesitz bis in die Wachau. Von der ehemals gotischen Hallenkirche (ab 1260) ist durch die Barockisierung nichts erhalten geblieben. Prachtvolle Stuckarbeiten und Fresken zieren heute den Innenraum. In den Seitenaltären befinden sich die Schreine mit kunstvoll verzierten „Heiligen Leibern“, das sind Skelette von angeblichen Märtyrern, welche in den römischen Katakomben gefunden wurden und 1723 nach Niederalteich kamen.
Ich gehe wieder am Donauufer entlang. Dieser Radweg ist wohl nur für Mountainbiker gedacht. Durch den Regen von gestern sind riesige Lacken entstanden. Schafkot in größerer Menge deutet für mich darauf hin, dass die Flächen von Wanderherden gepflegt werden.
Uralte Weiden stehen am Ufer und trotzen dem Wasser.
Ich überquere die Autobahn A3 und gehe eine Weile lärmgeplagt in Richtung Deggendorf, das durch mehrere Brücken mit dem linken Donauufer verbunden ist.
Dann wandere ich direkt in das Zentrum auf den Luitpoldplatz mit der Heilig-Grabkirche St. Peter und St. Paul.
Das Alte Rathaus trennt den Oberen Markt ab.
Vom Bayrischen Wald her ziehen dichte Wolken auf und nach einer Stärkung mit dem bekannten isotonischen Getränk mache ich mich auf den Weg nach Metten. Das Quartier, der Gasthof Grabmeier-Keller, liegt unweit des Radweges und wie es scheint, bin ich wieder der einzige Gast. Dafür ist der Gastgarten gut besucht.
Nach kurzer Ruhepause schließe ich einen Besuch des Ortszentrum mit der Benediktinerabtei Metten an. Auch diese Benediktinerabtei wurde schon früh gegründet, nämlich 766. Ein Kirchenbau aus der Karolingerzeit wurde durch einen gotischen Bau im 15. Jhdt. ersetzt, der im 18.Jhdt. barockisiert und in den heutigen Zustand versetzt wurde.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 25,9 km; ↑ 136 m; ↓ 105 m
Super schön mir fehlen die Worte wünsche ein besseres Wetter
Die „Heiligen Leiber“ finde ich schon ein bisschen makaber.
Wieder ein sehr schöner und recht informationsreicher Bericht.
Lieber Gerhard, es ist wie immer ein Genuss deine Bilder zu sehen und Deine geschichtlichen Details zu lesen genieße ich einfach 👍🏻
Danke für Deine Bilder und die tolle Beschreibung. Eine großartige Wander-/Pilgergeschichte. Alles Liebe und Gute noch weiterhin, und ein paar Sonnenstrehlen für die nächsten Tage!