27. Tag 02. Mai 2023 Lünen – Dortmund

Nachdem ich diese Nacht bereits in Dortmund verbracht habe, muss ich heute mit der Bahn  nach Lünen zurückfahren. Nach einem ausgiebigen Frühstück vom Buffet mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Der erste fahrplanmäßige Zug fällt aus. Zum Glück kommt der nächste in etwa 30 Minuten.

Hauptbahnhof Dortmund
Zug nach Lünen entfällt

Unterwegs stehen noch ein paar Relikte aus der „Kohlezeit“. Die Zeche Gneisenau war das größte Steinkohle-Bergwerk im Dortmunder Stadtteil Derne und war bis 1986 in Betrieb.

Förderturm Zeche Gneisenau

Von hier sind es nur mehr 2036 km bis Santiago!

Pilgerstein in Lünen

In der Herz Jesu- Kirche in Lünen hole ich mir noch einen Stempel und schaue mich ein wenig um. Sie ist eine typische neugotische Hallenkirche von 1904.

Lünen – Herz Jesu- Kirche
Lünen – Herz Jesu- Kirche

Auch das Amtsgerichtsgebäude wurde um 1910 im Neorenaissancestil errichtet.

Lünen – Amtsgerichtsgebäude
Lünen – Amtsgerichtsgebäude

Kaum bin ich aus der Stadt, beginnt es zu nieseln. Die Wetterapp zeigt nichts Gutes. So einige ich mich mit einem Kompromiss: ich nehme statt der Pelerine die leichte Wind-Regenjacke und habe damit das Richtige erwischt.

Südlich von Lünen
Raps bringt Gelb ins Leben

Ein leichter Anstieg bringt mich auf die Brücke über den Datteln-Hamm-Kanal. Er zweigt in Datteln vom Dortmund-Ems-Kanal ab und führt über 47 Km nach Hamm.

Datteln-Hamm-Kanal
Datteln-Hamm-Kanal

Im kleinen Dorf Brechten steht die romanische Kirche St. Johann Baptist. Leider ist das um 1260 errichtet Kleinod nur von außen zu besichtigen.

Brechten – St. Johann Baptist
Brechten – St. Johann Baptist
Brechten – St. Johann Baptist
Brechten – St. Johann Baptist

Auch so kann man seinen Garten gestalten!

Garten in Dortmund-Eving

In Dortmund-Eving steht auch die Dortmund Eving Selimiye Camii, eine der ersten Moscheen in Deutschland. Bei der Berechnung der Richtung nach Mekka soll man sich verkalkuliert habe, weil die alten Kartenprojektionen (Mercator) für einen so nördlich gelegenen Punkt andere Berechnungsmethoden benötigt hätten. Allah wird es verzeihen.

Selimiye Camii
Selimiye Camii

Auf meinem Weg in die Innenstadt entdecke ich einen Straßenmarkt. Türkisch ist die Hauptsprache und es geht auch zu wie im Basar.

Straßenmarkt am Nordmarkt
Straßenmarkt am Nordmarkt
Straßenmarkt am Nordmarkt
Straßenmarkt am Nordmarkt
Straßenmarkt am Nordmarkt

Dann mache ich noch einen Abstecher in den Hafen. Hier endet ja der Darmstadt-Ems-Kanal, den ich auf meinem Weg einige Male entlang gegangen bin.

Stadthafen Dortmund
Stadthafen Dortmund

Schließlich besuche ich noch die beiden großen Kirchen der Stadt, die nebeneinander am gleichen Platz stehen. Beide haben im 2. Weltkrieg das gleiche Schicksal erlitten wie der Großteil der Stadt – sie wurden nahezu zerstört. Nach dem Krieg gab es das Ansinnen, die Stadt an anderer Stelle neu zu gründen und die Reste als Mahnmal stehen zu lassen.

Evang. St. Reinoldi – Kirche
Evang. St. Reinoldi – Kirche
Evang. St. Reinoldi – Kirche
Evang. St. Reinoldi – Kirche – Konzertprobe
Evang. St. Reinoldi – Kirche – Seitenorgel
Evang. Stadtkirche St. Marien
Evang. Stadtkirche St. Marien
Evang. Stadtkirche St. Marien
Evang. Stadtkirche St. Marien

Ein paar Bilder aus der Stadt:

Das U-Haus
Das U-Haus
Rathaus
Museum des Fußballs (links)

Ich habe in den beiden Nächte im a&o Dortmund Hauptbahnhof geschlafen, einem sehr sauberen Backpacker.

Tagesstrecke: 20,3 km; ↑ 93 m; ↓ 64 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

26. Tag 01. Mai 2023 Werne – Lünen

Um es vorweg zu nehmen: Gestern gab’s sehr viel Asphalt, heut‘ war es auch nicht viel weniger. Aber abgewandelt von Karl Valentins Spruch: Ich freu mich auf den Asphalt, weil wenn ich mich nicht freuen tät‘, wäre er auch da! Besonders freue mich, dass ich merke, wie ich in den Wander-Flow komme.

Heute beim Frühstück habe ich ein Wanderpärchen getroffen, das von Süd nach Nord unterwegs ist, aber eine andere Route einschlägt. Unterwegs begrüßen mich viele als Pilger. Das ist mir sonst kaum passiert.

Die Hinterfront meiner Unterkunft ist viel schöner und interessanter als die Marktplatzfront.

Hotel Baumhove

Werne war lange Zeit eine Bergbaustadt. Hier wurde im 19. Jhdt. Kohle abgebaut. Ein altes Förderschachtrad und eine Barbarastatue erinnern daran. Auf der Suche nach Kohle stieß man auch auf das Sole-Vorkommen, das bis heute für das Solebad Verwendung findet.

Förderschachtrad
Hl. Barbara

Hier beginnt schon fast das Ruhrgebiet. Die Kohle aus den Bergwerken wurde im 20. Jhdt. bis heute in Wärmekraftwerken verheizt. Das Kraftwerk Bergkamen südlich von Werne wird am 31.3.2024 stillgelegt. Der Schornstein ist 284 m hoch.

Kraftwerk Bergkamen

Am Stadtrand von Werne steht die regionale Logistikzentrum von Amazon, wo in Spitzenzeiten bis 4000 Mitarbeiter*innen beschäftigt sind.

Amazon-Logistikzentrum Werne

Am Wegrand grünt und blüht es.

Rapsfeld
Gefleckter Aronstab (Arum maculatum L.)

Endlich wieder Waldweg, wenngleich auch wieder schlammig! Nichts kann man haben, wie’s sein soll!

Waldweg

So sieht die Reihenhaussiedlung für Schwalben aus!

Nisthaus für Schwalben

Das Schloss Cappenberg liegt auf einer Anhöhe auf über 110m. Es wird schon 1092 urkundlich erwähnt und im 13. Jhdt. in ein Prämonstratenserstift umgewandelt. Aus dieser Zeit stammt die romanisch-gotische Stiftskirche. Nach der Säkularisierung 1807 wurde es in ein Schloss umgewandelt. Heute ist das Schloss in Privatbesitz.

Schloss Cappenberg – Eingangsbereich
Schloss Cappenberg – Schlosspark
Schloss Cappenberg – alte Abteikirche
Schloss Cappenberg – alte Abteikirche
Schloss Cappenberg
Schloss Cappenberg – Wasserturm (1899)

Nun geht es rasch auf die Stadt Lünen zu. Heute weiß ich, warum die Jugendherberge am Cappenberger See geschlossen hat. Es findet ganz in der Nähe der „Frühlingsbesäufnistag“ (Name von mir kreiert – Urheberrecht beachten!) statt. Zum 1. Mai marschieren Jüngere (und Ältere) mit Bollerwagen voll Bier, Schnaps und lauter Musik durch die Landen. Jeder hat zumindest eine Bierflasche in der Hand und um 11 Uhr sind schon viele „blunzenfett“. Die Einsatzorganisationen (Feuerwehr, Rettung, Polizei, Technischer Hilfsdienst etc.) haben Einsatzzentren eingerichtet und die Ordnungswache sperrt Straßen, um die Alkis nicht zu gefährden.

Jugendherberge Cappenberg
Cappenberger See
„Maiaufmarsch“

In der Stadt komme ich an der „Persiluhr“ vorbei. Da werden Erinnerungen an meine Werksstudenten-Zeit bei Henkel in Düsseldorf 1973 und 1974 wach. Damals produzierten wir dort pro Tag bis zu 1200 t Waschmittel. Es war eine Zeit mit vielen Erfahrungen, die ich nicht missen möchte.

Persiluhr

Direkt gegenüber laufen Ochsen über die Straße als Symbol für die Tausenden von Rindern, die bis Köln getrieben wurden, um die Bevölkerung mit Fleisch zu versorgen. In Flensburg habe ich schon darüber berichtet.

Ochsentrift

Die Kirche St. Marien ist zwar als neugotischer Bau (1884 – 86) neueren Datums, beherbergt aber einige Kostbarkeiten.

St. Marien
St. Marien – Triumphkreuz (14. Jhdt.)
St. Marien – Taufstein (um 1260)

Die Figur der Gnadenmutter schaut für mich verschmitzt drein, als wolle sie uns sagen: Nehmt nicht alles so ernst! Sie hat nichts von den sonst so erhaben dargestellten Marias an sich.

St. Marien – Gnadenfigur (1260/70)
St. Marien – Gnadenfigur (1260/70)
Auch diese Maria lächelt einem entgegen
Maria mit dem Kind im Eingangsbereich schaut besorgt

Ich besichtige noch den Innenstadtbereich von Lünen. Da hebt sich das neue Rathaus von allen Gebäuden ab.

Blick über die Lippe auf das neue Rathaus und die Cineworld Lünen
Willy Brandt-Platz mit dem Rathaus

Ist das Kunst? War da ein Aktionskünstler oder waren Rowdies am Werk. Leider zweiteres. Ersteres wäre mir lieber gewesen.

Reste einer Sitzgarnitur

Leider gibt es in Lünen kein preislich adäquates Quartier. So habe ich beschlossen, dass ich mit der Bahn in die nächste Stadt, nach Dortmund fahre und dort zwei Mal übernachte. Von dort berichte ich aber erst morgen.

Tagesstrecke: 17,9 km; ↑ 79 m; ↓ 76 m und 4,1 km Stadtbesichtigung Dortmund

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25. Tag 30. April 2023 Rinkerode – Werne

Die ersten Sonnenstrahlen verheißen gutes Wetter.

Morgen in Rinkerode

Beim Frühstück geht es so erfreulich weiter. Die Juniorchefin serviert eine Viertelstunde vor der offiziellen Zeit.

Frühstück im Hotel Lohmann (noch ohne Obst)

Ein kleiner Blick in die Dorfstraße und dann geht es auf das offene Land. Die Gegend ist intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die Felder sind für unsere Verhältnisse sehr groß. Zwischendurch gibt es ein paar Wäldchen, die in frischem Grün leuchten.

Rinkerode
Felder, Felder, Felder…
Laubwald

Da weiß es einer auf den Meter genau. 2169,890 km bis Santiago de Compostela. Auch mit einer kleinen Statue wird des Weges gedacht.

2169,890 km bis Santiago
Pilgerskulptur

Auch in Herbern ist der Jakobsweg stärker präsent als sonst. Der Grund dafür ist, dass der westfälische Jakobsweg im nahegelegenen Schloss Westerwinkel offiziell gegründet wurde.

Herbern – Ortsschild
Herbern – das Jakobswegsymbol im Kreisverkehr
Herbern – Jakobus im Gefängnis?

Die kath. Kirche St. Benedikt (1663) hat im Laufe der Zeit zahlreiche Umformungen mitmachen müssen.

Herbern – St. Benedikt
Herbern – St. Benedikt
Herbern – St. Benedikt

Das nahegelegene Wasserschloss Westerwinkel ist als Burg bereits 1225 urkundlich belegt. Das heutige Erscheinungsbild ist seit 1770 gleich geblieben.

Schloss Westerwinkel
Schloss Westerwinkel
Schloss Westerwinkel
Schloss Westerwinkel

Vor dem Schloss habe ich mich kurz zum japanischen Kirschblütenfest gebeamt.

Kirschblüten

Wenn keine Sitzgelegenheiten von der Kommune bereitgestellt werden, ist Eigeninitiative gefragt

Haltestelle vor Werne

Nun geht es geradewegs auf mein Tagesziel Werne zu.

Am Stadtrand fällt mir eine Skulptur des deutschen Designers Othmar Alt auf. Er vertritt den Leitgedanken, Kunst, die man erklären muss, ist langweilig. Das gemeinsame Erkennungsmerkmal seiner Arbeiten ist die Experimentierfreudigkeit.

Othmar Alt, Turmkater

Werne blieb in den Wirren des 2. Weltkrieges im Wesentlichen unbeschädigt. Dafür wüteten in den 1960ern die Ortserneuerer gnadenlos. Das Alte Rathaus (1512 – 1560) sollte einem Parkhaus weichen, bis der Bürgermeister ein Machtwort gesprochen hat.

Das alte Rathaus (Hinterseite)
Das alte Rathaus
Der Ausrufer

Daneben steht die St. Christophorus -Kirche, sie wurde im 15. Jhdt. umgestaltet.

St. Christophorus -Kirche
St. Christophorus -Kirche
St. Christophorus -Kirche
Sakristei St. Christophorus (1992–2001) von Gottfried Böhm u. Stephan Böhm entworfen

In Werne gibt es auch ein Solebad und ein großes Gradierwerk, wo Menschen durch das Einatmen salzhaltiger Luft Besserung finden können.

Gradierwerk

Ich residiere heute im Hotel Baumhove am Alten Markt.

Hotel Baumhove
Hotel Baumhove

Tagesstrecke: 28,9 km; ↑ 53 m; ↓ 61 m

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24. Tag 29. April 2023 Münster – Rinkerode

Schon gestern ist mir in der Kirche die beleuchtete Leiter aufgefallen. Am Abend habe ich die „Verlängerung“ auf der Turmaußenseite gesehen. Diese Installation war 2021 auch auf dem Stephansdom in Wien zu bewundern.

Münster – Himmelsleiter in der Lampertikirche
Münster – Himmelsleiter auf der Lampertikirche (www.sanktlamberti.de)

Heute hat der Tag gleich mit einem Pilgertreffen begonnen. Ich habe mich mit Sigrid aus Stade und ihrer Freundin vor dem St. Pauls-Dom getroffen. Sie hat mir letztes Jahr Stade gezeigt. Die Freude war so groß, dass ich wieder auf ein Foto vergessen habe.

Vorher war ich noch auf dem reichhaltigen Wochenmarkt vor dem Dom am Goutieren. So viel frisches Gemüse, vorwiegend Spargel, wird da angeboten.

Münster – Wochenmarkt
Münster – Wochenmarkt
Münster – Wochenmarkt
Münster – Wochenmarkt
Münster – Wochenmarkt

So beginnt meine Wanderung erst um 10.50 Uhr. Das ist für mich reichlich spät. Ich habe mir aber für den Tag so nicht viel vorgenommen.

Vor der Lampertikirche verabschiede ich mich von meinen Pilgerkolleginnen an der Stelle, wo sich die beiden westfälischen Pilgerwege symbolisch kreuzen.

Vor der Lampertikirche

Durch die Gassen der Altstadt führt mich der Weg am Wasserturm vorbei. Der 60 m hohe Turm wurde 1903 in Betrieb genommen und war bis 1990 oben offen. Mit einem Boot holte man Verunreinigungen aus dem Wasser!

Münster – Wasserturm

Die Kirche „Heiliger Geist“ wurde um 1928 im Bauhausstil errichtet. Der Bau folgt den „Prinzipien der ‚edlen Einfachheit‘, wie sie vom Dessauer „Bauhaus“ zum Leitbild gemacht worden (Thomas Sternberg). In den 1970er Jahren wurde der Innenraum an die Erfordernisse des 2. Vaticanums angepasst.

Heilig-Geist-Kirche
Heilig-Geist-Kirche
Heilig-Geist-Kirche

Jeder Berg fängt einfach klein an… Berg Fidel ist ein Stadtteil von Münster, der in den 1960/70er als Planstadt errichtet wurde.

Hiltrup ist heute ein Stadtteil von Münster. Die Kirche St. Clemens wurde nach 1900 errichtet und folgte der alten St. Clemenskirche nach, die aus dem 13. Jhdt. stammt.

Hiltrup – St. Clemens -Kirche
Hiltrup – St. Clemens -Kirche
Hiltrup – St. Clemens -Kirche

Durch den Dortmund-Ems-Kanal wurde die Stadt wirtschaftlich gestärkt.

Altarm des Dortmund-Ems-Kanals
Schubschiff auf dem neuen Dortmund-Ems-Kanal

Durch den hohen Sand- und Schotterverbrauch für Eisenbahndämme entstanden kleine offene Gewässer wie der Hiltruper See.

Hiltruper See

Ich gehe entlang der ICE-Strecke Münster – Dortmund bis nach Rinkerode.

ICE – Linie
Bahnbegleitweg
ICE (InterCity Express)

In Rinkerode bin ich im Hotel Restaurant Lohmann einquartiert, das auch für seine gute Küche in der Umgebung bekannt ist.

Hotel Restaurant Lohmann
Hotel Restaurant Lohmann

Tagesstrecke: 18,7 km; ↑ 22 m; ↓ 32 m. Dazu kommen noch 3,5 km Stadtspaziergang.

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23. Tag 28. April 2023 Schmedehausen – Münster

Ja, das war mein Frühstück im Gästehaus am Dom. Auch das war … etwas anders. Von den vielen Schmankerln läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen. Das Haus zahlt sich definitiv aus.

Heute habe ich, auch nach Rücksprache mit dem Hausherrn, die offizielle Jakobsweg – Route für mich mehrfach modifiziert, um meinen Interessen besser gerecht zu werden.

Ich starte gleich einmal in die „falsche“ Richtung und gehe den herrlichen Weg entlang des Dammes. Kein Asphalt, beste Wege und ein paar Gänse.

Brücke bei Schmedehausen
Kanal südlich von Schmedehausen

Endlich sind die ersten Kähne auf dem Kanal zu sehen.

Induco
Seelöwe

Dann zweige ich nach Osten ab, wandere durch kleine Wäldchen und werde wieder von Rehen und Hasen beäugt. Die wissen, dass Schonzeit ist, und lassen sich beim Äsen nicht stören.

Waldweg
Rehgeiß

Bei der Fuestruper Brücke steht daneben noch eine alte Hebebrücke und daneben ein Flak-Turm.

Fuestruper Brücke

Ein Stück nach Süden gibt es eine große Baustelle. Der Kanal wurde hier mit Hilfe einer Brücke über die Ems geführt. Diese Brücke aus dem Jahre 1897 entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen und wurde durch eine neue ersetzt.

Alte Kanalüberquerung über die Ems.
Neue Kanalüberquerung
Altes Kanaltor
Alter Brückentrog

Die Erdbeerfelder sind bestellt und die ersten Blüten lassen sich schon blicken.

Erdbeerfeld
Erdbeerpflanzen

Beim Spargel kann ich mich nicht zurückhalten und verkoste ihn frisch vom Feld.

Kurz vor dem Ziel, bereits in Münster, erwische ich die falsche Markierung und komme vom geplanten Weg gehörig ab. Dank GPS und App habe ich gleich eine Alternative gefunden, die sogar näher zum Quartier ist. Auch diese Route ist als Jakobsweg markiert, nur dass der vom Osten in die Stadt führt. Ich gebe mein Gepäck im Quartier ab und ziehe los in die Stadt.

Da wir erst im letzten Sommer hier waren, suche ich mir einige Highlights aus, die ich unbedingt sehen will.

Münster – Lampertikirche
Münster – Lampertikirche
Münster – Lampertikirche

Im alten Rathaus wurden 1748 Teile des Westfälischen Friedens unterzeichnet. Die Ratsstube ist aus der Zeit erhalten geblieben.

Historisches Rathaus Münster
Historisches Rathaus Münster
Historisches Rathaus Münster

Obwohl Münster im 2. Weltkrieg schwer zerstört war, wurden viele alte Fassaden rekonstruiert.

Münster – Altstadt
Münster – Altstadt

Man sollte nicht versuchen, alle Kirchen von Münster in kurzer Zeit zu besuchen. Da hält es die Stadt wie Braga in Portugal: Sie hat einfach zu viele.

Dom St. Paulus
Uhr im Dom St. Paulus

Heute bin ich in der SLEEP STATION, einem netten Backpacker Hostel, einquartiert.

Tagesstrecke: 25,2 km; ↑ 38 m; ↓ 29 m + 3,8 km Stadtbesichtigung

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22. Tag 27. April 2023 Lengerich – Schmedehausen

Nach dem für mich doch anstrengenden Marsch habe ich ausgezeichnet geschlafen. Auch heute ist es wieder sehr kühl. Der Wetterdienst meldet 1°C, die Autos in der Straße haben Reif auf den Dächern.

Leeden

Ich fahre wieder mit dem Bus retour nach Lengerich und genieße ein ausgezeichnetes Frühstück in einer Bäckerei am Rathausplatz.

Dann geht es hinaus aus der Stadt. Meine GPX- Daten entsprechen nicht der Markierung. Aber ich finde trotzdem aus der Stadt. Ich muss ja nicht sklavisch dem empfohlenen Weg folgen. Manchmal lässt sich die Streckenführung ohnehin nicht erklären.

Aber ich finde die Markierungen rechtzeitig, um beim „Haus Vortlage“ wieder am Weg zu sein. Das Haus Vortlage ist in der Anlage ein Wasserschloss, das seit dem 13. Jhdt. von 13 Geschlechterfolgen bewohnt war. Dann erwarb es Frau Line Kossolapow alias Leonila Tichonowna, eine Pädagogikprofessorin, Autorin und Künstlerin, die hier ein Kunstzentrum errichtete. Am Samstag ist das Haus zum Kunstcafe offen.

Lengerich – Haus Vortlage
Lengerich – Haus Vortlage
Lengerich – Haus Vortlage
Lengerich – Haus Vortlage

Dann geht es auf die langen Geraden, leider nahezu immer mit Asphalt. Die Abschnitte mit Schotter oder gar Waldwegen sind äußerst rar.

Eine der vielen lange Geraden

Die Eichen treiben ihre Blätter aus und die Eichenprozessionsspinner werden aktiv. Weh dem, der da allergisch reagiert.

Warnschild vor dem Eichenprozessionsspinner

Dieses Meer ist ein Spargelfeld. Spargel hat gerade Saison.

Spargelfeld

Die Rehe grasen auf den Feldern wie die Ziegen. Auf einem Fleck sind gleich acht Stück zu sehen. Sie lassen sich vorerst nicht stören und entfernen sich dann doch auf etwa 100 m.

Rehe auf der „Weide“

Nicht alle Skulpturen haben mit dem Jakobsweg zu tun, manche erinnern an den 30-jährigen Krieg und den Westfälischen Frieden.

Erinnerung an den 30-jährigen Krieg

Vor Ladbergen sind auffällig viele Bombentrichter zu sehen. Ladbergen wurde im 2. Weltkrieges wegen des nahen Dortmund-Ems-Kanals schwerst bombardiert.

Eine pilgerfreundliche Nachbarin hat eine Gartengarnitur aufgestellt und lädt die Vorbeikommenden zur Pause ein. Das wird herzlich angenommen.

1936 errichteten der in Ladbergen geborene Lönsverehrer Kaufmann August Lagemann aus Münster und sein Bruder Otto Lagemann einen Gedenkstein für den Heidedichter Hermann Löns. Löns war nie in Ladbergen, durch den Stein wurde die Landschaft dort aber Lönsheide genannt.

Lönsheide

In Ladbergen sind einige alte Gebäude zu finden, die nicht der Abrisswut der Sechzigerjahre zum Opfer gefallen sind.

Gasthof zur Post (1826)
Afrouper – Ausrufer
Alte Mühle (1748) mit unterschlächtigem Wasserrad

In Ladbergen nehme ich im einzigen offenen Lokal eine kleine Stärkung zu mir. Sonst komme ich zu früh in Schmedehausen an.

Kurz nach Ladbergen kommt mir ein Pilger mit Muschel am Rucksack entgegen. Es ist der erste Pilger / Weitwanderer, den ich hier treffe. Es ist Eric aus Frankreich und in Naumur gestartet. Er möchte nach Hamburg und dann weiter auf’s Nordkap. Er erzählt mir, dass er immer in „freier Wildbahn“ übernachtet. Das wäre mir bei den Temperaturen sicher zu kalt. An guatn Weg, Eric.

Gerhard und Eric

Nach wenigen Kilometern komme ich an den Dortmund-Ems-Kanal, einer wichtigen Verbindung im deutschen Kanalnetz. Er ist etwa 220 km lang und führt von Dortmund bis nach Papenburg.

Dortmund-Ems-Kanal

Von der Schmedehausener Brücke hat man einen guten Überblick auf den Kanal und die Umgebung.

Schmedenhausen

Ich quartiere mich im Gästehaus „Am Dom“ ein, wobei die Kirche gegenüber wahrlich kein Dom ist. Das Gästehaus hingegen ist hochinteressant, mit vielen Kunstwerken ausgestaltet und vor allem mit viel Witz eingerichtet – eben Gästezimmer … etwas anders.

Gästehaus Am Dom
Gästehaus Am Dom
Gästehaus Am Dom

Am Abend kommt noch Franz aus Hasbergen nach Schmedenhausen und wir ratschen, bis wir die letzten Gäste im Gasthaus sind. Danke für das schöne Treffen!

Tagesstrecke: 21,8 km; ↑ 36 m; ↓ 47 m

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21. Tag 26. April 2023 Osnabrück – Lengerich

Heute früh war es richtig frisch: +1 °C zeigt das Thermometer für Osnabrück. Der Himmel ist heiter und in der Sonne lässt es sich aushalten.

Im Hostel gibt es erst ab 8 Uhr ein kleines Frühstück, so gehe ich in den nächsten Backshop und schlage mir den Bauch voll.

Dann starte ich meinen Weg, besuche den romanischen St. Petersdom und hole mir einen schönen Stempel für den Pilgerpass.

Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus
Osnabrück – Dom St. Petrus

Bei meinem letzten Besuch in Osnabrück im Mai 2022 fanden gerade die Maitage statt und die ganze Innenstadt war ein Jahrmarkt. Heuer ist es richtig ruhig und würden nicht noch ein paar Schüler*innen in die Schule eilen, wäre die Stadt wie ausgestorben.

Osnabrück – Domhof

Heute genieße ich die Ruhe und schlendere weiter zur Frauenkirche und zum Rathaus, wo 1648 der Westfälische Frieden teilunterzeichnet wurde. Vom anderen Teil werde ich vielleicht aus Münster berichten.

Osnabrück – evang. Kirche St. Marien
Osnabrück – Rathaus

In den Gässchen der Altstadt sind schöne alte Häuser aus vielen Jahrhunderten zu finden.

Osnabrück – Hegerstraße

Manchmal versteckt sich auch eine Rarität.

Eichelhäher im Kellerfenster

Das Waterloo-Tor erinnert daran, dass viele Osnabrücker in der Schlacht bei Waterloo auf Seite der Briten gekämpft haben.

Waterloo-Tor am Heger Tor

Im beschaulichen Katharinenviertel sind auch Straßenzüge, die durchaus „gehobeneren Ansprüchen“ gerecht werden.

Katharinenstraße
Arndtstraße

Nach etwa neun Kilometern bin ich endgültig aus der Stadt und im Grünen gelandet.

Rad- Wanderweg im Südwesten
An der Dute

Von weitem ist die Kirche von Hasbergen zu sehen. Weil sie außen gerade renoviert wird, kann ich durch einen Seiteneingang hineingehen.

Hasbergen
Evang. Kirche Hasbergen

An der „Friedensroute“, einem Radweg zwischen Osnabrück und Münster, stehen Informationssäulen, die man mit Handkurbeln zum Sprechen bringen kann.

Friedensroute

Für die Überquerung der Bahn muss ich einen ordentlichen Umweg nehmen.

Bahnlinie Osnabrück – Münster

Die Schlehen und die Kirschen sind in voller Blütenpracht.

Schlehedorn (Prunus spinosa L.)

Im kleinen Ort Leeden nehmen der Stiftshof und die Stiftskirche eine markante Stellung ein. Ursprünglich waren sie Teil eines Zisterzienserinnenklosters aus der Mitte des 13. Jhdts. Nachdem das Kloster 1812 aufgelöst wurde, ging es nach und nach in den Allgemeinbesitz über.

Leeden – Stiftshof
Leeden – Stiftshof

Nach Leeden geht es kurz auf den Fangberg. Der Start des Weges führt durch einen Privatgarten. Dafür ist es dann umso schöner.

Leeden – Fangberg
Leeden – Fangberg

Noch ein Höhenzug des Teutoburger Waldes ist zu meistern, bevor es hinunter in die Stadt Lengerich geht.

Teutoburger Wald
Lengerich
Lengerich – Bahnhofstraße
Lengerich – Römer und evang. Stadtkirche

Der Römer war ursprünglich ein Kirchhoftor aus dem 13. Jhdt.

Lengerich – Römer
Lengerich – vor dem alten Rathaus

In Lengerich ist für heute Schluss. Da ich kein adäquates Quartier gefunden habe, fahre ich mit dem Bus zurück nach Leeden, wo ich bei Frau Wagner untergebracht bin.

Unterkunft in Leeden
Unterkunft in Leeden

Bis zum frühen Nachmittag hat die Lufttemperatur immerhin 10°C erreicht.

Tagesstrecke: 27,7 km; ↑ 315 m; ↓ 304 m

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Auf dem Jakobsweg von Flensburg nach Köln – 2. Teil Anreise nach Osnabrück

Jetzt ist es wieder so weit! Ich werde ab morgen wieder auf einem Jakobsweg unterwegs sein und meinen, im Mai 2022 begonnen Weg von der dänisch-deutschen Grenze nach Köln in Osnabrück fortsetzen. Bis dahin hat es mich im letzten Frühjahr getrieben.

Im 2. Teil möchte ich jetzt den westfälischen Jakobsweg in Angriff nehmen, der ja etwas hügeliger als der bisherige Weg zu sein scheint.

Westfälischer Jakobsweg Osnabrück – Köln 1
Westfälischer Jakobsweg Osnabrück – Köln 2

Für die Anreise habe ich wieder die Bahn als Verkehrsmittel gewählt. Diesmal reise ich am Tag – der Nachtzug mit Liegewagen hätte keinen Vorteil gebracht. Meine Teilstrecken sind: Graz – Salzburg -München, München – Hannover und Hannover – Osnabrück. Die geplanten 13:18 h Fahrzeit sind auch nicht ohne.

Heidrun bringt mich zum Bahnhof, der noch recht verschlafen wirkt.

Graz – Hauptbahnhof
Graz – Hauptbahnhof
Graz – Hauptbahnhof

Um 5.45 Uhr starte ich mit dem EC 218 in Richtung Salzburg und München. Ich habe vorerst ein Abteil für mich allein.

Im EC 218 Graz – Frankfurt
Grimming (2351 m) mit „Hut“
Hauptbahnhof Salzburg

Mit kleiner Verspätung, aber genügend Zeit für den Anschlusszug komme ich in München an und wechsle in den ICE 586 nach Hannover.

Hauptbahnhof München
Hauptbahnhof München ICE 586
Hauptbahnhof München ICE 586

Nach kurzer Pause habe ich in Hannover den letzten Zug des heutigen Tages nach Osnabrück bestiegen.

Hannover
ICE 754
ICE 754

Sensationell pünktlich trifft unser Zug in Osnabrück ein. Jetzt bin ich wieder am Endpunkt meiner letztjährigen Wanderung angekommen.

Bahnhof Osnabrück

Ich gehe die erste große Straße in Richtung Zentrum und komme direkt zu meiner Unterkunft, dem Penthouse Backpackers, das in der Szene schon Kultstatus hat. Man muss halt bis in den 3. Stock liftfrei gehen. Von der Terrasse hat man dann herrliche, wenn auch heute sehr kühle Aussicht.

Penthouse Backpackers
Penthouse Backpackers
Penthouse Backpackers

Zum Tagesabschluss mache ich noch einen kleinen Abstecher durch die Innenstadt, die völlig ausgestorben ist.

Die ersten 3,6 km haben richtig gut getan.

Link zum 20. Tag des Jakobsweges von Flensburg nach Köln 1. Abschnitt: Mai 2022 Engter – Osnabrück

Resumé über den WWW 07 von Wien nach Dobersberg 4. Abschnitt (Ostösterreichischer Grenzlandweg)

Anreise und Rückfahrt:
Für die Anreise haben wir uns für die Bahn entschieden: Graz – Wien mit dem Railjet in der Früh ist unschlagbar. Die Rückfahrt ist schon ein kleines Abenteuer, da wir einige Male umsteigen müssen. Mit dem Bus zurerst von Dobersberg nach Waidhofen / Thaya und mit dem nächsten Bus nach Göpfritz an der Wild. Dort nehmen wir den REX nach Wien-Spittelau. Dann erfolgt der Wechsel in die U6 zum Bahnhof Meidling. Mit dem Eurocity Richtung Zagreb fahren wir nach Graz, wo uns nur mehr eine kurze Fahrt mit der S3 erwartet. Es klingst abenteuerlich, hat aber wie am Schnürchen geklappt.

Im Railjet nach Wien

Der Weg:
Bei der Planung halten wir uns recht genau an den Originalweg. Nur selten nehmen wir aus organisatorischen oder technischen Umständen eigene Wege. Die Wege sind mit wenigen Ausnahmen sehr gut und logisch markiert, nur an wenigen Stellen müssen wir wegen Forstarbeiten die Anschlussstellen suchen. Bis Retz ist dieser Abschnitt ist im Wesentlichen flach bis leicht hügelig, danach wird es eher hügelig, aber nie wirklich bergig. Die Etappenlängen sind eher wegen fehlender Unterkünfte ein Problem. Die Verwendung von GPS erweist sich als sehr praktisch, sonst braucht man doch einige Karten.

Am O7, E8 und NÖLRWW
Am O7, E8 und NÖLRWW

Unterkunft und Verpflegung:

Im Anhang gibt es auch eine Unterkunftsliste. Hier empfehle ich, sich vor Antritt der Wanderung auf der Seite der Sektion Weitwandern im Alpenverein zu informieren. Leider schließen immer mehr Beherberbungsbetriebe und Gasthäuser auf dieser Route. Einfache Herbergen oder Schutzhütten gibt es hier kaum. Die Unterkünfte kontaktiere ich nochmals bis zwei Tage im Voraus. Sie sind alle sehr sauber, manchmal sehr einfach. Manche Gasthäuser vergeben Quartiere auch an Ruhetagen.
Es ist von Vorteil, sich auch über die Verpflegungsmöglichkeiten zu informieren. Es gibt immer weniger Gasthäuser, und auch die haben Ruhetage und Urlaubssperren. Im Notfall kann man sich auch in Geschäften verpflegen.

Gasthof Magister in Unterolberndorf
Gasthof Polzer, Eibenstein
Frühstück in Hardegg, Pension Thayatalblick
Pension Wachtelwerkstatt; Unternalb bei Retz
Buschenschank in Haugsdorf

Natur und Kultur:

Dieser Abschnitt ist reich an kulturellen Besonderheiten. Dafür würde man schon viel mehr Zeit benötigen, als es der Weg zulässt. Aber auch die Natur bietet, obwohl Herbst ist, viele kleine und große Überraschungen.

Schloss Drosendorf
Herbstzeitlose
Ruine Kollmitz
Fliegenpilz
Stift Geras
Kugeldistel
Erlebnisweinkeller Retz
Parasol

Statistik:
An den 11 Gehtagen legten wir 212 km zurück. Die Ortsbesichtigungen und Extrarunden usw. sind da nicht berücksichtigt. Dabei fielen etwa 3030 Bergauf- und 2520 Bergab- Höhenmeter an. Die Tagesstrecken lagen zwischen 12,3 und 25,1 km.

Alle Angaben bezüglich der Quartiere und Distanzen sind ohne Gewähr. Es liegt in der Eigenverantwortung des Benutzers, sich von der Richtigkeit zu überzeugen.

Für die einzelnen Tagesetappen gibt es korrespondierende Links auf Alpenvereinaktiv.com, wo Karten zur freien Verfügung stehen.

Der 07er-Weg ist vor allem Menschen mit weniger alpinen Ambitionen sehr zu empfehlen. Es gibt weniger Höhenunterschiede und überschaubarere Distanzen als auf anderen Weitwanderwegen in Österreich.

Weiterhin an guatn Weg!

Quartierliste ÖWWW-07 Bad Radkersburg – Dobersberg

Tagesetappen ÖWWW-07 Bad Radkersburg – Wien

Link zum Start 1. Abschnitt
Link zum Start 2. Abschnitt
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34. Tag Donnerstag, 22. September 2022 Karlstein – Dobersberg; Rückfahrt Dobersberg – Wien – Graz

Nach dem gestrigen Tag steht heute ein kurze Halbetappe an. In der Früh frühstücken wir in der Bäckerei Hofstätter und setzen dann unseren Weg fort. Mit etwa 4 Grad ist es frisch, aber ohne Wind halb so schlimm.

Wieder haben wir einen tollen Blick von oben auf die Thaya. Offenbar hat man unsere Ankunft erwartet, denn der Waldweg ist frisch ausgemäht.

Blick auf die Thaya
Frisch gemähter Weg

An Münchreith an der Thaya gehen wir vorbei.

Münchreith

Die Wolkenstimmungen wechseln dauend ab. Derzeit ist kein Regen in Sicht.

Hier wird Gneis abgebaut. Ein riesiger Hinkelstein (Bildstock) steht am Werkseingang.

Bildstock aus Gneis
Hohenwarth

Hohenwarth ist ein kleines Dorf mit einem weiten Anger.

Hier gibt es auch wieder Viehhaltung.

Mutterkuhhaltung

Die Radlmühle ist teilweise sehr schön renoviert und liegt idyllisch an der Thaya.

Radlmühle
Radlmühle

Teilweise verläuft der Bahnradweg Waidhofen – Slavonice parallel zu unserem Weg.

Bahnradweg Waidhofen – Slavonice
Bahnradweg Waidhofen – Slavonice

Auch Lexnitz ist ein kleines Dorf mit großem Anger.

Schließlich taucht der Kirchturm von Dobersberg auf. Wir besuchen die Pfarrkirche, eine Sammlung durch die Jahrhunderte. Sie ist dem Hl. Lambert geweiht.

Pfarrkirche Dobersberg
Pfarrkirche Dobersberg
Pfarrkirche Dobersberg

Über den Hauptplatz kommen wir zum Schloss Dobersberg. Das Schloss war ein mittelalterlicher Wehrbau, der 1520 durch den Renaissancebau ersetzt wurde. Heute sind in den Räumlichkeiten das Gemeindeamt und ein Naturkundemuseum untergebracht.

Hauptplatz
Schloss Dobersberg
Schloss Dobersberg

In der Gemeindekanzlei hole ich mir den letzten Stempel für unseren Wanderpass, dann geht es Richtung Heimat.

Von Dobersberg fahren wir mit dem Bus nach Waidhofen an der Thaya, von dort mit dem nächsten Bus bis Göpfritz an der Wild, ein Ort von dem ich noch nie etwas gehört habe. Dort nehmen wir den Regionalexpresszug nach Wien-Spittelau. Jetzt erfolgt der Wechsel in die U6 nach Meidling. Mit dem Eurocity Richtung Zagreb fahren wir nach Graz, wo uns nur mehr eine kurze Fahrt mit der S3 erwartet.

Damit endet auch der 4. Abschnitt unserer Wanderung auf dem Ostösterreichischen Grenzlandweg, auf dem wir ca. 230 km zurückgelegt haben. Mein besonderer Dank gilt Heidrun, die so famos mit- und durchgehalten hat.

Tagesstrecke: 12,3 km; ↑ 207 m; ↓ 181 m

Route auf alpenvereinaktiv.com