Ich sitze schon um 6:30 Uhr beim Frühstück im naheliegenden Café. So bin ich bereits um 7 Uhr startbereit. Als ich bei der Schule vorbeikomme, denke ich an meine Kolleginnen und Kollegen und an die Schülerinnen und Schüler, die heute ihren letzten Schultag haben. Schöne Ferien!
Diese Gegend soll das Spargelparadies sein, jetzt ist die Saison aber schon vorbei.
Eigentlich sollte die Brücke mit dem Kran eine Unterführung der Autobahn A5 sein. Durch die Bauarbeiten ist sie aber gesperrt. Glücklicherweise ist der Umweg zur nächsten Unterführung nicht weit.
853 wird erstmals ein Kanonikerstift namens St. Leon erwähnt (Patron: Leo der Große, Papst von 440 bis 461). Angeblich sei auch Papst Leo IX hier gewesen, um die Kirche zu weihen. Dieses Kirchengebäude wurde erst 1955 errichtet.
Das Rathaus von Reilingen, einem kleinen Dorf am Weg. Es herrscht so richtig Dorfidylle in diesem langgezogenen Ort.
Auf Abstände legt man in Zeiten von Corona größten Wert. Maximal zwei Kunden im Laden, die anderen warten mit Abstand und Anstand davor.
Der St. Leoner See entstand durch die Schotterentnahme für das nahe Autobahnkreuz A5/A6 und ist heute eine begehrte Freizeiteinrichtung.
Vor Neulußheim kreuze ich die Rheinbahn. Die neue Bahnüberführung für Fußgänger zeigt das Verbindende. Sie wurde vom deutschen, international bekannten Architekten und Bildhauer Gottfried Böhm entworfen.
Nun komme ich in das Überschwemmungsgebiet des Rheins, das als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.
Die B39 verläuft auf dem Damm links. Nichts ist vom Fluss zu sehen.
Wieder gibt es eine Baustelle. Aber jetzt wird die Fahrbahn zum Gehsteig. Zumindest so lange kein Bus kommt. Und die Fahrräder haben auch genügend Platz.
Dann sehe ich den Rhein und die Kathedrale von Speyer, auch Kaiser- und Mariendom genannt, gleichzeitig.
RHENUM TRANSISSE SUM – oder so ähnlich. Ich habe den Rhein überquert und bin in Rheinland-Pfalz angekommen. Auf Wiedersehen Baden-Württemberg!
Gleich nach der Rheinbrücke ist meine Unterkunft, wo ich den Rucksack loswerde und ich unbeschwert (im wahrsten Sinne des Wortes) in die Stadt gehen kann.
Der Speyerer Dom ist die größte romanische Kirche der Welt. Der salische König und spätere Kaiser Konrad II. ließ vermutlich 1025 den Bau mit dem Ziel beginnen, die größte Kirche des Abendlands zu errichten. 1061 wurde der erste Bau eingeweiht, der aber gleich wieder erweitert wurde. Die Krypta blieb seit damals fast unberührt.
Das Innere ist in seiner Schlichtheit, aber Größe beeindruckend.
In der Krypta wurden viele deutsche Kaiser, unter anderem Rudolf I. von Habsburg, bestattet. Die Halle der Krypta ist die größte aus dieser Zeit.
Im Narthex beim Hauptportal stehen Skulpturen deutscher Kaiser, die um 1900 in Wien angefertigt wurden.
Dann fange ich an, die Umgebung des Doms zu erkunden.
Der Domnapf ist eine große steinerne Schale vor dem Kaiserdom. Er soll gemäß der Überlieferung nach jeder Neuwahl eines Bischofs „für das gesamte Volk“ mit Wein gefüllt werden. Der Napf fasst 1580 Liter. Er war aber auch Grenze zwischen weltlicher und geistlicher Gerichtsbarkeit in der Stadt.
Das Altpörtel war das westliche Stadttor. Mit einer Höhe von 55 Metern ist es eines der höchsten und bedeutendsten Stadttore Deutschlands. Es wurde im Jahr 1176 erstmals urkundlich erwähnt und war einer von 68 Mauer- und Tortürmen der Stadtbefestigung der Freien Reichsstadt Speyer.
Natürlich gäbe es noch viel zu berichten, aber vielleicht ein anderes Mal.
Ich habe in der Jugendherberge eingecheckt, die teilweise gerade renoviert wird und viel Komfort hat. Sie liegt direkt am Rheinufer.
Route auf alpenvereinaktiv.com
Tagesstrecke: 20,9 km; ↑ 17 m; ↓ 23 m
Jetzt hast du es tatsächlich schon bis nach Speyer geschafft. Herzliche Gratulation!
Der Dom ist wirklich beeindruckend und viel heller, als ich ihn in Erinnerung habe.
Meine Gratulation zum Erreichen dieses Ziels und meinen Dank für die schönen und zeitnahen Berichte.
Weiterhin einen Guten Weg.
Gratuliere, am Ziel!
Danke für die wunderschönen Bilder und Berichte und wùnsche dir alles Gute,