Unterwegs auf dem Grabenlandtrail 6; Donnerstag, 07. Jänner 2021 von Wolfsberg im Schwarzautal nach Kirchbach in Steiermark

Die Anfahrt zu dieser Etappe ist etwas mühsam. Zuerst müssen wir früh aus dem Haus (6.30 Uhr) und nach Kirchbach, unserem Tagesziel fahren. Dort steht schon ein Bus, der nach Fahrplan schon seit 15 Minuten unterwegs sein sollte. Macht nichts, wir nehmen ihn. Unser geplanter Bus sollte erst in 15 Minuten fahren. In unserem Schülerbus sitzen wir zu zweit allein und klappern die Gegend ab, bis wir schließlich beim Schulzentrum in Wolfsberg inm Schwarzautal ankommen. Eigentlich sollte in der Zwischenzeit der andere Bus auch schon ankommen, tut es aber nicht.
Die Moral aus der Geschicht: Nimm im öffentlichen Verkehr, was du erwischt; wer weiß, ob etwas Besseres nachkommt.
In Wolfsberg starten wir etwa um 8.30 Uhr und besuchen ein liebe Freundin, um ihr verspätete Neujahrsgrüße zu überbringen und gehen dann auf der Landesstraße ein paar hundert Meter bergwärts. Dort biegen wir in den Mosenbergweg ab und befinden uns jetzt auf der Originalstrecke des Grabenlandtrails.

Weingarten am Mosenberg

Nach kurzer Strecke auf Asphalt geht es über wunderbare Waldwege weiter. Die Schneeauflage überdeckt so manche schlammige Stelle. Gestern ist etwas Schnee gefallen, die Temperaturen sind um den Gefrierpunkt – eine gutes Wanderwetter im Winter.

Eichleiten
Eichleiten
Eichleiten

Entlag des Weges hängen Hüllen mit Sinnsprüchen, Rätseln und Fitnessübungen. Ob die beiden Sessel zum Erholen da sind oder gar ein Kunstprojekt darstellen, weiß ich nicht.

Eichleiten – Kunst oder Krempl?

Die Fernsicht ist heute phänomenal!

Am Stelzeregg

Die „Glojacher“ waren ein uraltes steirisches Adelsgeschlecht mit ausgedehnten Besitzungen in der Südsteiermark, das mit vielen österreichische Adelsfamilien verschwägert war. Da sie sich dem Protestantismus anschlossen, mussten sie schließlich das Land im Zuge der Gegenreformation verlassen und ihre Besitzungen verkaufen.

Eigentlich sollte da in Glojach doch eine Kapelle stehen…

Alte „Troadhüttn“

Endlich taucht die Kapelle, die bei schönem Wetter von weitem zu sehen ist, auf. Heute kann die Sonne sich nicht durchsetzen, außerdem ist über dem Nebel noch eine Wolkenschicht.

Kapelle in Glojach

Die Kapelle steht auf der höchsten Stelle auf 450 m. Dieser exponierten Lage hat sie auch ihre Entstehung zu verdanken. 1820 wurde hier für die Landvermessung ein Gerüst für einen trigonometrischen Punkt errichtet und nicht mehr abgebaut. Dieses Gerüst nutze eine Anrainerin und hängt dort eine Glocke auf. Später wurde dort eine Kapelle errichtet.

Franz Weiss: Dreifaltigkeit mit den Aposteln, Secco-Malerei 1961

Die Kircheninnengestaltung wurde 1961 vom Akad. Maler Franz Weiss durchgeführt.

Franz Weiss: Hl. Elisabeth v. Thüringen, Glas 1961
In Glojach

Schon der Steirische Gebirgsverein Graz hat dieses Wanderziel zu schätzen gewusst.

Nach einer längeren Strecke auf Asphalt geht es wieder in der Natur weiter.

Am Krottenberg
Da ließe es sich rasten!

Jetzt sind wir wieder in die Ebene des Schwarzautals abgestiegen und kommen an einem Gehege mit sehr scheuem Damwild vorbei.

Gut getarntes Damwild

Bei der Hofmühle in Glatzau wandern wir entlang eines Fischteichs, der mich schon als kleines Kind beeindruckt hat.

Fischteich bei Glatzau

Dieser Motorradfahrer ist noch schnittig unterwegs!

Fahrverbot für Motorräder

Dieser Bildstock mit der Schutzmantelmadonna hat mir gut gefallen.

Kirchbach – Schutzengelmadonna am Zerlachbach

Hier vereinen sich der Zerlachbach und der Dörflabach und nenne sich hinkünftig „Schwarzau“. Obwohl… Eigentlich waren wir auf unserer zweiten Etappe am Schwarzauursprung vorbeigekommen.

Zusammfluss – Zerlachbach und Dörflabach zur Schwarzau

Nun kommen wir nach Kirchbach, das heute sehr im Nebel versunken ist.

Kirchbach

Die Pfarrkirche hat Johannes den Täufer zum Patron und ist nach Vorgängerbauten (vor 1256) 1478 fertiggestellt worden. Durch Umbauten kam es zu Problemen mit der Statik und das Langhaus mußte in den 1930ern teilweise neu errichtet werden.

Kirchbach – Pfarrkirche Johannes d. Täufer
Kirchbach – Pfarrkirche Johannes d. Täufer
Kirchbach – Pfarrkirche Johannes d. Täufer

Hier endet unsere 6. Etappe auf dem Grabenlandtrail. Gut, dass unser Auto hier steht. So können wir gleich nach Hause fahren.

Tagesstrecke: 15,6 km; ↑ 221 m; ↓ 203 m

Route auf alpenvereinaktiv.com

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