Beim Frühstück vertratschen wir uns mit unserer netten Gastgeberin, die sich in der Geschichte des Ortes bestens auskennt. So wird es für unsere Verhältnisse ein etwas späterer Aufbruch.
Im Rathaus der Stadt – hier ist wirklich jede größere Häuseransammlung eine Stadt – hole ich mir die Stempel für unseren Wanderpass.
Wir gehen wieder an Stift und Stiftskirche vorbei und passieren den ehemaligen Meierhof des Stiftes, der heute Teil des Hotels Schüttkasten und der Kunstakademie Geras ist und unabhängig vom Stift geführt wird.
Etwas außerhalb liegt der Bahnhof Geras-Kottaun, der heute nur mehr vom „Reblaus-Express“ benutzt wird.
Dann geht es über die sanften Hügel des Waldviertels weiter.
In Wolfsbach steht ein schönes Gasthaus, das leider nicht mehr in Betrieb ist.
Wieder ziehen bedrohliche Wolken auf. Es schaut aber ärger aus, als es kommt.
Bei leichtem Nieselregen kommen wir in Richtung Drosendorf. Ohne Regencape ist es zu nass, mit fast overdressed.
Auch in Drosendorf sind die Verhältnisse nicht einfach. Da gibt es Drosendorf-Altstadt und Drosendorf-Stadt, das von einer Befestigungsanlage umgeben war und von Ottokar II. im Jahre 1278 16 Tage lang erfolglos belagert wurde.
Die Vorgängerbauten des Schlosses Drosendorf werden schon 1180 erwähnt, der heutige Bau stammt aus dem 17. Jhdt. Heute ist das Schloss, wie viele historische Gebäude in der Umgebung, im Besitz der Familie Hoyos-Sprinzenstein.
Im Rathaus frage ich wieder nach einem Stempel und nach einem offenen Gasthaus. Ersterer Wunsch kann sofort erfüllt werden, zweiter wird negativ beschieden.
In Drosendorf wurde 1559 ein Alaunbergwerk eröffnet, Ende des 16. Jahrhunderts gab es vorübergehend Bleibergbau.
Am Hauptplatz stehen durchwegs zweigeschoßige Gebäude, die den beschaulichen Charakter hervorheben.
Da alle Gasthäuser geschlossen sind, werden wir von einer Frau auf das kleine ADEG – Geschäft verwiesen, das auch in dem Moment zusperrt. Die freundliche Besitzerin, Frau Linsbauer, holt uns noch in das Geschäft und verkauft uns Kaffee und Mehlspeisen, die wir im Pavillon am Hauptplatz genießen.
Während wir im Pavillon sitzen, geht draußen ein Regenguss nieder.
Auf unserem weiteren Weg steigen wir in engen Serpentinen von der Stadt zur Thaya ab. Von unten sieht man erst die steilen Felsen.
Über die Hügel bei Autendorf kommen wir bei Primmersdorf wieder an die Thaya. Das Schloss Primmersdorf war einst Meierhof des Stiftes Herzogenburg.
Bei einem kurzen Anstieg treffen wir erstmals auf unserem Weg zwei Wanderinnen, die ebenfalls des 07er- Weg gehen. Sie sind am Nebelstein gestartet.
Wir sind am heutigen Tagesziel angekommen. Der Gasthof Pölzer liegt direkt unter der Ruine Eibenstein an der Thaya. Die Ruine Eibenstein wurde schon im 12. Jhdt. urkundlich erwähnt und soll nach manchen Quellen mit den Templern in Beziehung gestanden sein.
Tagesstrecke: 22,3 km; ↑ 307 m; ↓ 430 m
Super Bauten und Gegend das Wetter darf bisschen besser euch beiden alles Gute
Da geht ja schön was weiter bei Euch! Jetzt dürft ihr Euch auf ein paar schöne Wege entlang der Thaya freuen…
Buen camino:)
Tolle Aufnahmen und Stimmungen!