Gestern fand im Gasthaus eine Geburtstagsfeier statt, die zwar bis ein Uhr in der Früh dauerte, uns aber nicht beeinträchtigte. Nur hat der Wirt unser Frühstück erst für 8 Uhr angesetzt.
Um dreiviertel Acht ist es dann doch so weit, dass wir uns für den Tag stärken können. So geht es heute erst um 8.10 Uhr auf die Strecke. Da wird es schon etwas warm.
Vorerst gehen wir mit einigem Abstand entlang der „Transburgenland“, wie ich die S31 Burgenland-Schnellstraße scherzhaft nenne. Kurz vor Sieggraben überqueren wir diese Hauptverkehrsader.
In Sieggraben ist der Dorfbrunnen unübersehbar. Der Keramikbrunnen wurde 1998 errichtet, die künstlerische Gestaltung wurde von Friedrich Rosner durchgeführt.
Am Ortsausgang werde ich an den Jakobsweg erinnert.
Auch dem ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Thomas Klestil hat man hier ein Denkmal gesetzt. Er war hier!
Am Brenternriegel liegt der „Satellitenpark“, wo auch eine Sternwarte steht. An der schmalsten Stelle des Burgenlandes ist die optische Lichtverschmutzung am geringsten.
Unser weiterer Weg führt uns immer auf der meist bewaldeten Hügelkette entlang, bis wir zum „Herrentisch“ kommen. Hier sollen „Herrschaften“ aus der Umgebung bei einer Ausschank öfters zusammengekommen sein.
Wenige Meter daneben verläuft die Grenze zu Ungarn. Vor dem Fall des Eisernen Vorhangs wären solche Bilder unmöglich gewesen!
Es geht noch einige Kilometer auf angenehmen Forstwegen durch den Wald, bis wir oberhalb von Rohrbach bei Mattersburg wieder den Forst verlassen.
Vom Berg haben wir einen schönen Blick auf den Ort, der sich wieder durch seine langen Gassen auszeichnet.
Wir stärken uns mit einem Eiskaffee beim Gemeindezentrum, bevor wir die letzten Kilometer nach Marz in Angriff nehmen.
Die Friedhofskirche von Rohrbach steht etwas oberhalb des Ortes.
Es muss ja nicht jedem gefallen!
Unser Zielort Marz schließt schon fast an Rohrbach an. Über eine Geländestufe kommen wir in den Ort, dessen kath. Kirche alles überragt.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft kommen wir bei einer denkmalgeschützten Schmiede vorbei.
Bei der Familie Knöbl, unseren Quartiergebern für heute, genießen wir alle Vorzüge des Hauses inklusive des Pools.
Heute sind wir mit dem Frühstück früh dran, dafür lassen wir uns umso länger Zeit. Um 7.30 sind wir trotzdem auf der Straße. Die Temperatur ist mit 15 Grad auch noch sehr moderat.
Der erste Hügel hinter dem Schulzentrum ist gleich für’s Aufwärmen gut.
Jetzt sind wir ein wenig verwirrt! Sind wir schon in die Einflugschneise für Wien-Schwechat geraten? Nein, es ist nur der Modellflugplatz Kirchschlag.
In Stang treffen wir nun auf den Österreichischen Weitwanderweg 02 Zentralalpenweg von Hainburg nach Feldkirch.
Gleich nach Stang kommen wir an einer beeindruckenden Kiefer vorbei, die, wie windzerzaust sie aussieht, ebenso auf einem Bergrücken auf 2000 m stehen könnte.
Danach geht es ziemlich unübersichtlich den Hang hinunter. Entweder fehlt eine entsprechende Markierung oder ist sie im Grün verschwunden. Dank GPS finden wir den verwachsenen Einstieg in den Weg.
Wir gelangen nach Blumau, wo sich der Thalbach und der Spratzbach zur Rabnitz vereinen. Hier wechseln wir von Niederösterreich in das Burgenland.
Auf der Gegenseite geht’s gleich wieder 200 Höhenmeter hinauf, teils durch den Wald, teils über eine schöne Trockenwiese mit zarten Nelken.
Die Wegauswahl ist groß, wir wählen den richtigen.
Landsee ist eine kleiner, aber ewig langer Ort. Etwa 1,8 km für 280 Einwohner. Der Ort ist allenfalls wegen seiner Burgruine oder seines Steinmuseums bekannt.
Dann erfolgt ein langer Abstieg, der von Brombeer- Sonderkostproben und sich daraus ergebenden Extraschleifen gekennzeichnet ist. Die Extraschleifen hielten sich in Grenzen.
Wir kommen nach Kobersdorf, wieder ein typisches Straßendorf, wo wir uns beim Eiskaffee regenerieren.
Kobersdorf ist durch sein Schloss-Spiele bekannt, die im gleichnamigen Schloss stattfinden. Der heutige Bau entstand um 1528 als Nachfolgebau einer Burg aus dem 13. Jhdt. Das Schloss ist heute in Privatbesitz.
Vor dem Schloss steht ein berührendes Mahnmal, das an die 219 Juden des Ortes erinnerr, die von hier während der NS-Herrschaft vertrieben und ermordet wurden. Die nahe Synagoge wird gerade renoviert.
Wir weichen nun vom 07er – Weg ab, weil in Kobersdorf kein Quartier frei ist. So gehen wir weiter nach Oberpetersdorf. Unterwegs kommt eine bedrohliche Gewitterwolke immer näher, die aber schließlich vorbei zieht.
In einem Garten sehen wir diesen fast unnatürlichen Sumpfeibisch.
Heute sind wir im Gasthaus Hafenscher untergebracht. Am Abend gibt es eine Grillerei.
Nach ruhiger Nacht und reichlichem Frühstück machen wir uns am Morgen auf den Weg. Die ersten zwei Kilometer müssen wir wegen fehlender Alternativen auf der Landesstraße zurück legen. Der Verkehr hält sich in Grenzen und wir kommen zum Gasthaus Laglmühle, das bereits seit 1521 bekannt ist. In dem Jahr wurde Luther zum Reichstag nach Worms zitiert!
Gleich danach kommt der erste Anstieg und schon liegt der Gasthof unter uns im Tal.
Der Weg führt die meiste Zeit durch den Wald und ist zwar ansteigend, aber gut zu gehen.
Die Pfarrkirche in Gschaid ist leider geschlossen. Der Wirt gegenüber will sein Gasthaus auch ab Oktober schließen. Damit geht die letzte Einkehrmöglichkeit bis Kirchschlag verloren.
Die Aussicht von den umliegenden Hügeln ist trotz Dunst wieder grandios.
Bunte Blumen erfreuen uns immer wieder
Nach Hattmannsdorf müssen wir leider für zwei Kilometer wieder auf die Straße.
In Hochneukirchen werden wir von einer etwa 650 Jahre alten Winterlinde empfangen. Ihr Stammumfang in 2 m Höhe ist ungefähr 9,2 m.
Da gibt es auch noch eine interessante Kirche, aber sonst ist es hier sehr bescheiden mit irgendwelcher Infrastruktur.
Die ehemalige Wehrkirche St.Bartholomäus ist in den 1982ern erweitert worden.
Gleich nach dem Ort steigen wir zur höchsten Erhebung der Buckligen Welt auf, zum Hutwisch auf 896 m. Von der Ausichtswarte aus können wir unseren Weg genau verfolgen.
Eine Rast in luftiger Höhe ist erholsam.
Beim Abstieg haben wir einen guten Ausblick auf das Schloss Krumbach, das heute nach vielen Besitzerwechseln und Verwendungen Internat und Privatschule ist.
Im Wald und in Gärten finden sich immer Überraschungen.
Über weite Wiesen kommen wir dem Ziel Kirchschlag näher.
Die Ruine Kirchschlag entstand im 12. Jhdt. und ist heute zu besichtigen.
Am Hauptplatz findet man auch heute noch die wichtigsten Geschäfte und auch das Rathaus.
Die Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer geht auf romanische Grundbauten zurück und wurde im 14. Jhdt. errichtet. Sie war wie viele Kirchen der Umgebung eine Wehrkirche.
Heute haben wir die Gelegenheit, nach der Wanderung das Burgbad in Kirchschlag zu genießen. Nach über 20 Kilometern bei gehobenen Temperaturen tut das besonders gut.
Unsere Unterkunft finden wir im Gasthof zum Bräuhof der Fam. Kogelbauer. Das Gasthaus wurde auch schon 1653 urkundlich erwähnt. Wir werden hier bestens umsorgt.
In der örtlichen Bäckerei Rudolf gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir mit unserer Wanderung starten.
Gestern haben wir den Besuch der Wallfahrtskirche Maria Hasel in der Ortsmitte ausgelassen und holen das jetzt nach. Die jetzige Kirche, ihre Wurzeln gehen auf 1377 zurück, wurde in ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet und erst 1968 zur Pfarrkirche erhoben. Das hochbarocke Innere wurde von Künstlern geschaffen, die auch in der Umgebung tätig waren.
Nun gehen wir entlang der Pinka bachaufwärts und lauschen dem Plätschern des Wassers und erfreuen uns an den Blumen am Wegesrand.
Das Tal wird immer enger.
Bei einem Viadukt der Wechselbahn biegen wir in den Graben des Hundsmühlbaches ab.
Bei der Hundsmühle, einem Sägewerk, steht eine Gedenkkapelle für drei Söhne, die im 2. Weltkrieg ihr Leben ließen.
Wir überqueren den Bach an einer Furt und steigen nun über eine Weide steil bis Baumgarten auf.
Baumgarten ist ein Dorf mit 120 Einwohnern, liegt auf etwa 820 m Seehöhe und gehört zur Gemeinde Pinggau.
Nun geht es wieder hinunter zur Pinka, die jetzt ein kleines Bächlein ist, um gleich wieder auf einem historischen Pfad aufzusteigen.
Nach der Überquerung der alten Wechselbundesstraße steigen wir nach Steirisch-Tauchen ab. Dabei stoßen wir wieder auf die Wechselbahn, die in der Zwischenzeit einige Tunnel und Viadukte überwunden hat. Der Abschnitt von Hartberg nach Friedberg wurde von Oktober 1903 bis Oktober 1905 (!) errichtet und die Strecke Friedberg nach Aspang 1910 eröffnet. Damit wurde der Anschluss der Strecke von Fehring bis Aspang hergestellt.
Wir gelangen in den Ort Tauchen, der teils in der Steiermark, teils in Niederösterreich liegt.
Die Landschaft ist von vielen Wiesen und Wäldern geprägt. Viele Höfe werden nur im Nebenerwerb geführt. Ehemals bekannte Gasthöfe und Hotels haben ihren Betrieb eingestellt.
Wir sind am höchsten Punkt unserer Tagesetappe angelangt und steigen nach Schäffern ab.
Die Kirche in Schäffern ist St. Peter und St. Paul gewidmet und stammt aus dem 18. Jhdt. Im Turm hängt die älteste Glocke der Steiermark aus dem zweiten Viertel des 13. Jhdts.
Heute nächtigen wir im Gasthof Hofer südlich des Ortszentrums. Kurz nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, beginnt es heftig zu regnen. Nach einer Stunde ist es wieder strahlend schön.
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir in den strahlend blauen Morgen.
Wir gehen beim Rathaus vorbei und verlassen den Ort in Richtung Osten.
Mir fällt ein kleiner Bildstock am Ortsrand auf, der die Auferstehung Christi darstellt.
Rund um Vorau stehen zahlreiche Lochsteine. Ihre Bedeutung ist nicht wirklich erklärt, man vermutet, dass sie Hinweise zu den Zugängen zu den geheimen, unterirdischen Räumen (Erdställe) in der Region geben.
Unser Weg führt abwechslungsreich durch die Wälder und Wiesen.
Die Bauernhöfe sind meist sehr gut hergerichtet und groß. Sie sind auf Rinderzucht ausgerichtet.
Das Stift Vorau ist weithin sichtbar. Der Platz, an dem es errichtet wurde, ist wirklich einzigartig. Sogar am Nachmittag haben wir noch häufig Blickkontakt, obwohl wir schon weit entfernt sind.
Der Holunderstrauch hat sich eine Astgabel des Birnbaumes als Standort ausgesucht.
Die Ribisel (Johannisbeeren) sind schon reif.
Wir überqueren die Lafnitz, die später bis ins Südburgenland fließt.
Mitten im Wald stoßen wir auf eine alte Fernsehempfangsanlage. Sie hat im Digitalzeitalter wohl ausgedient.
Einer der See seltenen Pilze im Wald.
Der Masenberg ist nicht sehr hoch, aber von allen Seiten präsent.
Wir erreichen St. Lorenzen am Wechsel, einen kleinen Ort auf 750 m Seehöhe.
Die stattliche Kirche wurde im frühen 18. Jhdt. errichtet und ist als Besonderheit nach Westen ausgerichtet.
Das Hochaltarbild stellt die Apotheose des Laurentius dar. Die Mariendarstellung mit dem etwas trotzigen Jesus hat mir besonders gefallen.
In der Region hat der Blumenschmuck an Häusern und auf Plätzen große Tradition.
Die Hirschbirne (Hiaschtbirn – Herbstbirne) ist eine lokale Spezialität der Oststeiermark.
Wir werden auf einen gewaltigen Baum aufmerksam, dessen Größe sich erst im Vergleich zeigt. Die Linde hat schon viele Jahre hinter sich gebracht.
Wir nähern uns jetzt unserem Ziel. Im Westen liegt im Tal Friedberg.
Da hört sich doch alles auf: Wenigsten einen Pistendienst oder ein Loipe könnte man organisieren!😂
Wir steigen in den Bärengraben ab, der in einem Landschaftsschutzgebiet liegt. Je weiter wir kommen, desto besser gefällt mir dieser Abschnitt des Weges.
Friedberg, früher auch Friburg oder Friberg, wurde durch seine Lage an Wechselstraße eine wohlhabende Stadt
Die Stadtpfarrkirche ist dem Hl. Jakobus dem Älteren, geweiht, dem die Umgebung den Namen Joglland verdankt. Die Kirche wurde um 1530 auf gotischem Grundriss zweischiffig errichtet.
Von Friedberg steigen wir in das wenig entfernte Pingau ab. Hier war einst die Mautstation für Friedberg eingerichtet.
Die Pfarrkirche ist der Schmerzhaften Gottesmutter gewidmet und als Wallfahrtsort Maria Hasel bekannt.
Wir logieren im Einkehrgasthof Prenner und haben den ganzen Gasthof für uns allein. Die Chefleute sind ausgeflogen und haben uns den Schlüssel hinterlassen. Nur das Abendessen müssen wir uns im Supermarkt besorgen. Auch das gelingt uns.
Heute starten wir zum 2. Abschnitt unserer Wanderung auf dem Ostösterreichischen Grenzlandweg 07. Von Radkersburg bis Hartberg waren wir bereits im Frühjahr unterwegs.
Das öffentliche Verkehrsmittel ist die beste Lösung an den Startort zu gelangen. In nur 1:06 h bringt uns der Bus X31 von Graz nach Hartberg, wo wir sogleich starten
Gegenüber dem Rathaus, wo wir uns die ersten Stempel holen, steht die Plastik des bekannten Künstlers Erwin Wurm „Der Gurk“
Die Hartberger Pfarrkirche wird nach wie vor renoviert und ist gesperrt.
Wir steigen entlang des Brühlbaches zum Ringkogel auf und erfahren, dass dieser Bach im Spätmittelalter künstlich angelegt wurde, um die Mühlen mit Wasser zu versorgen.
Im höher gelegenen Bereich glaubt man an einem Waal oder einer Levada entlang zu wandern.
Der Ausblick auf die Südsteirischen Vulkanhügel ist großartig.
Wieder stehen viele interessante Wege zur Auswahl. Unserer ist der 07er oder 907er auf den Masenberg.
Auf der Schwaig sind Heu und Getreide schon geerntet.
Die Natur bringt schon eigenwillige Formen hervor. Die vier Buchen müssen sich einfach umarmen.
Der Vierbindige Schmalbock (Leptura quadrifasciata L.) Hat sich auf einer Blütendolde niedergelassen.
Am Wegrand erinnern verschiedenen Wegzeichen, dass wir am „Mariazellerweg“ unterwegs sind. Tausende Menschen pilgerten vor der Pandemie jährlich nach Mariazell, der wichtigsten Wallfahrtskirche Österreichs.
Plötzlich öffnet sich uns ein Blick in den Pöllauer Kessel. Sonst schauen wir immer von unten auf die Wallfahrtskirche Pöllauberg, heute schauen wir von oben hinunter.
Unterwegs werden wir von einem netten Weitwanderkollegen mit Hund eingeholt. Wir tauschen auf dem gemeinsamen Weg Erfahrungen aus.
Nach gut dreieinhalb Stunden kommen wir bei der Kernstockhütte am Masenberg an und gönnen uns eine Stärkung. Unmittelbar daneben steht eine neu errichtete Kapelle, die Glückskapelle, die aus der Südsteiermark hierher übertragen wurde.
Wir steigen noch ein paar Meter hinter der Hütte auf und erreichen den Gipfel des Masenbergs (1261 m) mit seinem Gipfelkreuz.
Der Weg ins Tal in Richtung Vorau ist sehr gut ausgebaut. Er diente offensichtlich zum Transport von Windradteilen.
Welche Geschichte dieser Baum wohl zu erzählen hätte?
Jetzt haben wir einen schönen Blick auf Vorau.
Wir raten, wie die Berge im Horizont heißen.
Nach langem Abstieg kommen wir zum Stift Vorau der Augustiner Chorherren. Der prächtige Bau aus dem Barock geht auf eine Gründung Ottokars III. zurück, der es 1163 als Dank für einen Erben gestiftet hat. Das erste Kloster ist einem Brand 1237 zum Opfer gefallen. Auch 1945 wurden durch Kriegshandlungen schwerste Schäden verursacht.
Dem Buch wurde hier ein Denkmal aus Stein gesetzt. In der Stiftsbibliothek sind hunderte Inkunabeln und Handschriften aus der frühesten Zeit der Literatur untergebracht. Darunter auch eine einzigartige Volksbibel.
Nun nehmen wir das letzte Stück unseres Weges in Angriff und gehen hinunter nach Vorau.
Wir quartieren uns im Vorauer Hof ein und erholen uns bei Speis und Trank.
Der Hochwechsel (1743 m) liegt nicht direkt auf unserer Route des 07er Weges, sondern auf der Alternativroute 07A. Trotzdem wollen wir diesen markanten Berg am östlichen Alpenrand mit einbeziehen, ist er doch die höchste Erhebung auf dem 07er- Gesamtweg.
Wir fahren mit dem Auto über die Wechselbundesstraße – einst die wichtigste Verbindung nach Wien – bis nach Mönichkirchen. Dort finden wir im Bereich der Liftparkplätze einen Platz, der ganztägig im Schatten liegt.
Nach kurzem Weg auf der sommerlichen Schipiste zweigen wir auf den Fußweg zur Vorauer Schwaig (Alm) ab.
Der Weg verläuft die längste Zeit durch den Wald, was bei den sommerlichen Temperaturen recht angenehm ist, und steigt kontinuierlich an.
Der Rote Fingerhut (Digitalis purpuea L.) ist wunderschön, aber auch hochgradig giftig.
Beim Studentenkreuz wird eines Gymnasiasten gedacht, der 1864 hier einem Jagdunfall zum Opfer fiel.
Nicht weit davon kommen wir an einem Gedenkstein vorbei, der einem Gendarmen gewidmet ist. Er wurde 1921 beim Aufgriff von Viehdieben angeschossen und erlag tags darauf seinen Verletzungen. Die Täter wurden ein Jahr später gefasst.
Die Wege sind ausgezeichnet markiert, auch wenn in der Vergangenheit „Scherzbolde“ die Tafeln verdreht haben.
Den Ameisenhaufen nach ist der Waldboden sehr gesund.
Schließlich kommen wir auf die Vorauer Schwaig, eine weite Alpe mit Blick auf Vorau und das Joglland.
Am Ende des 2. Weltkrieges lieferten sich einzelne Einheiten der Deutschen Wehrmacht in dieser Gegend heftige Gefechte mit der Sowjetarmee. Ein kleiner Kriegerfriedhof erinnert an die russischen Opfer.
Auf den weiten Wiesen tummeln sich viele Schmetterlinge und die ersten Schwarzbeeren werden reif.
Einem illustren Jäger aus der Stadt bleibt auch im Tode der Spott nicht erspart.
Zum ersten Mal sehen wir den Gipfel des Hochwechsels mit dem Wetterkoglerhaus.
Es geht weiterhin stetig bergauf.
Hier kreuzen sich viele Wege. Auch der 07er und der 02er sind dabei.
Wir kommen auf dem Hochplateau des Hochwechsels (1743 m) an.
Neben dem Gipfelkreuz steht auch der die Hochwechselkapelle, die an die unsicheren Zeiten in der Grenzregion erinnert.
Das Innere ist von Franz Weiss, einem steirischen Künstler, ausgestaltet worden.
Im Wetterkoglerhaus ist eine empfehlenswerte Gaststätte zum Regenerieren.
Leider verhindert starker Dunst die Fernsicht.
Für den Rückweg haben wir uns den Weg entlang des Höhenrückens über den Niederwechsel vorgenommen.
Zuerst müssen wir durch eine Kuhherde.
Ein Rückblick auf den Hochwechsel zeigt, wie schnell wir weiterkommen.
Auch am Niederwechsel (1669 m) kommen wir an einer Gedächtnisstätte vorbei.
Bei der Steinernen Stiege geht es richtig steil hinunter. Die Aussicht könnte besser sein.
Das STOA ALM – Chalet passt „bestens“ in die Gegend.
Viele Blütenpflanzen laden unzählige Schmetterlinge auf einen Nektar-Cocktail ein.
Bei der Mönichkirchner Schwaig kehren wir wieder ein.
Von der Monichkirchner Schwaig kann man auch schnell ins Tal abfahren.
Wir gehen über die Schiabfahrt gemütlich nach Mönichkirchen zurück und genießen in Pinggau ein kurzes Bad im Naturbadesee und Freizeitpark Wechselland.
Wieder haben wir beim Aufbruch in der Früh schönes, sonniges Wetter. Es gibt zwar luftige Wolken, aber sie machen das Wandern angenehm.
Der Thermenbahn von Fehring bis Friedberg ist nur eingleisig ausgebaut, dafür ist sie umso beschaulicher. Im Hintergrund gibt es um den Masenberg schon einige Regenfahnen.
Über einen schönen Waldweg steigen wir nach Wagerberg hinauf. Von dort bietet sich uns ein herrlicher Blick bis zum Grazer Bergland.
Im Wald werden wir lange Zeit von einem Reh beobachtet.
Bei St. Magdalena hat sich ein eifriger Bastler die Welt in den Garten geholt.
St. Magdalena am Lemberg ist ein nettes Dorf mit schöner Aussicht. Die Wolken werden immer dichter und dunkler.
Die Pfarrkirche wurde 1787/1788 errichtet und hat eine schöne Ausstattung.
Hurra, die ersten Walderdbeeren! Und wie die schon duften! Da muss man eine Pause machen.
Nach langer Strecke auf Asphalt werden wir mit schönen Waldwegen verwöhnt.
Eine schön gestaltete Metalltafel erinnert uns an das Wesentliche!
Zuerst überqueren wir die Hartberger Safen und kommen dann gleich zur Südautobahn A2.
Wir folgen dem 07er-Weg nach den Angaben auf der Karte und ignorieren die 907er Markierung. Der Weg und einige Markierungen sind zwar vorhanden, aber in der Vegetationsphase schon stark vewachsen.
In Neusafenau kommen wir beim Ökopark wieder in die „Zivilisation“.
Die Wallfahrtskirche Maria Lebing steht am ehemaligen Stadtrand von Hartberg. Sie ist Maria Himmelfahrt geweiht.
1409 wurde die Kirche in ihrem Grundriss errichtet und 1744 wurde begonnen, die gotische Kirche zu barockisieren. Kaiser Josef II. wollte die Kirche schleifen lassen.
Die Fresken von Adam Ritter von Mölk stellen den Lebenszyklus von Maria dar und wurden 1772 zum 300-jährigen Bestehen beendet.
Am Hauptplatz von Hartberg feiern wir die Beendigung des ersten Abschnittes des 07er Weges.
Durch die Wienerstraße gehen wir in Richtung Bahnhof.
Vom Bahnhof in Hartberg fahren wir mit der Thermenbahn über Fehring heim nach Graz und freuen uns schon auf den nächsten Abschnitt des Ostösterreichischen Grenzlandwegs 07.
Heute gibt es schon um 7 Uhr das Frühstück. Dadurch können wir auch schon früher weggehen. Eventuell könnte es am frühen Nachmittag regnen.
Die Feistritz ist nach den letzten Regenfällen wie üblich braun, aber trotzdem idyllisch.
Die Kreuzung der B57 mit der Ledergasse hat sich zu einem Verkehrsmoloch entwickelt. Die Autofahrer halten jedoch an den Übergängen brav an, sodass wir die Straße sicher überqueren können. Die Burgauer Straße wird gerade generalsaniert und so haben wir für ein paar hundert Meter verstärkten Verkehr.
In Speltenbach kreuzen sich die wichtigen Wege.
Die neue Schnellstraße S7 hat seit vielen Jahren heftige Kontroversen herbeigeführt. Hier soll sie als Unterflurtrasse geführt werden(?).
Nun geht es entlang des Katzelgrabens in den Kommendewald bis zum Forsthaus der Malteser Forstverwaltung. Da bin ich oft bei meinen Freunden gewesen. Heute ist vieles dem Lauf der Natur preisgegeben, was früher „kultiviert“ war.
Erschreckend ist für mich die riesige Bodenaushub-Deponie mitten im Wald.
Die Wildschweine haben ganze Arbeit geleistet.
Wir kommen im Safental aus dem großen Wald. Dank der hervorragenden Markierung der gesamten Strecke gibt es keinen Unklarheiten über den Wegverlauf.
Am Waldrand stehen frei wachsende Maiglöckchen.
Wir kommen zur Bierbaumer Eiche, einem der eindrucksvollsten Bäume unseres Landes (manchmal auch Blumauer Eiche nach ihrem Standort, der jetzt in der Gemeinde Blumau liegt).
Die 1000jährige Eiche gilt als die älteste in Europa. Sie ist etwa 30 Meter hoch, der Durchmesser des Stammes beträgt 2,50 Meter, der Umfang 8,75 Meter. Der Kronendurchmesser beträgt etwa 50 Meter. Um den Stamm zu umfassen, werden sieben Erwachsene benötigt
Wir kommen durch den kleinen Ort Loimeth. Die Gegend wurde schon um Christi Geburt besiedelt, urkundlich ist der Ort seit 1170 erwähnt.
Von Leitersdorfberg haben wir einen guten Überblick auf das Safental und haben nicht mehr weit bis Bad Waltersdorf.
Kurz vor dem Ortskern von Bad Waltersdorf beginnt es leicht zu regnen. Regenzeug zahlt sich nicht mehr aus, es hört gleich wieder auf.
Vor dem Gemeindeamt finden wir das Wappen in den Boden eingelassen.
Die Pfarrkirche ist der Hl. Margareta geweiht.
Neben dem Pfarrhof befindet sich ein kleines Museum für Römersteine, die um Bad Waltersdorf gefunden wurden.
Heute übernachten wir in der Ferienwohnung der Familie Riedenbauer im Zentrum von Bad Waltersdorf.
Nach gemütlichem, aber ausgiebigem Regen in der Nacht präsentiert sich die Landschaft frisch gewaschen.
Nach dem Frühstück holen wir uns auf der Gemeinde bei einer sehr netten Mitarbeiterin unsere Stempel für den Wanderpass und verabschieden uns vom Ritter am Parkplatz und von Riegersburg.
Durch den ausgiebigen Regen in der Nacht sind einige Stellen im Wald sehr rutschig und schlammig. Meist geht es aber recht zügig dahin.
Immer wieder schauen wir zur Riegersburg zurück, die aus weiter Ferne immer noch zu sehen ist. Nicht umsonst hatte sie in der Vergangenheit als „Kreidfeuer-Station“ eine wichtige Funktion für das Warnen vor eindringenden Feinden.
Da versteckt sich jemand vor uns!
„Kunst am Bau“ – leider kann ich die Kalligraphie nicht deuten. Vielleicht hängt es mit der Sehnsucht nach den abgebildeten Bergen zusammen.
Final view….
Manchmal geht es auch steil durch das „Gemüse“ nach unten.
Die Eisenbahnlinie von Fehring nach Friedberg wurde 1885 eröffnet und wird heute Thermenbahn genannt. Sie führt über den „Söchauer Berg“, der mit 30 Promille Steigung und engen Kurvenradien zu den schwierigen Bahnstrecken gehört. Dort, berichtet die Mär, haben immer wieder boshafte Knaben die Eisenbahnschienen mit Schmierseife „behandelt“, was ein Fortkommen wegen der fehlenden Traktion unmöglich gemacht hat. Das Bahnpersonal durfte dann die Schienen reinigen. Auch die „alten Zeiten“ haben ihre Lausbuben gehabt!
Wir überqueren die Rittschein, die entsprechend lehmiges Wasser führt. Der Schneeballstrauch steht in voller Blüte.
Wir kommen nach Söchau, das heute als Kräuterdorf bekannt ist. Früher war es ein Wallfahrtsort, weil es hier eine Kopie des Gnadenbildes aus Mariazell gab. Das Zellerfest am Sonntag nach Maria Geburt (8. September) war immer ein Volksfest in Söchau.
Über das Julerltal und Stadtbergen nähern wir uns Fürstenfeld.
Beim Schloss Welsdorf schauen wir kurz über den Zaun. Hier kann man heute feiern und heiraten.
Das „Schwammerl“ war ein beliebter Aussichtspunkt auf die Stadt Fürstenfeld. Heute müssen wir uns einen Punkt etwas tiefer suchen, der nicht so sehr von Bäumen verdeckt ist.
Wir kommen direkt beim Grazer Platz an und gehen durch das Grazer Tor in die Innenstadt.
Vor dem Rathaus auf dem Augustinerplatz treffen wir auf einen freundlichen Mitarbeiter des Stadtamtes, der sich gerade auf den Heimweg macht. Er geht nochmals zurück und stempelt unsere Wanderpässe mit dem Stadtstempel! Das ist Kundenservice. Wir passen in der Zwischenzeit auf sein Rad auf.
Ich zeige Heidrun die Stadt, in der ich acht Jahre das Gymnasium besucht habe. In den letzten 49 Jahren hat sich zum Glück doch einiges verändert.
Wir gehen über den Hauptplatz mit der Mariensäule (1664, Maria als Beschützerin vor den Osmanen). Heute ist er frei von Fahrzeugen, früher war er der Hauptparkplatz der Stadt.
Wir kommen am „Kunsthaus“ in der Kommendegasse vorbei.
Wir kommen zur Kommende des Johanniterordens (Malteser). Die Johanniter haben als erfolgreiche Festungsbauer im Heiligen Land hier von Herzog Leopold IV. zu Beginn des 13. Jhdt. Land zugewiesen bekommen, um es zu befestigen. Seit damals sind die Johanniter in der Gegend verankert.
Die Stadpfarrkirche geht zumindest auf das Jahr 1232 zurück, wurde aber durch kriegerische Ereignisse immer wieder zerstört. Zuletzt war das 1945 der Fall.
Wir setzen unseren Weg durch das Gelände der ehemaligen Tabakfabrik fort. Wo heute ein Gesundheitszentrum und viele Wohnungen untergebracht sind, wurde viele Jahre Tabak verarbeitet.
Die Brücke über den Wallgraben bringt uns vor das Ungartor.
Über die Ungarbastei gehen wir wieder am Festungswall entlang.
Wir kommen zur KuK Staatsrealschule, die 2021 ihr 111. Gründungsjahr feiert.
Da feiere ich einfach mit und stehe wie 1972 nach der Matura vor den Stufen des Gymnasiums. Ein paar Maturanten haben wir auch vor dem „Fürstenbräu“ gesehen, ein Lokal, das es damals noch nicht gab.
Über den neuen Festungsweg kommen wir zur Pfeilburg, wo heute das Stadtmuseum und das Tabakmuseum untergebracht sind. 1693 wurde hier eine der weltweit ersten Tabakfabriken errichtet.
Bei der Augustinerkirche beenden wir unseren Stadtrundgang. Sie wurde profaniert und dient heute als Ausstellungsraum.
Bei der Rückkehr zu unserem Quartier entdecke ich die Josefi-Kapelle. Diese ehemalige Friedhofskapelle liegt hinter den Häusern am Grazerplatz auf einem kleinen Hügel.
Heute übernachten wir in der Pension Fasch am Grazerplatz.