Die Anfahrt zu dieser Etappe ist etwas mühsam. Zuerst müssen wir früh aus dem Haus (6.30 Uhr) und nach Kirchbach, unserem Tagesziel fahren. Dort steht schon ein Bus, der nach Fahrplan schon seit 15 Minuten unterwegs sein sollte. Macht nichts, wir nehmen ihn. Unser geplanter Bus sollte erst in 15 Minuten fahren. In unserem Schülerbus sitzen wir zu zweit allein und klappern die Gegend ab, bis wir schließlich beim Schulzentrum in Wolfsberg inm Schwarzautal ankommen. Eigentlich sollte in der Zwischenzeit der andere Bus auch schon ankommen, tut es aber nicht.
Die Moral aus der Geschicht: Nimm im öffentlichen Verkehr, was du erwischt; wer weiß, ob etwas Besseres nachkommt.
In Wolfsberg starten wir etwa um 8.30 Uhr und besuchen ein liebe Freundin, um ihr verspätete Neujahrsgrüße zu überbringen und gehen dann auf der Landesstraße ein paar hundert Meter bergwärts. Dort biegen wir in den Mosenbergweg ab und befinden uns jetzt auf der Originalstrecke des Grabenlandtrails.
Nach kurzer Strecke auf Asphalt geht es über wunderbare Waldwege weiter. Die Schneeauflage überdeckt so manche schlammige Stelle. Gestern ist etwas Schnee gefallen, die Temperaturen sind um den Gefrierpunkt – eine gutes Wanderwetter im Winter.
Entlag des Weges hängen Hüllen mit Sinnsprüchen, Rätseln und Fitnessübungen. Ob die beiden Sessel zum Erholen da sind oder gar ein Kunstprojekt darstellen, weiß ich nicht.
Die Fernsicht ist heute phänomenal!
Die „Glojacher“ waren ein uraltes steirisches Adelsgeschlecht mit ausgedehnten Besitzungen in der Südsteiermark, das mit vielen österreichische Adelsfamilien verschwägert war. Da sie sich dem Protestantismus anschlossen, mussten sie schließlich das Land im Zuge der Gegenreformation verlassen und ihre Besitzungen verkaufen.
Eigentlich sollte da in Glojach doch eine Kapelle stehen…
Endlich taucht die Kapelle, die bei schönem Wetter von weitem zu sehen ist, auf. Heute kann die Sonne sich nicht durchsetzen, außerdem ist über dem Nebel noch eine Wolkenschicht.
Die Kapelle steht auf der höchsten Stelle auf 450 m. Dieser exponierten Lage hat sie auch ihre Entstehung zu verdanken. 1820 wurde hier für die Landvermessung ein Gerüst für einen trigonometrischen Punkt errichtet und nicht mehr abgebaut. Dieses Gerüst nutze eine Anrainerin und hängt dort eine Glocke auf. Später wurde dort eine Kapelle errichtet.
Die Kircheninnengestaltung wurde 1961 vom Akad. Maler Franz Weiss durchgeführt.
Schon der Steirische Gebirgsverein Graz hat dieses Wanderziel zu schätzen gewusst.
Nach einer längeren Strecke auf Asphalt geht es wieder in der Natur weiter.
Jetzt sind wir wieder in die Ebene des Schwarzautals abgestiegen und kommen an einem Gehege mit sehr scheuem Damwild vorbei.
Bei der Hofmühle in Glatzau wandern wir entlang eines Fischteichs, der mich schon als kleines Kind beeindruckt hat.
Dieser Motorradfahrer ist noch schnittig unterwegs!
Dieser Bildstock mit der Schutzmantelmadonna hat mir gut gefallen.
Hier vereinen sich der Zerlachbach und der Dörflabach und nenne sich hinkünftig „Schwarzau“. Obwohl… Eigentlich waren wir auf unserer zweiten Etappe am Schwarzauursprung vorbeigekommen.
Nun kommen wir nach Kirchbach, das heute sehr im Nebel versunken ist.
Die Pfarrkirche hat Johannes den Täufer zum Patron und ist nach Vorgängerbauten (vor 1256) 1478 fertiggestellt worden. Durch Umbauten kam es zu Problemen mit der Statik und das Langhaus mußte in den 1930ern teilweise neu errichtet werden.
Hier endet unsere 6. Etappe auf dem Grabenlandtrail. Gut, dass unser Auto hier steht. So können wir gleich nach Hause fahren.
Tagesstrecke: 15,6 km; ↑ 221 m; ↓ 203 m
Route auf alpenvereinaktiv.com