10. Tag 11. Mai 2022 Drochtersen – Stade

Gestern haben wir getratscht und getratscht und dann war es spät. Heute in der Früh habe ich dann den Blog aus technischen Gründen nicht absetzen können. In der Früh habe ich mit Fam. Preil gefrühstückt und bin etwas später auf den Weg gegangen, wissend, dass es bis Stade nicht so weit ist.

Vom Altdeich hat man immer wieder einen guten Überblick auf die Marschlandschaft zwischen altem und neuem Deich. Der neue Deich ist näher an der Elbe und wesentlich höher.

Marschlandschaft
Am Altdeich dahin…

Das Leben hinter den Deichen ist auch bisweilen gefährlich. Hier bei Assel hat die Elbe die Dämme mehrfach durchbrochen und schwere Überflutungen verursacht.

Hinter dem Deich
Pegelstandsanzeiger:  6,45 m am 3. Jänner 1976; 5,78 m am 17. Februar 1962; Deichhöhe: 5,50 m
Museum in Assel

An einem umgefallenen Baumstamm finde ich diesen gelben Pilz, vermutlich ein Schwefelporling.

Gemeiner Schwefelporling (Laetiporus sulphureus
(Bull.: Fr.) Murrill)

Ein sehr hoher Turm in dieser flachen Landschaft fällt natürlich auf. Ein Nachbarin klärt mich auf, dass es sich um einen Bleischrotturm handelt. Man lässt flüssiges Blei in kleinen Tropfen im Inneren herunterfallen, damit sie ideale Kugeln werden. Unten fallen sie in ein Wasserbad, das sie endgültig abkühlt.

Schrotturm bei Barnkrug
Bökerschapp – Tuusch mi

Die Festung Grauerort ist ein Fort bei Abbenfleth in der Nähe von Stade. Es wurde in den Jahren 1868 bis 1873 mit Unterbrechungen von Preußen an der Elbe zum Schutz vor feindlichen Schiffen auf der Elbe angelegt. Hier waren je fünf moderne Hinterlader-Rücklaufgeschütze des Kalibers 28 cm aufgestellt. Sie kamen nie zum Einsatz.

Festung Grauerort
Festung Grauerort

Nun heißt es Abschied nehmen von der Elbe, die mich ein kurzes Stück des Weges begleitet hat.

Elbe

Ich komme nach Stade, wo ich mich gleich meines Rucksackes und meiner Stöcke in der Jugendherberge entledige. Ohne unnötige Last gehe ich in die Altstadt, wo ich mich mit Sigrid Strüber treffe. Wir tauschen seit längerem Informationen via Internet über Pilgerwege aus und treffen uns heute zum ersten Mal. Sie kennt ihre Wahlheimat bestens und ist eine exzellente Führerin.

Die Hansestadt Stade im Relief

Auf unserem Rundgang kommen wir zum Johanniskloster, wo eine Statue an den Chronisten und Abt Albert von Stade (1187 – 1264) erinnert. Er hat auch eine detaillierte Beschreibung seines Weges nach Rom verfasst.

Sigrid, der Abt und ich

Überall in der Stadt sind schöne, gepflegte Häuser zu finden, deren Geschichte interessant ist.

Am Fischmarkt
Knechthausen, seit Ende des 15. Jahrhunderts Gildehaus der Brauereiknechte, jetzt historische Gaststätte
   Bürgermeister-Hintze-Haus, am Wasser West
Haus in der Bäckerstraße

Die Kirche Ss. Cosmae et Damiani ist eine der Hauptkirchen der Stadt und wird meist nur Cosmaekirche oder St. Cosmae genannt.

St. Cosmae
St. Cosmae – Hauptaltar
St. Gertrud – Altar im Seitenschiff
  Die große Orgel, gebaut in den Jahren 1668 bis 1673, ist ein Werk von Berendt Hus und seinem Neffen Arp Schnitger.

Zu schnell geht dieser informative und nette Nachmittag zu Ende. Ich lerne viele Ecken kennen, die ich ohne Sigrid nie gefunden hätte.

Am Abend stärke ich mich mit lokalen Spezialitäten.

Brathering, Matjes, Krabben und Bratkartoffeln

Tagesstrecke: 26,4 km; ↑ 65 m; ↓ 64 m inkl. 6,4 km Stadtrundgang

Route auf alpenvereinaktiv.com

2 Gedanken zu „10. Tag 11. Mai 2022 Drochtersen – Stade

  1. Evelyn schulz

    Wie schön, an deinen Bildern und deinen Beschreibungen meiner (inzwischen) ehemaligen Wahlheimat teilhaben zu dürfen.
    Besonders freut mich das Foto mit Siegrid, die ich sehr schätze. Ihr seid bei Abt Albert richtig gut aufgehoben! Buen camino – wünscht von Herzen Evelyn

    Antworten

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