Nach dem gestrigen langen Marsch mit über 37 km habe ich mir heute eine Belohnung verdient. Nach ungefähr 18 km ist für heute Schluss.
Die Landschaft wird schon hügeliger. Es gibt wieder vereinzelt Obstbäume und kleine Weingärten.
Unterwegs findet man immer wieder Erinnerungen an den Jakobsweg, die oft recht witzig sein können.
Eine Spanierin und ein Spanier haben unterwegs seit mehreren Jahren in the middle of nowhere einen Erfrischungsstand, wo sie Biosäfte, verschiedenes Obst, Kaffee etc., natürlich nur gegen Spenden, anbieten.
Die hat wohl ein Pilger vergessen. Solche Schuhe wurden von der Landbevölkerung um Leon getragen.
Eichenwäldchen zeigen die geänderte Vegetation an.
Auf großen Flächen wurden Kiefern ausgepflanzt. Die ursprüngliche Bodenvegetation wurde dadurch völlig verändert. Es gibt keinen Thymian mehr und auch die wilden Lavendel mussten weichen.
Ob diese „Kieferfelder“ zur Holz- oder Energiegewinnung angelegt sind, kann ich nicht herausfinden. Vielleicht sind es auch CO2 – Ausgleichsflächen.
Dann erreiche ich das Steinkreuz von Santo Toribio, von wo man einen Blick auf Astorga werfen kann. Es sind immer noch rund sechs Kilometer ans Ziel.
In der Stadt gibt es angeblich seit 1471 dienstags immer einen Markt. Das nütze ich, um mich vom tollen Angebot an frischem Obst und Gemüse und an Fleischwaren und Käsen zu überzeugen.
Auch Stockfisch in verschiedenen Qualitäten wird öfters angeboten.
Der Nachteil der Wanderei ist, dass man alles, was man kauft und nicht gleich wegisst, tragen muss.
Da belasse ich es bei einem Tagesbedarf an Pfirsichen.
Auf dem Rathaus schlagen zwei Figuren die Stunden an.
A. Gaudi wurde eingeladen, den abgebrannten Bischofspalast neu zu gestalten. Nachdem der auftraggebende Bischof dahinschied, war es aus mit der Gaudi. Man zerstritt sich mit dem Meister und das Gebäude wurde erst viel später fertiggestellt.
Die edel auf Schieferplatte servierten Tapas möchte ich euch nicht vorenthalten.
Danke für deine Ansichtskarte aus Pamplona, ist schon ein Zeitl her, dass du dort warst. Die Kathedralen sind ein Traum, ich hoffe, du hast auch Innenansichten.
Während du nur so dahin eilst, hat uns deine liebe Karte erreicht – danke – bloß wie hieß deine Frau mit Mädchenname??? Hartest t oder weiches d??? Na, so ein Pilger ist ja auch ganz vergeistigt….:))
Ulrike
Lieber Gerhard!
Gratulation zu Deiner flotten Wanderung. Sehe Dir morgen in Ponferrada die Templerburg an. Sie ist eine der letzten erhaltenen Burgen dieses Ordens.
Weiterhin alles Gute, gute Genesungswünsche für Deinen Fuß
Jürgen