Ein kleiner kulinarischer Nachtrag zum gestrigen Abend:
Butterweich….
Da die Herberge am Ortsausgang von Molinaseca liegt, erspare ich mir gleich ein paar hundert Meter. Über die verkehrsarme Straße geht’s auf eine kleinere Anhöhe, die den Blick auf die Umgebung freigibt.
Im nächsten Tal liegt bereits Ponferrada.
Dann kommt die Sonne hinter den Bergen hervor.
Von weitem zeichnen sich die Basilika Nuestra Señora de la Encina und die alte Templerburg ab.
Leider öffnet die Templerburg erst sehr spät, sodass ich auf eine Besichtigung verzichten muss.
Die Kirche kann ich besichtigen.
Gleich beim Rathaus genehmige ich mir ein Frühstück.
Dann geht es hinaus aus der Stadt. Ich (nicht nur ich) folge den Jakobsmuscheln, die im Boden die Richtung markieren und übersehe eine Abzweigung. Daher gehe ich auf dem „alten“ Weg weiter, der irgendwann ohne Markierung bleibt. Auf Nachfrage wird mir bestätigt, dass ich richtig bin. So gehe ich schließlich die ca. acht Kilometer lange kerzengerade Stadtausfahrt bis nach Camponaraya.
Am Ortsausgang kehre ich in eine Bodega ein und bekomme einen herrlichen Wein ( DO Bierzo) kredenzt. Kein Vergleich mit den Tischweinen. Müsste ich nicht weitergehen,…
Über die Weinberge gelange ich nach Cacabelos, wo auch die Kommission zum Herkunftsnachweis der Weine der Region ihren Sitz hat.
In der Stadt findet man noch viele alte Bürgerhäuser, die heute oft einen heruntergekommenen Eindruck machen.
Die Arkaden um die Plätze und Straßen sorgen im Sommer für angenehmen Schatten.
In den Kirchen finden sich immer die Statuen, die in der Semana Santa oder zu den Patronatstagen durch die Straßen getragen werden.
Die Marienstatuen tragen fast immer echtes Haar.
Nach ungefähr 35 Tageskilometern bin ich am Ziel, Villafranca del Bierzo.
Und zum Abschluss wieder etwas Kulinarisches: eine Suppe auf galizische Art.










































































Nach der gestrigen, längeren Etappe kam heute die Belohnung: Später aufstehen, frühstücken und losgehen.






















Nun zum heutigen Tag:






Der heutige Tag hat es in sich. Um sechs Uhr schüttet es. Es geht starker Wind. Um sieben ist es noch nicht viel besser. Ich beschließe mit meinem Begleiter den Abmarsch möglichst lang hinauszuzögern. Als wir kurz vor acht losziehen, regnet es kaum. Dafür weht der Wind. Das bekommen wir vor allem nach dem Ortsende in voller Wucht zu spüren. Um die 50 km Windgeschwindigkeit werden uns den ganzen Vormittag von vorne oder leicht links treffen. Die Strecke von ca. 18 km ist kerzengerade und hat keinen Windschutz. Es gibt auch keine geeignete Raststation, sodass man bei diesem Wetter zum Durchgehen gezwungen ist.

Am Morgen nach einem kurzen Frühstück ziehe ich los. Die gute Entscheidung: Ich ziehe bald die Regenjacke an und gebe den Regenüberzug über den Rucksack. Die schlechte: Ich verzichte auf die Regenhose.
Der Weg führt am Treidlpfad des Canal de Castllia entlang und ist sehr angenehm zu gehen.
In Frómista versuche ich, eine zweite Pilger-Credential zu bekommen. Fehlanzeige! Auch der Besuch der Kirche scheitert – geschlossen!
In Revenga de Campos – klingt großartig, ist aber nur ein Dorf, beschließe ich Pause zu machen und mich zu stärken.
Nach Villalcázar de Sirga mit einer tollen, endlich einmal offen Kirche ziehen plötzlich dicke Wolken auf. Kein Baum, keine Brücke nichts. Es beginnt zu regnen, der Wind peitscht die Tropfen, unter die sich schließlich feine Hagelkörner mischen, von der Seite her.
