VFS 24. Tag Samstag, 25. Mai 2024 Troia – Castelluccio del Sauri

Die letzte Nacht habe ich in einem richtigen Pilgerquartier übernachtet. Im ehemaligen Dominikanerkloster sind dafür Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt worden. Es befinden sich da auch noch ein Volkskundemuseum und ein Veranstaltungszentrum. Am Abend gehen wir Pilger gemeinsam zum Abendessen.

Im Volkskundemuseum

Dafür stehen die italienischen Freunde aus Bergamo schon um fünf Uhr auf. Sie sind es vom Berggehen so gewohnt. Ich bin eine Stunde später immer noch früh genug dran, gönne mir ein Frühstück in einer nahen Bäckerei und starte dann. Kurz sehe ich noch die Sonne, dann versteckt sie sich hinter dicken Regenwolken.

Ehemalige Stadtmauer

Die Mandeln hängen fast in Trauben am Baum.

Mandelbaum

Die Regenfront zieht von Westen her. Zum Glück bleibt es bei leichtem Nieselregen für ein paar Minuten.

Apulien war schon in der Antike die Kornkammer der Römer. Wie groß wohl deren Felder damals waren?

Getreidefeld

Fast hätte ich die Abzweigung übersehen. Hätte ich nicht den Regenschutz aus dem Rucksack holen müssen, wäre ich sicher eine Zeit lang in die falsche Richtung gewandert.

Feldweg

Große Flächen sind mit dieser Pflanze bebaut. Ist es wirklich Koriander, wie es mir PlantNet erzählt? Den seifigen Geruch hätte es.

Koriander?

Ich möchte endlich eine lebende Schlange sehen. Alle reden davon, ich finde nur tote Tiere. Die lassen sich allerdings auch leichter untersuchen. Dieses Exemplar ist ca. 120 cm lang. Ich vermute, dass es sich um ein dunkles Exemplar (Melanismus) der Gelbgrünen Zornnatter (Hierophis viridiflavus Lacépède) handelt.

Gelbgrüne Zornnatter
Gelbgrüne Zornnatter
Gelbgrüne Zornnatter

Die Windräder haben heute Pause. Die Windparks heißen hier Oekoparks.

Wind- und Sonnenenergie

Der Torrente Sannoro hat sich tief in die Landschaft gegraben. Das zeugt von seiner Kraft und Wassermenge bei Hochwasser.

Torrente Sannoro

Auch auf dem Land gibt es oft verlassene und verfallene Häuser, die früher landwirtschaftlich genutzt wurden und jetzt nutzlos sind.

Ruine

Die Straße ist endlos gerade. Statt Getreide werden hier auch Freilandtomaten angepflanzt, je nach Pflanzdatum unterschiedlich hoch.

Straße
Tomatenfeld
Königskerzen

Der Frecciarossa, der Rote Pfeil, gleitet eher gemütlich durch die Gegend.

Frecciarossa

Leider nehmen es viele Italiener mit dem Umweltschutz nicht sehr genau und entsorgen ihren Abfall in der freien Natur.

Torrente Cervaro

Jetzt steht wieder ein ordentlicher Anstieg an. Der Zielort Castelluccio del Sauri liegt 120 m höher.

Anstieg nach Castelluccio del Sauri

Der Ort ist mehreren Straßenzeilen an den Berghang angepasst. Es gibt ein paar Häuser aus der Zeit um 1700.

Castelluccio del Sauri

Das Municipio steht genau am Ende des Hügels.

Municipio

Aus einem römischen Oppidum hat sich im Mittelalter ein kleiner Ort erhalten, der sich aber zu Anfang des 15. Jhdts. entvölkerte. Dagegen wurden1446 60 Familen aus Albanien hier angesiedelt, die den griechisch-orthodoxen Ritus mitbrachten. Bis zur Regentschaft von Joseph Bonaparte zu Beginn des 19. Jhdts. war die Gemeinde feudalistisch ein Lehen. 1980 wurde der Ort von einem Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen, deshalb auch die vielen neueren Häuser.

Palazzo
Wasserturm

Das Schönste am Ort ist die Aussicht.

Aussicht

Heute ist unsere Pilgergruppe auf vier Personen geschrumpft. Wir haben wieder ein Pfarrzentrum in Beschlag genommen. Sonst hätte es ohnehin wenige Alternativen gegeben.

Tagesstrecke: 24,8 km; ↑221 m; ↓348 m

3 Gedanken zu „VFS 24. Tag Samstag, 25. Mai 2024 Troia – Castelluccio del Sauri

  1. Sofie Topler

    Eine Landschaft die ich nicht kenne müßte noch einmal in die Schule gehen.sehr schöne Landschaft.Wünsche dir ein schönes Wetter.

    Antworten

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