Ich habe auch diese Nacht im Hotel Garni „HeimatHerz“ übernachtet und in der Bäckerei gegenüber gefrühstückt. Dann mache ich mich auf den Weg zum Bus und ruckzuck bin ich am Bahnhof in Hagen angekommen.
In meine Richtung fahren sogar mehr Züge als die DB-App anzeigt. Da sollte noch jemand seine Aufgaben machen. Nach wenigen Stationen mit dem Regionalzug bin ich auch schon wieder in Schwelm.
Die kleinen Gässchen wirken fast märchenbuchmäßig. Zwischen den Häusern befinden sich oft Durchgänge zu den Hinterhäusern, die keinen direkten Zugang zu den Straßen haben.
Die erste Steigung lässt nicht lange auf sich warten. Zuerst auf Asphalt durch den Ort und dann auf Naturboden im Wald.
Oben angekommen gibt es manchmal einen recht guten Ausblick auf die Hochflächen des Bergischen Landes.
Bald geht es aber wieder hinunter in das Tal der Wupper. Die Wupper fließt hier als ruhiges Flüsschen. 2021 gab es ein verheerendes Hochwasser, das riesige Schäden anrichtete.
Im „Land unter Haus“ wird noch heute an der Behebung der Schäden gearbeitet.
Der Ort Beyenburg wird von drei Seiten von der Wupper umflossen. An markanter Stelle steht die im 15. Jhdt. erbaute Beyenburger Klosterkirche St. Maria Magdalena, auch „Beyenburger Dom“ genannt.
Bereits vor 1296 bekam der Kreuzherrenorden Beyenburg als Schenkung zuerkannt. Der Orden blieb bis zur Säkularisierung 1807 und kehrte 1964 wieder. Heute lebt nur mehr ein Kreuzherr im Kloster Steinhaus. Von Bruder Dirk bekomme ich einen schönen Stempel für meinen Pilgerpass.
Heute geht alles ein bisschen zäh. Ich muss mich motivieren, dass ich ein wenig Tempo aufnehme. Der Weg führt nun entlang des Beyenburger Stausees, der bereits um 1900 erstmals errichtet wurde.
Dann kommt eine richtige Herausforderung: durch einen Windbruch vor zwei Jahren ist der ohnehin steile Weg durch Baumstämme verlegt. Wer da nicht gut bei Fuß ist, sollte sich eine Umleitung suchen. Die Stelle ist gut 200 m lang und herausfordernd.
Wieder ist der Ausblick nach dem Aufstieg sehr schön.
Hier sind wieder Rinder unterwegs.
Endlich komme ich nach Lennep, ein nettes Städtchen. Hier stehen noch sehr viele Häuser mit der typischen Schieferverkleidung. Die macht zwar alles etwas schwarz, aber bei genauerer Betrachtung sind die Schieferschindeln oft sehr kunstvoll gestaltet.
Lennep ist auch die Geburtsstadt des Nobelpreisträgers und Entdeckers der Röntgenstahlen. Ihm ist nicht nur ein Museum gewidmet, sondern auch eine Apotheke und ein stillgelegtes Beisl tragen seinen Namen.
Heute nächtige ich im Hotel Berlinerhof, das für Pilger echt faire Preise hat.
Tagesstrecke: 19,3 km; ↑ 429 m; ↓ 392 m
Wunderbare Fotos wünsche alles Gute.