So früh wie heute bin ich heuer noch nie weggegangen. Die Alberge Melograne hat viele Fernfahrer als Gäste. Da gibt es ab sechs Uhr Frühstück. Das habe ich ausgenutzt, um der vorhergesagten Hitze zu entgehen.
Das Buffet für die Reiher ist angerichtet. Eine große Fischzuchtanlage lockt die Vögel an.
Nicht weit davon führt der Weg durch ein großes Schutzgebiet, das in einem ehemaligen Reisanbaugebiet angelegt wurde. Die Natur hat sich die Flächen zurückgeholt.
Wenn nur die Maulbeerbäume mit ihren süßen Früchten nicht wären! Da kommt man einfach nicht weiter. Hier sehe ich einige sehr alte Exemplare. Die Verbreitung der Maulbeerbäume ging wohl mit der Seidenproduktion einher.
In Bentivoglio steht ein ehemaliges Kastell, in dem heute ein Krebsforschungsinstitut untergebracht ist.
In Castel Maggiore besuche ich die moderne Kirche S. Bartolomeo di Bondanello, deren Grundstein 2005 gelegt wurde.
Auf einer Bühne werden weit über 100 Kindergartenkinder von einem Animateur auf eine Vorführung vorbereitet.
Ich hatte befürchtet, dass sich der Weg in die Stadt endlos durch Häuserschluchten ziehen wird. Weit gefehlt! Ich gehe entlang eines ehemaligen, schiffbaren Kanals aus dem Jahr 1548 direkt bis zum Stadtzentrum. Sogar die Reste von alten Schleusenanlagen (sicher neuer als 1548) sind noch zu sehen.
In einem Park stehen mehrere ähnliche Sitzgruppen.
Hier entsteht der neue Marconi-Express, ein Peoplemover, der das Stadtzentrum mit dem Flughafen verbindet. Er soll 2019 in Betrieb gehen.
Im Bahnhof besorge ich mir gleich das mir noch fehlende Zugticket bis Mestre.
Durch die Via VIII Agosto gehe ich direkt auf die Piazza Maggiore, wo ich beim Neptunbrunnen meine Ankunft feiere.
Nach einem kurzen Besuch im Dom gehe ich ins nahegelegene Quartier, ca . 250 m von der Piazza Maggiore entfernt.
Eine kleine Siesta bringt Erholung, bevor ich mich ein bisschen im Zentrum umschaue.
Der Palazzo Comune ist ein riesiger Bau mit vielen Eingängen und wirkt wie eine Burg.
Im Hintergrund steht, von außen eher unscheinbar, der Dom. Tatsächlich ist es aber die fünftgrößte Kirche der Welt (nach der Kubatur berechnet).
Die Basilika ist dem Hl. Petronius geweiht – nicht der indonesischen Ölfirma.
Ich habe die Möglichkeit mit dem Bauaufzug bis zur Dachgleiche zu fahren. Die Treppen lasse ich weg – ich bin ja nicht mehr auf dem Pilgerweg.
Von dort habe ich eine tolle Aussicht auf die Altstadt.
Auf vielen Plätzen stehen Skulpturen.
In den Gassen herrscht reges Treiben. In dem Viertel sind Essen und Trinken angesagt.
Nein, die Türme sind wirklich so schief. Nach den viele Kilometern des heutigen Tages erspare ich mir eine Besteigung, obwohl ich vom letzten Mal weiß, wie spannend das ist.
Heute ist Knödeltag: Als Vorspeise gibt es Mortadella-Knödel auf Gorgonzolaschaum. Die Hauptspeise bilden Kaninchen-Bohnenknödel auf Paprikacreme. Als Nachtisch stehen Tiramisu-Knödel auf dem Programm.
Tagesstrecke: 32,2 km
Bergauf: 74 m
Bergab: 9 m
Route: Route auf alpenvereinaktiv.com