Heute bin ich recht früh aus dem Haus gekommen und habe unweit meines Quartieres ein Cafe fürs Frühstück gefunden. Wenn ich nach Norden schaue und die Zwillingsstädte Castelforte und Sancti Cosima et Damiano sehe, bin ich froh, dass ich am Fuße des Berges in San Lorenzo übernachtet habe.
Ich überquere den Garigliano, der weiter aus Nordosten herkommt.
Bei diesen Wegen muss man immer froh sein, dass es nicht regnet. Sie sind zwar hart wie Beton, das ist aber besser als schlammig.
In Lauro di Sesso komme ich gerade richtig zur Festwoche der Maria Assunta (Maria Verkündigung). Hier gibt es eine Woche lang jeden Tag Programm, von der Frühmesse um 4.30 bis zum Feuerwerk um Mitternacht. Die Lichterbögen am Hauptplatz und in den Straßen sind in der Nacht sicher schön anzusehen.
Eine Musikkapelle spielt in der Kirche ein Marienlied. Musiker, die zu spät kommen, stimmen einfach mit ein. Dann zieht die Kapelle durch den Ort.
Der Ort hat wieder einen mittelalterlichen Kern mit urigen Häusern. Ein jedes könnte in einem Historienfilm eine Hauptszene bilden.
Ich gehe bergab zur Kirche Maria dei Pozzi, die am Ende einer Prozessionsstrecke steht.
An der Stelle der Capella Maria dei Pozzi soll Maria ein taubstummes Mädchen geheilt haben.
Gleich hinter der Kapelle befindet sich ein „Inghiottitoio“, ein Schlupfloch, wo Wasser kommt oder verschwindet.
Statt der Oliven gibt es hier verschiedene Obstplantagen mit Pfirsichen, Marillen und Nektarinen. Eine halbe Marille konnte ich schon verkosten. Die Pfirsiche und Nektarinen brauchen noch einige Zeit. Die Marillen werden nächste Woche schon zu essen sein.
Selten, dass sich eine Eidechse so präsentiert. Die meisten huschen so schnell über den Weg in das Gras oder in Ritzen, dass ich sie nicht fotografieren kann.
Das kleine Bergdorf Cupa gefällt mir wegen seiner vielen weißen Häuser.
Beim Aufstieg zur nächsten Anhöhe muss ich durch dieses Gebäude durch. Es entpuppt sich als Kirche mit „Burgtor“.
Ich komme kurz vor zwölf Uhr in Sessa Aurunca an und hole mir im Rathaus einen Stempel. Leider haben alle Kultureinrichtungen heute, am Montag, geschlossen und sperren erst am Dienstag Nachmittag auf. So mache ich einen Stadtrundgang.
Das Castello Ducale di Sessa Aurunca ist eine Burg aus dem 10. Jhdt. Sie wurde über der alten Akropolis errichtet und um 963 fertiggestellt. Kaiser Friedrich II. Hat die Burg erweitert und ausgebaut. Heute wird sie als archäologisches Stadtmuseum verwendet.
Das römische Theater aus dem 2. und 1. Jhdt. v. Chr.) bot Platz für mehr als 6.500 Zuschauer und hatte eine Bühne von etwa 40 Metern Länge und 25 Metern Höhe.
Der Dom wurde 1103 fertiggestellt und steht inmitten von engen Gässchen.
Der Herkulesbrunnen aus dem 19. Jhdt. ist eines von vielen Denkmälern in der Stadt.
Nach einer kleinen Stärkung gehe ich zu meinem Quartier, das außerhalb der Stadt liegt und von einer Wienerin mit ihrem neapolitanischen Mann geführt wird.
Sie zeigt mir eine alte Quelle und ein altes Bewässerungssystem in ihrem Garten.
Der Ausblick von der Terrasse des Hauses ist bestens.
Tagesstrecke: 23,3 km; ↑ 423 m; ↓ 314 m
Besonders schöner Bericht mit sehr ausführlichen Informationen und tollen Bildern, Danke