Der erste Schritt ist gesetzt: Der Rucksack ist gepackt. Leider wird er trotz aller Versuche nicht leichter. Gewicht gegen Komfort.

Auf den Via Francigena – Anhänger, die Jakobsmuschel und das Tau des Franziskus – Weges will ich nicht verzichten.
Die Halle des Grazer Hauptbahnhofs ist für mich seit der Umgestaltung zur Europäischen Kulturhauptstadt immer ein Erlebnis. Das ist auch schon wieder 22 Jahre her.

Der erste Zug ist „Nomen est omen“ die S1 nach Bruck an der Mur.

Am Bahnsteig treffe ich auf ein Pilgerpärchen aus Hartberg, das ab Gubbio unterwegs wandern wird.
In Bruck steige ich pünktlich in den Nightjet NJ233 nach Roma Termini ein.

Ein Zugteil geht nach La Spezia, der andere nach Rom. In Villach kommen sicher noch Wagen aus Deutschland dazu.

Ich teile das Abteil mit einer netten Familie.
Der Zug nimmt ab Tarvis eine „eigenwillige“ Route. Erst geht es an Udine in Fahrtrichtung links vorbei nach Görz und weiter fast bis Montfalcone. Erst dann fährt der Zug in Richtung Westen. Vielleicht spielen die Unwetter der letzten Tage eine Rolle.
Wir kommen fast pünktlich in Firenze Campo di Marte an, von wo ich einen Regionalzug eine Station weiter zum Hauptbahnhof nehme.


Am Hauptbahnhof habe ich über eine Stunde für meinen Anschlusszug in Richtung Süden Zeit. Eine Stadtbesichtigung geht sich nicht aus, für einen Blick vor den Bahnhof reicht es.


Mit zehn Minuten Verspätung kommt auch der Frecciarossa 1000 von Mailand an, der über Rom bis Lecce fährt. Zum Papstbegräbnis um 10.00 Uhr geht es sich gerade aus.

Der Zug ist ziemlich voll, trotzdem finde ich einen freien Zweiersitz. Das gibt mehr Bewegungsfreiheit.

Jetzt gilt es mit Tempo 250 etwas Verspätung aufzuholen.

Nach kurzem Zwischenstopp in Roma Termini brausen wir nach Süden.

Next Stop: Caserta
Für einen Blick auf das prunkvolle Schloss der Bourbonen erhasche ich vom Zug aus nur einen kleinen Ausschnitt. Noch heute bin ich von meinem Besuch im Vorjahr beeindruckt.

Südlich von Benevento bauen sich große Wolken auf, aus denen es kräftig regnet. Gut, dass ich im Trockenen sitze (noch).

Bei schönstem Sonnenschein komme ich in Foggia an. Nach dem Ticketkauf suche ich nach dem richtigen Bus, der mich nach Ordona bringen soll.



Jetzt bin ich gut in Ordona angekommen – dort, wo ich im Vorjahr nach 25 Etappen aufgehört habe.

Im „la casa di nonna lina“ habe ich eine nette Unterkunft gefunden. Brian, ein Pilger aus GB ist auch hier.


Nach der vielen Sitzerei muss ich noch Bewegung machen. Ich suche das alte „Herdonia“ am Ortsrand auf. Es ist nicht sehr spektakulär, aber für einen Spaziergang gerade richtig.


Tagesstrecke: 3,5 km; ↑ 30 m; ↓ 30 m
Be continued…
Freu mich, dass es wieder losgeht. Ich hoffe, du hast besseres Wetter.
Lg Volker