Nachdem ich diese Nacht bereits in Dortmund verbracht habe, muss ich heute mit der Bahn nach Lünen zurückfahren. Nach einem ausgiebigen Frühstück vom Buffet mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Der erste fahrplanmäßige Zug fällt aus. Zum Glück kommt der nächste in etwa 30 Minuten.
Unterwegs stehen noch ein paar Relikte aus der „Kohlezeit“. Die Zeche Gneisenau war das größte Steinkohle-Bergwerk im Dortmunder Stadtteil Derne und war bis 1986 in Betrieb.
Von hier sind es nur mehr 2036 km bis Santiago!
In der Herz Jesu- Kirche in Lünen hole ich mir noch einen Stempel und schaue mich ein wenig um. Sie ist eine typische neugotische Hallenkirche von 1904.
Auch das Amtsgerichtsgebäude wurde um 1910 im Neorenaissancestil errichtet.
Kaum bin ich aus der Stadt, beginnt es zu nieseln. Die Wetterapp zeigt nichts Gutes. So einige ich mich mit einem Kompromiss: ich nehme statt der Pelerine die leichte Wind-Regenjacke und habe damit das Richtige erwischt.
Ein leichter Anstieg bringt mich auf die Brücke über den Datteln-Hamm-Kanal. Er zweigt in Datteln vom Dortmund-Ems-Kanal ab und führt über 47 Km nach Hamm.
Im kleinen Dorf Brechten steht die romanische Kirche St. Johann Baptist. Leider ist das um 1260 errichtet Kleinod nur von außen zu besichtigen.
Auch so kann man seinen Garten gestalten!
In Dortmund-Eving steht auch die Dortmund Eving Selimiye Camii, eine der ersten Moscheen in Deutschland. Bei der Berechnung der Richtung nach Mekka soll man sich verkalkuliert habe, weil die alten Kartenprojektionen (Mercator) für einen so nördlich gelegenen Punkt andere Berechnungsmethoden benötigt hätten. Allah wird es verzeihen.
Auf meinem Weg in die Innenstadt entdecke ich einen Straßenmarkt. Türkisch ist die Hauptsprache und es geht auch zu wie im Basar.
Dann mache ich noch einen Abstecher in den Hafen. Hier endet ja der Darmstadt-Ems-Kanal, den ich auf meinem Weg einige Male entlang gegangen bin.
Schließlich besuche ich noch die beiden großen Kirchen der Stadt, die nebeneinander am gleichen Platz stehen. Beide haben im 2. Weltkrieg das gleiche Schicksal erlitten wie der Großteil der Stadt – sie wurden nahezu zerstört. Nach dem Krieg gab es das Ansinnen, die Stadt an anderer Stelle neu zu gründen und die Reste als Mahnmal stehen zu lassen.
Ein paar Bilder aus der Stadt:
Ich habe in den beiden Nächte im a&o Dortmund Hauptbahnhof geschlafen, einem sehr sauberen Backpacker.
Tagesstrecke: 20,3 km; ↑ 93 m; ↓ 64 m
Vielen Dank für die vielen tollen Bilder und Berichte. Neulich habe ich eine schöne Doku über den Dortmund Ems Kanal gesehen, das ist ein interessantes Bauwerk mit einer bewegten Geschichte
Interessante Gegend wird immer schöner 😉 weiter so. Wünsche weiter schöne Wanderung.
2038 km lt Wegweiser, aber du willst sicher wissen ob wir genau lesen,wir tun es und freuen uns mit Dir mitzumachen via Deinen Nachrichten