Heute steht mir eine längere Etappe bevor.
In der Nacht hat es nochmals geregnet, aber schon auf den ersten Meter schaut blauer Himmel zwischen den Wolken durch.
Ich gehe durch Militärgelände, das heute unbenutzt ist, aber von irgendwo höre ich ständig Artilleriefeuer. Bei Amsoldingen liegen nicht nur zwei eiszeitliche Seen, die ganze Gegend zeigt die Spuren dieser Zeit.
Viele Bauernhöfe sind teilweise noch aus Holz gefertigt und handwerkliche Kunstwerke.
Die Wolken hängen so tief, dass die Berggipfel verborgen bleiben.
Auf einer Weide tummelt sich eine Herde Bisons, vom Bullen bis zum Kalb sind alle gemeinsam unterwegs. Fast so wie im Yellowstone NP.
Liebe Menschen haben ein Herz für Pilger. Zur freien Entnahme gibt es mehrere Sorten Getränke und kleine Literatur.
Solche Wege sind mir am liebsten! Die Markierungen in der Schweiz sind vorbildlich. Wenn ich einmal vom Pfad angekommen bin, war es meine Unaufmerksamkeit.
Die Gärten sind voll mit schönen Blumen. Die Akeleien sind fast immer vertreten.
Auffallend ist aber der fehlende Artenreichtum auf den Wiesen. Selten sehe ich so verschiedene Blumen auf einem Platz. Durch die intensive Nutzung sind nur wenige Blumen vorhanden.
Das Gemeindehaus von Blumenstein ist ein stattliches Gebäude mit einem netten Turm.
In einer Bäckerei erstehe ich mein erstes Nussgipfel, offensichtlich eine Spezialität des Landes. Für uns ist’s einfach ein Nussgipfel.
Eben ist kaum ein Wegabschnitt, aber es gibt weniger steile Passagen als an den letzten Tagen.
Das Schloss Burgistein kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Umgebung ist bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt.
Ziegen warten auf einer Weide mit vollem Euter auf das Melken. Die beiden haben mir besonders gefallen.
Es beginnt ein heftiger, kalter Wind zu wehen. Dieser Westwind soll schlechtes Wetter bringen, von 22.00 – 5.00 Uhr wäre eine gute Zeit.
In Riggisberg ist nach der Reformation nur wenig in der alten Kirche verblieben.
In Rüeggisberg stehen noch Ruinen von einem Kloster der Cluniazenser aus dem Beginn des 12. Jhdts.
Eine Brücke über den Schwarzenbach.
Oder eine andere…
Auf einem Bauernhof laufen allerlei exotische Nutztiere umher. Neben Dromedaren, Alpakas und Lamas gibt es auch dieses Yak.
Es gibt ihn noch, den Pilgerschatten. Nicht zu kräftig, aber doch. Die Sonnenkraft trotzt dem Wind.
Vom Galgenberg habe ich eine schöne Aussicht auf Schwarzenburg.
Das Dorf ist sehr verwinkelt gebaut.
Die „Frühmesskapelle“ mit ihrem markanten Turm steht umgeben von alten Häusern.
Tagesstrecke: 31.5 km
Bergauf: 1123 m
Bergab: 897 m