Diese Zusammenfassung des 2. Abschnittes beschreibt den Weg von Osnabrück nach Köln. Der führt mich auf einem Teil des Westfälischen Jakobsweges von Osnabrück über Münster, Dortmund und Wuppertal nach Köln.
Anreise und Rückfahrt:
Für die Anreise hatte ich mich wieder für die Bahn entschieden: Graz – München, München – Hannover und Hannover – Osnabück waren meine Teilstrecken. Die Fahrt dauerte zwar über 13 Stunden, war aber vergleichsweise billig. Ich kam auf die Minute genau in Osnabrück an. Die Rückreise von Köln kostete sogar in der 1. Klasse weniger als 60 Euro. Der Preis reduzierte sich durch die Verspätung um 50%.
Der Weg:
Der 2. Abschnitt des Weges war etwas hügeliger. Die Höhendifferenzen boten eine willkommene Abwechslung. Weite Felder und viele Wälder wechselten sich ab. Zum Leidwesen der Wanderer gab es tageweise viele asphaltierte Strecken. Ich war trotzdem überrascht, wieviele Schotterwege und Wiesenpfade noch zu finden waren. Stark befahrene Straßen sind fast immer von abgetrennten Fuß-/Radwegen begleitet. Auf den anderen Wegen waren Fahrzeuge oft eine Abwechslung.
Für meine Wegplanung habe ich mich im Wesentlichen an den Westfälischen Jakobsweg gehalten und ihn nach meinen Ideen adaptiert. Auch unterwegs habe ich noch Korrekturen an der Planung vorgenommen. Einige Male war der markierte Weg geändert worden, sodass ich mich per GPS orientierte.
Die Markierungen auf dem Weg sind außerhalb der Städte ausgezeichnet und eindeutig. In den Städten ist es sicherlich schwierig, durchgehende Markierungsspuren zu legen. Den Wegverantwortlichen für die gesamte Strecke kann ich nur meine höchste Anerkennung und meinen Dank aussprechen.
Unterkunft und Verpflegung:
Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste. Pilgerherbergen nach spanischem oder französischem Vorbild habe ich keine gefunden. Es gibt Möglichkeiten, in kirchlichen Einrichtungen unter einfachen Bedingungen zu übernachten. Ich übernachtete vor allem in Gasthöfen, Pensionen und selten in Privatquartieren. Stellenweise war es nicht einfach, ein geeignetes und kostengünstiges Quartier in entsprechender Entfernung zu finden. So bin ich auch mit Bus oder Bahn zum nächsten Quartier gefahren und tags darauf wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Es ist ratsam in den Quartieren ein paar Tage vorher nachzufragen, da manche in den Listen verzeichnete Quartiere nicht mehr existieren oder auch ausgebucht sind. Das kann auch in Tourismusorten wie Altenberg passieren – kein Quartier in 10 km Umgebung. Ich fragte im Notfall auch bei den Gemeindeämtern nach, ob es eine Unterkunftsmöglichkeit gibt und wurde immer bestens beraten. Die Relation von Preis und Qualität stimmte meist – das betraf sowohl das Essen als auch die Quartiere.
Viele Quartiere bieten kein oder erst ein spätes Frühstück an. Dann bin ich in die nächste Bäckerei ausgewichen. Die Möglichkeit zum Abendessen war immer gegeben. Ich empfehle auch in Privatquartieren nachzufragen, ob es am Abend im Ort eine Verpflegsmöglichkeit gibt.
Da der Weg erstaunlich oft weit von Ortschaften entfernt vorbeiführt, sollte man sich rechtzeitig um notwendige Einkäufe kümmern. Unterwegs kann es auch längere Strecken ohne Infrastruktur geben.
Natur und Kultur:
Ich war überrascht, wieviel ruhige Natur mir auf dieser Route geboten wurde. Viele Wildbeobachtungen und lautes Vogelgezwitscher begleiteten mich abseits der großen Verkehrswege. Auch die großen Wälder hätte ich nicht erwartet.
Die vielen kulturellen Highlights auf der Route kann man gar nicht alle wahrnehmen, sonst wäre man Jahre unterwegs. Osnabrück, Münster und Dortmund sind die großen kulturellen Zentren. Dazwischen gibt es viele kleinere Orte, die mit Großartigem aufwarten können.
Unterwegs habe ich nur zwei Weitwanderer getroffen, die in die Gegenrichtung unterwegs waren. Es waren ein paar Leute zu sehen, die längere Touren mit dem Rad machten. Dafür habe ich Pilgerfreunde aus dem Internet unterwegs live getroffen!
Statistik:
An den 12 Gehtagen habe ich mehr als 290 km zurückgelegt, für die Statistik bleiben nach Abzug der Stadtbesichtigungen und diverser „Ehrenrunden“ 270 km übrig. Dabei fielen etwa 1800 Bergauf- und 1860 Bergab- Höhenmeter an. Die Tagesstrecken lagen zwischen 17,9 und 29,6 km, im Median 23,9 km.
Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.
Quartierliste Osnabrück – Köln
Zum Start Auf dem Jakobsweg von Flensburg nach Köln – 1. Abschnitt Krusau – Osnabrück
Zum Start Auf dem Jakobsweg von Flensburg nach Köln – 2. Abschnitt Osnabrück – Köln