Wir haben es geschafft! Wir haben den Caminho Português erfolgreich hinter uns gebracht und sind mit vielen neuen Eindrücken nach Hause gekommen. Wir, Jürgen und ich, sind zum ersten Mal gemeinsam gewandert und ich als „Einzelgänger“ war froh, einen so positiven und ausgeglichenen Partner gefunden zu haben. Dafür, Jürgen, herzlichen Dank.
Dass wir den Fußweg erst in Porto/Matosinhos begonnen haben, war für uns sicher eine gute Entscheidung, dass wir uns in Vila do Conde für den Landweg entschieden haben, die zweite.
Mit dem Wetter hatten wir riesiges Glück. Richtige Regenkleidung brauchten wir auf dem Weg vielleicht eine halbe Stunde. Jürgen und ich haben da schon andere Erfahrungen machen müssen.
Da wir, zwei Herren im „gesetzteren Alter“ beschlossen haben uns eher um Zweibettzimmer als um Massenquartiere zu bemühen, hatten wir auch mit der Qualität der Unterbringung keine Probleme. Trotzdem hielten sich die Preise verglichen mit Österreich oder gar der Schweiz im unteren Bereich.
Die Markierungen waren außerordentlich gut ohne gleich in einem Gelbpfeil-Meer zu versinken. Einmal gingen wir „unseren eigenen“ Weg, weil die GPS-Daten von der Markierung abwichen. Ich glaube, wir sind gut dabei weggekommen.
Mit rowdyhaften Autofahrern, wie in den Foren beschrieben, haben wir glücklicherweise keine Erfahrungen machen müssen. Man hat immer gut auf uns aufgepasst. Es waren auch nicht mehr massenhaft Pilger unterwegs: ein paar Amerikaner und Kanadier, eine nette Gruppe von SchülerInnen aus Madrid, die in Vigo gestartet ist, und die übliche internationale Schar aus Deutschen, Ukrainern, Bulgaren etc.
Erfreulicherweise konnten wir doch einige Wegstrecken abseits von Asphaltstraßen zurücklegen und die Pflasterer-Innung ist in Portugal auch eine gute Interessensvertretung, Die alte Römerstraße XIX war für mich ein Erlebnis der besonderen Art. Auf keinem Camino konnte ich so weit auf den sichtbaren Spuren der Römer wandern, obwohl ja sehr viele Jakobswege den antiken Straßen folgen.
Das Essen hat auch immer Spaß gemacht. Die lokalen Küchen bieten ja viel Abwechslung zu unserem kontinentalen Angebot. Das habe ich reichlich ausgenutzt.
Nach den Aufzeichnungen unseres Loggers, der ausgerechnet am letzten Tag seinen Dienst versagte, haben wir ziemlich genau 240 km zurückgelegt.
Für die Korrektur der Stilblüten, die die Autokorrektur meines Mobiltelefons produzierte, möchte ich Heidrun, meiner Frau, als „Bodenstation“ danken.
Ich danke allen, die im Blog oder auf den Facebook-Seiten so nette Kommentare geschrieben haben.
Mein besonderer Dank gilt Jürgen für die schönen Stunden, die wir durch Portugal und Spanien wanderten, für die interessanten Hinweise auf Kultur und Geschichte und für das problemlose Miteinander in diesen zwei Wochen.
Von allen Jakobswegen und Teilstrecken ist der Caminho Português sicher der einfachste und am wenigsten anspruchvolle Weg. Bei guter Einteilung können auch kürzere Abschnitte, als wir sie gewählt haben, gegangen werden. Die Verpflegssituation ist mit einer Ausnahme, von Ponte de Lima nach Rubiães über die Portela Grande, einfach, dort war über Mittag alles geschlossen.