In der Früh verabschiede ich mich von Stornara und seinem „Dorfheiligen“ dem San Rocco, St. Rochus oder dem heiligen Rocherl.
Er ist auch Schutzpatron der Pilger und der Pestkranken. Deswegen trägt er meist die Jakobsmuschel und zeigt auf die Pestbeule am Bein. Ein Hund hat ihn in seiner Einsiedlerhöhle während der Krankheit mit Brot versorgt.

Schön, gemeinsam alt zu werden?

Heute geht es die meiste Zeit durch Olivenhaine oder Weingärten … oder beides. Die Oliven haben schon Knospen angesetzt, sind aber noch nicht erblüht.


Zuerst geht es über mehrere Kilometer auf Feldwegen dahin.


Der Umgang mit Müll ist in Italien stellenweise wirklich ein Problem. Wo einmal etwas gelagert wird, findet es rasch Zuwachs (Ist bei uns manchmal auch nicht anders).


Lost places inmitten der Landschaft: vermutlich ein ehemaliges Landgut.


Der wilde Fenchel bildet riesige Blütenstände aus.

Am Stadtrand von Cerignola stehen viele neuere Wohnbauten.

Beim Betreten des älteren Stadtteils wird der Besucher vom Uhrturm begrüßt. Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und ersetzte den vorherigen Uhrturm, der 1804 vom Grafen von Egmont nach einem Blitzschlag abgerissen wurde.

Unweit davon steht ein schöner Meilenstein, der etwa 3 Meilen von Cerignola an der Via Trajana stand. Auf ihm sind die Titel und Taten des Marcus Ulpius Trajan angeführt.

Am späten Vormittag ist es noch recht ruhig. Das sollte sich am Nachmittag ändern.

Ich suche einmal mein Quartier auf, um den Rucksack loszuwerden. Hinter der Tür mit den Stufen verbirgt sich das ziemlich neue „Ostello di Centro“, das nicht nur im Zentrum liegt, sondern auch recht günstig ist. Ich bin in dieser Nacht allein.



Bei meiner Stadtbesichtigung fange ich mit dem Duomo Tonti oder der Cattedrale di San Pietro Apostolo an. Dieser Bau im Neobarockstil wurde 1873 bis 1934 errichtet, nachdem Herr Tonti das Geld dafür gestiftet hatte. Nach einem Erdbeben 1980 musste die Kirche aus statischen Gründen für mehrere Jahr geschlossen werden.



Entlang des Corso Garibaldi stehen einige Palazzi, die aber erst im 19. Jhdt. oder später entstanden sind.



Auf dem „Piano delle Fosse del grano“ sind die ehemaligen unterirdischen Kornspeicher zu sehen. Jeder hat seine Nummer und ist mit den Initialen seines Besitzers gekennzeichnet.

Ein besonderes Viertel ist die „terra veccia“, die alte Erde. Das ist das Viertel, das teilweise aus dem Mittelalter übriggeblieben ist.




Tagesstrecke: 18,2 km; ↑ 65 m; ↓ 51 m + 4 km Stadtrundgang
Wie immer spannend berichtet.
Danke und guten Weg.
Volker
Ganz schön da, wie immer in interessanter Bericht und gute Bilder.
Ich bin noch 1000 km entfernt 🙂