Der Tag versprach ursprünglich warm zu werden, stattdessen ist es stark bewölkt und leicht windig. Mir soll es für’s Wandern recht sein.
Nach ein paar Kilometern auf Asphalt gehe ich über Schotterstraßen durch die Drauauen. Dieses Gebiet ist unter Schutz gestellt worden.
Über eine ganz moderne Fußgänger- und Radfahrerbrücke mit einer modernen Skulptur wechsle ich die Flussseite und das Bundesland von Kärnten nach Tirol.
Nach kurzer Zeit wechsle ich wieder das Ufer, um dem Asphalt des Radwegs zu entgehen und das Naturschutzgebiet zu erleben.
Mein nächstes Ziel ist der kleine Ort Lavant, bzw. das über dem Ort liegende Kirchenensemble.
Der Weg zur Kirche ist als Kreuzweg gestaltet. In der Aufbahrungshalle, neben der ein Museum untergebracht ist, findet gerade der Fronleichnamsgottesdienst statt.
Der Hügel war schon lange vor den Römern von den Kelten als gesicherter Platz genutzt worden. Die Römer zogen die sichere Lage dem ungeschützten Arguntum bei Lienz vor und hinterließen einige Baureste.
Beachtenswert ist, dass nicht nur der Boden, sondern auch die Wand mit einer Luftheizung gegen die Feuchtigkeit geschützt war.
Auch eine frühchristliche Bischofskirche aus dem 5. Jhdt. wurde hier ausgegraben.
Nachdem die alte Kirche durch einen Felssturz zerstört worden war, wurde eine an einer anderen Stelle zwischen 750 und 1050 neu errichtet, ab 1500 im gotischen Stil vergrößert, jedoch 1770 im Stil des Barock großzügig umgebaut. Sie ist dem Hl. Ulrich geweiht und ist eine Marienwallfahrtskirche.
Ein wenig oberhalb, fast schon auf der Spitze des Hügels, steht die gotische Kirche Peter und Paul.
In der Außenmauer sind einige Bausteine aus römischen Beständen recycled geworden.
Die strategische Lage wird durch die steilen Abhänge um den Hügel bestimmt.
Ein kleiner Wasserfall zeigt, wie steil es hier hinunter oder hinauf geht.
Ich nehme einen kleinen Weg und komme zum „Dorfblick“.
Dort treffe ich ein nettes Wandererpaar, das ich auf der weiteren Strecke begleiten darf. Die beiden führen mich zuerst bergwärts zum Kreithof auf über 1000 m und dann über eine bequeme Rodelstraße zum Tristacher See, einem Badesee für die Lienzer.
Auch die Walderdbeeren werden schon reif, und die Akelei gibt heute in Weiß.
Dann geht’s runter zum Talboden, wo ein paar Buben aus einem Teich Krebse fangen, um sie umzuquartieren.
Ich muss mich von meinen netten Begleitern verabschieden und gehe nach Amlach weiter, wo ich in einem Bauernhof Quartier finde.
Tagesstrecke: ca. 23 km
Bergauf: 672 m
Bergab: 610 m