Archiv des Autors: Gerhard Pierer

Tag 3 danach Montag, 09. Juni 2014 Fahrt nach Finisterre

Viele Pilger setzen ihre Wanderung noch fort und besuchen das etwa drei Tagesmärsche entfernte Finisterre oder auf Galizisch Fisterra.
Das Wetter hat leider wieder auf regnerisch umgeschlagen. Ich gehe die dreiviertel Stunde zum Busbahnhof im Trockenen, aber auf der Fahrt fängt es bald zu regnen an. Wenn man durch die Stadtteile im Südwesten fährt, sieht man die Ausmaße der Stadt, die derzeit etwa 95.000 Einwohner hat.
Unsere Fahrt führt uns vorbei an Noia über Muros,  Carnota und Cee nach Finisterre.

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In den geschützten Buchten werden Miesmuscheln gezüchtet.

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Die Strände sind leer. Kein Wunder bei 15 Grad!

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Die Wolken haben sich auf Höhe des Busdaches festgesetzt. Nein, so schlimm ist es nicht, aber die Hügelspitzen sind nicht zu sehen.

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In Finisterre habe ich meinen Schirm dabei, so kann ich beim Wandern zum drei Kilometer entfernten Cap Finisterre auf die Regenjacke verzichten.
Dort erwartet uns Besucher heftiger Wind, der den Schirm unbrauchbar macht.

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Aber wie es am Atlantik ist, man muss abwarten können. Bald zeigt sich am Westen ein heller Streifen und nach einem Kaffee ist wenigstens eine Seite des Kaps im Sonnenlicht.

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Viele Leute hinterlassen hier ihre Schuhe, verbrennen Kleidungsstücke oder ähnliches. Aus Umweltschutzgründen belasse ich es bei einem Bild dieses symbolischen Schuhs.

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Der Leuchtturm an der Costa del morte, der Todesküste, hat viele Schiffe vor Katastrophen bewahrt.

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Beim KM 0,00 beginnt die Welt.

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Zurück im Ort haben wir herrlichen Sonnnschein und ich nehme ein Fußbad im klaren Atlantikwasser.

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Auf der Rückfahrt können wir die schönen Buchten mit dem klaren Wasser genießen, die am Vormittag in düsteres Grau gehüllt waren.

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In Muros haben wir schon vor Jahren gut zu Mittag gegessen.

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Der Bus braucht für die Strecke entlang des Meeres rund drei Stunden.

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Hügelauf, hügelab geht es wieder auf Santiago zu, wo die Fahrt ihren Abschluss findet.

Tag 2 danach Sonntag, 08. Juni 2014 Santiago

Auch heute war wieder relaxen angesagt. Beim Frühstück habe ich zufällig zwei Mitpilger aus Deutschland getroffen und getratscht. Egal wo man hingeht, fast an jeder Ecke ist wer, mit dem man ein paar Kilometer gegangen ist, mit dem man gemeinsam gegessen hat oder den man in einer Herberge getroffen hat. Das ist ein wesentliches Merkmal des Jakobsweges.

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Heute war die Pilgermesse gleichzeitig das Hochamt zum Pfingstfest. Beim Einzug wurde unter interessanter Blasmusik eine Büste mitgetragen. (Christus oder Jakobus?) Beim Hochamt war auch unser Freund Peter aus China Mitzelebrant. Die tolle Akustik der Kirche ließ die Musik von Palestrina und Monteverdi richtig zur Geltung kommen.

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Danach war die Altstadt voll, obwohl es zu regnen begann. Am Nachmittag zog es mich in den Vergnügungspark. Nicht, weil ich so begeistert davon bin, sondern weil dort ein sehr hohes Riesenrad mit direktem Blick auf die Stadt steht.

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Wenn die Sonne herunterlacht, schaut alles viel freundlicher aus.

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Die Augustinerkirche

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Der Hl. Franziskus war im Jahr 1214 (!) nach Santiago zum Grab des Jakobus gepilgert. Das ist fast unvorstellbar.

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Immer wieder entdecke ich neue Perspektiven der Kathedrale.

Das Abendessen war das letzte Treffen der Oldies in Santiago. Pierre und Paolo fahren morgen nach Hause. Daher nochmals entsprechendes galizisches Essen:

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Messermuscheln

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Miesmuscheln

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Jakobsmuscheln

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Gebratene Paprika

Tag 1 danach Samstag, 07. Juni 2014 Santiago

Heute kann ich Santiago erstmals genießen. Doch gleich in der Früh (7.30) stelle ich mich zuerst beim Pilgerbüro an, um die Compostela zu bekommen. Das Büro ist glücklicherweise direkt gegenüber meiner Pension. Nach nur einer Stunde bin ich im Besitz des begehrten Dokuments.

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Dann gibt es einmal Frühstück und einen ausgiebigen Stadtbummel zur Orientierung.

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Gemütlich in der City

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Blick von meinem Zimmer

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Beim Rundgang durch das sehenswerte Museum der Kathedrale komme ich in den Kreuzgang, der einen schönen Blick auf die Türme bietet.

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In der Kathedrale liest der Erzbischof eine Extramesse für die Teilnehmer eines Ärztekongresses. Dabei darf der Botafumeiro natürlich nicht fehlen. Da ich im Mittelgang des Querschiffes sitze, saust er direkt neben und über mir vorbei. Das Video kann ich derzeit nicht uploaden.

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Die „Oldies“ Paolo aus Roma, Pierre aus Avignon, Jan aus Maribor und ich vor dem Pilgerbüro.

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Auch der Weißwein ist in Spanien ausgezeichnet. Wer schlechten Wein trinkt, ist selber schuld.

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Typische Süßspeisen

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Am Abend deponieren die Lokale ihren Müll auf der Straße. Um fünf ist alles sauber und die Straßen sind nicht nur durch den Regen gewaschen.

32. Tag Freitag, 06. Juni 2014 Pedrouzo nach Santiago de Compostela

Schön, in einem ruhigen Einzelzimmer aufzuwachen. Ich sehe, dass draußen die Straße trocken ist. Bei den schlechten Wetterprognosen beschließe ich zur normalen Zeit aufzubrechen, um möglichst weit im Trockenen zu gehen. Durch die dichten Wolken ist es um sieben richtig finster.

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Im Eukalyptuswald herrscht richtig gespenstische Stimmung.

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Es ist diesig, aber es regnet nicht, und so marschiere ich die ersten Kilometer viel schneller als sonst zu dieser Zeit. Erst nach elf Kilometern muss ich in die Regenjacke, da Wind und Regen zu lästig werden.

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Wir müssen am Flughafen von Santiago vorbei.

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Aus einer Quelle kommt stark eisenhaltiges Wasser, das den Boden der ganzen Umgebung rot färbt.
Auf dem Monte Gozo schlägt dann der Regen für zehn Minuten zu. Ein feiner Sprühregen sorgt für feuchte Hosen.

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Von Santiago ist nichts zu sehen, obwohl in der Landschaft immer wieder sonnige Flecken zu sehen sind.

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Beim Abstieg in die Stadt ist es wieder trocken. Der Stadtrand von Santiago ist erreicht. Trotzdem dauert es noch über zwanzig Minuten, bis ich am Ziel ankomme, zu dem ich vor 32 Tagen aufgebrochen bin: die Kathedrale von Santiago de Compostela.

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Es ist ein wunderbares Gefühl hier zu stehen und zu erleben, dass man den Weg geschafft hat. Nach einem kurzen Besuch der Kathedrale begebe ich mich auf Quartiersuche und finde direkt gegenüber dem Pilgerbüro eine Pension zu einem angemessenen Preis.
Dann gehe ich zurück in die Kathedrale zur Pilgermesse. Die Kirche ist voll. Vor dem Entlasssegen kommt dann die Überraschung: der Botafumeiro wird geschwenkt. Auch vom Hauptschiff aus ist das eine eindrucksvolle Vorstellung.

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Am Bild ist der Weihrauchkessel leider nicht zu sehen.

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König müsste man sein, dann hätte man ein entsprechendes Quartier in Santiago.

31. Tag Donnerstag, 05. Juni 2014 Mélide nach Pedrouzo

Auch heute geht es quer durch die galizische Gegend.

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Das Wetter meint es gut mit mir. Schon bald kann ich mit kurzem Hemd gehen, ohne dass es zu heiß wird.

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In den Dörfern findet man öfters renovierte Gebäude und ich habe den Eindruck, dass auch mehr Menschen hier leben.

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Die Kirchen sind jedoch alle zu. In manchen findet einmal im Monat ein Gottesdienst statt.

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Am Waldrand gibt es eine Überraschung. In Stand mit frischem (naja) Obst und Kaffee zur Selbstbedienung.

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Das Geld wirft man in eine Stahlkasse.

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Bäche werden mit einfachen Steinbrücken überwunden, wer zu groß ist, muss durchs Wasser.

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Obwohl die Landschaft wunderschön ist, zieht es sich auf den ersten zehn Kilometern.
Dann taucht er auf:

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Noch 40 km bis Santiago. Die Angaben sind etwas zu kurz, da man jetzt um den Flughafen gehen muss und Änderungen die Strecke verlängert haben. Das tut der Freude keinen Abbruch.

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Schön langsam komme ich ins Rollen. Vielleicht liegt es auch daran, dass jetzt mehr Leute auf der Strecke sind als in der Früh, wo es auffallend ruhig war.

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Kurz vor Kilometer 30 mache ich bei einem Straßencafe Pause und esse eine herrliche Empanada. Da schließt Jan, ein Techniker aus Maribor, zu mir auf. Wir sind schon gestern miteinander (sehr schnell) gegangen. Er spricht ausgezeichnet Deutsch. Seine Frau hat mit den Beinen Probleme bekommen und wartet immer am Tagesziel. Wir gehen auch heute wieder gemeinsam. Bis zum Kilometer 20 brauchen wir nicht ganz zwei Stunden.

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Nach 33 km ist unser Tagesziel Pedrouzo erreicht. Jans Frau hat ein günstiges Quartier gefunden. Ich gehe auch schnell hin und sichere mir ein Zimmer.

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Am späteren Nachmittag beginnt es leicht zu regnen. Bei Kaffee und Kuchen lässt sich das aushalten. Beim Abendessen sitze ich mit einer deutschen Seniorin am Tisch, die sich trotz Armbruch, Bandscheibenvorfall und Beinproblemen nicht abhalten lässt weiterzuhatschen.
Ich hoffe, dass ich morgen ein paar Regenlücken finde, um nach Santiago zu kommen. Die Wettervorhersage ist nicht gerade gut, aber bei dem Wetterglück, das ich bisher hatte, darf ich nicht klagen. Bis morgen, hoffentlich in Santiago! ¡Buon Camino!

30. Tag Mittwoch, 04. Juni 2014 Gonzar nach Mélide

Die heutige Tagesetappe führt durch das ländliche Galicien. Trotzdem ist das Land immer wieder für Überraschungen gut.
Gleich in der Früh geht es bergwärts und schon bald setzt leichter Nieselregen ein.

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Nicht viel, gerade soviel, dass die Regenjacke heraus muss.

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Davon lasse ich mich nicht entmutigen, nach zwei Stunden kommen die ersten Anzeichen von Sonnenstrahlen hervor. Bis Mittag passt das Wetter wieder.

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Die ländliche Idylle trügt, aus dem Hinterhalt greifen die Killerameisen an.

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„Formicula“ kennen wahrscheinlich nur die älteren Semester unter uns.

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Dann kommen die Japaner. Auch sie wollen ein Stück des Jakobsweges kennenlernen.

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Raus aus dem Bus, brav wie eine Schulklasse aus den 50er- Jahren (angeblich) folgen sie ihrem Guide und winken fröhlich wenn man sie überholt.

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Nach vier oder fünf Kilometern wartet wieder der Bus.

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Wenn man sich von Palas de Rei einen Königspalast erwartet, wird man enttäuscht. Den gibt es längst nur mehr im Namen.

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Die Pflanze erinnert mich an unseren Australien-Aufenthalt. Darum haben die beiden Bilder hier einen Platz gefunden.
Häufig tauchen jetzt die Hórreos auf, das sind Getreidespeicher, die durch ihre Konstruktionsweise Mäuse und anderes Getier abhielten.

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Sie haben große Ähnlichkeit mit unsern „Woazhapfn“, wie sie früher im Gebrauch waren. Diese hier sind teilweise oder zu Gänze aus Stein.

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Auf dem Jakobsweg findet man überall die sogenannten „Pilgerkreuze“, über die es sicher einige Dissertationen gibt. Das hier in Mélide soll eines der ältesten sein und aus dem 14. Jhdt. stammen.

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Mélide ist eine kleinere Stadt mit wenig Flair.

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Wer braucht sowas, wenn es das auch gibt:

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Melone mit Schinken

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Raxo – geschnetzeltes Schweinsfilet (galicische Spezialität)

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Und natürlich Pulpo, den besten gibt es angeblich in Mélide.

29. Tag Dienstag, 03. Juni 2014 Sarria nach Gonzar

Es hat auch Vorteile, wenn Jungpilger (ich meine, die neu in den Jakobsweg einsteigen) glauben,  um 5 Uhr in normaler Lautstärke mit ihren Partnern sprechen zu können, als ob sonst niemand da wäre. So stehe ich früher als sonst auf und mache mich zum Abmarsch fertig. Mit Pierre gehe ich in eine Bar zum Frühstück. Es gibt Riesencroissants, einen guten Kaffee und frisch gepressten Orangensaft.
Dann geht’s schon um 7.45 auf die Strecke.

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Vorbei am Monasterio di Magdalena, das ich schon am Vortag besichtigt habe. Ans Kloster ist auch eine große Schule angeschlossen.

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imageDer Weg führt durch eine sanfte Hügellandschaft. Wir kreuzen die Eisenbahn und die Autobahn, bis wir in den Wald einbiegen. Aus den vielen Kastanienbäumen sticht wieder einer hervor.

 

 

Der Himmel wird von Nebel und Wolken verdeckt. Da es nicht kalt ist, ich gehe im kurzärmligen T-Shirt, es sind ideale Bedingungen fürs Wandern.

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Die kleine Kirche von Barbadello sticht durch ihren romanischen Stil hervor.

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Auf dem Jakobsweg ist der Volkswandertag ausgebrochen.

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Ich möchte nicht wissen, was hier in der Hochsaison los ist.

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Einige Obstbäume blühen hier noch, obwohl sie auch schon kleine Früchte tragen.

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Immer wieder werden kleine Bäche durch Furten für die Tiere und für Fahrzeuge durchgängig gemacht, während die Fußgänger auf bequemen Granitplatten spazieren können.

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Digitalis purpuraea gibt’s soviel, dass man damit halb Spanien ausrotten könnte.

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Dann kommt der Moment: Einer der als Marke für die 100 km – Entfernung nach Santiago gekennzeichneten Punkte. Pierre und ich haben diese Marke übertroffen. Am Ende des Tages können wir mit Sicherheit sagen, dass wir seit Saint-Jean-Pied-de-Port mehr als 700 km zu Fuß zurück gelegt haben und dass weniger als 90 km vor uns liegen.

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Wir wandern durch mystische Kastanien- und Eichenwälder und
durchstreifen grüne Wiesen.

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Und immer wieder gibt es Kurioses zu sehen. Irgend jemand hat seine Sachen abgelegt und andere haben ihre dazu gegeben. Einmal im Jahr kommt wahrscheinlich die Müllabfuhr und beseitigt das Ganze.

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Jetzt habe ich sicher einen schweren Frevel in den Augen einiger Camino-Jünger begangen.
Der Weg selbst ist auffallend sauber. Alle bemühen sich offensichtlich, dass das so bleibt.

 

 

 

Dann leuchtet der Embalse de Belesar, ein Stausee des Rio Miño aus dem Tal herauf.

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Das alte Portomarin verschwand in den 1960ern in den Fluten, nur zwei Kirchen wurden abgbaut und an sicherer Stelle wieder errichtet.

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Über eine Brücke gelangt man in den Ort, über eine andere gehe ich dann wieder über den Monte Torros nach Gonzar, einem kleinen Weiler mitten im Gemüse.

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Beachtenswert ist die Dachkonstuktion unserer Herberge.

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Ein Nachtrag zu gestern: Eine Holländerin und ich sind auf dem Weg von „wilden“ Hunden angefallen worden. Normalerweise liegen die Hunde hier irgendwo im Schatten oder in der Sonne und kümmern sich überhaupt nicht um Pilger.
Die sieben Exemplare haben uns durch ihr Verhalten so aus der Fassung gebracht, dass wir sogar kurz eine Abzweigung übersehen haben. Dass wir unbeschadet davon gekommen sind, ist der Tatsache zu verdanken, dass die beiden großen Exemplare gerade an Dackelgröße herankamen und die übrigen fünf ihre grade lauffähigen Welpen waren. Der Krach, den sie verursachten, war aber gewaltig.

28. Tag Montag, 02. Juni 2014 Triacastela nach Sarria

Nach dem gestrigen Sonnentag hängt vorerst Nebel über dem Tal. Die Entscheidung, welchen Weg ich heute nehme, fällt irgendwann am Morgen. Der kürzere führt recht gerade nach Sarria. Ich beschließe, den Umweg über das Benediktinerkloster Samos zu nehmen.

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Am Ortsausgang steht ein monumentaler Stein zum Jakobsweg. Der Weg führt gleich in eine kleine Schlucht.

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Tief unten rauscht das Wasser. Das Wasser ist glasklar wie meist auf unserem Weg.

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Bald zeigen sich blaue Flecken am Himmel und der Nebel scheint aufzureißen.

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Der Weg führt jetzt von der Straße weg hinein ins Hinterland. Kleinste Dörfer liegen am Weg, die meisten Häuser sind im Verfallen oder sind versperrt.

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Die Kirche von San Christovo do Real ist wie üblich geschlossen.

 

Überall am Fluss findet man alte Wehranlagen für Mühlen.

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Viehzucht ist hier die einzige erkennbare Einkommensquelle.

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Auf bequemen Waldwegen komme ich rasch vorwärts und nach  kurzem Anstieg und Abstieg liegt es vor uns: das Monasterio de San Julián i San Basilisa kurz Monasterio de Samos.

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Dieses Kloster ist eines der ältesten der westlichen Welt und wurde um das 5./6. Jhdt. gegründet. Zu Zeit ist es ein Benediktinerkloster. Ein Brand zerstörte die Anlage 1951 gründlich. Die Führung durch die Anlage gestaltet ein Pater auf Französisch und Spanisch äußerst humorvoll.

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Ich komme erst kurz vor Mittag zum Weitergehen. Es liegen noch fast 12 km vor mir. Leider geht dieser Weg praktisch neben oder auf der Straße quer durch die Hügellandschaft.

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Mitten in der Gegend steht zur Überraschung ein Getränkeautomat.

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Endlich ist Sarria erreicht und ein Schulklasse kreuzt meinen Weg.
Ich habe einen ordentlichen Hunger, den ich mit Pulpo, einem Nationalgericht bekämpfe.

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Über diese Treppe geht es dann in die Oberstadt, wo sich viele Herbergen und Restaurants befinden.

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Die neuere, untere Stadt ist eher uninteressant. Sarria hat mit der unmittelbaren Nachbarschaft ungefähr 13.000 Einwohner.

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Zum Abendessen gibt es Ensalada und Kaninchen.

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27. Tag Sonntag, 01. Juni 2014 La Faba nach Triacastela

Um es gleich vorweg zu nehmen: dieser Tag ist der bisher schönste Tag, was Wetter, Landschaft und äußere Bedingungen betrifft!
Kurz vor dreiviertel Sieben verlasse ich die Herberge nach einem kleinen Frühstück. Es ist angenehm frisch aber nicht kalt, sodass ich mit einer Jacke leicht auskomme. Außerdem geht es gleich bergauf.

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Das Morgenlicht verleiht der Landschaft seinen eigenen Reiz.

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Die Fernsicht ist ausgezeichnet und von den Hängen hört man bereits das Muhen der Kühe.

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Auf dem Gegenhang liegt ein Bergbauernhof im Sonnenlicht.

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Wer früh aufsteht, kann große Schatten werfen.

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Bald ist die Provinzgrenze nach Galizien erreicht.

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Oben am Pass von O Cebreiro habe ich erstmals einen Blick nach Norden frei. Hier liegen noch dicke Nebel im Tal.

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O Cebreiro (1300 m) war ein bedeutender Ort und ist nach seinem Zerfall heutzutage ein „Museumsdorf“, das gut vom Jakobsweg lebt.

Bis die Kirche öffnet, stärke ich mich mit einem herzhaften Frühstück.

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Im Inneren der alten Kirche (8. Jhdt.) finden sich die Reliquien des Santa Milagro, des großen Wunders.

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Das Taufbecken ist noch für ein volles Eintauchen von Erwachsenen ausgelegt.

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Der weitere Weg führt durch kleine Wäldchen und über Wiesen.

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Von ferne leuchten rotviette Flächen von Erika her.

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Sogar Tannen wachsen hier.

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Eine botanische Spezialtät ist die Kuhfladria hispaniensis galiciae L., hier ein schon etwas verwelktes Exemplar.

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Manche Exemplare zeichnen sich durch besondere Affinität zu menschlichen Hosenboden aus.

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Nach dem höchsten Punkt, dem Alto do Polo mit 1342 m geht’s 13 km bergab!
Die Landschaft ist wunderschön, der Weg zeitweise sehr anstrengend.

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Kurz vor meinem Ziel Triacastela stoße ich noch auf ein Naturdenkmal, eine alte Edelkastanie.
Alter: etwa 800 Jahre, Stammumfang: ca. 8 m,Stammdurchmesser: ca. 2,7 m

Dann erreiche ich Triacastela (670 m) müde und hungrig. Das Gericht auf dem Tisch eines Gastes am Straßenrand regt mich an, Gleiches zu bestellen: Churasco.

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Damit war der erste Hunger einmal gestillt.

26. Tag Samstag, 31. Mai 2014 Villafranca del Bierzo nach La Faba

Der heutige Tag beginnt gleich etwas ambivalent.
Menos:
Im Hostel gibt es statt wie angekündigt um 7.00 Uhr erst um 8.00 Uhr Frühstück. Das ist mir eindeutig zu spät.
Die Abzweigung auf den Camino duro, einen Weg hoch über dem Tal,  ist mit NOT gekennzeichnet. Nicht nur ich gehe daher die Straße. Von den insgesamt 24 km Weg sind 22 km Asphalt und 2 km steiler Hohlweg.
Mas:
Der Himmel ist strahlend blau, keine einzige Wolke, ein Nebelschwaden, nur blau. Neben der Straße und der Autobahn fließt ein wunderschöner Fluss, der bis zum Ende der Tagesetappe ein kleines Bächlein ist. Auf der Straße, die ich entlang gehe, gibt es wenig Verkehr. Die kleinen Ortschaften liegen beschaulich am Weg. Leider sind viele Häuser zu Zeit nicht bewohnt.
Viele Kastanienwälder und Nussbäume prägen die Vegetation.  Gleich zu Beginn treffe ich Paolo und Pierre, später auch Anja.
Als ich in der Herberge ankomme, bin ich der achte in der Reihe. Die vielen anderen auf der Strecke hat es offenbar weiter nach O Cebreiro gezogen. Ich bin an meinem Tagesziel in La Faba (901 m). Die Herberge hier wird von Deutschen geführt. Alles ist wohl organisiert.
Ein kleines Bilderbuch:

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Über die Brücke geht’s ins Tal des Rio Valcarce.

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Die Flächen am Talgrund werden für Gemüsebau ausgenutzt.

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Das schmale Tal teilen sich Bach, Autobahn, Straße und Pilgerweg.

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Protest gegen Spanisch. Aus Pereje wird eben das galizische Perexe.

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In dieser Gegend fällt mir der Wagenbau mit der interessanten Deichsel auf.

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Früher sollen da nette Herren auf Pilger gewartet haben. (Nicht nur in Dürnstein)

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Das trifft heute nicht zu.

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Durch diesen hohlen Weg muss man kommen…

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Wenn man erst oben ist, ist alles viel schöner.

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Backpack in line…