Gestern haben wir getratscht und getratscht und dann war es spät. Heute in der Früh habe ich dann den Blog aus technischen Gründen nicht absetzen können. In der Früh habe ich mit Fam. Preil gefrühstückt und bin etwas später auf den Weg gegangen, wissend, dass es bis Stade nicht so weit ist.
Vom Altdeich hat man immer wieder einen guten Überblick auf die Marschlandschaft zwischen altem und neuem Deich. Der neue Deich ist näher an der Elbe und wesentlich höher.
Das Leben hinter den Deichen ist auch bisweilen gefährlich. Hier bei Assel hat die Elbe die Dämme mehrfach durchbrochen und schwere Überflutungen verursacht.
An einem umgefallenen Baumstamm finde ich diesen gelben Pilz, vermutlich ein Schwefelporling.
Ein sehr hoher Turm in dieser flachen Landschaft fällt natürlich auf. Ein Nachbarin klärt mich auf, dass es sich um einen Bleischrotturm handelt. Man lässt flüssiges Blei in kleinen Tropfen im Inneren herunterfallen, damit sie ideale Kugeln werden. Unten fallen sie in ein Wasserbad, das sie endgültig abkühlt.
Die Festung Grauerort ist ein Fort bei Abbenfleth in der Nähe von Stade. Es wurde in den Jahren 1868 bis 1873 mit Unterbrechungen von Preußen an der Elbe zum Schutz vor feindlichen Schiffen auf der Elbe angelegt. Hier waren je fünf moderne Hinterlader-Rücklaufgeschütze des Kalibers 28 cm aufgestellt. Sie kamen nie zum Einsatz.
Nun heißt es Abschied nehmen von der Elbe, die mich ein kurzes Stück des Weges begleitet hat.
Ich komme nach Stade, wo ich mich gleich meines Rucksackes und meiner Stöcke in der Jugendherberge entledige. Ohne unnötige Last gehe ich in die Altstadt, wo ich mich mit Sigrid Strüber treffe. Wir tauschen seit längerem Informationen via Internet über Pilgerwege aus und treffen uns heute zum ersten Mal. Sie kennt ihre Wahlheimat bestens und ist eine exzellente Führerin.
Auf unserem Rundgang kommen wir zum Johanniskloster, wo eine Statue an den Chronisten und Abt Albert von Stade (1187 – 1264) erinnert. Er hat auch eine detaillierte Beschreibung seines Weges nach Rom verfasst.
Überall in der Stadt sind schöne, gepflegte Häuser zu finden, deren Geschichte interessant ist.
Die Kirche Ss. Cosmae et Damiani ist eine der Hauptkirchen der Stadt und wird meist nur Cosmaekirche oder St. Cosmae genannt.
Zu schnell geht dieser informative und nette Nachmittag zu Ende. Ich lerne viele Ecken kennen, die ich ohne Sigrid nie gefunden hätte.
Am Abend stärke ich mich mit lokalen Spezialitäten.
Tagesstrecke: 26,4 km; ↑ 65 m; ↓ 64 m inkl. 6,4 km Stadtrundgang
Wie schön, an deinen Bildern und deinen Beschreibungen meiner (inzwischen) ehemaligen Wahlheimat teilhaben zu dürfen.
Besonders freut mich das Foto mit Siegrid, die ich sehr schätze. Ihr seid bei Abt Albert richtig gut aufgehoben! Buen camino – wünscht von Herzen Evelyn
Die Hausfasaden sind sehr schön die gefallen mir sehr gut. Weiter so bei i schönen Wetter