In der Früh beginnt es zu nieseln. Rein in die Regenhose und zum Fotoshooting mit dem Hausherrn.
Die Landschaft ist leicht hügelig, Wiesen und Felder wechseln sich ab.
Vor dem Haus zur „Wart“ liegt ein Findling, den der Rhonegletscher vor etwa 50000 Jahren hierher getragen hat.
Die Wart war aufgrund ihrer strategischen Lage von jeher ein wichtiger Bestandteil der römischen Grenzsicherung.
Die Sense und das Schwarzwasser bilden mit ihren steilen Hängen eine natürliche Grenze.
Der Weg wurde in den Sandstein geschlagen und mit Flußkieseln ausgelegt.
Auch heute bilden die Flüsse eine Grenze zwischen dem streng reformierten Bernerschen und dem streng katholischen Freiburgerschen.
Über die Sense führten lange Zeit nur eine Furt und ein hochwassergefähdeter Steg.
Erst eine stabile Holzbrücke ermöglichte gesicherten Verkehr.
Auf der anderen Seite geht es wieder gleich hinauf.
Der Hl. Jakob wartet auf die Pilger nach Santiago.
Die neugotische Kirche von Heitenried ist die erste im katholischen Teil der Schweiz.
Die Innenausstattung ist dementsprechend mit Bildern, Farben und Statuen gestaltet.
In der kleinen Kirche von St. Antoni fällt mir dieser Hl. Michael im Kampf gegen die dunklen Mächte auf, der schon richtig karikierte Züge hat.
Entlang der Schlucht des Galerenbachs führt mich der Weg Richtung Freiburg oder Fribourg, wie die Franzosen sagen.
Der Weg durch die Schlucht wäre interessanter gewesen, ist aber seit April nach einem Felssturz gesperrt.
Freiburg liegt vor mir. Durch ein Tor der Befestigungsmauern gelange ich in die Unterstadt.
Von der Brücke über die Saane oder Sarine sieht man, wie der Fluss sich in das Gestein gegraben hat.
Die Unterstadt und die Oberstadt werden mit einer schon fast antiken Standseilbahn verbunden.
Ich gehe erst einmal die steilen Straßen nach oben.
Hätte Freiburg einen See, er hätte sicher auch 20° Neigung.
Ein Spaziergang ums Rathaus,
in die Kathedrale
oder durch die Hochzeitergasse runden meinen Tag ab.
Tagesstrecke: 23,5 km