Obwohl ich ein Bett im Vierbettzimmer gebucht habe, habe ich das Zimmer für mich allein gehabt. Die Unterkunft ist neu renoviert und hat auch einen neuen Namen: HeimatHerz. Pilger und Radfahrer sind hier herzlich willkommen. Das Frühstück gibt es in einer Bäckerei direkt auf der anderen Straßenseite (Fußgängerzone). Heute ist allerdings Wochenmarkt.
Die Bäckerei öffnet um 6 Uhr, was mir nur recht ist. Die präsenile Bettflucht (oder schon senile?) lässt mich schon bald nach sechs genüsslich beim Frühstück sitzen und um 6.45 Uhr starte ich bereits. Es ist schon sehr frisch (ca. 6°C). Das ändert sich in der Sonne rasch.
Gleich drei Wahrzeichen von Herdecke in einem Bild: die Ruhr (Harkortsee), das alte Viadukt (1875 – 1878, 313 m lang) und der „Cuno“, ein 240 m hoher Schornstein des Cuno-Kraftwerks (heute Gaskraftwerk).
Gleich nach der Brücke geht es den ersten Hügel, den Kaisberg (185 m), hinauf.
Oben angekommen erwartet mich eine Aussichtswarte, die dem Reichsfreiherrn (1757 – 1831) von und zu Stein gewidmet ist. Er war Staatsmann und Reformator und hat Verdienste für die Entwicklung des Bergbaus im Ruhrgebiets erworben. Ihm wurden hier zahlreiche Denkmäler gewidmet.
Der Abstieg geht schnell vonstatten und zwischendurch gibt es eine schöne Aussicht auf das Ennepetal.
Zwischendurch wird es auch ganz steil!
Wieder einmal ein Weg durch die Wiesen. Die heutige Strecke hat sehr viele Naturwege zu bieten.
Der Rangierbahnhof von Hagen-Vorhalle verfügt über elf Einfahrgleise, zwei Berggleise und 40 Richtungsgleise von bis zu 920 Metern Nutzlänge und hat überregionaler Bedeutung.
Mir fallen in allen Orten die vielen, schön renovierten Jugendstilfassaden auf. Ob sie noch original sind, oder nach dem Krieg wieder errichtet wurden, weiß ich nicht. In Haspe treffe ich auf den nächsten Wochenmarkt.
Dieses Portal stand einst vor der Gussstahlwerke Wittman AG, die hier 1871 – 1973 bis zu 2000 Menschen beschäftigte. Heute ist hier Wohngebiet.
Nun geht der Weg immer auf halber Höhe der südlichen Hügelkette dahin. Dabei ist man abseits vom Verkehr und auf guten Waldwegen unterwegs.
Die Stadt Gevelsberg hat 30000 Einwohner*innen und zieht sich lange durch das Ennepe-Tal. Erst kurz vor dem alten Stadtteil komme ich wieder vom „Berg“ hinunter in bewohntes Gebiet.
Die kath. Kirche von St. Engelbert in Gevelsberg überrascht mit ihrem Inneren.
Über die alte Heeresstraße ziehe ich weiter nach Südosten und komme nach Schwelm.
Die Architekten der neue kath. Pfarrkirche St. Marien haben die Handymasten schon vorweggenommen. Nachdem der Vorgängerbau im Krieg schwer geschädigt wurde und 1968 gesprengt wurde, konnte die neue Kirche mit dem runden Campanile (eine Anlehnung an die runden, türkischen Minarette?) 1970 geweiht werden. Der Innenraum gefällt mir sehr gut!
Nach einem Innenstadtbummel fahre ich mit der Bahn bis Hagen und mit dem Bus weiter nach Herdecke. Hier habe ich nochmals das gleiche Quartier: das „HeimatHerz“.
Tagesstrecke: 29,6 km; ↑ 643 m; ↓ 540 m
Sehr gut so viele Km aber bei dem schönen Wetter geht alles viel besser libe Grüße aus der Weststeiermark .
Liebe Grüße aus der Südsteiermark
Christian
Keine präsenile Bettflucht sondern postjuveniler Aktivitätsrausch, einfach Gerhard wie er leibt, lebt und den Camino geht ,Plus ultra!