Archiv des Autors: Gerhard Pierer

31. Tag Donnerstag, 05. Juni 2014 Mélide nach Pedrouzo

Auch heute geht es quer durch die galizische Gegend.

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Das Wetter meint es gut mit mir. Schon bald kann ich mit kurzem Hemd gehen, ohne dass es zu heiß wird.

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In den Dörfern findet man öfters renovierte Gebäude und ich habe den Eindruck, dass auch mehr Menschen hier leben.

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Die Kirchen sind jedoch alle zu. In manchen findet einmal im Monat ein Gottesdienst statt.

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Am Waldrand gibt es eine Überraschung. In Stand mit frischem (naja) Obst und Kaffee zur Selbstbedienung.

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Das Geld wirft man in eine Stahlkasse.

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Bäche werden mit einfachen Steinbrücken überwunden, wer zu groß ist, muss durchs Wasser.

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Obwohl die Landschaft wunderschön ist, zieht es sich auf den ersten zehn Kilometern.
Dann taucht er auf:

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Noch 40 km bis Santiago. Die Angaben sind etwas zu kurz, da man jetzt um den Flughafen gehen muss und Änderungen die Strecke verlängert haben. Das tut der Freude keinen Abbruch.

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Schön langsam komme ich ins Rollen. Vielleicht liegt es auch daran, dass jetzt mehr Leute auf der Strecke sind als in der Früh, wo es auffallend ruhig war.

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Kurz vor Kilometer 30 mache ich bei einem Straßencafe Pause und esse eine herrliche Empanada. Da schließt Jan, ein Techniker aus Maribor, zu mir auf. Wir sind schon gestern miteinander (sehr schnell) gegangen. Er spricht ausgezeichnet Deutsch. Seine Frau hat mit den Beinen Probleme bekommen und wartet immer am Tagesziel. Wir gehen auch heute wieder gemeinsam. Bis zum Kilometer 20 brauchen wir nicht ganz zwei Stunden.

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Nach 33 km ist unser Tagesziel Pedrouzo erreicht. Jans Frau hat ein günstiges Quartier gefunden. Ich gehe auch schnell hin und sichere mir ein Zimmer.

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Am späteren Nachmittag beginnt es leicht zu regnen. Bei Kaffee und Kuchen lässt sich das aushalten. Beim Abendessen sitze ich mit einer deutschen Seniorin am Tisch, die sich trotz Armbruch, Bandscheibenvorfall und Beinproblemen nicht abhalten lässt weiterzuhatschen.
Ich hoffe, dass ich morgen ein paar Regenlücken finde, um nach Santiago zu kommen. Die Wettervorhersage ist nicht gerade gut, aber bei dem Wetterglück, das ich bisher hatte, darf ich nicht klagen. Bis morgen, hoffentlich in Santiago! ¡Buon Camino!

30. Tag Mittwoch, 04. Juni 2014 Gonzar nach Mélide

Die heutige Tagesetappe führt durch das ländliche Galicien. Trotzdem ist das Land immer wieder für Überraschungen gut.
Gleich in der Früh geht es bergwärts und schon bald setzt leichter Nieselregen ein.

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Nicht viel, gerade soviel, dass die Regenjacke heraus muss.

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Davon lasse ich mich nicht entmutigen, nach zwei Stunden kommen die ersten Anzeichen von Sonnenstrahlen hervor. Bis Mittag passt das Wetter wieder.

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Die ländliche Idylle trügt, aus dem Hinterhalt greifen die Killerameisen an.

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„Formicula“ kennen wahrscheinlich nur die älteren Semester unter uns.

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Dann kommen die Japaner. Auch sie wollen ein Stück des Jakobsweges kennenlernen.

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Raus aus dem Bus, brav wie eine Schulklasse aus den 50er- Jahren (angeblich) folgen sie ihrem Guide und winken fröhlich wenn man sie überholt.

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Nach vier oder fünf Kilometern wartet wieder der Bus.

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Wenn man sich von Palas de Rei einen Königspalast erwartet, wird man enttäuscht. Den gibt es längst nur mehr im Namen.

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Die Pflanze erinnert mich an unseren Australien-Aufenthalt. Darum haben die beiden Bilder hier einen Platz gefunden.
Häufig tauchen jetzt die Hórreos auf, das sind Getreidespeicher, die durch ihre Konstruktionsweise Mäuse und anderes Getier abhielten.

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Sie haben große Ähnlichkeit mit unsern „Woazhapfn“, wie sie früher im Gebrauch waren. Diese hier sind teilweise oder zu Gänze aus Stein.

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Auf dem Jakobsweg findet man überall die sogenannten „Pilgerkreuze“, über die es sicher einige Dissertationen gibt. Das hier in Mélide soll eines der ältesten sein und aus dem 14. Jhdt. stammen.

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Mélide ist eine kleinere Stadt mit wenig Flair.

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Wer braucht sowas, wenn es das auch gibt:

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Melone mit Schinken

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Raxo – geschnetzeltes Schweinsfilet (galicische Spezialität)

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Und natürlich Pulpo, den besten gibt es angeblich in Mélide.

29. Tag Dienstag, 03. Juni 2014 Sarria nach Gonzar

Es hat auch Vorteile, wenn Jungpilger (ich meine, die neu in den Jakobsweg einsteigen) glauben,  um 5 Uhr in normaler Lautstärke mit ihren Partnern sprechen zu können, als ob sonst niemand da wäre. So stehe ich früher als sonst auf und mache mich zum Abmarsch fertig. Mit Pierre gehe ich in eine Bar zum Frühstück. Es gibt Riesencroissants, einen guten Kaffee und frisch gepressten Orangensaft.
Dann geht’s schon um 7.45 auf die Strecke.

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Vorbei am Monasterio di Magdalena, das ich schon am Vortag besichtigt habe. Ans Kloster ist auch eine große Schule angeschlossen.

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imageDer Weg führt durch eine sanfte Hügellandschaft. Wir kreuzen die Eisenbahn und die Autobahn, bis wir in den Wald einbiegen. Aus den vielen Kastanienbäumen sticht wieder einer hervor.

 

 

Der Himmel wird von Nebel und Wolken verdeckt. Da es nicht kalt ist, ich gehe im kurzärmligen T-Shirt, es sind ideale Bedingungen fürs Wandern.

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Die kleine Kirche von Barbadello sticht durch ihren romanischen Stil hervor.

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Auf dem Jakobsweg ist der Volkswandertag ausgebrochen.

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Ich möchte nicht wissen, was hier in der Hochsaison los ist.

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Einige Obstbäume blühen hier noch, obwohl sie auch schon kleine Früchte tragen.

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Immer wieder werden kleine Bäche durch Furten für die Tiere und für Fahrzeuge durchgängig gemacht, während die Fußgänger auf bequemen Granitplatten spazieren können.

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Digitalis purpuraea gibt’s soviel, dass man damit halb Spanien ausrotten könnte.

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Dann kommt der Moment: Einer der als Marke für die 100 km – Entfernung nach Santiago gekennzeichneten Punkte. Pierre und ich haben diese Marke übertroffen. Am Ende des Tages können wir mit Sicherheit sagen, dass wir seit Saint-Jean-Pied-de-Port mehr als 700 km zu Fuß zurück gelegt haben und dass weniger als 90 km vor uns liegen.

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Wir wandern durch mystische Kastanien- und Eichenwälder und
durchstreifen grüne Wiesen.

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Und immer wieder gibt es Kurioses zu sehen. Irgend jemand hat seine Sachen abgelegt und andere haben ihre dazu gegeben. Einmal im Jahr kommt wahrscheinlich die Müllabfuhr und beseitigt das Ganze.

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Jetzt habe ich sicher einen schweren Frevel in den Augen einiger Camino-Jünger begangen.
Der Weg selbst ist auffallend sauber. Alle bemühen sich offensichtlich, dass das so bleibt.

 

 

 

Dann leuchtet der Embalse de Belesar, ein Stausee des Rio Miño aus dem Tal herauf.

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Das alte Portomarin verschwand in den 1960ern in den Fluten, nur zwei Kirchen wurden abgbaut und an sicherer Stelle wieder errichtet.

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Über eine Brücke gelangt man in den Ort, über eine andere gehe ich dann wieder über den Monte Torros nach Gonzar, einem kleinen Weiler mitten im Gemüse.

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Beachtenswert ist die Dachkonstuktion unserer Herberge.

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Ein Nachtrag zu gestern: Eine Holländerin und ich sind auf dem Weg von „wilden“ Hunden angefallen worden. Normalerweise liegen die Hunde hier irgendwo im Schatten oder in der Sonne und kümmern sich überhaupt nicht um Pilger.
Die sieben Exemplare haben uns durch ihr Verhalten so aus der Fassung gebracht, dass wir sogar kurz eine Abzweigung übersehen haben. Dass wir unbeschadet davon gekommen sind, ist der Tatsache zu verdanken, dass die beiden großen Exemplare gerade an Dackelgröße herankamen und die übrigen fünf ihre grade lauffähigen Welpen waren. Der Krach, den sie verursachten, war aber gewaltig.

28. Tag Montag, 02. Juni 2014 Triacastela nach Sarria

Nach dem gestrigen Sonnentag hängt vorerst Nebel über dem Tal. Die Entscheidung, welchen Weg ich heute nehme, fällt irgendwann am Morgen. Der kürzere führt recht gerade nach Sarria. Ich beschließe, den Umweg über das Benediktinerkloster Samos zu nehmen.

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Am Ortsausgang steht ein monumentaler Stein zum Jakobsweg. Der Weg führt gleich in eine kleine Schlucht.

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Tief unten rauscht das Wasser. Das Wasser ist glasklar wie meist auf unserem Weg.

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Bald zeigen sich blaue Flecken am Himmel und der Nebel scheint aufzureißen.

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Der Weg führt jetzt von der Straße weg hinein ins Hinterland. Kleinste Dörfer liegen am Weg, die meisten Häuser sind im Verfallen oder sind versperrt.

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Die Kirche von San Christovo do Real ist wie üblich geschlossen.

 

Überall am Fluss findet man alte Wehranlagen für Mühlen.

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Viehzucht ist hier die einzige erkennbare Einkommensquelle.

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Auf bequemen Waldwegen komme ich rasch vorwärts und nach  kurzem Anstieg und Abstieg liegt es vor uns: das Monasterio de San Julián i San Basilisa kurz Monasterio de Samos.

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Dieses Kloster ist eines der ältesten der westlichen Welt und wurde um das 5./6. Jhdt. gegründet. Zu Zeit ist es ein Benediktinerkloster. Ein Brand zerstörte die Anlage 1951 gründlich. Die Führung durch die Anlage gestaltet ein Pater auf Französisch und Spanisch äußerst humorvoll.

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Ich komme erst kurz vor Mittag zum Weitergehen. Es liegen noch fast 12 km vor mir. Leider geht dieser Weg praktisch neben oder auf der Straße quer durch die Hügellandschaft.

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Mitten in der Gegend steht zur Überraschung ein Getränkeautomat.

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Endlich ist Sarria erreicht und ein Schulklasse kreuzt meinen Weg.
Ich habe einen ordentlichen Hunger, den ich mit Pulpo, einem Nationalgericht bekämpfe.

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Über diese Treppe geht es dann in die Oberstadt, wo sich viele Herbergen und Restaurants befinden.

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Die neuere, untere Stadt ist eher uninteressant. Sarria hat mit der unmittelbaren Nachbarschaft ungefähr 13.000 Einwohner.

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Zum Abendessen gibt es Ensalada und Kaninchen.

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27. Tag Sonntag, 01. Juni 2014 La Faba nach Triacastela

Um es gleich vorweg zu nehmen: dieser Tag ist der bisher schönste Tag, was Wetter, Landschaft und äußere Bedingungen betrifft!
Kurz vor dreiviertel Sieben verlasse ich die Herberge nach einem kleinen Frühstück. Es ist angenehm frisch aber nicht kalt, sodass ich mit einer Jacke leicht auskomme. Außerdem geht es gleich bergauf.

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Das Morgenlicht verleiht der Landschaft seinen eigenen Reiz.

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Die Fernsicht ist ausgezeichnet und von den Hängen hört man bereits das Muhen der Kühe.

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Auf dem Gegenhang liegt ein Bergbauernhof im Sonnenlicht.

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Wer früh aufsteht, kann große Schatten werfen.

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Bald ist die Provinzgrenze nach Galizien erreicht.

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Oben am Pass von O Cebreiro habe ich erstmals einen Blick nach Norden frei. Hier liegen noch dicke Nebel im Tal.

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O Cebreiro (1300 m) war ein bedeutender Ort und ist nach seinem Zerfall heutzutage ein „Museumsdorf“, das gut vom Jakobsweg lebt.

Bis die Kirche öffnet, stärke ich mich mit einem herzhaften Frühstück.

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Im Inneren der alten Kirche (8. Jhdt.) finden sich die Reliquien des Santa Milagro, des großen Wunders.

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Das Taufbecken ist noch für ein volles Eintauchen von Erwachsenen ausgelegt.

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Der weitere Weg führt durch kleine Wäldchen und über Wiesen.

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Von ferne leuchten rotviette Flächen von Erika her.

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Sogar Tannen wachsen hier.

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Eine botanische Spezialtät ist die Kuhfladria hispaniensis galiciae L., hier ein schon etwas verwelktes Exemplar.

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Manche Exemplare zeichnen sich durch besondere Affinität zu menschlichen Hosenboden aus.

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Nach dem höchsten Punkt, dem Alto do Polo mit 1342 m geht’s 13 km bergab!
Die Landschaft ist wunderschön, der Weg zeitweise sehr anstrengend.

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Kurz vor meinem Ziel Triacastela stoße ich noch auf ein Naturdenkmal, eine alte Edelkastanie.
Alter: etwa 800 Jahre, Stammumfang: ca. 8 m,Stammdurchmesser: ca. 2,7 m

Dann erreiche ich Triacastela (670 m) müde und hungrig. Das Gericht auf dem Tisch eines Gastes am Straßenrand regt mich an, Gleiches zu bestellen: Churasco.

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Damit war der erste Hunger einmal gestillt.

26. Tag Samstag, 31. Mai 2014 Villafranca del Bierzo nach La Faba

Der heutige Tag beginnt gleich etwas ambivalent.
Menos:
Im Hostel gibt es statt wie angekündigt um 7.00 Uhr erst um 8.00 Uhr Frühstück. Das ist mir eindeutig zu spät.
Die Abzweigung auf den Camino duro, einen Weg hoch über dem Tal,  ist mit NOT gekennzeichnet. Nicht nur ich gehe daher die Straße. Von den insgesamt 24 km Weg sind 22 km Asphalt und 2 km steiler Hohlweg.
Mas:
Der Himmel ist strahlend blau, keine einzige Wolke, ein Nebelschwaden, nur blau. Neben der Straße und der Autobahn fließt ein wunderschöner Fluss, der bis zum Ende der Tagesetappe ein kleines Bächlein ist. Auf der Straße, die ich entlang gehe, gibt es wenig Verkehr. Die kleinen Ortschaften liegen beschaulich am Weg. Leider sind viele Häuser zu Zeit nicht bewohnt.
Viele Kastanienwälder und Nussbäume prägen die Vegetation.  Gleich zu Beginn treffe ich Paolo und Pierre, später auch Anja.
Als ich in der Herberge ankomme, bin ich der achte in der Reihe. Die vielen anderen auf der Strecke hat es offenbar weiter nach O Cebreiro gezogen. Ich bin an meinem Tagesziel in La Faba (901 m). Die Herberge hier wird von Deutschen geführt. Alles ist wohl organisiert.
Ein kleines Bilderbuch:

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Über die Brücke geht’s ins Tal des Rio Valcarce.

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Die Flächen am Talgrund werden für Gemüsebau ausgenutzt.

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Das schmale Tal teilen sich Bach, Autobahn, Straße und Pilgerweg.

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Protest gegen Spanisch. Aus Pereje wird eben das galizische Perexe.

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In dieser Gegend fällt mir der Wagenbau mit der interessanten Deichsel auf.

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Früher sollen da nette Herren auf Pilger gewartet haben. (Nicht nur in Dürnstein)

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Das trifft heute nicht zu.

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Durch diesen hohlen Weg muss man kommen…

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Wenn man erst oben ist, ist alles viel schöner.

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Backpack in line…

25. Tag Freitag, 30. Mai 2014 Molinaseca nach Villafranca del Bierzo

Ein kleiner kulinarischer Nachtrag zum gestrigen Abend:

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Butterweich….
Da die Herberge am Ortsausgang von Molinaseca liegt, erspare ich mir gleich ein paar hundert Meter. Über die verkehrsarme Straße geht’s auf eine kleinere Anhöhe, die den Blick auf die Umgebung freigibt.

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Im nächsten Tal liegt bereits Ponferrada.

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Dann kommt die Sonne hinter den Bergen hervor.

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Von weitem zeichnen sich die Basilika Nuestra Señora de la Encina und die alte Templerburg ab.

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Leider öffnet die Templerburg erst sehr spät, sodass ich auf eine Besichtigung verzichten muss.

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Die Kirche kann ich besichtigen.
Gleich beim Rathaus genehmige ich mir ein Frühstück.

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Dann geht es hinaus aus der Stadt. Ich (nicht nur ich) folge den Jakobsmuscheln, die im Boden die Richtung markieren und übersehe eine Abzweigung. Daher gehe ich auf dem „alten“ Weg weiter, der irgendwann ohne Markierung bleibt. Auf Nachfrage wird mir bestätigt, dass ich richtig bin. So gehe ich schließlich die ca. acht Kilometer lange kerzengerade Stadtausfahrt bis nach Camponaraya.

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Am Ortsausgang kehre ich in eine Bodega ein und bekomme einen herrlichen Wein ( DO Bierzo) kredenzt. Kein Vergleich mit den Tischweinen. Müsste ich nicht weitergehen,…
Über die Weinberge gelange ich nach Cacabelos, wo auch die Kommission zum Herkunftsnachweis der Weine der Region ihren Sitz hat.
In der Stadt findet man noch viele alte Bürgerhäuser, die heute oft einen heruntergekommenen Eindruck machen.

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Die Arkaden um die Plätze und Straßen sorgen im Sommer für angenehmen Schatten.
In den Kirchen finden sich immer die Statuen, die in der Semana Santa oder zu den Patronatstagen durch die Straßen getragen werden.

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Die Marienstatuen tragen fast immer echtes Haar.

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Nach ungefähr 35 Tageskilometern bin ich am Ziel, Villafranca del Bierzo.

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Und zum Abschluss wieder etwas Kulinarisches: eine Suppe auf galizische Art.

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24. Tag Mittwoch, 29. Mai 2014 Rabanal del Camino nach Molinaseca

Gestern bin ich noch zu Massage gegangen, um meinen Fuß behandeln zu lassen. Da war eine Physiotherapeutin am Werken. Nur Frau S. kann’s besser. Sie hat die Gelenke wieder für den heutigen Tag fitgemacht.
Heute gab es keinen Wind, die Berge schauten einladend zu uns herunter. Die Bedingungen waren gut.

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Die ersten Höhenmeter sind kein Problem. Rückblickend kann man weit ins Land schauen.

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Eichenbäume säumen den Weg und Ginster- und Erikasträucher geben ein buntes Bild.

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Dann kommt plötzlich leichter Nebel vom Berg herab. In Foncebadón auf 1433 m ziehe ich mir rechtzeitig das Regenzeug an, denn kurz darauf beginnt es aus dem Nebel stärker zu nieseln. Im Laufe des Vormittags soll daraus ein gemütlicher Regen werden.

Ich erreiche das Cruz de Ferro, das eiserne Kreuz, das für viele Pilger ein wichtiger Ort ist.

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Dort legt man einen Stein, den man von zu Hause mitgebracht hat, ab. Er soll etwas, für den Pilger Wichtiges symbolisieren.

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Ich habe ein Stück des schwarz-weißen Marmorblocks, das wir aus Schweden für Papa mitgebracht haben, mit und lege es zu den vielen anderen Steinen.

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Ich bin mir sicher, Papa hätte der Jakobsweg mit allen seinen Facetten gut gefallen.

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Eine kleine Kapelle bietet im Nebel ein wenig Unterschlupf.

Dann geht’s bergab. Es regnet sich ein, die Temperatur ist aber angenehm. Unter dem Regenzeug schwitzt man trotz Funktionswäsche und Goretex.
In El Acebo kehre ich ein und stärke mich, werde aber nur unwesentlich trockener.

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Umso unangenehmer ist es dann, das nasse Zeug wieder anzuziehen.

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Über uralte Wege, teilweise aus der Römerzeit geht es talwärts.

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Durch den Regen kann der Weg auch zum Bach werden.

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Es ist auffällig wie stark sich die Vegetation mit der Höhe verändert.

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Plötzlich tauchen die ersten Nussbäume auf und dann sogar ein uralter Kastanienhain, der mich an den alten Kastanienhof in Wetzelsdorf erinnert.

Sträucher mit auffallenden Blüten kann ich nicht zuordnen

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Die meisten sind schon abgeblüht.

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Als schließlich das Ziel, Molinaseca, aus dem Tal heraufgrüßt, schaut sogar wieder die Sonne aus den Wolken hervor.

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Über die alte Steinbrücke gelange ich in den Ort, der einen netten Eindruck macht.

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Am Weg kaufe ich Kirschen, die kurz zuvor noch auf dem Baum hingen.

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23. Tag Mittwoch, 28. Mai 2014 (Astorga nach Rabanal del Camino)

So früh wie heute bin ich noch nie aufgebrochen. Kurz vor halb sieben verlasse ich die Herberge begleitet von gregorianischen Chorälen ( aus dem Stift Heiligenkreuz). Ich habe große Probleme mit dem rechten Sprunggelenk, das in der Nacht zu schmerzen begonnen hat. So bewege ich mich eher schlecht als recht dem Stadtausgang zu und rechne mit dem Schlimmsten. Nach etwa drei Kilometern wird es etwas besser und nach fünf Kilometern kehre ich in Murias de Rechiwaldo in einer Herberge zum Frühstück ein.

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Der umgestaltete Bauernhof ist sehr rustikal, aber das Frühstück ausgiebig. Zwei jüngere Amerikanerinnen aus dem Süden schwärmen mir von Sounds of Music vor und können nicht verstehen, dass mich das nicht aufregt.

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Über Feldwege wandere ich jetzt durch Gelände, das kaum noch landwirtschaftlich genutzt wird. Feinblütige Ginster beherrschen die Landschaft.

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Nach ungefähr zwei Stunden gelange ich nach Santa Catalina de Somoza, das bereits auf 980 m liegt.

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Der Ort muss erst aufwachen, ich sehe ein paar Mütter, die ihre Kinder zum Schulbus bringen.
Mit einem jungen Deutschen, der sich als Thai-Box-Profi ausgibt,  wandere ich weiter. Mein Fuß hat sich vorerst beruhigt. Ich beschließe aber sicherheitshalber im nächsten Ort, Rabanal del Camino (1150m) für heute aufzuhören. Da ist die Unsicherheit mit dem Fuß, dann ist der Berg vor uns in Nebel gehüllt und die Unterkünfte im nächsten Ort sind nicht gerade gut beschrieben. Mein Begleiter geht weiter. Ich treffe wieder eine Pilgerin der ersten Etappen und wir warten bei guter Verpflegung auf das Öffnen der Herberge.

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An der Hauptstraße liegen sogar drei Restaurants und zwei Supermärkte.

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Die bestehen aus jeweils einem einzigen Raum und haben ein überteuertes Angebot für Pilger.
Ich schaue mich ein bisschen im Ort um, der zwischenzeitlich schon sehr verfallen war.

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Ruinen prägen das Bild abseits der Hauptstraße.

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Dieses wunderschöne Tor führt ins Nichts hinter der Mauer.

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Trotzdem gibt es überall Blumen.

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Von nicht weit weg leuchtet ein schneebedeckter Berg, der 2150 m hoch sein soll.

22. Tag Dienstag, 27. Mai 2014 Hospital de Óbrigo nach Astorga

Nach dem gestrigen langen Marsch mit über 37 km habe ich mir heute eine Belohnung verdient. Nach ungefähr 18 km ist für heute Schluss.
Die Landschaft wird schon hügeliger. Es gibt wieder vereinzelt Obstbäume und kleine Weingärten.

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Unterwegs findet man immer wieder Erinnerungen an den Jakobsweg, die oft recht witzig sein können.

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Eine Spanierin und ein Spanier haben unterwegs seit mehreren Jahren in the middle of nowhere einen Erfrischungsstand, wo sie Biosäfte, verschiedenes Obst, Kaffee etc., natürlich nur gegen Spenden, anbieten.

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Die hat wohl ein Pilger vergessen. Solche Schuhe wurden von der Landbevölkerung um Leon getragen.

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Eichenwäldchen zeigen die geänderte Vegetation an.

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Auf großen Flächen wurden Kiefern ausgepflanzt. Die ursprüngliche Bodenvegetation wurde dadurch völlig verändert. Es gibt keinen Thymian mehr und auch die wilden Lavendel mussten weichen.

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Ob diese „Kieferfelder“ zur Holz- oder Energiegewinnung angelegt sind, kann ich nicht herausfinden. Vielleicht sind es auch CO2 – Ausgleichsflächen.

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Dann erreiche ich das Steinkreuz von Santo Toribio, von wo man einen Blick auf Astorga werfen kann. Es sind immer noch rund sechs Kilometer ans Ziel.

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In der Stadt gibt es angeblich seit 1471 dienstags immer einen Markt. Das nütze ich, um mich vom tollen Angebot an frischem Obst und Gemüse und an Fleischwaren und Käsen zu überzeugen.

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Auch Stockfisch in verschiedenen Qualitäten wird öfters angeboten.

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Der Nachteil der Wanderei ist, dass man alles, was man kauft und nicht gleich wegisst, tragen muss.

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Da belasse ich es bei einem Tagesbedarf an Pfirsichen.
Auf dem Rathaus schlagen zwei Figuren die Stunden an.

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A. Gaudi wurde eingeladen, den abgebrannten Bischofspalast neu zu gestalten. Nachdem der auftraggebende Bischof dahinschied, war es aus mit der Gaudi. Man zerstritt sich mit dem Meister und das Gebäude wurde erst viel später fertiggestellt.

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Die edel auf Schieferplatte servierten Tapas möchte ich euch nicht vorenthalten.

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