Nach einem ausgiebigen Frühstück will ich meine Tagestour starten. Da ich außerhalb des Stadtzentrums wohne, möchte ich mit dem Bus ins Zentrum zurückfahren. Nur am Samstag fährt der Bus selten, und schon gar nicht von der Haltestelle beim Hotel. Ich beschließe also doch von Anfang an zu Fuß zu gehen.
Wie schon gestern Nachmittag wandere ich entlang des Nord-Ostsee-Kanals bis zur Hochbrücke. Wieder fährt ein Schiff durch und gleichzeitig überqueren gleich zwei Züge den Kanal.
Dann fahre ich als einziger Passagier mit der Seilfähre zum Südufer. Kurz vor der Anlandung kreuzt eine Kinderstube von Gänsen zusammen mit ihrer „Aufsicht“ den Kurs der Fähre.
Am Ufer hat sich eine Produktionsfirma für Windkrafträder angesiedelt. Erst in der Nähe kann ich die Größe erfassen.
Ursprünglich wollte ich durch den Füßgängertunnel an das Südufer kommen. Ich schaue mir die Station am Südufer an. Mit eine Rolltreppe fahre ich in die Tiefe und werfe einen Blick in den Tunnel, der etwa 18 m unter der Wasseroberfläche liegt.
Die heutige Route verläuft über das flache Land und hat außer ein paar Dörfern nicht viel zu bieten. Die Kirchen sind geschlossen und auf den Straßen ist nicht viel los.
Manchmal sind Gebäude noch oder wieder mit Reet eingedeckt. Das Land wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.
Die Höfe sind sehr weitläufig und sind meist Rinderzuchtbetriebe.
Durch die intensive Nutzung ist die Artenvielfalt in der Tier- und Pfanzenwelt eingeschränkt. Meine „Beute“: zwei Rehe, drei Hasen und ein Bussard, der mich fast gerammt hat. Bei der Wildtulpe oder Weingartentulpe (Tulipa silvestris) bin ich mir nicht sicher, ob es sich um ein natürliches Vorkommen oder um eine von Menschen verursachte Verbreitung handelt. Sie ist jedenfalls die einzige Wildform in Deutschland.
In Tappendorf komme ich mit zwei jungen Frauen mit Kleinkindern ins Gespräch. Im Ort gibt es einen kleinen Laden und ein Gemeindehaus für Vereine in der alten Schule. Sonst gibt es keine infrastrukturelle Einrichtung.
Auch so können elektrische Schaltanlagen aussehen?
In Hohenwestedt ließ ein Fabrikant von Muschelwaren sein Haus mit Muscheln verzieren.
Vor der geschlossene Kirche in Hohenwestedt stehen die alten Glocken.
Ich übernachte im Hotel „Landhaus“.
Tagesstrecke: 35,6 km; ↑ 116 m; ↓ 75 m
Also, bei 35 Tageskilometern bin ich doch recht froh, nur virtuell mitzuwandern.
35 km ist schon ganz ordentlich, Hut ab. Danke fürs Mitnehmen. Guten Weg
Volker