Auch heute geht es quer durch die galizische Gegend.
Das Wetter meint es gut mit mir. Schon bald kann ich mit kurzem Hemd gehen, ohne dass es zu heiß wird.
In den Dörfern findet man öfters renovierte Gebäude und ich habe den Eindruck, dass auch mehr Menschen hier leben.
Die Kirchen sind jedoch alle zu. In manchen findet einmal im Monat ein Gottesdienst statt.
Am Waldrand gibt es eine Überraschung. In Stand mit frischem (naja) Obst und Kaffee zur Selbstbedienung.
Das Geld wirft man in eine Stahlkasse.
Bäche werden mit einfachen Steinbrücken überwunden, wer zu groß ist, muss durchs Wasser.
Obwohl die Landschaft wunderschön ist, zieht es sich auf den ersten zehn Kilometern.
Dann taucht er auf:
Noch 40 km bis Santiago. Die Angaben sind etwas zu kurz, da man jetzt um den Flughafen gehen muss und Änderungen die Strecke verlängert haben. Das tut der Freude keinen Abbruch.
Schön langsam komme ich ins Rollen. Vielleicht liegt es auch daran, dass jetzt mehr Leute auf der Strecke sind als in der Früh, wo es auffallend ruhig war.
Kurz vor Kilometer 30 mache ich bei einem Straßencafe Pause und esse eine herrliche Empanada. Da schließt Jan, ein Techniker aus Maribor, zu mir auf. Wir sind schon gestern miteinander (sehr schnell) gegangen. Er spricht ausgezeichnet Deutsch. Seine Frau hat mit den Beinen Probleme bekommen und wartet immer am Tagesziel. Wir gehen auch heute wieder gemeinsam. Bis zum Kilometer 20 brauchen wir nicht ganz zwei Stunden.
Nach 33 km ist unser Tagesziel Pedrouzo erreicht. Jans Frau hat ein günstiges Quartier gefunden. Ich gehe auch schnell hin und sichere mir ein Zimmer.
Am späteren Nachmittag beginnt es leicht zu regnen. Bei Kaffee und Kuchen lässt sich das aushalten. Beim Abendessen sitze ich mit einer deutschen Seniorin am Tisch, die sich trotz Armbruch, Bandscheibenvorfall und Beinproblemen nicht abhalten lässt weiterzuhatschen.
Ich hoffe, dass ich morgen ein paar Regenlücken finde, um nach Santiago zu kommen. Die Wettervorhersage ist nicht gerade gut, aber bei dem Wetterglück, das ich bisher hatte, darf ich nicht klagen. Bis morgen, hoffentlich in Santiago! ¡Buon Camino!
Ich wünsch dir alles, alles Gute für den „letzten“ Tag. Ich gehe heute in Gedanken mit dir, vor allem, weil ich diese Ecke ja ein bisschen kenne. Leg am Monte Gozo eine Gedenkminute ein.