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Tag 2 Donnerstag, 6. Oktober  2016 Arcos nach Barcelos

Heute bekommen wir in unserer Unterkunft ein reichliches Frühstück, nachdem wir schon am Abend  ein Viergängemenü serviert bekommen haben. Frisch gestärkt, aber doch etwas steif vom Vortag verabschieden wir uns von der Villa di Arcos.

Nach ein paar Kilometern auf Asphalt und Pflasterstraßen kommen wir nach San Petro di Rates.

Das Dorf San Petro war im Mittelalter sechs Jahrhunderte selbstständig, ehe es an Bedeutung verlor. Viele alte Gebäude sind im Zentrum erhalten geblieben.

Den Höhepunkt bildet die alte, romanische Kirche mit ihrem interessanten Portal.

Auch bei der die Innenausstattung ist die Romanik vorherrschend.

Das schöne, nicht zu warme Wetter macht das Wandern angenehm. Vor zwei Wochen hat es hier noch 40 °C gehabt.

Vorsicht Pilger!

Durch dieses Loch ist der Legende nach die Hl.  Pedra geschlüpft, nachdem sie lebendig eingelagert wurde und mit dem Schädel gegen die Wand geprallt ist. Ein ordentlicher Dickschädel…

Die Steinbrücke über den Rio Cavado führt uns von Barcelinhos nach Barcelos.

In der Stadt hat sich ein ähnliches Hahnwunder ereignet wie in Santo Domingo de la  Calcada in Spanien. Seither ist der Hahn das Symbol der Stadt und an allen wichtigen Stellen zu finden.

Barcelos hat aber auch den größten Wochenmarkt in ganz Portugal, der jeden Donnerstag stattfindet. Da haben wir viel Glück und erkunden das Angebot. Es gibt eigentlich alles: besser sortiert als jeder Supermarkt mit angeschlossenem Baumarkt einschließlich Modestraße.

Obst und Gemüse im Überfluss.

Auch mir Unbekanntes…

Bacalao,  das portugiesische Nationalgericht – getrockneter Dorsch.

Tonwaren  ohne Ende zu unvorstellbar niedrigen Preisen.

Hähne in allen Größen, Farben und Formen.

Wir kommen auch an der Igreja di Senhor de Cruz vorbei, die eine reiche Barockausstattung hat.

Zum Abschluss des Tages gibt uns Jürgen noch ein Ständchen  mit zwei einheimischen Musikern.

Tagesstrecke: 20,1 km

Tag 1 Mittwoch , 5. Oktober  2016 Porto/Matosinhos nach Arcos

Nach einer angenehm ruhigen Nacht in unserem Hotel in der Altstadt brechen wir um 7.40 auf, um zur Metro zu gehen. Da können wir einen ersten Blick auf die Kathedrale werfen, die erst spät geöffnet wird.

Auch die Kunst kommt nicht zu kurz: Murnockerln auf Portugiesisch.

Wir fahren mit der Metro, die lange Zeit überirdisch geführt wird, bis Matosinhos und wollen in der Markthalle unser Frühstück einnehmen. Leider ist sie geschlossen, sodass wir gleich unseren Weg über die Hebebrücke über den Rio Leca fortsetzen. Am Abend erfahren wir, dass heute der portugiesische Nationalfeiertag ist. Deshalb war es auch bei allen Schulen so ruhig.

Im Hafenbecken werden gerade Flügel für Windkraftwerke umgeschlagen.

Dann beginnt ein langer Marsch entlang der Atlantikstrände, die sich kilometerweit dahinziehen.

Der 46 Meter hohe Leuchtturm Farol de Leça überragt alles.

Kilometerlang wandern wir auf Holzbrücken, die einerseits die Natur schonen, andererseits den Menschen leichteres Fortkommen sichern soll.

Ein Ausblick auf die angenehme Küste bei ruhigem Wetter.

Zu unserer Überraschung blüht noch der Ginster.

Ja, und manchmal gilt auch in Portugal „Kitsch as Kitsch can!“

Unterwegs kommen wir an einem Fischmarkt vorbei; ein Muss für Gerhard! Und ich werde nicht enttäuscht!

Und die Fischverkäuferinnen werden beim Anpreisen ihrer Waren ihrem Ruf gerecht.

Das regt natürlich zum Mittagessen an, bei dem es frische, gegrillte Sardinien  gibt.

In Vila do Conde erwartet uns am Rio Ave das 1318 gestiftete Mosteiro de Santa Clara, ein ehemaliges Karmeliterinnenkloster.


An der Apsis des Klosters endet das 7 km lange, auf 999 Bögen von 1705 bis 1714 errichtete Aquädukt.

Die Pfarrkirche Igreja Matriz de São João Baptista (St. Johannes der Täufer) prägt das Stadtbild am rechten Flussufer.

Die alte Steinbrücke über den Rio Este braucht heute keinen Verkehr mehr zu tragen.

Nach einem langen Anstieg  und gleich folgenden Abstieg  kommen wir an der  Igreja da Junqueira vorbei.


Nur mehr drei Kilometer trennen uns von Arcos mit seiner eindrucksvollen Dorfkirche.

Wir finden unser Hotel  am anderen Ende des Ortes und sind froh, dass  wir den heutigen Tag gut beendet  haben.

Gesamtstrecke (ohne Metro): 31,06 km

Camino Portugués – Die Anreise Dienstag, 04. Oktober 2016

Zum ersten Mal plane ich einen Jakobsweg mit einem Partner zu gehen. Jürgen, der schon viele Pilgerwege in Europa gegangen ist, hat mich eingeladen, mit ihm zu gehen. Wir kennen uns schon seit Jahren aus der Leichtathletik und haben uns zwischendurch aus den Augen verloren. In der Vorbereitung auf meinen ersten Camino  habe ich mir von ihm viele Tipps und Ermutigungen geholt.

Jetzt checken wir am Flughafen in Graz in die Maschine nach Zürich ein und hoffen auf einen angenehmen Flug.

Auf dem Flugfeld nieselt es und es ist unfreundlich kalt.

Je mehr wir uns der Schweiz nähern desto freundlicher wird das Wetter. In Zürich lacht die Sonne vom Himmel und wir fliegen  mit der portugiesischen Luftlinie TAP quer durch die Schweiz und Frankreich in Richtung  Porto.

Auf den Spuren des Schweizer Jakobswegs aus 12.000 m werden die Erinnerungen aus dem Frühjahr wach.

In Porto gelandet geht es mit der Metro ins Stadtzentrum, wo wir bereits im Dunkeln  eintreffen.

Gleich finden wir zum Hotel und gönnen uns nach dem Einchecken ein erstes portugiesisches Abendessen mit gutem Rotwein.

Resumé über den 4. Abschnitt – Schweizer Jakobsweg Lauterach-Bregenz nach Genf (vom Bodensee zum Genfersee)

Hurra, ich bin angekommen!
Nun habe ich auch die Schweiz durchquert und einen weiteren Abschnitt meines Weges nach Santiago abgeschlossen.

Dieser Abschnitt war geprägt von Wanderungen über grüne Almen, vorbei an vielen Seen und schneebedeckten Bergen.

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Aber das Wetter hatte seine Eigenheiten. Schöne, sonnenreiche Tage  und Tage mit Nieseln und Regen lösten sich regelmäßig ab.

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Die Wegmarkierungen waren zum überwiegenden Teil ausgezeichnet. Wenn ich einmal vom rechten Weg abkam, dann war es eher meiner Unaufmerksamkeit oder meiner Absicht geschuldet als der Wegweisung.

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Für die Quartiersuche hat sich die Webssite https://www.camino-europe.eu/de/eu/ch als Schatz erwiesen. Meine erst zwei Monate alte Liste war schon wieder überholt und durch neue Quartiere ergänzt. Ich nächtigte vor allem in Privatunterkünften und Herbergen. „Nächtigen im Stroh“ fiel wegen besserer Angebote für mich aus. Teure Hotels blieben mir auch erspart.

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Zum Essen und Trinken gibt es überall etwas. Der Preis ist aber für uns sehr gewöhnungsbedürftig. Mit ein bisschen Geduld findet man aber immer wieder gute, preiswertere Angebote, soferne man nicht unbedingt nur auf Fleisch bestehen will. Aber auch eine Schweizer Pizza kann durchaus das Doppelte einer einheimischen kosten.

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Ohne Röschti geht gar nix!

Mir ist aufgefallen, wie freundlich die Schweizer Bevölkerung gegenüber den Pilgern (hoffentlich auch anderen gegenüber) ist. Auch die Autofahrer nehmen auf Fußgänger extrem Rücksicht. Ich bin kein einziges Mal angehupt oder bedrängt worden, was auf den bisherigen Wegen nicht selten der Fall war. In den Orten, auch in größeren, wird man gegrüßt, von Kindern sowieso.

Ich möchte mich auch bei meinen lieben Gastgebern und Begleitern bedanken.
Bei Hilde und Familie in Lauterach, bei Theres und Manfred in St. Gallen, bei Ursula und Sabine, bei Klaus, Thomas und Siegfried und den anderen netten Pilgern, die mit mir den Weg teilten.
Vielen Dank für die netten und aufmunternden Kommentare hier im Blog und auf Facebook. Besonders danke ich Heidrun, die als „Bodenstation“ meine Beiträge von besonders kreativen Autokorrekturvorschlägen befreit hat.

Ich freue mich schon auf den nächsten Abschnitt des Weges durch Frankreich in Richtung Le Puy.
An guat’n Weg – Buen Camino – Ultreia!

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19. Tag Montag, 6. Juni 2016 Genf

Heute gönne ich mir Sightseeing in Genf. Nach dem ausgiebigen Frühstück, bei dem ich meine zwei Schweizer, mit denen ich gestern die Herberge geteilt habe, wieder treffe – wir sehen uns noch zwei weitere Male ohne Verabredung – erfahre ich an der Rezeption, dass für die nächste Nacht nichts frei ist. Der freundliche Rezeptionist empfiehlt mir die Herberge bei der Kathedrale: das Petershöfli, Heim für Töchter. Dort logierten junge Damen, wenn sie als Landeier nach Geneve zum Französischlernen geschickt wurden. Da herrschten noch Zucht und Ordnung.

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Danach beginnen meine Erkundigungen.
Ich fahre zum Zentrum der Vereinten Nationen, wo gerade eine friedliche Demonstration gegen den Iran stattfindet.

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Wie überall sind auch hier Sicherheitsabsperrungen  vorhanden und man kommt nicht sehr nahe an die Gebäude heran.

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Heute ist Montag, Museumssperrtag. Daher ist auch das Rotkreuzmuseum geschlossen. Das hatte ich auf meinem Wunschzettel.

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Vom Schweizer Paar bekomme ich den Tipp für diese Kirche.

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Normalerweise steht die Kugel im Wasser, heute sind aber Reinigungsarbeiten angesagt.

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Auch der Innenraum ist sehr mystisch gestaltet.

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Als Gast in Genf bekommt jeder ein Ticket für den Anreise- und Abreisetag, das für alle Verkehrsmittel gilt. Ich nehme einfach das Wasser-Taxi und habe einen schönen Blick auf die Seepromenade.

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Das weithin sichtbare Wahrzeichen ist die „Fontaine“.

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Die Gasse beim Rathaus ist mit Flaggen geschmückt.

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Beim Mittagessen bekomme ich von meinem Tischnachbarn den Tipp, die Archäologiestätte unter der Kathedrale zu besuchen und die Türme zu besteigen.
Beide Tipps sind Goldes wert.
Von  den Türmen habe ich gute Fernsicht, aber auch einen Überblick über die Stadt.

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Natürlich war ich auch in der Kathedrale, die heute der Reformierten Kirche angehört.

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Brunnen und Denkmäler gibt es überall in der Stadt.

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Irgendwo steht eins für „unsere Sissy“, die ja in Genf ermordet wurde.

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Durch Zufall finde ich dieses Kunstwerke. Kunst am Bau in einer Tiefgarage. Der Boden einer Auffahrtsspirale führt ins Schwarze Loch?

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Und dann sehe ich noch die beiden. Jetzt weiß ich, wie schön es ist, nicht korrigieren zu müssen.

Morgen geht’s über Zürich mit dem Nachtzug nach Hause.

18. Tag Sonntag, 5. Juni 2016 Gland nach Genf

Mit mir in der Herberge war ein Schweizer Ehepaar, beide schon länger in Pension und passionierte Jakobswegwanderer. Sie sind schon früher unterwegs und wollen auch bis Genf kommen.

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Wieder ein Schweizer Schutzwall, diesmal aber gegen Frankreich. Wie Zähne ragen diese Panzersperren aus der Landschaft.

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Eine andere Abwehrmethode scheinen die Wege durch die Wälder zu haben. Schlamm, wohin der Fuß steigt. Da haben die sprichwörtlichen schonischen Böden eine feste und harte Konsistenz (nur für Mankell –  Leser verständlich).
Ein Fortkommen ist nur langsam möglich.  Vielleicht wären Hildes Ruwenzori – Stiefel die geeignete Ausrüstung.

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Manche leuchten einen richtig fröhlich an.

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Diese alte Antonow scheint noch in Betrieb zu sein. Jedenfalls hängen an ihr noch Ladegeräte.

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In kurzen Abständen tauchen Schlösser und große Landwirtschaften auf.

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Von weit weg sehe ich zum ersten Mal die berühmte Wasserfontäne. Bald bin ich in Genf.

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Ein Foto aus dem Hafen in Genf schließt meinen  Bericht von meiner Wanderung vom Bodensee zum Genfersee ab. Morgen möchte ich Genf erkunden.

Tagesstrecke: 37,3 km

17. Tag Samstag, 4. Juni 2016 Lausanne nach Gland

Ein reichliches Frühstücksbuffet macht Lust aufs Wandern. Am Abend hätte es sogar ein Pilgermenü gegeben.
Ich komme erstmals direkt an den See.

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Lange Strecken des Weges verlaufen direkt neben dem Wasser, das Ufer ist frei zugänglich.

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In einem Zufluss finden die Schwäne Futter und Zuflucht.

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Im Auwald finde ich diesen prächtigen Baumpilz.

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Auf dem Gelände der Sporthochschule Lausanne findet ein 24-Stundenlauf statt. Die Strecke macht jedem Crosslauf alle Ehre. Teilweise auf Finnbahnen und Schotterwegen mit einem  Höhenunterschied von gut 50m pro Runde.

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So wandert es sich leicht.

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Die Kirche von Saint-Sulpice aus dem 12. Jhdt. ist ein Schmuckstück der Romantik.

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So schön können Verteilerkästen sein.

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Bucheckern

Am Morgen ist Markttag wie jeden Mittwoch und Samstag; aber heute ist Großmarkt. Da werden beide Straßen durch den Ort gesperrt.

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Aber nicht nur der Markt ist interessant, am See liegt auch ein Schloss, das heute von der Landesverteidigung genutzt wird.

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Da ist sicher ein Pilger oder eine Pilgerin zu Hause. Gut, dass ich schon ein Guthaben in Spanien habe.

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Immer wieder fallen Neubauten auf, wie dieses Appartementhaus.

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Der Salat hat bald Erntezeit.

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Je weiter ich dem Genfersee nach Süden folge, desto mehr Weinbau ist zu finden.

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Immer größere Häuser kennzeichnen die Winzerbetriebe.

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Da wird Wein gemacht.

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Bei Perroy kommt plötzlich ein Gewitter daher. Ich bleibe unter dem Vordach der Kirche sitzen und esse meine Wurst mit Walnüssen, dazu frisches Weißbrot. Nur auf den Wein muss ich verzichten, stattdessen gibt es Wasser.

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Ein Blitz hat offensichtlich ein Feuer entfacht. Der Dachstuhl eines recht großen Gebäudes steht auf der einen Seite in Flammen, von der anderen entströmt Rauch.

In Rolle, dem nächsten Ort, gibt es trotz des Regens ein Fest im Zeichen der Bel Epoche.

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Die Burschen waren nicht im Brandeinsatz.

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Nette alte Autos fahren auch durch die Straßen.

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Viele  Bewohner haben sich in zeitgemäße Mode geworfen.

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Leider muss ich noch weiter, denn es sind keine leistbaren Unterkünfte vorhanden.

In Gland gibt es im neuen Gemeindezentrum eine Herberge. Nach meinem Anruf kommt der Verantwortliche und weist mich kurz ein. Für die Haustüre gibt es einen Zahlencode.
Die Herberge umfasst einen großen Schlafraum mit neun Betten, eine moderne Küche einschließlich Waschmaschine und Wäschetrockner.
Das alles für zehn Franken.

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Tagesstrecke: 38,0 km

16. Tag Freitag, 3. Juni 2016 Vucherens nach Lausanne

Zwei Nachträge zum gestrigen Tag, die ich unbedingt dokumentiert haben möchte.
Auf dem Weg kurz vor Romont kommt mir dieser junge Mann  entgegen.

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Er will seine Jungkuh (in Österreichisch Kalbin) zum Tragtier ausbilden und dann mit Touristen durch die Gegend ziehen. Nur, das sechs Monate alte Vieh ist nur am Fressen interessiert. So kommt er kaum weiter.

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Diesen Sticker finde ich auf der Pinnwand der Gastfamilie. Wenn da nicht Reinhold Giacomo Waldhaus seine Finger im Spiel hatte.

In der Nacht hat es heftig geregnet, beim Weggehen war Regenkleidung unbedingt ratsam.

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Die kleine Dorfkapelle von Vucherens steht am höchsten Punkt des Ortes.

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Langsam aber sicher werden die Wiesenwege matschig und glitschig. Die Stöcke sind vor allem in den Waldabschnitten eine große Hilfe.

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Bei dem schlechten Wetter macht Fotografieren wenig Spaß, aber zur Dokumentation des Schweizer Nationalbewusstseins mache ich eine Ausnahme.

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Dann liegt er vor mir: der Genfersee oder Lac Léman.

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Der Abstieg in die Stadt ist beschwerlich und lang.

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Ich peile zuerst die Kathedrale an, mit der Idee, dort das Stadtzentrum zu finden.

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Die Kirche hat wirklich große Ausmaße und wirkt hell und freundlich.

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Von der Kathedrale führt ein Gässchen, halb Stiege, halb Straße, in einen tiefer liegenden Stadtteil.

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Auch hier regiert Frau Justitia vor dem Rathaus.

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Künstler stellen ihre Werke  zum Verkauf aus.
Lausanne verwirrt mich. Für mich hat die Stadt nicht die üblichen zwei Dimensionen, auf denen sich das Leben  abspielt, sondern drei. Die Menschen gehen und fahren neben, unter und über mir, manchmal auch auf mehreren Ebenen, sei es zu Fuß, mit Fahrrädern oder Autos oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

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O-Bus fahren wie aus den Tagen meiner Kindheit oder U-Bahn fahren ohne Fahrer.

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Die Lokale, wie diese Brasserie sind voll mit Menschen aller Altersgruppen.

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Wenn der nicht zum Müllschlucken anregt….

Am See hatten schon die Römer die Lage und das Klima genossen und eine recht umfangreiche Siedlung errichtet.

Die Ausgrabungsstätten werden mit Animationen gut ins Bild gesetzt.

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Auch das Museum über die Römer nahe den Ausgrabungsstätten lockt zum Besuch, wenn der Zeitrahmen es zulässt.

Tagesstrecke: 25,5 km

15. Tag Donnerstag, 2. Juni 2016 Romont nach Vucherens

Nach einer angenehmen Nacht bereite ich mich auf die Wanderung vor. Die Wettervorhersage ist nicht die beste, und der Herbergsvater geht noch schnell Rasen mähen. Weit kommt er damit nicht. Für mich heißt es wieder Regenzeug anlegen.

Am Ortsrand von Romont steht eine Produktionsstätte eines bekannten Kaffeekapselherstellers. Die Geruchsbelästigung durch die Röstaromen ist groß, ganz anders, als wenn man einen Kaffee trinkt.

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Der Horizont ist heute durch die Wolken- und Nebelbänke begrenzt.

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Da hat wohl Obelix etwas vergessen!

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Nach der Überquerung einer höheren Hügelkette führt nun der Weg entlang der Broye. Eigentlich müsste ich vom Kanal der Broye sprechen. Die Schweizer sind beim Regulieren ihrer Gewässer sehr naturfern!

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In Moudon regnet es sich so richtig  ein. Mehr als ein paar wenige Fotos  sind nicht drin. Der Kirchturm steht etwas abgesetzt von der Kirche und hat einen Durchgang.

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In der Kirche ist alles für Konzerte vorbereitet. Hauptsache es ist trocken.

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Die Justitia ist weiblich!

Auf dem Weg treffe ich unter einer Brücke einen Deutschen, der auf seinem Schlafsack sitzt und sich zu wärmen versucht. Ihm ist einer seiner Wanderstöcke in den Fluss gefallen (?) und er versuchte ihn wieder zu bekommen. Zum Glück ist nichts passiert, die Strömung dort ist nicht ungefährlich.

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Ein paar Kilometer gehe ich noch bis Vucherens, einem Dorf mit 500 Einwohnern, einem Gasthaus und einer Kapelle.

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Zurückblickend auf Moudon schaut es gar nicht so schlecht  aus.

Im Dorf gibt es nur noch vier Bauern, aber die Häuser sind auffallend schön hergerichtet.

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Diese Rosen duften sogar im Regen.

Tagesstrecke: 23, 4 km

14. Tag Mittwoch, 1. Juni 2016 Freiburg nach Romont

Ein schöner Tag beginnt mit einem  Marktbesuch. Gleich in der Nähe der Herberge findet ein Obst- und Lebensmittelmarkt statt.

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Verschiedene Beeren, Eierschwammerln aus Portugal und Steinpilze aus den Pyrenäen werden hier angeboten.

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Viele Käsesorten, Eier und Brot gibt’s hier.

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Da rinnt mir das Wasser im Mund zusammen: frischer „Wildspargel“ – Asperagues des bois,  oder Pyrenäen-Milchstern (Ornithogalum pyrenaicum), ein Hyazinthengewächs, wird als Gemüse gegegessen.

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Durch Vorstädte, wie sie überall sein könnten, komme ich an den Stadtrand.

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Das Pilgerkreuz steht nach vielen Versetzung und Umbauten wieder an der Stelle, wo es ursprünglich errichtet wurde.

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Durch eine kleine Schlucht, die sich der Bach bis auf die Sandsteinplatten gegraben hat, komme ich zu einer alten Brücke aus Stein.

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In Poisieux steht diese fast bedrohliche Kapelle aus dem 19. Jhdt. Auch die Inneneinrichtung entstammt diesem Zeitgeschmack.

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Weit außerhalb von Freiburg komme ich zur landwirtschaftlichen Fachschule in Grangeneuve. In zahlreichen Gebäuden werden hier junge Menschen in allen Bereichen der Landwirtschaft ausgebildet. Auch eine Schule für Sozialberufe der Kirche ist in dieser kleinen Stadt angesiedelt.

Gut versteckt in einer Flussschleife liegt die Zisterzienserabtei Hauterive.
In der Klosterkirche übt gerade ein Organist auf seinem Instrument und erzeugt eine geradezu mystische Stimmung.

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In der fast dunklen Kirche sind einige Fresken erhalten.

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Heute haben die Bauern der Umgebung den Grand Prix im Gülleausbringen. Wer ein Güllefass hat, ist mit dabei. Zum Glück riecht die Rindergülle nicht so intensiv, sonst wäre der Weg vielleicht zu Ende.

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Romont liegt auf der Kante eines Hügels und ist weiterhin sichtbar.

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Kurz vor dem Ort komme ich an einem Zisterzienserinnenkloster vorbei.

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Das Rätsel, warum es in dieser Kirche so moderne Glasfenster gibt, wird später gelöst.

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In Romont gibt es wieder kaum ebene Straßen. Die Häuser sind kaum höher als dreigeschoßig.

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Die Burg mit ihrem Bergfried beherbergt das Schweizer Museum  und Institut für Glaskunst. Daher findet man hier Beispiele des Kunsthandwerks.

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Der alte Brunnen in der Burg lässt tiefe Einblicke zu.

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Von der Burgmauer kann man an schönen Tagen bis zum Eiger sehen.

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In der Kirche fällt mir die schöne Orgel auf.
Ich verbringe die Nacht bei einer Familie, in der die Frau auch Deutsch kann. So bleibt mein nicht vorhandenes Französisch unter Verschluss.

Tagesstrecke: 31,4 km