2. Tag Dienstag, 9. April 2019 Kittsee nach Bad Deutsch-Altenburg

Schon früh bin ich nach herrlich durchschlafener Nacht beim Frühstück. Dann erzählt mir Herr Hauswirth, der Vermieter, ein wenig über die Veränderung in Kittsee in den letzten Jahren. In zehn Jahren hat die Bevölkerung um 60% zugenommen, Kindergärten und Schulen platzen aus allen Nähten. Die boomenden Stadt Bratislava (Pressburg) schwappt nach Österreich über.

Hinter dem alten Schloss liegt der Friedhof der ehemaligen jüdischen Gemeinde, die sich seit 1670 hier unter dem Schutz des Fürsten Esterházy niedergelassen hatten.

In Kittsee ist auch die Schokoladenfabrik der Familie Hauswirth. Leider öffnet die Schoko-Csárda erst in einer Stunde. Da will ich nicht so lange warten.

Das neue Schloss Kittsee wurde im 17. Jhdt. im Barockstil erbaut.

Kittsee ist auch bekannt für seine Marillen. Die Blüte ist schon vorbei, aber sie soll heuer außergewöhnlich gut gewesen sein.

Ich gehe in Richtung Berg am Fuße der Königswarte.

In Berg treffe ich eine eingesessene Bäuerin, die mir viel über den Ort, seine Geschichte und seine Entwicklung erzählen kann. Nach einer halben Stunde gehe ich dann weiter durch den Ort auf die Königswarte. Am Ortsrand gibt es entzückende Keller.

Der Wald ist voll mit Lerchensporn.

Nach dem gestrigen „Flachwandern“ tut der Anstieg richtig gut.

Auf dem „Gipfel“ der Königswarte steht ein imposanter Aussichtsturm mit heute mäßiger Aussicht, dafür umso mehr Wind.

Direkt unter der Warte steht „unser Ohr“ nach Südwesten. Früher war die Überwachung nach Osten gerichtet.

Durch ein Wildschweingehege nehme ich die Straße in Richtung Tal.

Nachdem ich die erste Abzweigung übersehen habe, suche ich mir eine Alternative – ich soll ja auf den Wegen bleiben.

Zuerst sehe ich drei flüchtende Wildschweine mittlerer Größe. Ich gehe weiter bis zu einer Biegung und da steht in 60 – 70 m Entfernung ein relativ großes Viech, schaut mich an, macht ein paar Schritte nach vor, um mich besser zu sehen und macht KEINE Anstalten zu flüchten. Da weiß ich, dass es besser ist, mich zurückzuziehen und doch den Weg über die Straße zu nehmen.

Auf der komme ich dann doch nach Wolfsthal, dem Startpunkt des österreichischen Jakobswegs.

Die Kirche ist leider wieder geschlossen, die Mesnerin will ich nicht extra herbestellen.

Gleich in der Nähe liegt das Schloss Walterskirchen aus dem 17. Jhdt., das noch immer im gleichnamigen Familienbesitz ist.

Hier halten sie noch zusammen? Die Pensionisten der ÖVP und der SPÖ im gleichen Haus. Nur die Linken sind rechts und die Rechten links!

Gerade geht es jetzt auf Hainburg zu. Die Burganlage am Schlossberg gehört zu den größten ihrer Zeit in Europa.

Am Ortsrand bestimmen niedrige Häuser das Bild.

Hinter dem Ungartor und den Befestigungsmauern beginnt die Stadt.

Die Stadtpfarrkirche, den Heiligen Philippus und Jakobus geweiht, stammt aus dem späten 17. Jhdt. Sie ist die erste Kirche, die ich auch von innen besichtigen kann.

Die prachtvolle Mariensäule von 1749 wird dem Rokoko zugeordnet.

Nach dem Wienertor gehe ich hinunter zur Donau, wo die ehemalige Tabakfabrik, heute „Kulturfabrik“, steht.

Entlang der Donau-Auen marschiere ich die letzte Strecke in Richtung Bad Deutsch-Altenburg.

Hier verlaufen auch der Marienweg von Tschenstochau nach Mariazell und die Europäischen Fernwanderwege E4 Pyrenäen – Plattensee und E8 Nordsee – Rhein – Main – Donau – Karpaten.

Bevor ich nach Bad Deutsch-Altenburg komme, besuche ich die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt (ab 1050) und den Karner (Anfang 13.Jhd.)

Die Stadt hat nicht viel zu bieten. Das Rathaus ist in der Villa Hollitzer untergebracht. Der Hauptplatz ist als solcher kaum zu erkennen, wäre da nicht eine Uhr und Jupiter auf einem erhöhten Standplatz.

Tagesstrecke: 23,75 km
Bergauf: 350 m
Bergab: 330 m
Route:  Route auf alpenvereinaktiv.com

4 Gedanken zu „2. Tag Dienstag, 9. April 2019 Kittsee nach Bad Deutsch-Altenburg

  1. michaela

    Wunderschöne Bilder, die erwachende Natur ist herrlich. Wildschweine sind nur als Braten gut.
    Ich hoffe, du hast schöneres Wetter als wir derzeit.

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  2. Gert

    Da hast du mit der Königswarte den östlichsten Berg Österreichs bestiegen!

    Und ab Hainburg warst du auch am Weitwanderweg 02 (Zentralalpenweg) unterwegs, dem du bis Feldkirch hättest folgen können – eine etwas alpinere Alternative zum Jakobsweg 😉

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