Der gestrige Abend ist mit viel Regen zu Ende gegangen. Ich habe mir trotzdem noch ein paar Highlights angesehen und bin auch ordentlich nass geworden.
Mitten in der Stadt gibt es große Ausgrabungsstätten bzw. Ruinenreste aus der Römerzeit. Durch seine Lage an der Via Appia hatte Terracina große wirtschaftliche Bedeutung und konnte sich einiges leisten.
Das Capitol und das Amphitheater sind sichtbare Zeichen.
Wohl unter jedem Haus der Stadt befinden sich Überreste römischer Bauten, viele sind auf direkt auf den alten Fundamenten errichtet worden.
Auch die Cattedrale di San Cesareo steht auf einem römischen Tempel. Auf dem Turm ist noch die Aufschrift „SPQT“ – SENATUS POPULUSQUE TARRACINA. Die Bewohner der Stadt hatten das römische Bürgerrecht.
Das Innere der Kirche ist auch beeindruckend.
Ein besonderes Schmuckstück ist die Kanzel.
Die Böden sind mit schönen Mosaiken belegt
Einen kurzen Besuch wollte ich auch dem Hafen und dem Strand abstatten.
Am Abend war ich bei Herta, die im Verein Gruppo dei Dodici engagiert ist. Sie erzählt, dass ihr Haus bereits 900 Jahre alt ist – heute natürlich mit mehr Komfort.
In der Früh ist das Wetter wieder freundlich.
Von einer Plattform habe ich einen guten Überblick über die Stadt.
Der Tempel des Jupiter Anxur, das bedeutendste Denkmal aus fernen Zeiten, verbirgt sich leider etwas am Berg.
Nach dem traditionellen Anstieg am Morgen gehe ich auf dem antiken Weg gemütlich dahin.
Immer wieder muss ich innehalten und die herrlichen Ausblicke genießen.
Dann ändert sich die Wegeart. Es geht über einen Ziegenpfad weiter, weil die Grundbesitzer keine Wanderer mehr duchlassen. Ich möchte aber auf der Vía Appia gehen!!! Der Weg ist sehr anspruchsvoll und führt schräg über einen steilen Hang.
Ich erbe unterwegs einen Hund von einem anderen Wanderer. Er geht genau einen halben Schritt hinter mir.
Den Ziegen und ihrem Wächter zeigt er andere Seiten auf und wirbelt die Herde vorerst kräftig durcheinander.
Bei nächster Gelegenheit entschließe ich mich, auf die Straße zu wechseln. Die SS7 hat zwar viel Verkehr, ist aber nicht so anstrengend.
Unterwegs komme ich an einer kleinen Büffelfarm vorbei. Die Milch wird zur Gewinnung des Mozzarella di Bufala gebraucht.
Von der Ferne sehe ich die Stadt Monte San Biagio. Ich bin froh, dass ich den Berg nicht hinauf muss.
Die Straßen und Gassen in den Orten sind für normale Müllwägen viel zu klein. Daher fahren Minitransporter, sammeln den Müll und führen ihn zu großen Autos an den Hauptstraßen.
Nach einer Erholpause in einer Bar gehe ich in der Mittagshitze weiter zur Abbazia di San Magno. Dort ist Siesta. Ein paar Gäste wundern sich offensichtlich über einen Pilger. Also weiter!
Nach nicht einmal einer Stunde erreiche ich das Etappenziel Fondi. Auch hier gibt es viele Bauten aus dem Mittelalter direkt auf römischen Grundmauern. Die Via Appia führt direkt durch die Stadt und ist auch heute noch die Hauptstraße.
Die Burg, der Castello Baronale, mit ihrem charakteristischen zylindrischen Turm auf einem quadratischen Fundament, über 31 Meter hoch, ist ein Wahrzeichen der Stadt, und wurde im 14. Jahrhundert von Onorato I. Caetani auf einem Abschnitt der alten römischen Stadtmauer gebaut.
Stellvertretend für alle anderem Kirchen zeige ich euch die Chiesa di San Pietro apostolo, die 1138 eingeweiht wurde.
Ich schlafe heute wieder direkt im Zentrum in einer kleinen Pension. Nachteil: der dritte Stock.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 23,5 km; ↑ 344 m; ↓ 377 m