Ein wunderschöner Tag erwartet uns. Endlich werden wir wieder von Schattenpilgern begleitet. Es ist mit etwa 6 Grad etwas kühl, aber in der Sonne gleich angenehm.
Wir verabschieden uns von unserem Pilger mit seinem wehenden Bart und setzen den Weg über die römische Brücke fort.
Unser Pfad führt entlang eines Bachüberlaufs. Derzeit ist er noch mit etwas Wasser gefüllt. Der Steinsteig lässt uns trotzdem trockenen Fußes weiter kommen.
Ein eindrucksvolles Steinportal verspricht mehr, als dahinter tatsächlich zu finden ist.
Auf den ersten Blick sieht es aus wie Bodenfrost. Nein, so kalt ist es nicht. Es sind die Samen von Pappelgewächsen, die sich im feuchten Boden verfangen haben
Wir erklimmen den ersten von vielen Anstiegen und kommen nach Arcozelo. An der alten romanischen Kirche ist nur die Kragenummantelung erhalten geblieben. Der Friedhof ist auch typisch für die Umgebung.
Die Bogenbrücke war Teil einer römischen Militärstraße, die bis heute, wenn auch modernisiert, Verwendung findet.
Am Wegrand können die Insekten aus den verschiedensten Blumen wählen.
Flache Wegstrecken und heftige Anstiege wechseln einander immer wieder ab. Im Wesentlichen geht’s aufwärts.
Wir kreuzen die Autoestrada A3 oder Auto-Estrada do Minho, die in Porto beginnt und in Valença endet.
Am Wegrand finden wir wieder für uns interessante Pflanzen wie die Engelstränen-Narzisse oder den australischen Einwanderer Hakea sericea oder Seidenbusch
Von der Ferne sehen wir die Kirchen von Bárrio.
In der kleinen Kapelle am Wegeand steht eine Statue des zweiten wichtigen Pilgerheiligen, des Hl. Rochus (St. Roche).
Zur Zeit gibt es auf unserer Wegstrecke genügend Wasser. Im Landesinneren herrscht hingegen Trockenheit.
Eigentlich sind Eukalyptus-Wälder riesige Wassersäufer, weswegen sie in Spanien teilweise schon wieder entfernt werden. Hier werden sie noch ausgepflanzt!
Jetzt kommt der letzte steile Anstieg hinauf zum Alto Labruja (402 m).
Beim „Franzosenkreuz“ sollen die Einwohner von Labruja bei der Invasion im Jahr 1809 die französischen Nachzügler der napoleonischen Armee überfallen haben.
Gipfelsieg am Alto Labruja: Wir werden mit einer tollen Ausicht belohnt.
Der Abstieg über eine Holztransportstraße ist vorerst auch recht mühsam und nass.
Der Weg ist immer sicher beschildert und bald sehen wir die kleine Ortschaft Agualonga vor uns.
Die Wasserkraft wurde auch früher ausgenutzt.
Es ist nicht mehr weit bis zum Ende unserer heutigen Etappe. Wir kommen an der Kirche von Rubiães vorbei und müssen noch ein kleines Stück auf der Straße gehen.
Wir finden heute in der Herberge Ninho Aljoamento Rubiães ein angenehmes Quartier.
Unser Abendessen nehmen wir im Restaurant Bom Retiro (Gute Rückkehr) ein. Für mich trifft das zu, weil ich nach fünf Jahren wieder hier sein darf.
Tagesstrecke: 18,6 km; ↑ 461 m; ↓ 258 m
Route auf alpenvereinaktiv.com