Heute am Sonntag nehmen wir das Frühstück im Hotel ein, weil ohnehin kein Cafe früher die Möglichkeit dazu bietet.
Eigentlich wollten wir durch den Schlosspark aus der Stadt wandern,. Der ist aber leider durch Naturgewalt gesperrt. So kommen wir an der Licher Brauerei vorbei, deren Pils wir schon getestet und für gut befunden haben.

Auf kleinen Wegen gehen wir der Wetter entlang und kommen schließlich zum ehemaligen Kloster Arnsburg.


Die Geschichte des Kosters beginnt schon um 800, als es hier eine fränkische Klostergründung gab. 1150 wurde ein Benediktinerkloster gegründet und wieder aufgegeben. 1174 kamen die Zisterzienser und gründeten erneut ein Kloster, das bis zur Säkularisierung 1803 bestand. Heute befindet sich im ehemaligen Kreuzgang eine eindrucksvolle Gedenkstätte für Kriegsopfer unterschiedlicher Herkunft.


Gleich in der Nähe befindet sich die Ausgrabungsstätte der alten Burganlage Arnsburg

Noch viel älter sind die Spuren der Römer, die hier ein Kastell am Limes errichtet hatten. Am römischen Wetteraulimes entstand um 90 n. Chr. ein befestigtes Kohortenkastell auf einer Hochfläche über der Mündung des Welsbaches in die Wetter. Zahlreiche Schautafeln und diese 3D – Ansicht lassen die Welt der Römer am Limes lebendig werden.

Früher Römerstraße, heute Wiesenweg.

In der Ferne taucht die Burgruine Münzenberg mit der gleichnamigen Stadt auf.

Bevor wir noch zur Stadt kommen, müssen wir noch die A45 (Dortmund – Aschaffenburg) überqueren.

Die evangelische Kirche hat einen eigentümlich gedrehten Turmaufsatz.

Die Ruine Müzenenberg sieht von der Hinterseite noch interessanter aus. Die seit 1162 namentlich bekannte Burg Münzenberg ist eine der bedeutendsten Burganlagen Deutschlands aus dem Hochmittelalter. Heute finden hier Theateraufführungen und Mittelaltermärkte statt. Die Burg ist zu besichtigen.


Ein paar hundert Meter dem Bergkamm entlang steht der Galgen als Zeichen der Blutsgerichtsbarkeit. Die letzte Hinrichtung auf dem Münzenberger Galgenplatz fand am 22. Mai 1742 statt.


Für ein paar Kilometer haben der Jakobsweg der Region Vogelsberg und Lutherweg den gleichen Verlauf.

Vor Rockenberg treffen wir einen begeisterten Jakobswegfan, der sich freut, endlich Pilger auf dem Weg zu treffen (auch wenn sie den Lutherweg gehen).

In Rockenberg suche ich vergeblich nach einem Stempelplatz. Weder in der Kirche noch beim Rathaus ist etwas zu finden.

Nach Rockenberg beginnt sich der Weg zu ziehen und ist nach nach der Überquerung der A5 (Hessen bis zur Grenze der Schweiz) noch nicht zu Ende.

Heute sind wir bei Pilgerfreunden in Nieder-Weisel, bei der Familie Stahl, untergebracht. Nach dem herzliche Empfang beziehen wir unser Zimmer, werden zu Kaffee und Kuchen eingeladen und bewundern noch gemeinsam die Mondesfinsternis.

Tagesstrecke: 22,2 km; ↑ 92 m; ↓ 90 m
Danke, lieber Gerhard! Sehr schöne Fotos und eine gute Schilderung!