Diese Tour ist nur entfernt mit meinen Weitwandertouren in Verbindung zu bringen. In den letzten Jahren habe ich den östlichsten, den westlichsten und den nördlichsten Punkt Österreichs besucht. Der südlichste ist also noch ausständig. Dass es für mich kein leichtes Unternehmen werden würde, war mir klar. Darum wollte ich es noch vor meinem 70er schaffen!
Als Partner habe ich Erich dafür gewinnen können. Als Wanderführer hat uns Horst aus Bad Eisenkappel über alle Schwierigkeiten geleitet.
Von Bad Eisenkappel fahren wir ein Stück auf der Seebergsattel – Bundesstraße nach Süden, nehmen dann kurz die Straße auf den Paulitschsattel und folgen dann dem Vellachtal bis zu einem Schranken. Hier beginnt das Naturschutzgebiet Vellacher Kotschna. Von hier weg geht es zu Fuß weiter.
Am Morgen werden wir von den Kalkspitzen der Baba und der Mzla Gora und der umliegenden Berge, alle um die 2000 m, begrüßt.
Der Sanntaler Sattel auf 1999 m ist unser erstes Ziel.
Vorerst geht es noch recht gemütlich in die Vellacher Kotschna. Wir sind im Schatten der Berge und es ist für die Jahreszeit noch recht angenehm warm.
Bald verlassen wir den Forstweg und nun geht es über schottrige Steige recht steil aufwärts.
Für ein paar Bilder soll immer Zeit sein.
Zwischendurch ist eine Stelle steiler und felsig. Die Gämsen, die wir in der Nähe sehen, tun sich da schon leichter. Sie beobachten uns von der Ferne.
Gut, dass wir am Fuß dieser Wand vorbeigehen und nicht über über sie klettern müssen.
Jetzt sind wir schon hoch über der Kotschna. Die Morgennebel haben sich verzogen
Die Ofnerhütte war früher Unterstand für Jäger und Wanderer.
Wir freuen uns schon auf die Pause in der Sonne und stärken uns ein wenig. Es liegt noch ein schönes Stück Weg vor uns.
Die extreme Wetterlage in heurigen Jahr lässt den Almrausch oder Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) ein zweites Mal blühen.
Über Geröllhalden geht es den letzten Teil zum Sanntalersattel hinauf. Vom Sattel auf 1999 m haben wir eine tolle Aussicht in alle Richtungen.
Vom Sanntalersattel kommen wir relativ flach weiter zum Seeländersattel. Dahinter türmen sich die Gipfel der Stimer Alpen mit bis zu 2500 m auf.
Auch vom Seeländersattel haben wir beste Aussicht auf die schroffen Gipfel der Umgebung.
Nun gehen wir noch ein kurzes Stück entlang des Grates nach Osten, wo wir zum wahrscheinlich südlichsten Punkt Österreichs kommen.
Jetzt habe ich es geschafft! Auch den 4. der geografischen Extrempunkte habe ich zu Fuß erreicht! Die Grenze verläuft hier im Wesentlichen entlang der Grate. Deshalb macht sie auch hier einen weiten Einschnitt in den Süden nach Slowenien.
Wieder zurück am Seeländersattel gehen wir auch ein Stück am Grat nach Westen bis wir in das Jezerska (Seeland) sehen können und entdecken am Horizont den Triglav, den mit 2864 m höchsten Gipfel Sloweniens.
Bei der Rast auf dem Abstieg werden wir sofort von ein paar Dohlen entdeckt und als Jausenstation adaptiert.
Wir genießen den Ausblick vor dem Abstieg.
In einer Felsrinne wird es für uns schon schwierig, aber mit Hilfe unseres Wanderführers Horst schaffen wir auch diese Passage.
Bald sind wir wieder in der Latschenzone, aber bis zum Parkplatz ist es noch ein weiter Weg.
Nach siebeneinhalb Stunden kommen wir sehr müde beim Parkplatz an und entspannen uns in Eisenkappel bei Mehlspeise und Getränken.
Resumé: Eine wunderschöne Tour als Herbstabschluss. Selten war ich so müde, aber auch froh, diesen Weg gegangen zu sein.
Tagesstrecke: 10 km ↑ 1120 m; ↓ 1120 m
Hallo Gerhard, bei dem schönen Wetter sind die Fotos besonders beeindruckend geworden. Eine wirklich schöne Tour.
Lg Volker